Coronavirus (Sars-CoV-2)

Andante schrieb:Ich denke, dass Haus- und niedergelassene Fachärzte vorrangig darauf achten, wie lange eine Zweitimpfung her ist.

Bei den grossen Praxen kann man online buchen, entweder auf der Homepage oder doctolib. Da ist nix mehr mit der Hausarzt priorisiert.

Andante schrieb:Na, wenn die Eltern, deren 5-11jährige Kinder demnächst erstmals geimpft werden dürfen, warten müssen, bis alle Risikogruppen und Ältere, die nicht zu einer Risikogruppe gehören, ihre Drittimpfung intus haben, geht aber spätestens der Krach los….

Richtig. Das kommt im Grunde mit Ansage.

Andante schrieb:Ich denke, dass Haus- und niedergelassene Fachärzte vorrangig darauf achten, wie lange eine Zweitimpfung her ist. Je länger dieser Zeitraum ist, um so eher wird im allgemeinen (begründete Einzelfälle ausgenommen) der Betreffende dann geboostert. Meine Hausarztpraxis macht es jedenfalls so.

Das ist dann reiner Pragmatismus, vernünftig so.

Andante schrieb:Genug Impfstoff gibt es ja, es geht jetzt um die terminliche Priorisierung. Wen würdest du, @paxito, denn da vorziehen: den Dritt- oder den Erst- oder den Zweitimpfling?

Muss ich das entscheiden? Sollte das nicht Teil einer möglichst wissenschaftlich fundierten Entscheidungsfindung sein, gemeinsam mit politischer Prioritätensetzung?
Aus dem Bauch heraus - Priorität sollten immer Risikopatienten haben, danach Berufsgruppen mit sehr hoher Gefährdung (Erzieher, Pfleger, Ärzte). Über alles weitere kann man streiten.

Spekulatius666 schrieb:Bei den grossen Praxen kann man online buchen, entweder auf der Homepage oder doctolib. Da ist nix mehr mit der Hausarzt priorisiert.

Wer zuerst kommt, malt zuerst - auch eine Form der Priorisierung.

Übrigens haben sich für die Boosterimpfungen ja längst die Apotheker angeboten. Nur Booster deshalb, weil die Leute, die erst- und zweitgeimpft sind und danach bis auf die üblichen peanuts keine weiteren Beschwerden hatten, aller Wahrscheinlichkeit nach auch eine Drittimpfung gut vertragen werden, so dass dafür nicht zwingend ein Arzt erforderlich ist. Außerdem sind Ältere und Risikogruppen oft Stammkunden in den Apotheken, da ist so ein niederschwelliges Impfangebot geradezu ideal.

Wieler hat Boosterimpfungen durch Apotheker inzwischen auch befürwortet. Wer aber nach wie vor dagegen ist, ist die Ärzteschaft. Vielleicht nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Vergütung für eine Impfung kürzlich von 20 auf 28 Euro angehoben worden ist. Von so einer Tarifsteigerung können Gewerkschaften nur träumen…..

Mit der mächtige Ärztelobby will sich aber Spahn offenbar nicht mehr anlegen, indem er die Apotheker auch an die Fleischtöpfe lässt. Das muss dann Karl Lauterbach übernehmen, wenn er Gesundheitsminister ist.

Andante schrieb:Wen würdest du, @paxito, denn da vorziehen: den Dritt- oder den Erst- oder den Zweitimpfling?

Rein von der Logik her zuerst die vulnerablen Gruppen gestaffelt nach alter und Krankheit und Zeitraum seit der letzten Impfung. Das hiesse aber auch, dass ganz ganz viele ihre sechs Monate deutlich überschreiten müssen, ehe die dran sind, demnach weniger Schutz usw

paxito schrieb:Wer zuerst kommt, malt zuerst - auch eine Form der Priorisierung.

Unfreiwillig, weil den Praxen nicht bekannt war, dass Biontech reduziert war, sonst hätten die das auch anders gehandhabt. Aber wie so oft wurden Entscheidungen gefällt ohne die betroffenen mit einzubeziehen. Wenn man bedenkt, dass man teilweise schon bis in den Februar hinein buchen kann, online, und dann jetzt die Reduzierung von biontech und das mit moderna und dann muss man alle gebuchten Termine abklappern und priorisieren oder umlegen und bald kommen noch die Kinder dazu und Test- sowie impfzentren sind teilweise immer noch dicht. Und dafür muss nicht Mal jemand zurück treten.

Andante schrieb:Das muss dann Karl Lauterbach übernehmen, wenn er Gesundheitsminister ist.

