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Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.102 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 14:38
kleinundgrün schrieb (Beitrag gelöscht):Na, manche denken, das wäre es jetzt gewesen. Der Rest wäre halt nur noch wie jedes andere Virus, mit dem wir Leben.
Ich kenne niemanden, der das sagt, auch keinen Politiker. Die Rede ist lediglich davon - und zwar auch bei Drosten und Kollegen -, dass mit Omikron der Weg von der pandemischen in die endemische Lage folgen kann und dass hierfür eine breite Grundimmunität (nicht zu verwechseln mit Herdenimmunität) in der Bevölkerung eine gute Grundlage ist. Es hat auch niemand gesagt, dass ausgeschlossen ist, dass sich die Lage wieder verschlechtern kann. Aber es wird, und das objektiv völlig richtig, gesagt, dass die Lage momentan besser ist als im Januar oder Februar.

Und selbstverständlich müssen aus Rechtsgründen auch mal Maßnahmen gelockert werden, wenn eine Überlastung des Gesundheitswesens nicht (mehr) droht. Es ist nicht staatliches Ziel und kann auch gar nicht ein solches Ziel sein, jeden einzelnen Todesfall durch Corona, Grippe oder andere Infektionskrankheiten irgendwie mit aller Macht zu verhindern, weil das am Ende zu Zuständen wie momentan in Schanghai führt, die die Gesellschaft nun mal mehrheitlich hier nicht haben will. Wichtig ist vielmehr, dass Todesfälle infolge eines zusammengebrochenen Gesundheitssystems verhindert werden, weil ein Infizierter - oder auch anderweitig Erkrankter - nicht mehr adäquat behandelt werden kann. Und in DIESEM Sinne Todesfälle zu verhindern ist staatliche Aufgabe, die gerade dadurch wesentlich mit der Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems zu tun hat.

Die Debatte hat sich insoweit ein wenig verselbstständigt. Manche scheinen den Sinn der Maßnahmen nicht mehr vorrangig darin zu sehen, die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens für alle Bürger zu sichern. Sondern sie nennen ganz andere, selbsterfundene Ziele, bestimmte Personengruppen vor Infektion zu schützen zum Beispiel. Ein solches Ziel setzt aber die dauerhafte Beibehaltung von Maßnahmen voraus, weil immer irgendwo Infektionen drohen. Der Staat kann aber nicht Millionen von Bürgern Dauereinschränkungen auferlegen, Schulunterricht nur noch online stattfinden lassen, bestimmte Tätigkeiten verbieten etc., nur um zu erreichen, dass sich eine vergleichsweise kleine Zahl von vulnerablen Bürgern auf keinen Fall irgendwo mit irgendetwas ansteckt.

Eine solche Erweiterung von Maßnahmen, die temporär zwecks Verhinderung des Zusammembruchs des Gesundheitswesens für die Dauer einer Pandemielage ergriffen wurden und werden, kann rechtlich nicht als Dauereinrichtung unabhängig von jeder Pandemielage eingeführt bzw. beibehalten werden. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass die, die meinen, andere vor jeder Infektion schützen zu müssen, bis an ihr Lebensende Maske tragen, sich jeden Tag testen, keine Massenveranstaltungen besuchen etc.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 14:43
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Im Moment steigt die Inzidenz ja wieder an, so viel zur Saisonalität.......
Momentan ist auch das Wetter alles andere als warm und freundlich gesonnen, aber dazu traegt auch mit Sicherheit bei, das die Maskenpflicht fiel. Laut Welt Live auf YT ist die Inzidenz geschaetzt eh mindestens doppelt so hoch wie die Zahlen es anzeigen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 15:01
Im Bundestag fallen 3G-Regel und Maskenpflicht.

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article235123747/corona-news-rki-zahlen-inzidenz-omikron-deutschland-aktuell.html

Und die ITS-Belegung ist auf unter 1.700 gefallen.

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article235123747/corona-news-rki-zahlen-inzidenz-omikron-deutschland-aktuell.html

Die Zeichen stehen momentan auf Entspannung der Lage, auch politisch…..


