Tussinelda schrieb: Es müsste also gesellschaftliche Strukturen geben, wo Männer aufgrund dieser Strukturen diskriminiert würden.
Ich glaube, das sind einfach solche "soft" Faktoren, die kann ich schlecht nachweisen. "Mutter X hat mich im Kindergarten schräg angeschaut" ist halt keine strukturelle Diskriminierung.
rhapsody3004 schrieb:Da hast du recht. Das war überhaupt nur mal der Grund eine Frauenquote einzuführen.
Wobei ich glaube, dass es vor 20 Jahren eben noch wirklich dieses superverhaftete traditionelle Männer- und Frauenbild gab.
Es gab einfach weniger Frauen, die beruflich so viel Erfahrung hatten wie Männer, da sie eigentlich immer in irgendeiner Art und Weise daheim blieben, Stunden reduzierten, ...
rhapsody3004 schrieb:Ich stehe so einer Quote dann skeptisch gegenüber und lehne sie auch ab, wenn weniger geeignete/qualifizierte Frauen gegenüber besser qualifizierten Männern bevorzugt werden sollten und das nur wegen ihres weiblichen Geschlechts.
Die ganze Geschlechtersache ist total verfahren ... die Quoten haben einen guten Ursprung, aber in der Realität ....
blueavian schrieb:Frauen werden diskriminiert aber nicht direkt, weil sie Frauen sind, sondern da sie Kinder bekommen können und man dann einen Ausfall hat. Der wird zwar glaube ich bezahlt. Allerdings hat man die Frau im Beruf ausgebildet und das kostet auch und die fällt während sie die Kinder groß zieht aus und man hat den Stress einen Ersatz zu suchen für diese Zeit.
Frauen sind immer ein höher Riskofaktor: es fängt schon in der Schwangerschaft ab - da kann schon ein Berufs- oder Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden, es ist für den AG aber haarig, gleich für Ersatz zu sorgen, es kann ja in der Schwangerschaft etwas schief gehen, dann hat die Frau logischerweise Anspruch darauf, ihren alten Arbeitsplatz zurück zu bekommen. Mutterschutz dann sowieso, dann Anspruch auf Teilzeit, zusätzliche Kinderkrankentage, ... wenn man das als Frau richtig ausreizt (und es gibt Frauen, die genau das tun), dann ist das eine riesige Belastung für einen AG.
blueavian schrieb:Das ist bei Männern weniger der Fall. Ich denke soagr Leute die keine Kinder wollen sind da am beliebtesten. Da die immer im Beruf bleiben und nicht einfach so eine Zeit lang wegen Kindern fehlen.
Das weißt du ja nicht und darfst es auch nicht fragen. Das kann dir bei Männern auch passieren, allerdings nicht in dem Umfang. Wir haben im Freundeskreis ein Paar, das adoptiert hat - das ging von heute auf morgen, da rief das Jugendamt an und sagte "jetzt ist Tag X". Da riefen beide ihren AG an, dass sie ab jetzt Elternzeit nehmen. Hurra.
Dusk schrieb:Und auf gar keinen Fall kann das daran liegen, dass man nicht gerne angelogen wird - zumal im Kennenlernprozess (red flag!) - und sich fragen muss, wobei der Kerl noch alles gelogen hat? Top Versuchsaufbau! :D
Geld spielt schon eine Rolle. Ehrlich gesagt, würde Mr Mary sich verabschieden und ich würde eine neue Beziehung eingehen, wäre das für mich heute schon ein Faktor. Ich wollte niemanden durchfüttern, der mit 50 zumindest nicht soweit beruflich etabliert ist, dass er sich selbst und seine fianziellen Verbindlichkeiten über Wasser halten kann. Als wir geheiratet haben, waren wir beide arm wie Kirchenmäuse, es hat sich dann in unterschiedliche Richtungen entwickelt, wobei er mir dann geholfen hat, als er merkte, dass es bei mir glatter läuft und ich mehr verdiene. Sonst stände er heute auch anders da. Corona hat auch noch das übrige dazu getan.
Dusk schrieb:Dass Frauen einen Partner auf finanzieller Augenhöhe suchen und aus diesem Grund finanziell gut gestellte (oder wie auch immer gestellte) Männer suchen, weil sie es nämlich selbst sind, das kommt seltenst in der Denke vor.
Echt? Das kenne ich anders. Ich kenne relativ viele Singlefrauen, die das kommunizieren - der Partner muss mindestens gleich, wenn nicht höher gestellt sein.