Verfall der deutschen Sprache?!

Nemon schrieb:Ich. :D

Ich auch. Mich hat so mit 15-16 Kafka komplett gefesselt. Ich habe die Bücher verschlungen. Auch wenn man manche Seite zwei mal lesen musste, oder zurück blättern weil die Sätze so verschachtelt waren. Als ich irgendwann angefangen habe mich auch so auszudrücken habe ich dann mal ne Pause eingelegt! Lach

@aspie
"inadäquate Grammatik" kommt beim schnellen Schreiben halt mal vor. Im Kern geht es doch darum, dass es durchaus angenehm ist, wenn Menschen nicht alles im Chat Modus abkürzen und auch mal ganze Sätze schreiben können. Die müssen nicht ständig eloquent geschrieben sein.
Und was den Verfall angeht, seh ich lediglich eine Schere zwischen denen, die sich halt nur im Chat guckst Du Modus bewegen und denen, die gerne lesen und normale Sätze schreiben. Und so lange es letztere gibt, geht die Welt nicht unter.

aspie schrieb:Schon traurig, dass man Erwachsenen Menschen erklären muss, dass einem unter manchen Vorraussetzungen
Flüchtigkeitsfehler unterlaufen können, die nichts mit Unwissenheit zu tun haben.
Aber gut, dann unterstütze ich nun meine faktenbasierten Aussagen mit Studien und Quellen:

Irgendwie ist das ein Widerspruch, nicht?

Im ersten Satz machst du zwei Fehler, die nur jemandem mit Rechtschreibschwäche nicht auffallen können. Das schiebst du auf gewisse Voraussetzungen, die dich limitieren. Bist also nicht so ganz klar im Kopf, vereinfacht ausgedrückt - während du dich an die selbstgestellte Aufgabe begibst, eine Textwand aus faktischen Belegen zu erstellen. Sag besser gar nichts mehr, so lange die Umstände es nicht zulassen.

Meine Eltern hatten eine große Regalwand mit schön gebundenen Klassikern der Weltliteratur, die es damals in der DDR günstig zu kaufen gab. Sie selbst haben, glaube ich, keines dieser Werke je selbst gelesen, waren aber begeistert, dass ich mich da regelrecht durchgefräst habe – bis ihnen verspätet auffiel, dass darunter auch Bücher von Autoren wie Boccaccio und Casanova waren.

Nemon schrieb:Interpunktion konnten sie dir nicht erklären. Und du sie ihnen auch nicht. :klugmaul:

Offensichtlich handelt es sich nicht um eine Muttersprachlerin, die Wortpaare liegen meist knapp neben der tatsächlichen Formulierung, müsste ich raten würde ich eher auf einen russlanddeutschen bzw. donauschwäbischen Spracherwerb tippen.

Pergamon schrieb:Offensichtlich handelt es sich nicht um eine Muttersprachlerin.

Wo ist das offensichtlich?
Das wäre ja wohl ihre(?) erste Verteidigung gewesen.

Nemon schrieb:Aber Mason & Dixon mal angelesen (Pynchon),

Den kenne ich noch nicht, habe Pynchon lange Zeit ignoriert, aber dann mit Bleeding Edge hat er mich gehabt. Ich bin seitdem ein Fan seiner Bücher (zumindest der Bücher, die ich bislang gelesen habe).

Nemon schrieb:Ach ja, und damit wir dem Thread allmählich wieder gerecht werden, muss ich in dieser abstrusen Reihe noch Arno Schmidt in den Raum stellen.

Arno Schmidt ist ein super Beispiel für diesen Thread.
Ich würde jede Wette eingehen, dass, wenn man hier ein oder mehrere Seiten von ihm einstellte (ohne zu erwähnen, von wem das ist), würden die ganzen Sprachwächter hier steil gehen und ihr Lied vom Verfall der Deutschen Sprache anstimmen. :D

Ich musste mir mal für ein Seminar "Die Gelehrtenrepublik" besorgen und hatte vorher noch nie von Schmidt gehört. Als ich die erste Seite angelesen hatte, habe ich gedacht "Was ist denn das für ein Scheiß"
Mittlerweile mag ich seine Sachen sehr.

Streuselchen schrieb:Gleichzeitig regst du dich über Influencer auf - und das diese maßgeblich dazu beitragen, Schuld am Verfall zu sein - hast aber selbst einen Instagram Account, indem du dich als große Aufklärerin in Sachen Autismus gibst.