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 15:17
Oh sorry, Korrektur der Fundstelle zur ITS-Belegung:

https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/9644/2022-04-21_12-15_DIVI_Intensivregister_Report.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Aber noch mal zum Bundestag: Das Präsidium reagiert mit dem Wegfall der 3G-Regel und der Maskenpflicht ausdrücklich auf die momentane, pandemisch nicht mehr hochgefährlichen Lage.
Das teilte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas den Abgeordneten am Donnerstag mit. "Angesichts der derzeitigen Entwicklung der pandemischen Lage habe ich mich nunmehr dazu entschlossen, die Allgemeinverfügung mit Ablauf des 24. April 2022 aufzuheben", heißt es in dem Schreiben.
Quelle: wie um 15:01 angegeben.

Nun dürfen wir gespannt sein, ob Abgeordnete, die es wagen, künftig ohne Maske im Plenarsaal zu erscheinen, von anderen Abgeordneten als asozial und Impfgegner und Querdenker bezeichnet werden, wie es im Volk (zB hier im Thread) gerne mal gemacht wird…..


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 15:26
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich kenne niemanden, der das sagt, auch keinen Politiker.
AfD? FDP? Hier im Thread? Echt nicht?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Aber es wird, und das objektiv völlig richtig, gesagt, dass die Lage momentan besser ist als im Januar oder Februar.
Das ist völlig unstreitig. Aber es geht ja darum, was (vielleicht) im Herbst passiert. Und was man jetzt tun sollte, um eine ggf. unnötig schwierige Lage kontrollieren zu können.
Da gibt es sicher unterschiedliche Ansätze. Aber man sollte bei diesem Thema nicht weiterhin nur auf Sicht fahren.
Die Argumente, die Du hier in Masse nachlesen kannst, lauten: "Gerade ist es doch super, warum was machen?"
Das funktioniert für Situationen, die zeitnah steuerbar sind. Wo man bremst und die Sache wird langsamer.

Es funktioniert nicht, wenn die Wirkung einer Maßnahme eine wochen- oder monatelange Verzögerung hat.
Stell Dir vor, es gäbe im Herbst eine Mutation, die wieder eine deutlich höhere Letalität aufweist. Dann mit Impfungen zu beginnen oder erneut eine Impfflicht zu versuchen, ist albern.
Natürlich muss es eine solche Mutation nicht geben. Es kann genauso gut in eine entspannte endemische Lage auslaufen. Aber wenn es passiert, sind die Folgen einschneidend. Da nur zu hoffen, dass es schon nicht passiert, ist schwer verständlich.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und selbstverständlich müssen aus Rechtsgründen auch mal Maßnahmen gelockert werden, wenn eine Überlastung des Gesundheitswesens nicht (mehr) droht.
Wer bezweifelt so etwas?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es ist nicht staatliches Ziel und kann auch gar nicht ein solches Ziel sein, jeden einzelnen Todesfall durch Corona, Grippe oder andere Infektionskrankheiten irgendwie mit aller Macht zu verhindern
Wer fordert so etwas?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wichtig ist vielmehr, dass Todesfälle infolge eines zusammengebrochenen Gesundheitssystems verhindert werden, weil ein Infizierter - oder auch anderweitig Erkrankter - nicht mehr adäquat behandelt werden kann.
Um nichts anderes geht es.

Das sind ganz schön viele Strohmänner. Nichts davon ist streitig.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 15:34
@Andante
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und die ITS-Belegung ist auf unter 1.700 gefallen.
In Deinem Link steht, dass gegenüber dem Vortag des Berichts 86 weniger Menschen intensiv behandelt werden mussten. Weil 87 gestorben sind.

DIVI Tagesreport, 21. April 2022
https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/9644/2022-04-21_12-15_DIVI_Intensivregister_Report.pdf?sequence=1&isAllowed=y
Screenshot 2022-04-21 153224

Spricht eher nicht für Entspannung.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 15:38
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es funktioniert nicht, wenn die Wirkung einer Maßnahme eine wochen- oder monatelange Verzögerung hat.
Stell Dir vor, es gäbe im Herbst eine Mutation, die wieder eine deutlich höhere Letalität aufweist. Dann mit Impfungen zu beginnen oder erneut eine Impfflicht zu versuchen, ist albern.
Von welchen Maßnahmen redest du konkret? Oder meinst du speziell die Impfung?

Wenn du Impfung meinst: Was kann denn momentan veranlasst werden? Endlich die Schaffung eines Impfregisters, das ja, aber ich sehe keine Anstalten der Politik, da mal etwas anzufangen. Obwohl gerade das sinnvoll wäre. Und sonst? Neiiin, bitte nicht noch zig Millionen Impfstoffdosen auf Steuerzahlerkosten kaufen, die dann verfallen…..

