DerMüller71 schrieb:Es wurde die Sinnhaftigkeit und Rechtfertigung des Gedankenexperiments diskutiert. Warum es unnötigerweise pauschalisierend ist.
Oh, das hatte ich noch gar nicht mitbekommen, dass auch die Umfrage hier schon Thema war.
Nundenn: Eine Umfrage, die von eine, statistischen Risiko ausgeht, ist nicht diskriminierend, denn die Statistik wird ja nicht dahin gehend interpretiert, dass alle Männer Frauen belästigen oder vergewaltigen.
Das ist wie die Frage, wie man bauen würde, wenn es in Deutschland keinen Regen mehr gäbe. Hieße das, dass jemand sich Deutschland als Wüste wünscht, dass Regen generell als etwas schlimmes betrachtet würde? Nein, obwohl man aufwändiger bauen muss, sonst schimmelt es. Manchmal ertrinken Menschen sogar, wenn es zu sehr regnet.
schtabea schrieb:Es ist die Fülle der Negativ-Aussagen über die große Mehrzahl von Männern ohne jegliche Relativierung. Jede Gruppe von Menschen hat jede Menge positiver und negativer Eigenschaften,
Boah, ja, das hat
@Tussinelda nun aber auch schon sehr, sehr oft geschrieben.
Aber wenn Deine Tochter sagen würde: "Ich ziehe mir jetzt mal mein kurzes Kleid an und treffe mich mit der Freundin im Park zum Sterne gucken, danach gehen wir noch auf eine Weinschorle in die Bar", dann würdest Du nicht sagen "Aber passt gut auf, es könnten von den Männern, die da auch sind, 17% sein, die euch belästigen könnten und vielleicht noch welche, die euch sogar vergewaltigen wollen. Das ist natürlich eine Minderheit und andere würden sicher auch versuchen, euch zu beschützen, in dem Park passiert statistisch nur alle 93,7 Tage was ernstes und der letzte Mord liegt schon 48 Jahre zurück. Viel Spaß! Ich gehe inzwischen schon alleine vor in die Bar und freue mich auf nette Gespräche mit fremden Menschen."
Sondern Du würdest sagen: "Bitte macht das nicht, das Risiko ist zu groß!"
Nun kann man Männer, die belästigen oder vergewaltigen, nicht auf eine bestimmte Gruppe unter den Männern einordnen, sie kommen aus allen möglichen Gruppen und Schichten. Auch die Orte lassen sich nicht eingrenzen: Zu Hause, Im Park, Am Arbeitsplatz,...
Darum gilt für Frauen das ständige Gebot der Vorsicht, weil sie (theoretisch) ständig einer Gefahr ausgesetzt sein
könnten.
@Tussinelda schrieb nicht, dass
alle Männer eine Gefahr sind, sondern dass es Männer sind, von denen eine Gefahr ausgeht, weil es eben Männer sind, die Frauen vergewaltigen (und nicht Frauen).
Darum kann die Hypothese sinnvoller Weise nur lauten, dass alle Männer Ausgangssperre haben, und nicht, dass nur bestimmte Männer mal von einem bestimmten Ort ausgesperrt sind.
Die Antworten wiederum sind auch nicht diskriminierend, weil sie auch nicht schlussfolgern, dass
alle Männer einen davon abhalten, nachts im Park Sterne anzugucken. Es ist aber die Angst vor den einzelnen, die einem schaden könnten, und dem möglichen Schaden so groß, dass man das Risiko eben nicht eingehen will.
Setzt Du hingegen "Muslime" in @Tussineldas Text ein, dann wird er diskriminierend, weil er aus der Gruppe von Männern eine Gruppe heraus pickt und suggeriert, dass Männer anderer Gruppen kein Risiko darstellen.