Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

@paxito
Die Terminvereinbarung müsste erleichtert werden, außerdem müssten wie gefordert Tierärzte, Apotheker impfen dürfen. Mobile Impfteams die Ortschaften abfahren. Die Impfung muss zu den Menschen kommen, das halte ich für einen wichtigen Schritt um Impflücken zu schließen. Auch eine App um Termine zur Impfung beim Hausarzt, in einem Impfzentrum, oder beim Apotheker zu vereinbaren müsste auf den Markt kommen. Alle die Impfen dürften müssten in dieser App vernetzt sein.

@Jorkis

Jorkis schrieb:Natürlich mag das im Einzelfall unfair scheinen oder unnötig sein. Aber klare Regeln und Botschaften sind doch das, was man von der Politik erwartet (und was leider oft nicht kommt). Und nicht tausend Ausnahmen à la "Wenn die Inzidenz 10 Tage in Folge eine Schnapszahl unter 100 ist, dann darf eine Diskothek öffnen"

Du magst das für richtig halten. Ich finde es Schlamperei bzw. Ein Gießkannen Prinzip.
Wenn man drei mal in der Woche Tests machen kann und einmal in der Woche PCR Test.
Dann könnte man doch zur Abwechslung, zunächst für Studien Zwecke, alle 14 Tage einen Antikörpertest machen bei einer bestimmten Anzahl von Personen.
Was weiß ich was zu viele Antikörper anstellen.
In Norwegen ist die Impfquote nicht so hoch.
Die haben aber wie ich las momentan moderate Verhältnisse.
Todesfälle gibt's da momentan Null.
Auf Seite 5 im Link
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/norwegen/

Biontech-Chef Ugur Sahin hält es für wahrscheinlich, dass in Zukunft jährliche Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus ausreichend sein könnten. Die nun begonnenen Drittimpfungen würden den mit der Zeit nachlassenden Schutz wieder anheben, sagte Sahin der "Bild am Sonntag".

https://www.gmx.at/magazine/news/coronavirus/biontech-gruender-rechnet-zukunft-jaehrlichen-corona-auffrischungsimpfungen-36364146

Man geht davon aus, dass der Schutz nach der Booster Impfung länger halten wird.

Nachtfuchs89 schrieb:Wäre ja schon was. Sollte aber ein Medikament auf den Markt kommen das schwere Verläufe verhindert wäre eine Impfung sowieso obsolet.

Nicht unbedingt. Die Medikamente sind wichtig für Risikopatienten, aber als solche müsste man diese im Grunde bei jeder Infektion einnehmen. :ask:

Außerdem hätte so ein Medikament ebenfalls Nebenwirkungen.

Und ob Impfgegner welche anscheinend eine Nadel fürchten, wie der Teufel das Weihwasser, dies wirklich einer Impfung vorziehen wollen, bezweifle ich.

Dass das Medikament zum breiten Einsatz in der Vorsorge kommt, ist eher unwahrscheinlich. Es wird nämlich intravenös verabreicht, über Injektion oder Infusion, es ist also aufwendig in der Anwendung und kann nur in einem medizinischen Setting gegeben werden. Wie auch andere Medikamente ist die Gabe nur in einer frühen Phase der Erkrankung sinnvoll.

https://www.derstandard.at/story/2000131161281/neues-covid-medikament-in-der-eu-zugelassen?ref=article

Ich sehe diese nur als Zusatz, aber keinesfalls als Alternative.

@Pallas
Würde die Situation aber grundlegend verbessern wenn das Medikament von Pfizer die Sterblichkeit oder den Verlauf schwerer Infektionen verhindern oder abmildern würde.

@Nachtfuchs89

Daran besteht kein Zweifel. Trotzdem wäre für die meisten die Impfung wesentlich wichtiger.