Bloss nicht

Spekulatius666 schrieb:Bloss nicht

War ein Scherz. Kalles Kämpfe mit der Ärzteschaft sind ja legendär und reichen bis ins Jahr 2004 zurück….

Ich versteh halt nicht, warum Herr Spahn mit seiner Deckelung allen nochmal Stöcke zwischen die Beine wirft. Und der Rest der Impforganisation funktioniert ja auch eher mäßig in meinen Augen

Was würdet ihr zu eurem Partner bei folgendem Sachverhalt sagen:

In meinem Bundesland herrscht Alarmstufe mit Kontaktbeschränkung. Nun will euer Partner heute eine kleine Feier veranstalten, insgesamt 8 Personen aus drei Haushalten. In jedem Haushalt gibt es mindestens einen Ungeimpften. Irgendwie schaffe ich es nicht an den gesunden Menschenverstand zu appellieren. Ist das nicht total verantwortungslos? Ich meine der ganze Globus unternimmt Anstrengungen diese Krise zu bewältigen und meine Partnerin lädt feuchtfröhlich die Leute ins Haus.

@TimCook
Nach Draußen verlegen oder alle Fenster öffnen 🥸

@TimCook

Alle vorher testen.
Wobei das Szenario schon ziemlich blöd finde.

@TimCook
Du kannst ja bri der Feier gegen die anwesenden Ungeimpften ätzen. Das könnte ihr zu denken geben.

Ich bin zu einer Feier in Köln eingeladen (etwa 50 Gäste). Ich reise von Schweden ein, wo gerade die Inzidenz sehr niedrig ist. Leider bin ich noch nicht geimpft. Ich habe 2 Freundinnen die beide wohl rießen Pech hatten und sind krank geworden (die eine seit der 2ten Biontech arbeitsunfähig, kronische Müdigkeit und ein Husten der nie aufhört) Daher hatte ich Angst…Nun habe ich meine Angst überwunden und will mich also so schnell wie möglich impfen. Mit etwas Glück bekomme ich die erste Impfung noch bevor die geplante Reise nach Deutschland und Köln. Testen muss ich natürlich noch in Schweden bevor Abreise, kostet 900 kronen =90€.
Nun meine Frage, sollte ich lieber darauf verzichten wegen der Situation in Deutschland/oder auch weil ich nicht vollgeimpft wäre (aber ew.1 Impfdose+Test)?

Hallo zusammen ! Vorab: Ich bin aktuell 3x geimpft, arbeite in einer großen Klinik.

Ich möchte an dieser Stelle einhaken. Das "Ungeimpftenbashing" sollte hier unbedingt aufhören ! Es ist schlimm, dass wir gerade eine Spaltung der Gesellschaft erleben, in der ungeimpfte Personen ausgegrenzt und an den Pranger gestellt werden.

Wir haben uns in diesen Zeiten und gerade in diesem Land doch auf die Fahnen geschrieben, tolerant zu sein. Gegenüber jedem Menschen. Egal woher dieser Mensch stammt, welche Herkunft/Hautfarbe/Religion/sexuelle Orientierung/Einschränkung usw. vorliegt. Und ausgerechnet jetzt wird aggressive, spalterische und polemische Rhetorik -gefühlt- gegen jeden Menschen ausgeteilt, welcher sich nicht impfen lassen möchte. So werden wir weder die Pandemie besiegen, noch ein friedliches Miteinander erreichen.

Es ist klar und inzwischen allgemein bekannt, dass geimpfte Personen sowohl sich selbst als auch andere Personen infizieren können. Der anfangs vorhergesagte Schutz gegen Fremdinfizierung ist leider nicht eingetreten. Nach wie vor, sitzen alle Menschen hier in einem Boot.

Niemand der geimpft ist sollte sich in "falscher" Sicherheit wähnen. Die Impfung ist ein Selbstschutz, der vor schweren Krenkheitsverläufen/Tod schützen kann. Sie ist keinesfalles ein Ticket in die Freiheit, wie wir sie vor der Pandemie erlebt haben. Daher sollten ALLE geimpften Personen trotzdem die berühmten AHA-Regeln einhalten. Auch sollten -gerade im Hinblick auf die aktuell sehr hohen Falltahlen- keine großen Menschenansammlungen aufgesucht und Kontakte minimiert werden.

Ferner sollten wir -als geimpfte Personen- besser Übverzeugen und nicht hetzen. Wir sollten die ungeimpften Personen duch Überzeugungsarbeit ggf. zum Umdenken bewegen, sie aber nicht ausgrenzen und/oder angehen. Merke: Nicht jede(r) welche(r) die Impfung ablehnt ist dumm, Aluhut, Reichsbürger, Nazi oder VTler. Die große Mehrheit braucht nur Antworten auf Fragen.

