Coronavirus (Sars-CoV-2)

Eya schrieb:Mein Arbeitgeber möchte demnächst für Neuankömmlinge die Impfung als Voraussetzung für eine Anstellung einführen. Wir suchen jetzt schon händeringend nach Fachkräften weil so rar gesät und dann wollen die noch selektieren. Das wird wirklich spannend.

Und die schon bestehenden Kollegen sind alle geimpft? Oder ungeimpfte, die dann gehen dürfen? Oder suchen sie quasi schon geimpften Ersatz, damit gekündigt werden kann?

Jepp. Es wird spannend…

Nursii schrieb:Und die schon bestehenden Kollegen sind alle geimpft? Oder ungeimpfte, die dann gehen dürfen? Oder suchen sie quasi schon geimpften Ersatz, damit gekündigt werden kann?

Die Bestehenden sind bisher davon unberührt aber wer weiß was denen noch einfällt. Natürlich sind nicht alle geimpft, was bei uns zum Glück akzeptiert wird und die Kolleg*innen normal miteinander umgehen.

Ich habe mir ja schon ein Scherz erlaubt, dass Ungeimpfte sukzessive ausgetauscht werden. Hoffentlich bleibt das nur ein böser Witz.

Eya schrieb:Ich habe mir ja schon ein Scherz erlaubt, dass Ungeimpfte sukzessive ausgetauscht werden. Hoffentlich bleibt das nur ein böser Witz.

Das hoffe ich auch. Ehrlicherweise würde mich mittlerweile aber nichts mehr überraschen.
Auch der wahrgewordene böse Witz nicht.
Arbeitgeber werden Druck verspüren…

Nursii schrieb:Das hoffe ich auch. Ehrlicherweise würde mich mittlerweile aber nichts mehr überraschen.
Auch das wahrgewordene böse Witz nicht.
Arbeitgeber werden Druck verspüren…

Das wäre fatal. Die Arbeitskraft und die Leistung ist mMn nicht plötzlich minderwertiger nur weil manche Kolleg*innen lieber noch zuwarten wollen und sich stattdessen regelmäßig testen lassen. Die haben während der Anfangszeit, wo es nicht mal ausreichend Schutz gab, heldenhaft und aufopfernd gearbeitet und das sollte man ihnen nicht einfach so absprechen - das wäre falsch und würde diesen Job nur noch unattraktiver machen. Meine Meinung.

Eya schrieb:Das wäre fatal. Die Arbeitskraft und die Leistung ist mMn nicht plötzlich minderwertiger nur weil manche Kolleg*innen lieber noch zuwarten wollen und sich stattdessen regelmäßig testen lassen. Die haben während der Anfangszeit, wo es nicht mal ausreichend Schutz gab, heldenhaft und aufopfernd gearbeitet und das sollte man ihnen nicht einfach so absprechen - das wäre falsch und würde diesen Job nur noch unattraktiver machen. Meine Meinung.

Absolut auch meine Meinung. Und zu anfangs auch die Meinung vieler anderen gewesen, die nun aber genau dieses Personal als absolute Gefahr sehen, wenn sich diese nicht impften lassen- hier ja auch gut nachzulesen. Es ist echt Strange und absolut nicht mehr zu verstehen.

Wenn das weiter in diese Richtung geht, seh ich sehr (!) schwarz

Nursii schrieb:Absolut auch meine Meinung. Und zu anfangs auch die Meinung vieler anderen gewesen, die nun aber genau dieses Personal als absolute Gefahr sehen, wenn sich diese nicht impften lassen- hier ja auch gut nachzulesen. Es ist echt Strange und absolut nicht mehr zu verstehen.

Meinst du die 17 Uhr Balkonklatscher? :D

Ich glaube und hoffe einfach, dass es nicht die Mehrheit ist. Natürlich hast du immer Extreme und die fallen eben immer stärker auf. So extreme Ansichten kenne ich zum Glück nur in den seltensten Fällen, da die meisten die ich kenne sich nur impfen ließen um die Tests auszulassen. Aber die Regierung, das muss man leider sagen, gießt ja förmlich Öl ins Feuer um den sozialen Druck zu erhöhen und manche fühlen sich dann dazu berufen dem Folge zu leisten.

