Heide_witzka schrieb:Gehen dir die Betroffenen am Arsch vorbei?
Scheint fast so.
Es geht hier niemandem etwas am Arsch vorbei, aber hast du eine Idee, was man dagegen machen könnte?
Heide_witzka schrieb:So zeigt eine Bestandsaufnahme von 23 Übersichtsarbeiten und 102 Originalarbeiten, dass der Anteil von Erwachsenen mit gesundheitlichen Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion in Studien von Erwachsenen, die nicht wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, stark variierte und zwischen 7,5% und 41% lag.
Also noch ungenauer wäre zwischen 0 und 100%, das Ergebnis ist dann aber wenigstens sicher... Es gibt Studien, in denen Infizierte nach der Infektion befragt wurden, da findet man dann eher die 40% mit Langzeitfolgen (wobei das oft 3 Monate nach Infektion war, so lange ist das gar nicht). Dann gibt es Studien, wo man Leute befragt hat, die nicht wussten, ob sie Corona hatten, da hat sich das ganze dann schnell relativiert. Prinzipiell denke ich, wir hatten jetzt 24 Mio. Fälle, Dunkelziffer min. 50%, also gehen wir mal grob von knapp 40 Mio. Fällen aus. Wenn jetzt 40% unter Langzeitfolgen leiden würden, wären dann 16 Mio., also 20% der Einwohner. Ist das plausibel?
Eine Quelle, die jetzt nicht im Gewand von Querdenkern daherkommt schafft Aufklärung:
Wie häufig ist Long Covid?
Die Bandbreite der Studienergebnisse zu dieser Frage ist enorm groß. Häufigkeiten von 50 bis 70 Prozent, die teils in den Medien erwähnt werden, vermitteln allerdings ein falsches Bild. So klagen zwar bis zu 66 Prozent nach einer Infektion über anhaltende Symptome, das tun allerdings auch mehr als 53 Prozent derer, die nicht infiziert waren.
Manchmal heißt es dann, das alles sei am Ende nur psychosomatisch oder aber nicht auf die Infektion, sondern zum Beispiel den Lockdown zurückzuführen. Das konnten Kohortenstudien widerlegen, die definitiv häufiger Symptome bei Infizierten sehen. Kohortenstudien beobachten unterschiedliche Gruppen von Proband:innen über einen längeren Zeitraum in Hinblick auf das Auftreten bestimmter Symptome und Krankheiten. So können sie zum Beispiel untersuchen, wie sich die Gesundheit von Infizierten und Nichtinfizierten unterscheidet.
Letztlich gehen die meisten Expert:innen – aufgrund solcher Kohortenstudien – von etwa zehn Prozent aus, die nach mehr als drei Monaten noch Beschwerden haben. Etwa die Hälfte ist so stark eingeschränkt, dass der gewohnte Alltag und das normale Arbeitspensum unmöglich sind.
Quelle:
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/Es bringt also nix, hier mit riesigen - aber unplausiblen - Zahlen aufzuwarten. Wichtig ist der Anteil von ca. 5%, der so schwer beeinträchtigt ist, dass der gewohnte Alltag nicht mehr zu bewältigen ist. Hier sind Forschungsgelder dringend nötig!
Das grundlegende Problem ist aber, wie will man Long Covid denn verhindern? Die Omikronwelle hat sich trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen aufgebaut, wer also hat eine gute Idee, wie man Corona jetzt doch noch auslöschen kann, um Infektionen und Long Covid-Fälle zu vermeiden? Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Long Covid auch dann auftreten kann, wenn man brav im Supermarkt oder auf dem Weg zur Toilette im Restaurant eine Maske getragen hat.