Abschließend möchte ich betonen, dass die Intensivstation bereits VOR Corona fast ausgelastet waren. Der Pflegenotstand existierte bereits zu einer Zeit, wo einige User hier noch nichteinmal geboren waren. Er ist ein "Kind der 90´er", wo Kliniken erstmals privatisiert wurden und seither gezwungen sind, gewinnorientiert zu arbeiten. Im Ergebnis wurden bis heute vor allem Mitarbeiter abgebaut, da sie bis zu 70 % der Kosten in den Kliniken ausmachen. Die Regierung hat dafür gesorgt und tut jetzt so, als könne sie nichts daran ändern. Das ist mMn. falsch. Trotz 2 Jahren Pandemie wurde nichts verbessert...

Also bitte: Kein "Ungeimpftenbashing" mehr. Kein Applaus, der im Endeffekt nichts verbessert. Kritisiert die Politiker !

@Slaterator
Sehr guter Beitrag, danke. Ich kann diese Spalterei auch nicht mehr ertragen. Teilweise ziehen sich diese Konflikte sogar durch Familien und Freundschaften.

Slaterator schrieb:Also bitte: Kein "Ungeimpftenbashing" mehr. Kein Applaus, der im Endeffekt nichts verbessert. Kritisiert die Politiker !

Dem kann ich mich nur anschließen. Musste sogar feststellen das ich (35 jahre Alt) als 2 fach geimpfter auf der Arbeit schief angeguckt wurde, nur weil ich gesagt habe das ich mit der 3 Impfung noch warte bzw. mir nicht sicher bin ob ich das sofort mache oder erst nächstes Jahr. Es ist also schon so weit das ich fast mit impfverweigerern gleichgestellt werde nur weil ich mich nicht sofort ein drittes mal Impfen lasse.

Andererseits bleibt aber festzustellen, dass die Spaltung primär von denen angeprangert wird, die sie auch vorantreiben, also nahezu immer von den Minderheiten, die sich ausgegrenzt fühlen. Oft durchaus auch zurecht.

Slaterator schrieb:Die große Mehrheit

ist scheinbar genau das

Slaterator schrieb:dumm, Aluhut, Reichsbürger, Nazi oder VTler.

wie hier schon verlinkt wurde.

Aber sei es drum. Welche Antworten stehen denn noch aus, die bisher keiner diesen Menschen geben konnte?

@Slaterator

Hast Du sehr gut formuliert, nur: Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation u. da bringe ich kaum Toleranz oder gar Verständnis für Impfverweigerer auf, die einen auf Prinzipienreiter machen.

Heißt aber nicht, das ich diese an den Pranger stelle.

Leider schützt eine Impfung nicht immer so, wie es wünschenswert wäre, aber die, die sich haben impfen lassen, haben wenigstens was getan.

Slaterator schrieb:Ferner sollten wir -als geimpfte Personen- besser Übverzeugen und nicht hetzen. Wir sollten die ungeimpften Personen duch Überzeugungsarbeit ggf. zum Umdenken bewegen, sie aber nicht ausgrenzen und/oder angehen.

Du hast Recht. Nur, wie kann man ungeimpfte Personen zur Impfung überzeugen? Die meisten - nicht alle - sind davon überzeugt, dass die Impfung schädlicher als die Krankheit sei, weil sie dies irgendwo gelesen haben.

Die Politik hat Fehler gemacht, das kann man nicht bestreiten. Aber wenn durch Einsparungen 1000 Betten abgegebaut wurden und 10.000 Pflegekräfte fehlen, verbessert sich die Lage durch Impfzweifler nicht gerade.
Ja, die sich nicht impfen lassen, sind nicht daran Schuld, dass schon vor dreißig Jahren an der falschen Stelle gespart wurde. Er hilft aber auch nicht unbedingt die Lage zu entschärfen, wenn diese Intensivbetreuung benötigen.

Und bestimmt waren Impfkampagnen in anderen Ländern besser. Trotzdem kann man eine gewisse Verantwortung von seinen Mitbürgern erwarten.

borabora schrieb:Leider schützt eine Impfung nicht immer so, wie es wünschenswert wäre, aber die, die sich haben impfen lassen, haben wenigstens was getan.

Naja aber wenn man es genau nimmt verhalten sich die geimpften nun auch nicht wirklich besser. Es ist nun schon länger bekannt das man trotz impfung erkranken kann und ansteckend ist. Die geimpten lassen nun quasi die Sau raus Karneval, Discos usw. und sorgen so schön für die verbeitung.

Man kann jetzt also nicht pauschal den ungeimpften die schuld geben.