Covid-19 - lasst ihr euch impfen?
19.09.2021 um 09:32Optimist schrieb:durch Antigen-Tests?ist das so?
Oder Test auf Gedächtniszellen?
also kann ich so einen test machen, um festzustellen ob ich den corona kack schon hatte?
Optimist schrieb:durch Antigen-Tests?ist das so?
Oder Test auf Gedächtniszellen?
EZTerra schrieb:, evtl. gibt es ja im nachhinein möglichkeiten das festzustellen. wenn heute gekifft hab, dann kann man das zb. auch noch nächste woche nachweisen. evtl. gibt es bei corona auch so möglichkeiten.Aber man kann keinen genauen Zeitpunkt feststellen und insofern auch nicht den Zeitpunkt der "Genesung".
JosephConrad schrieb:Wenn Du fie Krankheit vor 6 Monaten oder länger hättest dokumentieren lassen, so wärst Du jetzt auch kein Genesener mehr sondern gältest wieder als ungeimpftwarum?
JosephConrad schrieb:Genesener mehr sondern gältest wieder als ungeimpft. Du müsstest dich dann 1x impfen lassen um als Geimpfter zu gelten.Aber als Genesener kann man nur mit Nachweis gelten. Vermutungen und Spekulationen zählen nicht.
EZTerra schrieb:gilt der genesen status nur für einen bestimmten zeitraum?Soweit ich weiß, für 6 Monate?
Atrox schrieb:Oder du zum Genesenen wirstDas würde nicht viel ändern, ich würde mich dann auch als Genesener impfen lassen.
Nashima schrieb:Eine gerechte "Eigenverantwortungs Triage" wäre wohl auch praktisch schwer umsetzbar, da bei einem Intensivpatienten, schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen und man meist nicht noch Zeit hat lange herauszufinden wie der Patient in seine Notsituation gekommen ist bzw. wieviel Eigenverantwortung ihm angerechnet werden kann.Was mir dazu noch enfällt ist, dass ein Covid Patient, der auf der auf der Intensivstation beatmet werden muss statistisch ein hohes Sterberisiko hat (Studie unten sagt, je nach Alter zwiischen 46% und 84%). Ohne jetzt die Zahlen als absolut zu nehmen hat ein Covid Patient bei der Triage mit einer derartigen Sterbewahrscheinlichkeit auch dann schlechte Karten, wenn diese Wahrscheinlichkeit bei "tagesüblichen" Notfällen i.A. geringer ist: in der Schweiz lag die Effektive Sterblichkeit (auf IPS verstorben) 2018 bei 5%.
...Quelle:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7881311/
Hintergrund und Fragestellung: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient mit COVID-19 an dieser Erkrankung stirbt, wird von der WHO mit 3,9 % angegeben. Leider ist die Prognose von Patienten, die aufgrund einer COVID-19-Pneumonie oder ARDS invasiv beatmungspflichtig werden, noch deutlich ungünstiger.
Allerdings unterliegt die sog. "case fatality rate" (CFR), d. h. der Anteil der Patienten, die innerhalb einer bestimmten Zeitspanne an der Erkrankung sterben, einer großen Spannbreite. Im Fall der CFR bei invasiv beatmeten COVID-19-Patienten könnte dies nach Ansicht der Autoren auf die Datenpräsentation in den einzelnen Studien, unterschiedliche Behandlungsstrategien, oder auf die heterogenen Patientenkollektive zurückzuführen sein. Ziel der vorliegenden Arbeit war, eine umfassendere Evidenz zur CFR bei invasiv beatmeten COVID-19-Patienten anhand einer Metaanalyse zu gewinnen.
Ergebnisse: Aus 69 Studien in 23 Ländern wurden 57.420 Patienten, die aufgrund von COVID-19 invasiv beatmet werden mussten, einbezogen. Dabei ergab sich eine "berichtete CFR" von 45 % (95%-KI 39-52). Allerdings konnte nur für 22,8 % der Studienpopulation eine "definitive CFR" angegeben werden. Unter Berücksichtigung von Studien, in denen Informationen über das Alter vorlagen, bewegte sich die Sterblichkeit zwischen 47,9 % (95%-KI 46,4-49,4 %) bei Patienten < 40 Jahre und bis zu 84,4 % (95%-KI 83,3-85,4) bei Patienten > 80 Jahren. Die CFR war ebenso höher in Zentren mit hoher Fallzahl zu Beginn der Pandemie. Insgesamt bestand eine hohe Heterogenität zwischen den Studien.