Ich mache mir keine großen Sorgen, mir mangelt es nur an Verständnis. :)

@Eya
Ja man trifft tatsächlich auf sehr unterschiedliche Konstrukte momentan. Als Mensch der Gottseidank solchen Konflikten nicht ausgesetzt ist (bzw noch nicht) kann ich mir so was auch nicht vorstellen. Aber es ist ja Allgemein nicht so erstaunlich, was ein soggn Gruppenzwang mit denen, die ausscheren und sich von der Herde entfernen, anfangen kann. Früher kannte man das als simples Mobbing. Nur mit dem Unterschied, daß ein Mobbingopfer oft gar nicht weiß, warum es ins Aus gekickt wird.
In den Fällen, die du beschreibst, wissen die Betroffenen und damit auch alle ringsum, warum, wieso weshalb.
Du weißt mit Sicherheit was ein Gruppenzwang bedeutet. Es reicht wenn zwei von dreien sich verbünden, dann bist du geliefert.
Aber ganz so dramatisch, wie du es beschreibst, wird es nicht werden. Da hat der liebe Gott sprich der Gesetzgeber ja immer noch seine Hand dazwischen.
Sei mal ehrlich, möchtest du noch freiwillig Ca 8/9 Arbeitsstunden am Tag mit jemandem verbringen, der dich nicht dabei haben möchte? Viele, die evtl davon betroffen werden, werden sicher nicht abwarten, bis man sie hinausträgt.
Es wird auch wieder eine Zeit kommen, wo diese Differenzen nicht mehr den Wert eines Menschen ausmachen.
Wenn ich manche Twitter Kommentare so anlese, dann bin ich auch erstaunt, wie schnell einige vom wöhl erzogenen Bürger, zum Hüter vom Impf law and Order geworden sind. Und das teilweise mit sehr drastischen Forderungen, wie man mit den Missetätern demnächst umzugehen hat.
Warum das so ist? Weil alle inzwischen irgendeiner Front oder einem Lager angehören. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten momentan, dafür oder dagegen.
Dagegen hat momentan die kürzere Seite vom Streichholz gezogen in der gesellschaftlichen Warnehmung.
Und dann gibt es noch Menschen, die evtl geimpft sind und trotzdem nicht andere danach bewerten, ob sie oder ob sie nicht.
Es ist davon auszugehen, daß der Gesetzgeber auch zukünftig die Rechte beider Gruppen sehr sorgfältig gegeneinander abwägt.
Und noch mal zum Ton hier. Gegen das meiste im viralen Raum zum Thema bei zB Twitter & Co, nimmt sich allmy geradezu sanft und cosy aus.
Also sorge dich nicht allzusehr, nichts wird so heiß gegessen usw.
Ich bin fast überzeugt, nächstes Jahr um diese Zeit haben wir andere Themen, denn dann haben wir auch ne neue Regierung. Es sei denn, es kommt noch ein hässlicher Buchstabe aus dem lateinischen Alphabet gekrabbelt. Und da wir deutschen ja immer gerne so penibel und gründlich sind, werden wir mit Sicherheit auch noch recht lange im Thema drin bleiben. Inzwischen habe ich bei einigen manchmal das Gefühl, dass sie sich ganz gut eingerichtet haben mit dem Thema und am liebsten gar nicht mehr anders wollen. Da kann man auch sehen, was 18 Monate plus Virus so aus uns machen als Gesellschaft.

@calligraphie
Natürlich, Gruppenzwang, Mobbing usw. aber nur weil es leider eine marode menschliche Seite ist, heißt es nicht dass es in Ordnung ist. Während der ersten Welle haben alle noch Hand in Hand zusammen gearbeitet und sich unterstützt und plötzlich geht das (für manche) nicht mehr. Erinnert mich ein wenig an den Bosnien Krieg und zeigt mir auf, dass die "aufgeklärte westliche Gesellschaft" auch nicht davor gefeit ist sich spalten zu lassen.

Es ist genauso nicht in Ordnung wenn geimpfte Menschen angefeindet werden, was leider genauso vorkommt.

calligraphie schrieb:Da kann man auch sehen, was 18 Monate plus Virus so aus uns machen als Gesellschaft.

Ein für mich sehr ernüchterndes und trauriges Resümee.

Nursii schrieb:Ich mein es nicht böse, finde das aber grad tatsächlich sehr lustig 😬🙈
Wenn es danach ginge, müsstest du schon seit 1,5 Jahren eingesperrt sein. Allein. Hast du das getan? Wohl nicht, sonst hättest du keinen op-Termin.

Nee, ich war nicht eingesperrt, habe mich frei unter vernünftigen Menschen bewegt, die alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten haben und ich bin sogar geimpft. Deswegen will ich nicht, dass mir eine ungeimpfte Krankenschwester mit ihrer lumpigen OP-Maske ins Gesicht schnauft. Ich selbst trage die ffp2 Maske auch im Dienst, sooooo schwer ist das doch wirklich nicht, wenn man ein kleines bisschen an seine Mitmenschen denkt.

