rhapsody3004 schrieb:Ein Staat kann zu viel aber genauso auch zu wenig oder gar nichts tun, um seine Bürger zu schützen. Im letzten Fall könnte man dem Staat auch Unterlassen vorwerfen. Lieber bin ich in einem Staat, der aus Gesundheitsschutzgründen zu viel als zu wenig tut.
Ein Staat muss seinen Bürgern aber auch ermöglichen, ihre Grundrechte auszuüben und in Freiheit zu leben. Da wirkt sich dann zuviel von oben aufgestülpter bzw. aufgezwungener Schutz“ irgendwann so aus, dass er die Bürger an der freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit hindert. Von daher finde ich zuviel, also übertriebenen, Schutz ebenso schlimm wie zuwenig, weil zuviel Schutz irgendwann im totalen Überwachungsstaat und damit in der Diktatur endet.
Aktuell wird das Ganze, aus gegebenem Anlass, natürlich unter Pandemiegesichtspunkten diskutiert. Aber wir hatten und haben die Diskussion auch ständig im Bereich der inneren Sicherheit. Der Staat muss seine Bürger vor Straftaten, Terrorismus u.a. schützen, klar, aber wie weit darf bzw. muss er dabei gehen? Sollen an jeder Ecke Polizisten stehen, soll der öffentliche Raum Tag und Nacht mit Kameras überwacht werden, sollen sich die Polizei- und Verfassungsschutzbehörden der Länder schrankenlos Daten von Bürgern zuspielen dürfen, sollen Polizisten anlasslos und ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss Wohnungen und Geschäfte durchsuchen dürfen?
Klar gibt es viele Bürger, die sagen würden, dass sie so was toll finden, weil sie sich damit sicherer vor Straftaten fühlen. Aber es gibt eben genau so viele, die eine derartige Totalüberwachung ablehnen und sich durch den Staat in ihren Rechten auf Handlungsfreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung etc. verletzt sehen.
Dasselbe jetzt in der Pandemie. Da gibt es die, denen ein weiterer Lockdown gar nicht schnell genug kommen kann und die es als quasi garantiert ansehen, dass die kommende Welle mit der Omikron-Variante nur fürchterlich werden kann, alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen. Und da gibt es die anderen, die sich die Daten zu Hospitalisierungen in Ländern, wo Omikron nachgewiesenermaßen schon verbreiteter ist, gerne ansehen, und die feststellen, dass zB in Großbritannien weniger Omikron-Infizierte als bei vergleichbarer Delta-Infektion im KH landen dürften.
However, that now applies to relatively few people in the UK due to high levels of vaccination and infection.
The same analysis said that accounting for immunity in the population meant a 25% to 30% lower risk of visiting A&E with Omicron and about a 40% reduction in needing to stay in hospital for more than a day.
Prof Neil Ferguson, one of the researchers, said: "It is clearly good news, to a degree."
Quelle:
https://www.bbc.com/news/health-59758784Und solche haben eben etwas Bedenken in Bezug auf sofortige Lockdowns JETZT.