Einen Account zu führen, um über ein wichtiges Thema aufzuklären, kann man nicht mit einem Influencer Account vergleichen. Ich betreibe keine Form der Selbstdarstellung und mache auch keine Werbung für irgendwelche Firmen.
Und ich gebe mich nicht als große Aufklärerin. Ich bin eine Aufklärerin.

Streuselchen schrieb:Es geht nicht um deine vielen Flüchtigkeitsfehler

Natürlich geht es hier um meine Flüchtigkeitsfehler. Es werden Kommas und Wörter wie „Kaptitalismus“ zitiert.






@Nemon

Nemon schrieb:Im ersten Satz machst du zwei Fehler, die nur jemandem mit Rechtschreibschwäche nicht auffallen können. Das schiebst du auf gewisse Voraussetzungen, die dich limitieren. Bist also nicht so ganz klar im Kopf, vereinfacht ausgedrückt - während du dich an die selbstgestellte Aufgabe begibst, eine Textwand aus faktischen Belegen zu erstellen. Sag besser gar nichts mehr, so lange die Umstände es nicht zulassen.

Ja natürlich mache ich Fehler. Es ändert aber nichts an der Aussage.
Ich habe ja auch immer noch nicht geschlafen.

Es ist einfach nur lächerlich, dass du eine hochbegabte Person unterschwellig als dumm betitelst, weil wie aufgrund mehrer Faktoren Tippfehler macht.

aspie schrieb:Es ist einfach nur lächerlich, dass du eine hochbegabte Person unterschwellig als dumm betitelst

Das wird ja immer besser. Ich schätze mal, es eskaliert hier recht bald so weit, dass wir unsanft unterbrochen werden. Daher spare ich mir schon mal die Worte.

aspie schrieb:Und ich gebe mich nicht als große Aufklärerin. Ich bin eine Aufklärerin.

:D Also, was Eigentore betrifft, bist du jedenfalls ganz weit vorn. :D

Groucho schrieb:Arno Schmidt ist ein super Beispiel für diesen Thread.
Ich würde jede Wette eingehen, dass, wenn man hier ein oder mehrere Seiten von ihm einstellte (ohne zu erwähnen, von wem das ist), würden die ganzen Sprachwächter hier steil gehen und ihr Lied vom Verfall der Deutschen Sprache anstimmen.

Oder ein wenig neuer: Feridun Zaimoglu "Liebesmale, scharlachrot"
Zwei Kumpel (mit Migrationshintergrund) schreiben sich Briefe in "Kanaksprak"
Das ist Sprache auf hohem Niveau, ungeheuer poetisch und phantasievoll.

EDIT:

aspie schrieb:Ich habe ja auch immer noch nicht geschlafen.

Dann schlaf dich doch einfach erst mal aus.
Wenn du dann besser schreiben kannst, ist der Inhalt gleich viel glaubwürdiger

aspie schrieb:Einen Account zu führen, um über ein wichtiges Thema aufzuklären, kann man nicht mit einem Influencer Account vergleichen. Ich betreibe keine Form der Selbstdarstellung und mache auch keine Werbung für irgendwelche Firmen.

Du Influencer'st - das IST Selbstdarstellung in seiner Reinform. Das ist doch auch nichts schlimmes. Jeder Mensch stellt sich irgendwie dar, ganz so wie er es möchte. Und dieses Medium anzuprangern, es aber selbst zu nutzen, ist eben heuchlerisch.

aspie schrieb:Und ich gebe mich nicht als große Aufklärerin. Ich bin eine Aufklärerin.

Entschuldige mal bitte, aber aufklären kannst du nur dann, wenn du das GESCHULTE Wissen dazu inne hast. Hast du das? Psychologie/ Medizin - Studium vorhanden im entsprechenden Fachbereich? Studien, wissenschaftliche Tests etc durchgeführt?
Wenn ja, nehme ich das "gibst dich als..." zurück - wenn nicht bleibe ich genau dabei.
Erfahrungsberichte kannst du schildern, aufklären nicht.

aspie schrieb:Natürlich geht es hier um meine Flüchtigkeitsfehler. Es werden Kommas und Wörter wie „Kaptitalismus“ zitiert

Es geht auch um grammatikalische Fehler, die du gemacht hast und sie gleichzeitig angeprangert hast. Den Zusammenhang musst du doch erkennen können.

Pergamon schrieb:Offensichtlich handelt es sich nicht um eine Muttersprachlerin, die Wortpaare liegen meist knapp neben der tatsächlichen Formulierung, müsste ich raten würde ich eher auf einen russlanddeutschen bzw. donauschwäbischen Spracherwerb tippen.