Das Impfpflichtgesetz ist gerade gescheitert. Zwangsimpfungen sind nicht möglich. Was kann, soll, muss man JETZT tun, um die Leute davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen?
Zitat von jaskajaska schrieb:Spricht eher nicht für Entspannung.
Was die reine Belegung der ITS betrifft, halt schon.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 15:51
Zitat von AndanteAndante schrieb:Von welchen Maßnahmen redest du konkret? Oder meinst du speziell die Impfung?
Ja, die Impfung. Bzw. die Impfflicht.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Was kann denn momentan veranlasst werden? Endlich die Schaffung eines Impfregisters, das ja, aber ich sehe keine Anstalten der Politik, da mal etwas anzufangen. Obwohl gerade das sinnvoll wäre. Und sonst?
Ich finde es schade, dass die Impfflicht ausgesetzt wurde. Eben mit dem Argument, dass es aktuell ja gut läuft.
Nur sollte es nicht gut laufen, ist eine Impfpflicht halt keine Option mehr. Mit der Aufgabe der Impfflicht hat man sich eben darauf geeinigt, es dem Zufall zu überlassen, ob es im Herbst (oder bei der nächsten Mutation) blöd wird oder nicht. Kann man machen, ist aber kein planvolles Vorgehen. Da wird zu viel Wahrheit gefühlt.

Auch hier im Thread wird darüber geschimpft, wenn Lauterbach überhaupt die Option einer gefährlicheren Mutation in den Raum wirft. Dabei muss man sich mit diesr frage rational auseinander setzen.
Da kann man noch immer sagen: OK, wäre blöd. Aber wenn es soweit ist, gehe ich lieber in einen Lockdown, statt mich jetzt impfen zu lassen. Aber man muss das rational abwägen - nicht erfühlen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Was kann, soll, muss man JETZT tun, um die Leute davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen?
Nichts. Die Zeit der Überzeugung ist vorbei. Eben weil die Leute Corona satt haben. Weil sie nicht mehr darüber nachdenken wollen.
Das ist so, wie nur wenige ihre Rente planen würden, gäbe es keine Pflicht. Solche Dinge verdrängt man gerne. Da ist es Aufgabe des Staates, ein bisschen regulierend einzugreifen. Zu antizipieren, ob die Menschen glücklicher sind, wenn die Rentenzeit da ist und keine Rente oder wenn sie jetzt zu etwas gezwungen werden, das sie momentan nicht wollen.

Das ist keine leichte Entscheidung. Weil natürlich die Eigenverantwortung in unserer Gesellschaft einen hohen Wert hat. Aber manche Dinge sind nicht reversibel, wenn die Einsicht einsetzt, man hätte etwas tun sollen.

Kommt es zu einer hinreichend "schlimmen" Veränderung des Virus, helfen nur unmittelbare und einschneidende Maßnahmen. Kommt es nicht dazu, ist alles prima. Da wir es nicht wissen, müssen wir eine einigermaßen belastbare Prognose treffen, wie das Risiko aussieht. Ist das Risiko dafür hinreichend niedrig, kann man es laufen lassen. Ist es das nicht, sollte man etwas tun.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 16:05
@Andante
Und zum Thema Masken:
Ich halte in einigen Konstellationen Masken auch jetzt für sinnvoll. Einfach weil es in den meisten Konstellationen milde Mittel für einen vergleichbar großen Nutzen sind.

Auch abseits einer Überlastung der Kliniken sind viele zeitgleiche Infektionen gesellschaftlich problematisch. Man ist eben in den meisten Fällen mindestens 10 Tage nicht verfügbar. Das ist in Grippewellen auch so, aber eben zeitlich begrenzt.

Und es gibt eben das Thema "Long-Covid". Da halte ich ein bisschen mehr Forschung über Ursachen und Therapiemöglichkeiten nicht für falsch, bevor 50% der Bevölkerung potentielle Kandidaten sind.