Wenn schon nicht impfen lassen wollen, dann wenigstens ffp2 in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen. Und jetzt lach weiter :D

Eya schrieb:Was ich bei all den Diskussionen nicht verstehe. Wieso findet man es gut, wenn Menschen in die Arbeitslosigkeit getrieben werden? Die müssen ja dann vom System erhalten werden, was schlussendlich teurer wird, als wenn sich diese Mitarbeiter einfach regelmäßig testen.

Eya schrieb:die Diskussion gibt, Ungeimpfte zu entlassen weil Geimpfte nicht mit ihnen zusammen arbeiten wollen. Wo ist diese Gesellschaft mittlerweile nur angekommen...

Ich muss öfters eng mit KollegInnen zusammenarbeiten. D.h. wir sitzen innen direkt nebeneinander, keine 1,5m Abstand möglich. Klar tragen wir Maske. Wir tragen OP-Masken.
Und da ist es mir sehr Recht, dass wir geimpft sind.

Vorgestern sagte eine Kollegin von einer anderen Abteilung, sie habe ein Einzelbüro aus dem Grund, weil eine andere Kollegin von ihr sich weigert, sich impfen zu lassen. Und sie (die das erzählte) hat Vorerkrankungen, und sie hat ein kleines Enkelkind.
Sie möchte Risiken daher möglichst vermeiden. Und diese Impfverweigerin lebt mit einem (geimpften) Diabetiker zusammen.

Ich verstehe es nicht.

nairobi schrieb:Ich verstehe es nicht.

Ich auch nicht. Auch nicht, dass man auf Geimpfte einhackt, die versuchen sich und ihre Angehörigen zu schützen. Viele meiner Kolleginnen haben noch kleine Kinder, oder pflegen nebenbei noch Ältere, ist doch klar, dass die sich nicht den Virus einfangen wollen. Das Risiko ist nun mal durch einen Ungeimpften erheblich höher.
Wenn einem alles egal wäre, hätte man sich selbst ja auch nicht impfen lassen müssen.

Frau.N.Zimmer schrieb:dass man auf Geimpfte einhackt, die versuchen sich und ihre Angehörigen zu schützen. Viele meiner Kolleginnen haben noch kleine Kinder, oder pflegen nebenbei noch Ältere, ist doch klar, dass die sich nicht den Virus einfangen wollen. Das Risiko ist nun mal durch einen Ungeimpften erheblich höher.
Wenn einem alles egal wäre, hätte man sich selbst ja auch nicht impfen lassen müssen.

Genau. In Deutschland gibt es ca. 92.000 Todesfälle, es wird immer mehr von schweren Erkrankungen oder Langzeitschäden gesprochen.
Ich gehe davon aus, dass die Impfverweigerer zum Teil in ihrem persönlichen Umfeld noch keinen Fall hatten. Meist erfolgt ein Umdenken erst, wenn etwas sehr nahe und präsent ist.

nairobi schrieb:Ich gehe davon aus, dass die Impfverweigerer zum Teil in ihrem persönlichen Umfeld noch keinen Fall hatten. Meist erfolgt ein Umdenken erst, wenn etwas sehr nahe und präsent ist.

Darüber was "die" denken, die sich nicht impfen lassen wollen, mache ich mir wirklich keine Gedanken, denn ein Teil wir gar nichts bis nicht viel dabei denken, das Recht haben sie :) Ich denke allerdings auch nicht drüber nach, was wäre, wenn sie ihren Arbeitsplatz verlieren. Warum auch? Andere, die ihre Gesundheit verlieren könnten, sind denen doch auch egal.
Meine 30-Jährige Kollegin ist jetzt wegen LongCovid erwerbsunfähig und bezieht EU-Rente, ihr Arbeitsplatz ist auch weg.

Ist das für manche wirklich so unverständlich, dass man den Kontakt zu ungeimpften möglichst gering halten will? Aus kundensicht kann ichs verstehen, wenn man lieber einem geimpften Handwerker die Tür öffnen möchte. Handwerker haben viel Kundenkontakt und man selbst ganz blöde gesagt keinen bock auf Quarantäne oder selbst Kontakt zu (pflegebedürftigen) Menschen, die sich nicht impfen lassen dürfen. Da würde ich mein persönliches Risiko durch unvermeidbar Kontakte auch verringern wollen. Gleiches gilt bei krankenhausaufenthalten.

Als Arbeitgeber kann ich die Suche nach geimpften aber auch nachvollziehen. Geimpfte erkranken seltener schwer, fallen demnach nicht so lange aus, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Geimpfter das Virus in den Betrieb schleppt, ist niedriger und damit auch das Risiko den laden aufgrund von Quarantäne 14tage nicht (vernünftig) laufen lassen zu können. Das sind dann wieder fehlende Einnahmen, die je nach sparte dringend benötigt werden. Im pflegebereich aber auch eine unterversorgung der Patienten und gleichzeitig höhere Belastung der restlichen Belegschaft.

