Heide_witzka schrieb:Kannst du deine Ablehnung denn begründen?
Mir sind die Risiken zu groß.
Welche ich meine, hatte ich heute weiter oben schon beschrieben.
1. Risiko von Fehldiagnosen
2. Risiko, dass - wenn ohne Narkose entnommen wird - man noch etwas spüren könnte (weil man evtl. z.B. nicht wirklich schon völlig Hirntod ist). Das wäre nicht völlig auszuschließen (wurde im Thread schon mal diskutiert).
Zur möglichen Fehldiagnose Hirntod (welche aus Versehen passieren könnte) kommt zusätzlich die Befürchtung, dass es "schwarze Schafe" geben könnte (die sich vielleicht abgesprochen haben) ... und die dann möglicherweise noch etwas nachhelfen könnten.
Vorher vielleicht noch eine
unabsichtliche Fehldiagnose bezüglich anderer Organe.
(Habs gerade bei einer Bekannten kürzlich erlebt: 3 Ärzte, 3 Meinungen und nun hat man sich auf Lungenkrebs "geeinigt". Das war kein böser Wille, sondern lag z.T. auch daran, dass man zunächst nicht die richtige Technik zur Untersuchung hatte.)
Ich würde ihnen keine niederen Beweggründe unterstellen, sondern lediglich moralische, humanistische Erwägungen - nämlich um einem Empfänger etwas Gutes tun zu können.
Tut mir leid, wenn ich so negativ denke, aber Ärzte sind auch nur Menschen und da gibts eben auch Schwarze Schafe darunter. Auch unter Apothekern gibts diese, wie man bei diesem Apothekerskandal gesehen hatte.
Nun könnte man sagen: wenn man schon in einem Zustand ist, wo man intensiv-medizinisch betreut werden muss, dann kommts auch nicht mehr darauf an, ob ich dann nun abtrete oder nicht.
Nein, das wäre mir nicht egal, schon alleine aus Prinzip, weil ich solch ein Vorgehen (wenn meine Befürchtung einträfe) als Dreistigkeit und Respektlosikeit empfinden würde.
Außerdem gabs immer mal medizinische Wunder, wo jemand auch aus einer aussichtslosen Lage wieder genesen war (zwar selten, aber kam schon vor) - hoffe das ist allseits bekannt und ich muss das nicht belegen. Falls doch, dann nehme ich diese Äußerung zurück.
Diese Haltung habe ich übrigens erst nach dem Lesen in diesem Thread nach und nach gewonnen. Vorher war ich noch untentschlossen.
Und wäre ich jetzt noch unentschlossen, würde ich mich spätestens dann festlegen, wenn es dieses Gesetz gäbe, wonach jeder automatisch Spender ist, weil ich das anmaßend finde.
Da würde ich dann einfach aus Prinzip opponieren, weil ich das nicht okay finde.
Wenn es dagegen ein Gesetz gäbe, dass diejenigen welche nicht spenden wollen auch kein Organ bekommen sollen, das fänd ich richtig und gerecht.
Optimist schrieb:Nun kann man sich halt weiterhin streiten, ob es richtig ist, nicht bei der Basis zu bleiben usw.
Mit Basis hatte ich gemeint - nicht zu transplantieren.
Die Entnahme von Organen gehört also für mich noch zur Basis (sh was ich über Tiere schrieb, welche auch Organe fressen ("entnehmen") könnten.
Heide_witzka schrieb:erkläre doch mal warum z. B. die Entfernung eines entzündeten Blinddarms gerne vorgenommen werden darf?
sh was ich gerade erklärt: Entnahme gehört noch zur Basis.