JosephConrad schrieb:Was mir dazu noch enfällt ist, dass ein Covid Patient, der auf der auf der Intensivstation beatmet werden muss statistisch ein hohes Sterberisiko hat (Studie unten sagt, je nach Alter zwiischen 46% und 84%).Stimmt, und wenn er überlebt ist er oft ein dauernder Pflegefall. Wer sich mit Krankenhausärzten unterhält (ich tu´s), weiß, dass Beatmung praktisch in der Hälfte der Fälle das Todesurteil bedeutet, besonders für Ältere.
Andante schrieb:Und diese Krankenhausärzte sagen auch, dass Triage für sie nichts Neues ist und nicht selten vorkommt. Ein Busunglück etwas mit 10 Schwerstverletzten überfordert bereits bei mittelgroßen Krankenhäusern die Intensivkapazitäten. Und was geschieht dann?Wo ist es so, dass 10 Schwerverletzte in ein mittelgroßes Krankenhaus gebracht werden, wenn die umliegenden Krankenhäuser auch aufnahmebereit sind? Das habe ich noch nie gehört. Bislang wurden die Menschen doch direkt vom Unfallort aus verteilt. Was sagen deine Ärzte denn, seit wann man das nicht mehr macht und vor allem warum man das nicht mehr macht? Zumal das ja nicht selten sein soll.
Andante schrieb:Ein Busunglück etwas mit 10 Schwerstverletzten überfordert bereits bei mittelgroßen Krankenhäusern die Intensivkapazitäten.Und dann weicht man mit einem Teil der Patienten auf benachbarte KH aus. Aber lass mich raten. Wahrscheinlich ist das KH das einzige weit und breit und die Krankenwagenfahrer und Helikopterpiloten haben akuten Durchfall bzw. holen gerade Kreide für den Besprechungsraum.^^
Andante schrieb:10 Schwerstverletzten überfordert bereits bei mittelgroßen Krankenhäusern die Intensivkapazitäten. Und was geschieht dann? Genau. Insofern ist es naiv, zu glauben, dass erst durch Corona das Thema Triage aufkommt.Netter Strohmann. Richtig ist aber dass es durch zusätzlich auftretende intensiv zu behandelnde Coronafälle zu einer stärkeren Frequentierung der Intensivstatioenen kommt und das natürlich dann auch eher in der Traige enden kann.
Andante schrieb:Eine Überraschung ist es offenbar allenfalls für die, die sich bisher für das Thema bzw. überhaupt für Medizin nicht interessiert haben.Hast du da ganz konkret jemanden im Sinn oder sammelst du hier Buchstaben?
Heide_witzka schrieb:Richtig ist aber dass es durch zusätzlich auftretende intensiv zu behandelnde Coronafälle zu einer stärkeren Frequentierung der Intensivstatioenen kommt und das natürlich dann auch eher in der Traige enden kann.Die Triageproblematik kann sich auch in der Notaufnahme stellen, nicht bloß auf den Intensivstationen. Da kommt es dann zunächst weniger auf Hubschrauberpiloten an.
Andante schrieb:Die Triageproblematik kann sich auch in der Notaufnahme stellen, nicht bloß auf den Intensivstationen.Natürlich. Da gehts aber nicht primär um leben und sterben lassen.
Triage in der Notaufnahme bezeichnet die Methodik, den Schweregrad der Erkrankung beziehungsweise der Verletzung von Notfallpatienten innerhalb kurzer Zeit zu identifizieren, eine Kategorisierung und Priorisierung vorzunehmen und die Patienten dem geeigneten Behandlungsort zuzuweisen.Aus deinem Link.
...