Ich maße mir nicht an, Leute, die im Supermarkt ohne Maske herum laufen, pauschal als Idioten zu bezeichnen.
Ich halte das Verhalten, wenn es auf Trotz aufgebaut ist, für kindisch und unnötig. Ich denke, eine Maske im Supermarkt ist eine minimale Einschränkung. Aber es ist aktuell erlaubt. Und was ich für mich über Menschen basierend auf ihren Handlungen denke, ist halt im echten Sinne eine Meinung.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 16:19
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Nichts. Die Zeit der Überzeugung ist vorbei. Eben weil die Leute Corona satt haben. Weil sie nicht mehr darüber nachdenken wollen.
Das denke ich eher nicht. Der Teil der Bevölkerung, der sich bis nicht hat impfen lassen, wird das auch weiterhin nicht tun. Da wird auch die Warnung vor einer „Killervariante“ nicht viel fruchten.

Die Drohung mit dem Impfpflichtgesetz war sowieso ein untauglicher Versuch, weil erstens klar war, dass die vorgesehenen Sanktionen bei Verletzung der Impfpflicht (genauer gesagt Pflicht zur Vorlage eines Impfnachweises) eher eine Lachnummer waren, wie jeder weiß, der sich für die juristischen Einzelheiten interessiert hat, und zweitens als Sanktion ohnehin niemals eine Zwangsimpfung in Betracht gekommen wäre.

Und natürlich merken hartgesottene Impfgegner natürlich derzeit auch, dass die Zahlen fallen. Denen fehlt es also momentan insgesamt an jeglichem Anreiz, sich impfen zu lassen, das sehe ich auch so.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Auch abseits einer Überlastung der Kliniken sind viele zeitgleiche Infektionen gesellschaftlich problematisch. Man ist eben in den meisten Fällen mindestens 10 Tage nicht verfügbar. Das ist in Grippewellen auch so, aber eben zeitlich begrenzt.
Das sind aber Probleme, die jetzt auftreten, sofern sie bei sinkenden Inzidenzen noch erhebliche Auswirkungen auf Arbeitsabläufe haben. Für den Herbst hilft es nicht weiter, wenn JETZT noch die eine oder andere Infektion mehr verhindert wird.

Ich verstehe ja, dass man auf Nummer sicher für den Herbst gehen will. Aber dann müsste man mE eher am Ausbau der Grundimmunität der Bevölkerung feilen. Denn jeder, der wegen eines guten eigenen Immunstatus nicht infiziert wird bzw. bei Infektion nicht schwer erkrankt, braucht keine Kapazitäten des Gesundheitswesens zu beanspruchen. Diese Kapazitäten werden dann, so schwer es fällt, das zu akzeptieren, für die Ungeimpften benötigt, damit muss man sich womöglich abfinden.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 16:25
Zitat von AndanteAndante schrieb:Für den Herbst hilft es nicht weiter, wenn JETZT noch die eine oder andere Infektion mehr verhindert wird.
Ist das so?
Weniger Infektionen momentan könnten dazu führen, mehr aufgeschobene Elektiveingriffe abzuarbeiten, die zu Hochzeiten der Pandemie verschoben werden mussten.
Manche Zusammenhänge sind so einfach zu begreifen, dass mir schleierhaft ist wie man es schaffen kann solch einfachen Erkenntnissen ständig auszuweichen.^^
Aber schieben wir die doch ruhig weiter vor uns her (solange man selbst, oder ein enger Angehöriger, nicht betroffen ist).
Heissa, das Leben ist schön.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 16:31
Zitat von AndanteAndante schrieb:Da wird auch die Warnung vor einer „Killervariante“ nicht viel fruchten.
Aber immerhin kann man dann sagen: "Selber schuld". Sonst heißt es, wenn es soweit kommen sollte: "Ja warum hat man mich nicht gewarnt."
Trotzdem denke ich nicht, dass es gar nichts bringt. So etwas kann schon ein Anreiz sein, sich doch mit einem an sich leidigen Thema auseinander zu setzen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die Drohung mit dem Impfpflichtgesetz war sowieso ein untauglicher Versuch
Es soll ja keine Drohung sein, sondern eine Umsetzung.
Zitat von AndanteAndante schrieb:wie jeder weiß, der sich für die juristischen Einzelheiten interessiert hat
Also ich bin Jurist und habe mich damit auseinander gesetzt und teile Deine Meinung nicht.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und natürlich merken hartgesottene Impfgegner natürlich derzeit auch, dass die Zahlen fallen.
Und sie ziehen die falschen Schlüsse daraus.
Warum ist es so schwer zu verstehen, dass manche Maßnahmen nicht unmittelbar wirken?
Zitat von AndanteAndante schrieb:sofern sie bei sinkenden Inzidenzen
Sinken die wirklich (so stark)? Also ernstgemeinte Frage. Es wird halt weniger getestet.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Für den Herbst hilft es nicht weiter, wenn JETZT noch die eine oder andere Infektion mehr verhindert wird.
Nicht unmittelbar für den Herbst. Aber für die Gesamtmenge an Menschen, die mit den Folgen der Infektion behandelt werden müssen. Es macht halt einen Unterschied, ob es in der Gesellschaft 100.000 Leute mit Long-Covid gibt oder 1 Mio.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Diese Kapazitäten werden dann, so schwer es fällt, das zu akzeptieren, für die Ungeimpften benötigt, damit muss man sich womöglich abfinden.
Muss man das? Ich weiß nicht so recht. Ich erinnere mich noch gut an verschobene Krebs-OPs, weil die Kapazitäten ausgeschöpft waren. Mir würde es schwer fallen, einem Krebskranken zu erklären, dass er das halt muss, weil andere nicht wollten.