Phhu schrieb:Du magst das für richtig halten. Ich finde es Schlamperei bzw. Ein Gießkannen Prinzip.
Wenn man drei mal in der Woche Tests machen kann und einmal in der Woche PCR Test.
Dann könnte man doch zur Abwechslung, zunächst für Studien Zwecke, alle 14 Tage einen Antikörpertest machen bei einer bestimmten Anzahl von Personen.
Was weiß ich was zu viele Antikörper anstellen.
In Norwegen ist die Impfquote nicht so hoch.
Die haben aber wie ich las momentan moderate Verhältnisse.
Todesfälle gibt's da momentan Null.
Auf Seite 5 im Link
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/norwegen/

Was heißt Schlamperei. Je komplizierter die Regeln sind, desto mehr hängt man ab. Es haben ja heute schon einige Probleme damit, den Zusammenhang "Impfen hilft" zu verstehen.

Zu Studienzwecken werden ja heute bereits Antikörper gemessen. Und darauf aufbauend weiß man, dass diese nach etwa 6 Monaten sinken und damit insbesondere Ältere nicht mehr zuverlässig vor schweren Verläufen geschützt sind (was sich auch empirisch belegen lässt). Daher die Daumenregel "nach 6 Monaten Boostern". Dass es manche geben wird, deren Antikörperspiegel auch ohne Auffrischung hoch genug wäre, fällt da halt unter den Tisch. Aber es ist praktikabel.

In Norwegen ist die Impfquote laut deinem Link immer noch fast 70% (Erstimpfung 77%), die Bevölkerungsdichte eine andere und die Mentalität vermutlich "aufgeklärter".

ShakaZulu schrieb:Ist jemand, der sich nicht impfen lässt, bereits vorab schuldig?

Schuldig an den hohen Zahlen, den ganzen Maßnahmen und der allgemeinen Pandemie Lage: Absolut.

Ich bin zwar geimpft und werde mich auch boostern lassen, sobald ich dran bin, aber als Pandemietreiber sehe ich die Ungeimpften jetzt nicht wirklich. Da ja jeder weiss, dass Impfung vor Ansteckung nicht schützt, die Geimpften aber einige Zeit in geschlossenen Räumen ohne Masken und Abstand und ungetestet partysieren durften, während Ungeimpfte nur mit negativem Testergebnis Einlass erhielten, würde mich mal interessieren, wie Letztere für die 4. Welle alleinverantwortlich gezeichnet werden können? Gab es hier dazu schon Erklärungsansätze?

Es geht weniger darum, ob und wann und warum Geimpfte oder Ungeimpfte infektiöser sind.

Die Pandemie wird ja nur dadurch bedrohlich, dass zu viele Infizierte die Krankenhäuser lahmlegen. Und da sind infizierte Ungeimpfte nun mal, da sie nach der Ansteckung sehr viele mehr als infizierte Geimpfte schwere Symptome entwickeln, die eigentlichen Pandemietreiber - wenn man eben unter „Pandemietreiber“ eine Bedrohung bzw. Gefahr fürs Gesundheitssystem versteht.

@Kältezeit

Ich glaube man kann es von zwei Blickwinkeln betrachten:

Wer ist "Schuld" an der hohen Inzidenz?

- Auch (aber nicht ausschließlich) Geimpfte, sofern diese sich nicht an sonstige Maßnahmen halten.

Wer ist "Schuld", dass sich die Intensivstationen mit Corona-Patienten füllen?

- Hier sind es nur Ungeimpfte.

@Andante
Na, weiss nicht. Man hört immer mehr von Impfdurchbrüchen und gestern erzählte mir eine Freundin von einer 30jährigen Geimpften, die an Corona verstarb.
Ich lese momentan viel Hetze im Netz und ich bin diese permanente schlechte Laune, die sich gerade in den sozialen Medien (beiderseitig) zeigt, einfach leid.

@Pallas
Unter "Pandemietreiber" verstehe ich den ersten Punkt, nicht den Letzten. Man kann also sagen, dass 1 auch ursächlich für 2 ist.