In einigen europäischen Ländern einschließlich Deutschland und der Schweiz erfolgt die Triage durch geschulte Pflegekräfte
Bruderchorge schrieb:Aus deren Sicht treffen sie eine offensichtlich völlig vernünftige Entscheidung und empfinden es als unredlich, dass sie für ihre vernunft auch noch vom System und der Gesellschaft mit Ausgrenzung gestraft werden.Genau. Es ist ein psychologische s Problem.
Patienten haben wiederholt eine Intubation abgelehnt, die eine lebensrettende Maßnahme ist, weil sie gehört haben, dass die Überlebensrate bei einer Intubation schlecht ist. Aber das liegt nicht an der Intubation, sondern an dem schlechten Zustand, der eine Intubation erforderlich macht.Beeindruckend fand ich auch diese Feststellungen:
Offenbar schaffen es die Gegner der Impfung sehr viel effektiver eine Angstkampagne zu führen als die, denen sie es regelmäßig vorwerfen.und:
Deswegen habe ich mich damit abgefunden, dass wir nur zwei Drittel der Menschen überzeugen konnten, sich zu schützen. Wir im Gesundheitsbereich haben jetzt die Aufgabe, das restliche Drittel unbeschadet zur natürlichen Immunität nach Infektion zu begleiten.Quelle: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/arzt-interviews/corona-lungenarzt-ueber-die-nachlaessigkeit-der-ungeimpften-17542126.html?printPagedArticle=true
insideman schrieb:Ich bin fit und unter 40. Also ich hab vor Corona auch nicht mehr Angst als vor HPV Viren.Hm, war es nicht so, dass gerade jüngere Infizierte in Gefahr laufen, eine Long-Covid-Symtpomatik zu entwickeln? Das scheint mir ebenfalls ziemlich unangenehm zu sein, und ich würde wirklich nicht unter einem echten Fagigue-Syndrom leiden wollen. Scheint mir jedenfalls alles deutlich unangenehmer zu sein als die Impfung.
martenot schrieb:Hm, war es nicht so, dass gerade jüngere Infizierte in Gefahr laufen, eine Long-Covid-Symtpomatik zu entwickeln? Das scheint mir ebenfalls ziemlich unangenehm zu sein, und ich würde wirklich nicht unter einem echten Fagigue-Syndrom leiden wollen.Das zitierte Statement
Heide_witzka schrieb:Aber hier ging es ja auch nur um die persönliche Einschätzung eines Laien.Das stimmt. Andererseits hört bzw. liest man ja immer wieder solche Statements vom Typ "Ich bin jung, mir kann nichts passieren". Wobei mich dann wundert, dass man sich anscheinend gegenüber Impfungen nicht so robust fühlt, sonst könnte man doch auch sagen: "Ok, kein Problem, ich lasse mich impfen, mein junger Körper steckt das locker weg".
Das sollte man nicht so hoch hängen.
martenot schrieb:Hm, war es nicht so, dass gerade jüngere Infizierte in Gefahr laufen, eine Long-Covid-Symtpomatik zu entwickeln? Das scheint mir ebenfalls ziemlich unangenehm zu sein, und ich würde wirklich nicht unter einem echten Fagigue-Syndrom leiden wollen. Scheint mir jedenfalls alles deutlich unangenehmer zu sein als die Impfung.Noch mal zur Erinnerung jeder 5. bis 10. (10%..20%) Covid19 erkrankte bekommt Long Covid. In der u.g. Studie waren die meisten Erkrankten weiblich.
...Die meisten Covid-19-Erkrankten überstehen die Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 ohne weitere Probleme. Laut WHO sind das rund 80 Prozent der Patienten. Doch bei etlichen Covid-19-Erkrankten oder Corona-Infizierten zeigen sich auch Monate nach der akuten Infektion noch Symptome - oder treten gar erst dann auf: Post- oder Long Covid-Symptome.Quelle: https://www.br.de/wissen/corona-post-covid-long-covid-spaetfolgen-130.html
Was ist Post-Covid / Long Covid?
Folgen oder Symptome, die länger als vier Wochen nach der Erstinfektion mit dem Coronavirus Sars-COV-2 immer noch andauern oder auftreten, nennen sich Post-Covid- oder aus dem englischsprachigen Raum Long Covid-Erkrankungen.
