sundra schrieb:Der tägliche Podcast von Herrn Drosten ist sehr zu empfehlen:
Herr Drosten sagt in seinem Podcast dazu was Interessantes: Es würde auch deswegen keinen Sinn machen, Schulen und Kitas zu schliessen, weil sich dann Eltern umorganisieren und Kinder in kl Gruppen betreuen bzw. die Schulkinder zu ihren Kumpels zum Daddeln fahren wie er es nennt und die Infektionskette weiter läuft nur woanders hin verlagert und in kleineren Gruppen, damit wäre einem auch nicht wirklich geholfen. Was aber noch dazu käme lt. Drosten, dass Eltern, die in öffentlichen Berufen arbeiten wie Ärzte, Schwestern etc. dann wieder ausfallen, weil sie sich zu Hause kümmern müssen.
Dieses Argument ist aber viel zu kurzsichtig, denn, es wäre prinzipiell ein Leichtes, die Versorgung bzw. Betreuung von Kindern für Eltern, die keine andere Möglichkeit der Betreuung haben, zu organisieren.
Ich schätze Hrn. Drosten eigentlich sehr, aber, mit Verlaub, mit diesen Ausführungen kann ich ihn im Moment absolut nicht verstehen.
Steht er unter so viel Druck, dass er die Prioritäten völlig falsch zieht?
Die Priorität ist mMn immer noch, dass wir die Ausbreitung so gut es geht eindämmen, die Ausbreitungsgeschwindigkeit verlangsamen, damit uns das nicht passiert, womit sich die Lombardei im Moment konfrontiert sieht.
Also, das ist die Top-Prio - daher müssen (!) die Schulen umgehend geschlossen werden. Wie aus den Berichten der milanesischen Mediziner hervorgeht, haben sie gerade bei Kindern gesehen, dass diese als Überträger fungieren und die Krankheit weiterverbreitet haben. Das liegt natürlich auch an den Bedingungen in den Schulen, in welchen ein Virus ideale Bedingungen für seine Expansion vorfindet - viele Menschen auf engstem Raum, unzureichende Belüftung, unzureichende Hygiene.
Da die Sorgen von Eltern, die ihre Kinder unbedingt betreut wissen müssen, angesprochen wurden:
Die Kinder (auch die Kitakinder) müssen doch nicht unbedingt von den Großeltern betreut werden, es können doch für eine Notbetreuung auch die Lehrkräfte, die sonst vor ganzen Klassen unterrichten, hier einspringen. Das gibt es ja bei anderen Unterrichtsausfällen auch. Lehrkräften könnte man sein Kind schon anvertrauen, denk ich.
Vor allem könnte man da dann Bedingungen schaffen, wenn nur noch vereinzelte Schüler betreut werden müssen, dass entsprechende Sicherheitsabstände gewahrt werden, auch um Belüftung und Hygiene könnte man sich besser kümmern als im "normalen" Schulbetrieb.
Es geht nicht darum, dass alle "frei" haben, es geht darum, Schub aus dem INfektionsgeschehen zu nehmen, und das schafft man eben nur so.
Ebenso finde ich es ein Unding, bzw. mehr als halbherzig, Großveranstaltungen erst ab 1000 Leuten zu verbieten, was dann unter anderem zu solch seltsamen und unfassbar dummen Ankündigungen führt, dass die Teilnehmerzahl auf 999 begrenzt sei
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_87503106/begrenzung-statt-absage-999-statt-1000-besucher-lauterbach-kritisiert-veranstalter.htmlAlle Schulen in Kitas Halle haben übrigens ab heute dicht.
Diese äußerst vernünftige und längst überfällige Maßnahme, der sich alle Schulen und Kitas unseres Landes anschließen sollten, ist sicher auch als eine Hommage an Prof. Kekule' zu sehen, durch welchen die Mikrobio in Halle ein Fachbereich mit weltweiter Reputation wurde.
Congrats.
:) https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-halle-saale-schliesst-wegen-coronavirus-alle.1939.de.html?drn:news_id=1109863 (Archiv-Version vom 12.03.2020)