@Jorkis

Jorkis schrieb:Zu Studienzwecken werden ja heute bereits Antikörper gemessen. Und darauf aufbauend weiß man, dass diese nach etwa 6 Monaten sinken und damit insbesondere Ältere nicht mehr zuverlässig vor schweren Verläufen geschützt sind (was sich auch empirisch belegen lässt). Daher die Daumenregel "nach 6 Monaten Boostern". Dass es manche geben wird, deren Antikörperspiegel auch ohne Auffrischung hoch genug wäre, fällt da halt unter den Tisch. Aber es ist praktikabel.

Wieviel sind da untersucht worden?

Nutzen der Booster-Impfung für Jüngere unklar
Die beabsichtigte Impfpflicht für Pflegepersonal und die geplante Boosterung von 27 Millionen Erwachsenen bis Weihnachten werden ebenfalls weder effektiv genug noch schnell genug wirken, um die aktuelle Infektionswelle zu brechen. Entgegen anderslautenden Äußerungen einiger Fachkollegen ist bislang keineswegs klar, ob die Boosterung überhaupt einen relevanten Effekt auf die Weitergabe des Virus hat. Nur darauf kommt es aber an, wenn durch massenweise Drittimpfungen jüngerer Menschen die Epidemie unter Kontrolle gebracht werden soll.

Quelle: https://m.focus.de/gesundheit/news/focus-online-kolumne-von-alexander-kekule-wir-haben-den-viralen-sturm-verpennt-ohne-lockdown-geht-es-jetzt-nicht-mehr_id_24447284.html?gaa_at=la&gaa_n=AYc4ysvxuDRwxPBa0gl9tMlzyqSsTD2h-zCyzGxz45v-cIdm5nA73xsfCD5BjWTzhXo%3D&utm_source=newsshowcase&utm_medium=discover&utm_campaign=CCwQrYqVqqnOyMZ-GIGwvIiH_ayHmAEqKQgwELOZ-cOTkYTYLxi-sN_UuZKenIwBKhAIACoHCAownNWACzCs-owD&utm_content=related&gaa_ts=619a783b&gaa_sig=d_ifOAmMHm8rwXYpUTyDiS4NJbPWM_1qAl9tuUpJHYHh1b1STqi7jiORkvcr9_GtTW6tYI4_YIL3_b7aKgWrDQ%3D%3D

In Norwegen werden auch mehr Studien gemacht.
Überhaupt im einigen nördlichen Ländern scheint mir wird genauer gearbeitet.
https://www.tagesschau.de/ausland/corona-impfung-norwegen-101.html

https://www.spektrum.de/news/wie-lange-schuetzt-der-impfstoff-von-biontech-moderna-astrazeneca/1945216

@Kältezeit

Aber es wäre ein wesentlich geringeres Problem, wenn mehr geimpft wären.

Und auch von Impfdurchbrüchen sollte man sich nicht verunsichern lassen.

@Phhu

Ich kenne nicht jede Studie. Wie sinnvoll der Booster bei Jüngeren ist, wird ja auch diskutiert. Die Stiko hat sich dazu durchgerungen, diese zu empfehlen, daher nehme ich an, dass sie einen Nutzen sehen. Es liegt zumindest nahe, dass die Übertragbarkeit sinkt, zumal die Anzahl der Antikörper steigt. Ob Kekule hier die Mehrheitsmeinung vertritt, weiß ich nicht - in Israel konnte man ja durch Boostern auch der Jüngeren gegensteuern.

@Pallas
Ich bin auch sehr froh, geimpft zu sein. Sehe aber dennoch keinen Zweck in einer Hexenjagd.
Ich erinnere mich noch sehr genau an die Zeiten, in denen es hieß, es werde niemals einen Impfzwang geben und Leute, die das damals schon haben kommen sehen, wurden als Verschwörungstheoretiker verschrien (auch von mir). Irgendwie ist dann aber doch ziemlich viel von dem eingetreten, was anfangs noch als Spinnerei abgetan wurde.

