pattimay schrieb: Ich würde ihm nur noch anbieten das er bei mir zum Essen kommt, wenn er Hunger hat. Aber Geld würde ich da nicht mehr reinpumpen.
Das ist eine gute Lösung und du wirst sehen - das Anpumpen hört auf. Wir hatten hier einen sehr netten Gemeindepriester, der bedürftigen und "bedürftigen" Leuten oft 20€ zugeschoben hat, wenn sie bei ihm geklingelt haben "meine Kinder haben Hunger". Das hat sich schnell mal im Monat auf mehrere 100€ summiert. Der neue Priester ging dann dazu über, die Leute zum Essen einzuladen "Sie können gerne mit der ganzen Familie kommen, sagen Sie nur vorher Bescheid" - er ist seit vielen Jahren da und meinte, es kam noch nie jemand zum Essen. Nie.
Es gibt viele Leute, die anderen Leute unheimlich geschickt ausnehmen - das Problem ist, dass irgendwann eine Gewohnheit daraus wird und man selbst fühlt sich verpflichtet oder "schlecht", wenn man nichts gibt, weil der andere es ganz gut versteht, einen dahingehend zu manipulieren, dass man sich verantwortlich fühlt. Außerdem ist es irgendwann einmal schwer, "Nein" zu sagen, weil sich der Hilfeempfangende an diese Hilfe gewöhnt hat.
Wir hatten so ein ähnliches Problem ... mein Sohn hat im Fußballverein zwei Dörfer weiter gespielt (ca. 12km). Zwischen den Dörfern gab es keine Busverbindung - irgendwann kamen wir mit einer älteren Frau ins Gespräch, die erzählte, dass ihre Schwester da lebt, sich die beiden Frauen (Mindestrente, schon sehr alt), selten treffen konnten, da die Buskosten hoch waren und die Verbindung schlecht. Wir boten an, dass wir sie doch jede Woche einmal für 90 Minuten mitnehmen könnten - und am Anfang war es sehr nett. Es wurde aber immer mehr zu einer Belastung - wenn das Training kurzfristig ausfiel, die Schwester aber Kuchen gebacken hatte, wenn die Schwester Geburtstag hatte und man sich irgendwie verpflichtet fühlte, sie dann an einem anderen Tag zu fahren, .... Es fing an, dass es gar keine Umstände machte, irgendwann machte es aber viele, v.a. manchmal waren sie noch auf dem Friedhof und haben "überzogen", ich wollte aber eigentlich heim ...