traces schrieb:Und wer unterstützt Männer aktiv dabei?
Sollen männer an die hand genommen werden?
traces schrieb:Die Kollegen, die süßlich zum Weichei-Verhalten lächeln, wenn ER es sich gestattet, eine 3-Tages-AU einzureichen, weil er einen Infekt hat?
Glaubst du bei frauen sieht das anders aus? Frauen, die lästern bis zum geht nicht mehr und man sich als frau oftmals 3 mal überlegt, ob man nicht doch lieber arbeiten geht, damit man zumindest diesmal nicht ziel ist?
traces schrieb:Die Frauen, die sich untereinander zuprusten, wenn ER, der gerade neben ihnen steht, unter "Männergrippe" leidet?
Hausgemachtes problem. Es gibt tatsächlich männer, die sind ab 38°C "fieber" nicht mehr zu gebrauchen und miemen den sterbenden schwan auf der couch. Davon hatte ich in meinem leben 3 exemplare an der seite und mein schwiegervater ist ebenfalls so einer, der mit "aaaaah" und "oooooooh" auf der couch verstirbt beim kleinsten infekt, während sein weibchen in dem zustand noch haushalt und 3 kinder wuppen musste. Das man sich über solche exemplare lustig macht.... ich kann es verstehen. Steht drüber, wenn ihr anders seid oder lebt damit, wenns den richtigen trifft.
traces schrieb:Der Chef, dem wahlweise egal ist, ob nach Feierabend die pflegebedürftige Mutter noch besucht und der Ehefrau mit GdB 60 der Einkauf abgenommen werden muss, oder der den vollen Einsatz lobt, trotz nicht ausgeheilter Schulter zur Arbeit zurückgekehrt zu sein, weil man sonst ins Krankengeld gerutscht wäre?
Ganz ehrlich: Die probleme des chefs interessieren in aller regel auch keinen angestellten.
traces schrieb:Der Arbeitsplatz, an dem es nicht mal einen separaten Pausenraum gibt, keine Küche und auch keine Zeit, um sich dort mit einer halbwegs gesunden Mahlzeit versorgen zu können? Die Arbeitswelt, die sagt, dass 30 Min Pause an einem 8-Stunden-Tag ausreichend seien, um zu regenerieren?
Ich habe ganz vergessen, dass es für frauen extra pausenräume und küchen gibt und wir länger als 30min pause haben. Weißt du, ich mach mir morgens was gesundes, abends was gesundes..... und mittags fällt oftmals aus oder es gibt das, was ich mir morgens fertig gemacht und mitgebracht habe. Das gibt es dann am schreibtisch..... während ich auswertungen mache. Heute habe ich mal wieder das sagenhafte glück zu arbeiten und überstunden zu sammeln. Hab ja auch noch nicht genug, aber was solls. Etwas als grund anführen, was beide geschlechter gleichermaßen betrifft, ist schon ein wenig.... nunja.
traces schrieb:Die überall ausliegenden Gesundheitsbroschüren, die mit "Tipps" und Hochglanzbildern aufwarten, die sich an der Lebenswirklichkeit der Frauen orientieren und weniger an der der Männer der Gegenwart?
Neben "frauenzeitschriften" sind auch "männerzeitschriften" überall erhältlich inkl. gesundheits- und lebenstipps angepasst an männer der gegenwart.
traces schrieb:Die Vorsorge-Programme, die "Männergesundheit" auf Darmkrebs, Prostata-Probleme und Bluthochdruck reduzieren?
Wenigstens bekommt ihr noch bluthochdruck. Bei frauen heißt es brustkrebs und geschlechtsorgane. Allgemeine vorsorge beinhaltet für beide geschlechter übrigens das gleiche. Nennt sich check up 35.... gibts kostenlos beim hausarzt ab dem 35. lebensjahr.
traces schrieb:Die Eltern, die IHM noch heute vorbeten, dass sie in 40 Arbeitsjahren noch keinen einzigen Tag krank gewesen seien?
Sone muddi hab ich auch
;) Wie bist du schon wieder krank? Also ich war seit meiner geburt immer kerngesund, von wem hast du das nur.
traces schrieb:Der moderne Feminismus, der Männern an jeder Litfasssäule von der Multibelastung der Frauen erzählt und dass Wellness zum Frausein gehöre, während ER (nur) ein hart arbeitender Versorger sei?
Ich kenn da den anderen feminismus, der frauen und männern gleiche rechte, pflichten, chancen und möglichkeiten andichten möchte. Andere strömungen gibt es natürlich, kann mann aber getrost ignorieren.
traces schrieb:während weibliche Patienten währenddessen vergleichsweise häufiger behutsam und nahezu therapeutisch begleitet werden
:D kann ich nicht bestätigen. Nach meiner letzten op im aufwachraum wurde ich ganz herzlich angeraunzt, dass ich mich doch bitte endlich vernünftig hinlegen soll, damit man meinen blutdruck vernünftig messen kann. Wohlgemerkt bin ich da mit schmerzen des todes in embryonalstellung wach geworden. Der herr neben mir wurde hingegen mit einem herzlichen "na herr xy, möchten sie noch ein paar schmerzmittel oder gehts?" betütelt. Zurück auf dem zimmer wurde mir dann in der nachbesprechung vom arzt der arztbrief entgegen geschmissen mit den worten "haben da was entfernt, rest klärt der nachbehandelnde mit ihnen" und weg war er.
traces schrieb:Die Legitimation, den Raum zu nutzen, der da Selbstfürsorge heißt und der für Frauen bereits in einem hohen Maße ausgebaut ist, muss für Männer, das ist meine persönliche Meinung - erst noch geschaffen werden.
Er ist da. Wie wäre es mit nutzen? Wie wäre es mit drüber stehen, was andere denken? Wie wäre es mit klar kommen, wenn der arzt nen menschlicher grottenolm ist? Nach mittlerweile 10 jahren dauerarztgängerei klappt das bei mir ganz gut. Ich pfeif auf die meinung anderer und kümmere mich um das, was ich am ende des lebens noch haben werde. Und das sind nicht irgendwelche chefs und lästernde kollegen, irgendwelche tollen menschlichen ärzte, die einen an die hand nehmen und herzlich begleiten, sondern das ist einzig und allein meine gesundheit und ein paar menschen, die wahrscheinlich ganz froh sein werden, wenn ich mit 60 kein pflegefall bin, weil ich aufgrund von falschen prioritäten meine gesundheit schleifen lassen habe. Das könnt ihr männer auch, glaub mir so schwer ist das nicht auf die meinung anderer zu pfeiffen.