@Jorkis

Ich glaube, die Booster-Impfung wurde gerade deswegen auch für jüngere empfohlen, weil sie die Übertragungswahrscheinlichkeit senkt.

In Österreich kann man sie auch schon nach vier Monaten bekommen und unsere Inzidenz ist über 1000.


@Kältezeit

Es ist keine Hexenjagd, wenn man aufzeigt, dass größtenteils Ungeimpfte intensivmedizinische Behandlung benötigen. In Oberösterreich und Salzburg ist da ziemlich Feuer am Dach.

Dass auch Geimpfte auf der Intensivstation landen können, ist eine andere Geschichte.

Die Impfpflicht hätte man schon früher einführen können, aber offenbar war der Wahlkampf wichtiger

Kältezeit schrieb:Ich erinnere mich noch sehr genau an die Zeiten, in denen es hieß, es werde niemals einen Impfzwang geben und Leute, die das damals schon haben kommen sehen, wurden als Verschwörungstheoretiker verschrien (auch von mir). Irgendwie ist dann aber doch ziemlich viel von dem eingetreten, was anfangs noch als Spinnerei abgetan wurde.

Ist ne klassische selbsterfüllende Prophezeiung.
Je mehr man gegen die Maßnahmen ist, desto mehr trägt man dazu bei, das sie sich verschärfen.
Bei einigen habe ich ohnehin den Ei druck, das dieses Elexier des geiselnden Staates brauchen um ihren Theorien Nahrung zu geben.

Pallas schrieb:Es ist keine Hexenjagd, wenn man aufzeigt, dass größtenteils Ungeimpfte intensivmedizinische Behandlung benötigen. In Oberösterreich und Salzburg ist da ziemlich Feuer am Dach.

Davon rede ich auch nicht. Ich spreche von Seiten im Netz, die momentan von "Ausgrenzen und Ächten" faseln, Seiten vom linken Spektrum, denen ich bisher aus Überzeugung gefolgt bin.
Manche merken scheinbar nicht, wenn sie zu genau dem werden, was sie meinen zu bekämpfen.

Pallas schrieb:In Österreich wird es aber ab 1. Februar 2022 eine allgemeine Impfpflicht geben.

Ja richtig und beim Datum "1.Februar 2022" kam mir der Gedanke "Wow, das ist mal gelebte Lichtgeschwindigkeit, cool - nur halt rückwärts" :-)

Heute ist November, und in den Monaten bis in Österreich das Wunder der Impfpflicht zu bestaunen ist, werden sie auf Kontaktreduktion setzen, und zwar ganz deutlich.
Die Österreicher haben sich entschieden und mussten sich auf das bessere Mittel festlegen.

Die Zukunftsaussicht ("nächstes Mal haben wir ja die Impfpflicht") wird von einer Regierung gegeben, die sich, wenn ich es richtig mitbekommen habe, gerade zerlegt hat. Die Motivation "für die nächsten Generationen ein besseres Leben" anzukündigen, würde ich jetzt mal spontan genau in diesem Umstand suchen.

Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem die Belastung unmittelbar bekämpft werden muss, und das geschieht über Kontaktreduktion.
Das ist Praxis, dagegen verblasst jegliche Theorie.

Pallas schrieb:Warum glaubst, du stehen Spanien und Portugal aktuell bezüglich Corona besser da als Deutschland oder Österreich?

Nun, wie verhalten sich die Spanier und die Portugiesen?
Beide Länder waren enorm von der Krise betroffen.

Sind die Leute sehr zurückhaltend und achten exakt auf die Kontaktbeschränkungen?
Italien steht auch ganz gut da und auch dieses Land wurde hart getroffen.
Genauso Brasilien - viele, viele Tote, aber jetzt sieht es gut aus.

Das beste Werkzeug ist die Kontaktreduktion - wird das in diesen Ländern freiwillig ("Schock") und (deshalb) unauffällig, von den meisten Leuten eingehalten?
Wir sollten es auch so machen, denn das funktioniert tatsächlich.