Dusk schrieb:Und auf gar keinen Fall kann das daran liegen, dass man nicht gerne angelogen wird - zumal im Kennenlernprozess (red flag!) - und sich fragen muss, wobei der Kerl noch alles gelogen hat? Top Versuchsaufbau! :D
Wäre bei mir aufgrund dieser Lüge auch sofort rausgeflogen... Zu meinen durch (angebliches) Geld angeben zu müssen mag ich nicht.
Wie viel jemand verdient ist mir unwichtig (und ich habe auch schon, als Frau, meinen Partner ganz oder teils finanziert*). Wichtig ist mir dass jemand mit dem vorhandenen Geld umgehen kann** und dazu steht, dass das Einkommen ggf. niedrig ist. Und genau das würde ich bei jemandem der bzgl. seiner finanziellen Verhältnisse lügt nicht annehmen.
Bzgl. "durchfüttern": Für mich kommt es darauf an ob die ernsthafte Motivation nach seinen Möglichkeiten zum gemeinsamen Leben(sunterhalt) beizutragen vorhanden ist. "Keinen Bock" auf Bewerbungen? Nicht mein Typ. Erwerbsminderungsrente, in einer Ausbildungsphase oder arbeitslos sucht aber ernsthaft? Kein Problem. Genauso fände ich es anderweitig unattraktiv wenn sich jemand auf meinen Bemühungen ausruht - z.B. extra schlecht kochen oder extra Dreck hinterlassen im Wissen, dass ich leckeres Essen und Ordnung mag und dann es zukünftig selbst erledigen würde. No-go.
*Gründe:
- Ich war zwei Semester früher als er mit dem Studium fertig.
- Es kam vor dass mein Mann aufgrund von gemeinsamem Auslandsumzug zunächst keine Arbeitserlaubnis hatte (bis zu einem Jahr).
** z.B.: keine Konsumkredite, nicht über seinen Verhältnissen leben, Ausgaben sinnvoll priorisieren. Urlaub "auf Pump", überdimensioniertes Auto "auf Pump", PayTV/ Streaming haben aber die Zahlung der Miete ist gefährdet, teure Geschenke... arg unattraktiv. Dazu stehen dass man sich gerade Urlaub nicht leisten kann, zweckmäßige Wahl des Fortbewegungsmittels, sicherstellen dass die dringenden Ausgaben wie Miete, Lebensmittel, Bildungs- und Gesundheitskosten gedeckt sind (und nur wenn das der Fall ist Ausgaben für anderes): kein Problem/ attraktiver Charakterzug.
Als ich meinen Mann kennenlernte hatten wir beide sehr wenig Geld. Angenehm fand ich an ihm, dass er anders als etliche junge Leute nicht versuchte das mit z.B. Leasing-Auto, Konsumkrediten, Konto überziehen, Essen bestellen, teurer Geschenke auf Pump... zu überspielen, sondern offen und ehrlich und pragmatisch damit umging. Wesentlich entspannter.
Es wirkte übrigens etliche Zeit (gut erste acht Jahre der Beziehung, zusammenlebend, gemeinsame Haushaltführung) so als würde später ich mehr verdienen als er (ich: Studium Physik und Ingenieurswissenschaften; er: Studium Sozialwissenschaften). Letztendlich ist unser Einkommen sehr ähnlich (je nach Stelle mal der eine, mal der andere geringfügig mehr) da er schließlich auf IT umschwenkte.