Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Phhu schrieb:Demnach hätten die Genesenen vielseitigen Immunschutz

Erscheint mir durchaus schlüssig, dass das Immunsystem von Genesenen in der Lage ist, eindringende Corona-Viren bzw. auch -mutanten an mehreren Eigenschaften des Virus zu erkennen, während die mRNA-Impfstoffe es nur an einer einzigen Eigenschaft, nämlich am Spike-Protein, erkennen.

Allerdings sind die Impfstoffe anscheinend nach wie vor trotzdem in der Lage, schwere Krankheitsverläufe weitgehend zu verhindern. So lange also das Spike-Protein sich nicht so verändert, dass das Immunsystem es nicht mehr erkennt, besteht bisher kein Anlass zu größerer Besorgnis.

Was man bei der Debatte um vielleicht nachlassenden Ansteckungsschutz der mRNA-Impfstoffe (zu unterscheiden von der Verhinderung schwerer Verläufe!) berücksichtigen sollte, ist die Tatsache, dass diese Impfstoffe alle nicht speziell auf die Delta-Variante zugeschnitten sind, sondern natürlich noch auf die Alpha-Variante. Delta gab es zur Zeit der Entwicklung der Impfstoffe ja noch gar nicht.

Pfizer will nach eigenen Angaben noch in diesem Monat Studien zu einem speziell an die Delta-Variante angepassten Impfstoff beginnen. Abzuwarten bleibt, inwieweit dieser die Immunantwort des Körpers auf diese Variante günstig beeinflusst.

bgeoweh schrieb:Die Intensivstationen waren zu keinem Zeitpunkt auch nur in der Nähe einer Überlastung.

Entschuldige aber woran machst du das fest? An den Zahlen? Die Gespräche die ich mit Pflegern in entsprechenden Krankenhäusern führte waren vernichtend. Katastrophal. Entsprechende Echos von Leuten die dort gearbeitet haben und noch arbeiten findest du im Netz, nur ein Beispiel:

"Unsere Ärzte und Pflegekräfte arbeiten bis zur totalen körperlichen Erschöpfung. Wir als Verantwortliche stehen unter einer großen Anspannung, um jeden Tag neu zu versuchen, den Krankenhausbetrieb aufrechtzuerhalten."

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/coronavirus-intensivstation-klinik-situation-belastung-angst-pfleger-aerzte-100.html (Archiv-Version vom 13.05.2021)

Ich hab das oft gesagt und sag es gerne mal wieder: nicht die Betten sind ausschlaggebend, sondern die Pflegekräfte. Und die waren in vielen Häusern jenseits der Überlastung.

insideman schrieb:39% ?? Wow und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dann andere damit zu infizieren?!

Die Wirksamkeit bezieht sich eigentlich nur auf die relative Risikoreduktion.

https://www.netdoktor.de/krankheiten/coronavirus-infektion/impfstoffe-was-bedeutet-zu-x-prozent-wirksam/

In dem Fall müsste es so sein, dass Leute mit Impfschutz um 39 % weniger ansteckend sind als ohne.

Aber abgesehen davon, wäre dies nicht eigentlich eine Überlegung wert, sich impfen zu lassen? :ask:
(Dann wäre man ja bei den 90 % "Geschützten")

Phhu schrieb:Nein es ist der Impfstoff allgemein.

Der Impfstoff oder die Mutation? Den im Artikel steht ja, dass Mutationen sich dem Impfstoff entziehen können, aber nicht, dass dies beim "Ursprungsvirus" so wäre, da die Gedächtniszellen dies ja später erkennen müssten.
In diesem Fall würde es egal sein, wenn im Laufe der Monate weniger Antikörper nachgewiesen würden, aber wie schon gesagt sind da die Mutationen außer Acht gelassen.

@Phhu

Wahrscheinlich hätten sie dies.

Phhu schrieb:@Pallas
Demnach hätten die Genesenen vielseitigen Immunschutz.

Ein mRNA-Geimpfter, der sich ansteckt und einen leichten Verlauf durchmacht, hat ebenfalls mit dem "ganzen" Virus zu tun. Mit dem Unterschied, dass eben sein Verlauf viel weniger heftig ist. Und auch dessen Immunsystem kann weiterhin hinzu lernen.

Ein Ungeimpfter und dann Genesener hat einem Geimpften gegenüber keinerlei Vorteil.

RogerHouston schrieb:Ein Ungeimpfter und dann Genesener hat einem Geimpften gegenüber keinerlei Vorteil.

Mal abgesehen davon, dass es riskanter ist sich die Infektion ohne Impfung einzufangen, müsste ein Genesener, der Antikörper hat zumindest Geimpften gleichgestellt sein?

Pallas schrieb:müsste ein Genesener, der Antikörper hat zumindest Geimpften gleichgestellt sein?

Das denke ich schon. Die Infektion durchmachen ist wie 'ne Impfung - nur gefährlicher.
Deswegen werden Geimpfte und Genesene auch gleich behandelt.
Aber, dass ist natürlich nur meine Laienmeinung.

RogerHouston schrieb:Ein mRNA-Geimpfter, der sich ansteckt und einen leichten Verlauf durchmacht, hat ebenfalls mit dem "ganzen" Virus zu tun. Mit dem Unterschied, dass eben sein Verlauf viel weniger heftig ist. Und auch dessen Immunsystem kann weiterhin hinzu lernen.

Ein Ungeimpfter und dann Genesener hat einem Geimpften gegenüber keinerlei Vorteil.

Das scheint nicht zu stimmen. Außer der Geimpfte, wie du schriebst, infiziert sich und hat einen milden Verlauf.
Ansonsten hat der Genesene laut dieser Studie doch einen Vorteil.
Das sieht man auch bei Kindern. Meist milder Verlauf und stärkere Immunabwehr.
Ich hab das schon verlinkt.
https://www.berliner-zeitung.de/news/berlin-neue-uni-studie-kinder-entwickeln-langfristig-immunitaet-gegen-covid-19-li.173347
Natürlich bei schweren Verlauf hat der Genesene einen Kampf hinter sich. Da ist eine Impfung leichter.
Es ging um einen der Genesen ist und einem der geimpft ist.

Pallas schrieb:So stehen bei den meisten natürlichen Infektionen mehrere Epitope für die Erkennung durch T-Killerzellen zur Verfügung. Mutiert das Virus an einer Stelle, ist es wahrscheinlich, dass noch andere Epitope die Anwesenheit des Virus verraten. Die meisten der aktuellen Impfstoffe gegen das Coronavirus richten sich ausschliesslich gegen das Spike-Protein, welches nur eines von 26 Viruseiweissstoffen darstellt. Dadurch reduziert sich auch die Zahl jener Epitope, die grundsätzlich für die Erkennung durch T-Killerzellen zur Verfügung stehen.

https://www.20min.ch/story/mutationen-schwaechen-auch-die-immunantwort-durch-t-killerzellen-719303598507

Phhu schrieb:Das sieht man auch bei Kindern. Meist milder Verlauf und stärkere Immunabwehr.
Ich hab das schon verlinkt.
https://www.berliner-zeitung.de/news/berlin-neue-uni-studie-kinder-entwickeln-langfristig-immunitaet-gegen-covid-19-li.173347

Um so wichtiger und richtiger, dass die StIKo Nutzen und Risiken einer Corona-Impfung für Kinder gründlich abwägt. Und zwar rein nach medizinischen Gesichtspunkten, nicht nach politischem Aktionismus-Demonstrations-Wahlkampf-Gehabe.