@AliceTAliceT schrieb:Mich würde mal eure Meinung interessieren:
Heute hat der französische Gesundheitsminister getwittert, er rate davon ab, entzündungshemmende Präparate bei einer Covidinfektion einzunehmen, da sie die Infektion verschlimmern und zu einem kritischen Verlauf führen könnten.
Habe darüber gerade was auf Mimikama gefunden. Die Coronameldungen kommen dort offenbar im Familienpack rein. Eine davon behandelt genau das.
Kurze Version: ist ein Fake.
Hier die Langversion:
https://www.mimikama.at/allgemein/coronavirus-falschmeldung-ibuprofen-verschlimmert-covid-19/In der Sprachnachricht wird ausgeführt, dass an der Uniklinik Wien an dem neuen Coronavirus geforscht wurde und es Hinweise gäbe, Ibuprofen lasse das Virus sich schneller vermehren.
Wie die Medizinische Universität Wien berichtet, handelt es sich um Fake News:
Hier der Text der Uni-Wien dazu:
„Achtung! Derzeit werden WhatsApp-Text- und Sprachnachrichten in unterschiedlichen Social-Media-Netzwerken verbreitet, die von angeblichen Forschungsergebnissen der „Wiener Uniklinik“ rund um die Einnahme von Ibuprofen und einer angeblich damit zusammenhängenden Verstärkung von Covid19-Symptomen berichten.
Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hierbei um Fake News handelt, die in keinerlei Zusammenhang mit der MedUni Wien stehen!“
Es wird auch der Twitter des französischen Gesundheitsministers angeführt, der sich dabei aber offenbar auf eine Meldung des "Lancet" vom 11.03.2020 bezieht:
Wichtig: Die Ärzte stellen die Hypothese auf, dass die Behandlung solcher Patienten mit Thiazolidindione und Ibuprofen den Krankheitsverlauf verstärken kann.
Wir haben es somit erst einmal nur mit einer Hypothese zu tun, worauf in dem Fachmagazin auch deutlich hingewiesen wird, auch darauf, dass noch mehr Untersuchungen nötig sind, um jene Hypothese zu bestätigen oder zu widerlegen.
Zur Ursprungsmeldung geht mimikama auch etwas mehr ins Detail, warum diese ein fake war.
Bitte den ganzen Artikel lesen. Du verpasst sonst was.
;)Jedenfalls ist das Fazit:
Fazit
Die Behauptung, dass Ibuprofen die Vermehrung von SARS-CoV-2 verstärke, beruht auf keiner wissenschaftlichen Grundlage, es gibt aber keine Hinweise, dass Ibuprofen speziell die Virenvermehrung antreibe.
Somit handelt es sich um eine unbewiesene Behauptung, durch Hörensagen verbreitet. Natürlich werden viele Patienten tatsächlich vorher Ibuprofen genommen haben, da es ein sehr verbreiteter Wirkstoff ist, doch kann man daraus nicht schließen, dass es auch an stärkeren Symptomen schuld ist – flapsig ausgedrückt: Jene Patienten tranken wahrscheinlich auch Wasser, trotzdem bedeutet das nicht, dass Wasser daran schuld ist.
Sollte es also tatsächlich eine solche „heimliche“ Untersuchungen gegeben haben, so sind sie doch wissenschaftlich ohne weitere Tests absolut nicht haltbar, sollten deswegen auch nicht als Tatsache weiter verbreitet werden.
Der heimtückische Ibuprofen-Killer ist also debunked.