Blöd ist nur, dass diejenigen, die nicht wollen, gar nicht in die Verlegenheit kommen, das erklären zu müssen. Die stehen nicht vor dem Menschen, der nun blöderweise 5 Wochen warten muss, bis sein Leiden angegangen werden kann.
Da lässt sich leicht reden, was man so alles muss.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 16:58
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Weniger Infektionen momentan könnten dazu führen, mehr aufgeschobene Elektiveingriffe abzuarbeiten, die zu Hochzeiten der Pandemie verschoben werden mussten.
Manche Zusammenhänge sind so einfach zu begreifen, dass mir schleierhaft ist wie man es schaffen kann solch einfachen Erkenntnissen ständig auszuweichen.^^
Das halte ich für falsch. Wenn ich (vereinfacht) davon ausgehe, dass für jeden Eingriff eine bestimmte Anzahl Ressourcen (Arztstunden, Pflegestunden) benötigt werden, hängt die Anzahl der möglichen Eingriffe von den verfügbaren Ressourcen ab. Diese berechnen sich aus der Anzahl der Arbeitskräfte * Sollarbeitszeit - Krankenstand (- Urlaub etc...). Der Krankenstand - also die wegen Infektionen nicht verfügbaren Ressourcen - wäre dann proportional zum Integral unter der Infektionskurve. Wenn man die Kurve im Maximum zwar absenkt, zeitlich aber verzögert bleibt dieses Integral (also die Fläche) konstant. Es wäre sinnvoll, wenn man mit den Maßnahmen die Gesamtzahl der Infektionen vermindern könnte (also das Integral verkleinern). Danach sieht es aber nicht aus und hat es auch mit den "Schutzmaßnahmen" bis März nicht ausgesehen. Schon mit den Schutzmaßnahmen haben sich im ersten Quartal ca. 30% der Bürger infiziert und da war erst das Maximum der Infektionskurve erreicht. Es ist also davon auszugehen, dass sich binnen 6-9 Monaten alle infizierbaren Bürger auch infizieren werden. Da der Impfschutz mit der Zeit sinkt, gehe ich davon aus, dass es unterm Strich durch das Hinauszögern sogar zu mehr Infektionen kommen wird, da das Infektionsgeschehen in einen Zeitraum schwächer werdenden Impfschutzes hinein läuft.
Den von dir postulierten Zusammenhang gibt es also möglicherweise gar nicht, auch wenn er einfach erscheint.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 17:00
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Also ich bin Jurist und habe mich damit auseinander gesetzt und teile Deine Meinung nicht.
Du hast doch wohl den Gesetzentwurf gelesen. Es geht nicht um Meinung, sondern was im Gesetz als Sanktion vorgesehen war. Einzig Bußgeld. Es war ausdrücklich nicht mal Erzwingungshaft für den Fall der Nichtbeitreibbarkeit des Bußgeldes vorgesehen, anders als bei jedem ordinären Falschparker. Und keine Impfpflichtverweigerer hätte die Zwangsimpfung gedroht. Das Gesetz war ein zahnloser Tiger, eine Beruhigungspille fürs aufgebrachte Volk, aber eine furchtbar bürokratische und teure.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und sie ziehen die falschen Schlüsse daraus.
Warum ist es so schwer zu verstehen, dass manche Maßnahmen nicht unmittelbar wirken?
Das weiß ich nicht. Persönlich finde ich ja auch, dass es Leichtsinn ist, mit seinem Leben zu spielen. Aber es gibt nun mal solche Leute.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Sinken die wirklich (so stark)? Also ernstgemeinte Frage. Es wird halt weniger getestet.
Wenn die Dunkelziffer wirklic so viel höher ist, die KH aber nicht voller werden, spricht das ja wohl noch eher für als gegen eine besondere Krankheitsschwere der momentan vorherrschenden BA.2-Variante.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es macht halt einen Unterschied, ob es in der Gesellschaft 100.000 Leute mit Long-Covid gibt oder 1 Mio.
Bisher wird die Anzahl der Patienten mit Long Covid gar nicht erfasst. Niemand weiß, wie viele es davon gibt. Insofern verbietet sich mE da bisher jede Hochrechnerei, das ist bloß Stochern im Nebel.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber immerhin kann man dann sagen: "Selber schuld".
Genau. Und deshalb würde ich als Bundesgesundheitsminister mal damit anfangen, an einem Gesetzentwurd zu arbeiten, der Ungeimpfte an ihren Krankheitskosten beteiligt. Am Geldbeutel packt die Leute immer noch recht gut, das spricht sich rum.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 17:18
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Das halte ich für falsch.
OK.
Müssen weniger Coronakranke behandelt werden, so steht mehr Behandlungskapazität für andere Fälle, z. B. auch aufgeschobene Elektivtherapien zur Verfügung. Klingt für mich ganz logisch. Wie du das mittels Integralrechnung umbiegen willst, versteh ich nicht.
Wir tragen einen Berg verschobener Therapien vor uns her
"In 60 Prozent der Häuser müssen planbare Eingriffe verschoben werden, in sechs von zehn Kliniken werden die Pflegepersonaluntergrenzen unterschritten", sagte der Präsident des Verbandes leitender Krankenhausärzte (VLK), Michael Weber, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
In drei von zehn Kliniken müssten Patienten in andere Kliniken verlegt werden, und das auch aus großen Kliniken.
Der VLK befragte der Zeitung zufolge deutschlandweit seine Mitglieder. In der Umfrage gaben demnach 20 Prozent der leitenden Krankenhausärzte an, dass die Notfallversorgung gefährdet sei. Gut zehn Prozent der Betten auf Allgemein- und Intensivstationen seien weiter von Patienten mit einer Corona-Infektion belegt.
...
Aus Sicht der Kliniken seien an vielen Stellen die Hotspot-Kriterien erfüllt, sodass Eindämmungsmaßnahmen verhängt werden müssten.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-kliniken-operationen-verschoben-100.html