Meine Nationalität tut doch nichts zur Sache. Ich bin der deutschen Sprache trotzdessen mächtigt.

@Nemon
....habe mir ein Eigentor geschossen.....
....nicht selbstverschuldeten Ursachen verknüpft.....
.
.
.
Oft knapp daneben aber eben doch vorbei, das zieht sich durch die Texte durch.

Streuselchen schrieb:Entschuldige mal bitte, aber aufklären kannst du nur dann, wenn du das GESCHULTE Wissen dazu inne hast. Hast du das? Psychologie/ Medizin - Studium vorhanden im entsprechenden Fachbereich? Studien, wissenschaftliche Tests etc durchgeführt?
Wenn ja, nehme ich das "gibst dich als..." zurück - wenn nicht bleibe ich genau dabei.
Erfahrungsberichte kannst du schildern, aufklären nicht.

Ich bin diagnostizierte Autistin, habe bei diversen Forschungen mithelfen dürfen und studiere in diesem Bereich.

Streuselchen schrieb:Entschuldige mal bitte, aber aufklären kannst du nur dann, wenn du das GESCHULTE Wissen dazu inne hast. Hast du das? Psychologie/ Medizin - Studium vorhanden im entsprechenden Fachbereich? Studien, wissenschaftliche Tests etc durchgeführt?
Wenn ja, nehme ich das "gibst dich als..." zurück - wenn nicht bleibe ich genau dabei.
Erfahrungsberichte kannst du schildern, aufklären nicht.

Man kann durchaus aus der Sicht des Betroffenen Aufklären. Was ist es denn sonst, wenn man Erfahrungsberichte mit Nichtbetroffenen teilt?

aspie schrieb:Ich bin diagnostizierte Autistin, habe bei diversen Forschungen mithelfen dürfen und studiere in diesem Bereich.

Du hast also als Patientin als Testperson mithelfen dürfen? Oder dich aktiv an der Forschung beteiligt?
Und wo findest sich jetzt die Berechtigung über etwas aufzuklären, was du noch studierst?

Wäre übrigens lieb wenn du auf den Rest meines Beitrages an dich noch eingehst. Auch wenn dir die Passagen evtl. nicht schmecken.

aspie schrieb:Meine Nationalität tut doch nichts zur Sache. Ich bin der deutschen Sprache trotzdessen mächtigt.

Ja, Du benutzt sie nur so als hättest Du sie Dir mùhsam ablesen müssen, bzw. verwechselst einen antiquiert en Duktus mit Hochsprache, die entsteh5abet noch dadurch, dass man viele gespreizt klingende Fremdwõrter mehr oder weniger willkürlich im Text verteilt. Das alles wäre ja egal wenn Du Dich nicht andrerseits als Sprachpolizei aufspielen würdest.

satansschuh schrieb:Man kann durchaus aus der Sicht des Betroffenen Aufklären.

War aber kein Erfahrungsbericht sondern Tatsachenbehauptungen. Darauf möchte ich hinaus und es dient eben nur dazu, nochmals aufzuzeigen das die Überheblichkeit das Problem ist, sich über Dinge zu echauffieren - die man selbst aber tut und vorallem nichts mit den getroffene Vorwürfen ihrerseits zu tun haben, dass man auf ihre Rechtschreibung einprügelt. Dem ist nicht so. Der Kontext hier ist wichtig für das gesamte Bild.

Groucho schrieb:Arno Schmidt ist ein super Beispiel für diesen Thread.
Ich würde jede Wette eingehen, dass, wenn man hier ein oder mehrere Seiten von ihm einstellte (ohne zu erwähnen, von wem das ist), würden die ganzen Sprachwächter hier steil gehen und ihr Lied vom Verfall der Deutschen Sprache anstimmen. :D

Schnell mal die ersten Zeilen von Brand's Haide:

21.3.1946: auf britischem Klopapier.
Glasgelb lag der gesprungene Mond, es stieß mich auf, unten im violen Dunst (später immer noch).
"Kaninchen", sagte ich; ganz einfach: wie die Kaninchen!". Und sah ihnen nach, ein halbes Dutzend, schultertaschenpendelnd durch die kalte Luft, mit Stöckelbeinen. (...)

Ja, das ist doch was! :D Jemand auf den Geschmack gekommen? Das geht über 152 Seiten so weiter.

Nemon schrieb:, das ist doch was! :D Jemand auf den Geschmack gekommen? Das geht über 152 Seiten so weiter.

Ich gehe mir jetzt die Augen auswaschen!