Andante schrieb:Ich habe mal gelesen (finde es leider nicht wieder), dass die Idee, die Risikogruppen zu schützen, während der Rest der Bevölkerung normal weitermacht, schon deshalb schwer umsetzbar ist, weil ungefähr die Hälfte der Bewohner dieses Landes zur Risikogruppe gehört.
Denn es geht ja nicht nur um Personen ab 65 oder 70, sondern auch um die Jüngeren mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas. Hinzu kommen die Raucher. Das sind dann irgendwo zwischen 30 und 40 Millionen Menschen, die zur Risikogruppe gehören.
Man sieht an den Zahlen und dem altersmedian der verstorbenen das hauptsächlich sehr alte Menschen mit schweren vorerkrankungen sterben.
Natürlich gibt es auch Fälle von jungen Menschen aber um da die genauen Umstände zu ergründen muss man eine Autopsie machen.
Statistisch ist die Gefahr für junge Menschen sehr gering.
Die Risikogruppen so auszudehnen oder ständig Einzelfälle von jungen hervorzuheben ist für mich Panikmache, ich denke das ist Strategie damit die Leute daheim bleiben.
Die Fakten sagen etwas anderes.
Es geht auch nicht darum sich ausschließlich um die Risikogruppen zu kümmern, dennoch sollte man ein großes Augenmerk auf diese legen.
EDGARallanPOE schrieb:Ich möchte an dieser Stelle, einmal einen drastischen fiktiven Vergleich ins Feld führen.
Nehmen wir einmal an, der Virus wäre gefährlicher, als er nach derzeitigen Erkenntnissen ist.
Die schweren und tödlichen Verläufe, würden im hohen zweistelligen %Bereich liegen, sehr viele der Erkrankten hätten nach einer Infektion mit schweren gesundheitlichen Folgeschäden zu kämpfen und nicht nur Risikogruppen wären hauptsächlich betroffen.
Was wäre die Folge ?
Salopp ausgedrückt:
Es müssten keinerlei Beschränkungen erlassen werden.Die Menschen würden sich in ihre Häuser zurückziehen, die Fenster mit Brettern zunageln und erst zu Weihnachten wieder den Kopf zur Tür raus strecken...
Je nach verwendeter Quelle, liegen die Opferzahlen weltweit aktuell bei ca. 160.000 Toten und werden wahrscheinlich Anfang Mai bei 200.000 Toten liegen.
Das entspricht dann der Einwohnerzahl meiner Heimatstadt, einer mittelgroßen deutschen Großstadt.
Angehörige und Freunde haben einen geliebten Menschen verloren, was die Zahl der Leidtragenden noch einmal um einen Faktor X vergrößert.
Was ich damit sagen will:
Vielfach steht nicht die Sorge um das Wohlergehen von Angehörigen/Freunden/Mitmenschen/der eigenen Person im Vordergrund, sondern die Sorge um die Auswirkungen der Maßnahmen die zur Zeit gelten.
Man hält Maßnahmen für überzogen.
Wann wären sie denn nicht überzogen ?
Wenn man 100.000 Menschen retten kann...eine halbe Million...eine Million ?
Im Grunde genommen eine sinnlose Fragestellung.....
Der Hauptgrund das wir hier nicht auf einen Nenner kommen, ist wohl die unterschiedliche/relativierende Wahrnehmung der aktuellen Bedrohung durch Sars-CoV-2.
Wenn man danach geht müsste man jedes Jahr mehrfach alles still legen.
Der Tod gehört zum Leben dazu, das ist völlig normal und auch gut .
Niemand wird ewig leben.
Das ist besonders traurig wenn junge Menschen welche noch ihr ganzes Leben vor sich haben gehen müssen, das ist zum Glück hier sehr selten der Fall.
Über die Menschen welche beispielsweise täglich verhungern wird eben nicht im minutentakt berichtet, zumal das ja weit weg ist.