Abnormo schrieb:Sehr guter Beitrag, danke. Ich kann diese Spalterei auch nicht mehr ertragen. Teilweise ziehen sich diese Konflikte sogar durch Familien und Freundschaften.
Vielen Dank ! Den Eindruck habe ich auch.
Bruderchorge schrieb:Welche Antworten stehen denn noch aus, die bisher keiner diesen Menschen geben konnte?
Das hängt ja vom individuellen Einzelfall ab. Es geht mir da primär um das private Umfeld, wo man proaktiv Antworten auf die individuellen Fragen geben kann. Nicht jeder Mensch findet die richtigen Quellen bzw. bezieht die Antworten aus falschen Quellen.
borabora schrieb:Leider schützt eine Impfung nicht immer so, wie es wünschenswert wäre, aber die, die sich haben impfen lassen, haben wenigstens was getan.
Wir können noch viel mehr tun, wenn wir nicht glauben, mit der Impfung frei leben zu können. Wir sollten uns als geimpfte freiwillig einschränken. Mit Blick auf den Karneval in Köln hatte ich den Eindruck, die Menschen würden sich für immun halten.
Pallas schrieb:Die Politik hat Fehler gemacht, das kann man nicht bestreiten. Aber wenn durch Einsparungen 1000 Betten abgegebaut wurden und 10.000 Pflegekräfte fehlen, verbessert sich die Lage durch Impfzweifler nicht gerade.
Ja, die sich nicht impfen lassen, sind nicht daran Schuld, dass schon vor dreißig Jahren an der falschen Stelle gespart wurde. Er hilft aber auch nicht unbedingt die Lage zu entschärfen, wenn diese Intensivbetreuung benötigen.
Die ungeimpften Personen sind mMn. ein eher "nachgelagertes" Problem. Die Politik hätte z.B. Geld in die Hand nehmen können, abgesprungene Pflegekräfte zur Rückkehr zu gewinnen. Das System hätte auch aus der Privatisierung herausgeführt werden können. Es gibt 1000 Anreize und Lösungswege. Doch es passierte trotz Notlage und Pandemie was ? Genau. NICHTS. Das frustriert die -noch vorhandenen- Pflegekräfte enorm. Eine einmalige Coronaprämie war der falsche Weg. Die haben nämlich nur wenige bekommen.
Aniara schrieb:Warum muss hier jeder mit seinem Impfstatus in die Diskussion einsteigen?
Wären alle geimpft bräuchten wir keine Maßnahmen mehr.
Erstens, weil ich betonen möchte, die Lage nicht aus der Opposition der offensichtlich geimpften Mehrheit zu sehen. Zweitens ist die Annahme falsch, dass wir bei einer Impfquote von 100 % keine Pandemie mehr hätten. Das ist nämlich nicht zutreffend. Da auch geimpfte Personen infiziert werden und infizieren können, verbreitet sich das Virus weiterhin.
Senkuu schrieb:Bitte vergleiche Herkunft/Hautfarbe/Religion/sexuelle Orientierung nicht mit Geimpft/Ungeimpft. Für das eine Entscheidet man sich fürs andere nicht. Daher kann man das eine kritisieren das andere nicht.
Es geht mir um Toleranz. Auch wenn man sich -vollkommen richtig- Hautfarbe usw. nicht aussuchen kann, sollte man Entscheidungen/Lebensweise von Menschen repektieren und tollerieren. Nur zum Verständnis: Eine Impfung ist ein medizinischer Eingriff mit möglichen Risiken und Nebenwirkungen. Es gibt ggf. auch persönliche/kulturelle/religiöse Gründe, die dagegen sprechen. Jeder Mensch sollte da mMn. selbst eintscheiden können.
Senkuu schrieb:Können Sie ja aber das Verhältnis ist immer noch ein ganz anderes. Beispiel in Bayern ist die Inzidenz bei Geimpften bei 109 bei ungeimpten bei ca. 1470. Daher die Verbreitung ist deutlich langsamer.
Davon ab geht es derzeit weniger um die Geschwindigkeit der Ausbreitung sondern darum das Umgeimpfte überproportional im Krankenhaus landen. Das ist das Problem.
Es ist -Stand heute- noch nirgendwo eindeutig belegt worden, wie groß der Unterschied zwischen geimpften/ungeimpften Personen im Bezug auf die Weitergabe der Krankheit ist. Ebenfalls ist bundesweit erst vor kurzem eine Anfrage erfolgt, den Impfstatus der intensivpflichtigen Patienten zu melden. Ich habe da noch keine Auswertung gesehen. Wenn Du eine seriöse Auswertung aller Intensivstationen nach geimpft/umgeimpft haben solltest, gerne her damit. Zeitungsartikel gehen da nach Aussagen, die sich auf bestimmte Intensivstationen beziehen und sind daher mMn. kein Beleg.