die Situation in den Krankenhäusern ist angespannt und die Politik geht hin und lässt die Zügel los.
Passt nicht zusammen.
Sei mir nicht böse, aber da bin ich doch eher bei den Menschen die an vorderster Front stehen und täglich mit dem Problem zu tun haben und nicht bei einem Ansatz "also wie ich die Intergralrechnung verstehe sagt sie es sei alles tutti (oder so ähnlich)".
Müssten jetzt weniger Infizierte behandelt werden, wären Kapazitäten frei, die man zum Abbau aufgeschobener Therapien verwenden könnte. So wird ein Schuh draus.
Das Missmanagement der Politik zahlt auch hier letztendlich der Bürger.
Wenn er Pech hat mit seinem Leben.
Darauf noch ein Integral, Prost.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 17:32
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Danach sieht es aber nicht aus und hat es auch mit den "Schutzmaßnahmen" bis März nicht ausgesehen. Schon mit den Schutzmaßnahmen haben sich im ersten Quartal ca. 30% der Bürger infiziert und da war erst das Maximum der Infektionskurve erreicht. Es ist also davon auszugehen, dass sich binnen 6-9 Monaten alle infizierbaren Bürger auch infizieren werden. Da der Impfschutz mit der Zeit sinkt, gehe ich davon aus, dass es unterm Strich durch das Hinauszögern sogar zu mehr Infektionen kommen wird, da das Infektionsgeschehen in einen Zeitraum schwächer werdenden Impfschutzes hinein läuft.
Man erhält nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Impfung und damit war's. Falls Du das noch in Erinnerung hast, es gab Ende letzten Jahres die Booster-Empfehlung, die auch sehr viele wahrgenommen haben. Manch einer hat heute schon die 2. Booster-Impfung, insbesondere gefährdete Personenkreise.