Als Kollege hätte ich da keinen Bock drauf, als Arbeitgeber ebenfalls nicht und als kunde/ Patient auch nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jeder ungeimpfte irgendwann in naher Zukunft infiziert, ist gegeben. Irgendwann fehlt auch die Grundlage, um noch einen lockdown oder sonstige massnahmen anzuordnen. Ist gerade ne scheiß Übergangszeit.

Frau.N.Zimmer schrieb:Nee, ich war nicht eingesperrt, habe mich frei unter vernünftigen Menschen bewegt, die alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten haben und ich bin sogar geimpft

Das warst du vor einem Jahr aber noch nicht.
Und darum gehts ja.

Nursii schrieb:Das warst du vor einem Jahr aber noch nicht.
Und darum gehts ja.

Was war ich vor einem Jahr noch nicht? Geimpft? Geimpft bin ich seit Januar, aber deswegen habe ich doch vorher alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten, die es gab und das besonders im Dienst. Da sind nun mal ffp2 Masken besser, oder willst du das leugnen?
Der Patient muss sie ja auch tragen, obwohl er geimpft und PCR getestet ist.

@Eya

Eya schrieb:Dass es in diversen Firmen überhaupt die Diskussion gibt, Ungeimpfte zu entlassen weil Geimpfte nicht mit ihnen zusammen arbeiten wollen. Wo ist diese Gesellschaft mittlerweile nur angekommen...

Ich denke eher das es so ist das ungeimpfte halt eine grössere Gefahr für andere sind. Zudem können sie auch für längere Zeit ausfallen, stecken sie sich an. Denn es sind halt die die nicht geimpft sind, sie von den schweren Verläufen zu 95% betroffen sind.

Die Gesellschaft ist also da wo sie vorher war. Mitarbeiter kosten viel und kranke Mitarbeiter kosten nur.

Ausserdem gibt es, ausser man darf sich aus Gesundheitlichen gründen nicht impfen, halt auch keinen plausiblen Grund sich nicht impfen zu lassen.

Die löst dann halt Kopfschütteln unter den bereits geimpften aus. Das mancher dann über die Stränge schiesst ist auch etwas was normal ist.

Snowman_one schrieb:Ausserdem gibt es, ausser man darf sich aus Gesundheitlichen gründen nicht impfen, halt auch keinen plausiblen Grund sich nicht impfen zu lassen

Da könnte man noch eher fragen, wo unsere Gesellschaft hingekommen ist, finde ich.

@Frau.N.Zimmer
Die Vorsichtsmaßnahmen werden auch hier getroffen, wenn das Personal einfache op-Masken trägt, wenn das die Vorgabe im Haus ist.
Ist schon lustig, was hier diskutiert wird…. Wenn man bedenkt, dass im Notfall kein Schwanz danach frägt.

Bsp: Ersthelfer. „Nein,ich konnte keine Rea einleiten, weil mir die FFP2 grad ausgegangen sind“

🤣

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Da könnte man noch eher fragen, wo unsere Gesellschaft hingekommen ist, finde ich.

Na ja die Argumente haben sich sein Mr. Andrew Wakefields «Studie» halt nicht geändert, es sind sogar die exakt gleichen.
Seine Behauptung das Impfungen gefährlich seien, konnte er nie belegen. Er hat gelogen und bewiesermassen unethisch gehandelt das hat ihm seinen Doktortitel gekostet.
Aber es sind eben seine Argumente die man wieder und wieder liest und hört.

@Nursii

Nursii schrieb:Die Vorsichtsmaßnahmen werden auch hier getroffen, wenn das Personal einfache op-Masken trägt, wenn das die Vorgabe im Haus ist.
Ist schon lustig, was hier diskutiert wird…. Wenn man bedenkt, dass im Notfall kein Schwanz danach frägt.

Bsp: Ersthelfer. „Nein,ich konnte keine Rea einleiten, weil mir die FFP2 grad ausgegangen sind“

Du hast einerseits das bekämpfen der Pandemie, dafür ist die Impfung.
Andererseits werden halt jene noch geschützt die sich nicht impfen lassen können, indem wir Abstand halten und Masken tragen. Auf nicht geimpfte wird halt zunehmend keine Rücksicht mehr genommen, weil sie sich ja bewusst entschieden haben.
Was jedem sein gutes Recht ist. Das dieses Recht auch konsequenzen haben kann, war ja abzusehen.

Ich musste selber schon meine Maske ablegen um mit einem Taubstummen zu kommunizieren, denn Lippenlesen ist schwer wenn das gegenüber Maske trägt.