In schweren Fällen können Lunge, Niere, Herz, Gehirn oder Nervenzellen nach einer Sars-CoV-2-Infektion für längere Zeit geschädigt sein. Eine große Anzahl berichtet auch über eine ausgeprägte Erschöpfung (Fatigue, Malaise), die an das ME/CFS-Syndrom erinnert, und nach Infektionskrankheiten auftreten kann.
Wer bekommt Long Covid?
Es gibt drei Arten von Covid-19-Genesenen. Nur zwei entwickeln häufig ein Post-Covid-Syndrom. Die erste Gruppe von Patienten erholt sich ohne langfristige gesundheitliche Folgen. Die zweite Gruppe sind Patienten, die einen schweren Krankheitsverlauf hatten und intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Die dritte Gruppe von Patienten scheinen nach einem leichten bis mittelschweren Verlauf von Covid-19 genesen zu sein, bekommen nach einer Latenzzeit von ein bis vier Monaten aber plötzlich wieder Krankheitssymptome.
Nur die letzten beiden Gruppen erleiden oft Long Covid. Bei der dritten Gruppe werden die Gesundheitsprobleme oft chronisch. Um mehr über das Post-Covid-Syndrom zu erfahren, führen die Universitäten Würzburg, Kiel und Berlin derzeit eine großangelegte Bevölkerungsstudie zu Post-Covid durch, die COVIDOM-Studie.
Erschreckende Statistik zum Post-Covid Syndrom
In der Fachzeitschrift The Lancet wurde am 15. Juli 2021 die bisher größte internationale Studie zu Long Covid veröffentlicht. Insgesamt wurden in einer Online-Umfrage 3.762 Menschen im Zeitraum vom 6. September bis 25. November 2020 befragt. 1.020 Personen hatten ein bestätigtes Post-Covid-Syndrom, bei 2.742 bestand der Verdacht. Die Befragten stammten aus 56 Ländern und waren mehr als 28 Tage erkrankt. Das ist das Ergebnis der Online-Befragung:
- Die häufigsten Post-Covid-Symptome bei den 2.454 Patienten, die mehr als sechs Monate krank waren, bestanden aus einer Kombination aus systemischen und neurologischen Störungen wie Fatigue (80 Prozent), Krankheitsgefühl nach körperlicher oder geistiger Tätigkeit (73,3 Prozent), kognitive Dysfunktionen (oft zusammengefasst unter Brain Fog, 58,4), sensomotorische Störungen (55,7 Prozent), Kopfschmerzen (53,6 Prozent) und Gedächtnisstörungen (51 Prozent).
- Insgesamt zeigten die Patienten 203 Symptome in 10 Organsystemen.
- 66 Symptome wurden über sieben Monate verfolgt.
- Patienten, die sich in weniger als 90 Tagen erholten, hatte in der zweiten Woche die meisten Symptome (11,4). Patienten, die mehr als 90 Tagen brauchten, um sich zu erholen, hatte im zweiten Monat die meisten Symptome (17,2). Patienten, die mehr als sechs Monate Symptome hatten, zeigten im Schnitt 13,8 Symptome im siebten Monat.
- Patienten, die bei einer Covid-19-Infektion mehr als fünf Krankheitssymptome hatten, hatten ein erhöhtes Risiko ein Post-Covid-Syndrom zu bekommen.
- 2.454 (65,2 Prozent) von 3.762 Patienten litten mindestens sechs Monate unter Symptomen. Von den restlichen 1.308 Befragten erholten sich 233. Der Rest nahm an der Befragung teil, bevor Monat sechs der Erkrankung erreicht war.
- Frauen waren mit 78,9 Prozent überdurchschnittlich oft betroffen. Die meisten waren zwischen 30 und 60 Jahre alt (33,7 Prozent).
Die meisten Befragten lebten in den USA.
- Nur 27,3 Prozent der Befragten arbeitete nach der Post-Covid-Erkrankung genauso viel wie vorher. 45,2 Prozent mussten ihr Arbeitspensum reduzieren. 23,3 Prozent arbeiteten aufgrund der Erkrankung nicht mehr. Die Gründe waren vielfältig: Krankschreibung, Invalidität, Entlassung, Kündigung oder auf Jobsuche.