Außerdem schützt einen Omikron-Infektion nicht vor einer weiteren Ansteckung mit Omikron, zumindest dann nicht, wenn der erste Krankheitsverlauf milde verlief. Insofern bringt es nicht wirklich viel, wenn sich nun die ganze Bevölkerung einmal Omikron durchlebt hat. Omikron bewirkt keinen akllzu guten Schutz vor Neuinfektionen. Klar er trainiert das Immunsystem, aber bei einem milden Krankheitsverlauf eben auch nicht so toll.

https://www.swr.de/swr2/wissen/warum-kann-man-sich-mehrmals-mit-omikron-anstecken-100.html (Archiv-Version vom 23.04.2022)


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21.04.2022 um 18:54
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich maße mir nicht an, Leute, die im Supermarkt ohne Maske herum laufen, pauschal als Idioten zu bezeichnen.
Ich halte das Verhalten, wenn es auf Trotz aufgebaut ist, für kindisch und unnötig. Ich denke, eine Maske im Supermarkt ist eine minimale Einschränkung. Aber es ist aktuell erlaubt.
Sehe das aus einer anderen Perspektive. Wer keine Maske mehr trägt, den halte ich eher für mutig als trotzig. Ich trage sie noch im Supermarkt, weil ich mich noch nicht dazu entschließen konnte, keine zu tragen. Habe schlicht Angst vor einer Ansteckung.
So interpretiere ich meine Eigenverantwortung.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 21:31
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Müssten jetzt weniger Infizierte behandelt werden, wären Kapazitäten frei, die man zum Abbau aufgeschobener Therapien verwenden könnte. So wird ein Schuh draus.
Leider wiederum ein Trugschluss: Wenn wir von einer "kontrollierten" Durchseuchung sprechen, also davon, dass man das alles einfach langsamer ablaufen lässt, ist deine Rechnung wiederum falsch, denn du kannst zwar heute schon anfangen, aufgeschobene Therapien nachzuarbeiten, wirst aber länger brauchen, bis du wieder auf Volllast kommst, weil der heute vermiedene Patient dann in einem Monat aufschlägt. Die Zahl der Infektionen ist auch bei einer "kontrollierten Durchseuchung" so groß wie bei einer unkontrollierten Durchseuchung. Somit wird auch die Zahl derer, die eine Behandlung benötigen konstant bleiben und somit auch die Ressourcen, die dir im Laufe des Jahres für andere Therapien fehlen. Das schenkt sich nichts...
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Gut zehn Prozent der Betten auf Allgemein- und Intensivstationen seien weiter von Patienten mit einer Corona-Infektion belegt.
Hm, wir hatten jetzt eine Hospitalisierungsinzidenz von 8 pro 100.000, es gibt 600 Betten pro 100.000 Einwohner. Wenn 10% belegt sind, wären das 60 / 100.000, d.h. jeder hospitalisierte Patient müsste im Schnitt ca. 8 Wochen im Krankenhaus liegen, um die angegebene Bettenbelegung zu erzielen. Da stimmt doch irgendwas nicht, oder?


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

21.04.2022 um 22:53
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Da stimmt doch irgendwas nicht, oder?
Da hat jemand wohl die ITS- Belegung mit der Hospitalisierungsrate bzw. die Belegung in Allgemein- und in Intensivstationen verwechselt bzw. gleichgesetzt. So ein Irrtum kann ja mal vorkommen. Bedenklich wird es erst, wenn daraus die falschen Schlüsse gezogen werden.


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22.04.2022 um 00:34
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Die Zahl der Infektionen ist auch bei einer "kontrollierten Durchseuchung" so groß wie bei einer unkontrollierten Durchseuchung. Somit wird auch die Zahl derer, die eine Behandlung benötigen konstant bleiben und somit auch die Ressourcen, die dir im Laufe des Jahres für andere Therapien fehlen. Das schenkt sich nichts...
Diese Rechnung geht nur dann auf, wenn man Corona nur ein einziges Mal bekommen kann, das ist spätestens seit Omikron nicht mehr gegeben (siehe obigen Artikel).


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