Erfahrungen mit Dating-Portalen im Internet

@Burton84
Okay, nichts für ungut. Dankeschön ~ Viel Spaß noch!

gruselich schrieb am 09.08.2022:Wenn ich jemanden auf ner dating site kennenlernen würde (bin da ja schon lange nicht mehr dabei) und er verheiratet ist, wäre der sowas von unattraktiv für mich. Das ist halt der einer der Unterschiede zwischen uns, denke ich mal.

Geht mir ganz genauso.. es scheint wirklich Menschen zu geben, die es enorm beseelt, wenn sie ausspannen oder beim Fremdgehen "behilflich" sein können.
In meinem erweiterten Bekanntenkreis hab ich solch eine Person.. Ich vertrete die Theorie, dass gerade jene Menschen sich ihr Selbstbewusstsein aufplustern müssen, da es prinzipiell ja schon schwieriger ist, einen vergebenen Menschen für ein Techtelmechtel zu gewinnen, als eine Singleperson.
Großes Ego eben..

Für mich sind vergebene Männer, die andere Frauen anbaggern, ein totaler Lustkiller. Da kann er auch noch so toll sein, meine Libido macht da dann einfach nicht mehr mit.. voll der Abturn. :D

..

Kältezeit schrieb:In meinem erweiterten Bekanntenkreis hab ich solch eine Person.. Ich vertrete die Theorie, dass gerade jene Menschen sich ihr Selbstbewusstsein aufplustern müssen, da es prinzipiell ja schon schwieriger ist, einen vergebenen Menschen für ein Techtelmechtel zu gewinnen, als eine Singleperson.
Großes Ego eben..

Also großes Ego ist bei mir bestimmt gegeben und ich "plustere" auch mit Leidenschaft. Da fühlt man (frau) sich manchmal so genial, dass sie sich selber flachlegen mag. :) Das fett Markierte ist indes ein Irrtum, zumindest auf Onlinedating bezogen, weil dabei die Verheirateten ihre Affären idR selbstständig und gezielt anschreiben / kontaktieren, nicht umgekehrt. Ich habe nur inseriert (nichts Festes zu suchen) und daraus (aus den Anschreiben) selektiert. Da war gar nichts "schwieriger", im Gegenteil.

LG Mina

MarinaG. schrieb:Also großes Ego ist bei mir bestimmt gegeben

Das tut mir leid. Ist ja nichts, womit man sich brüsten kann.

MarinaG. schrieb:Da war gar nichts "schwieriger", im Gegenteil.

Ich schrieb ja "prinzipiell" und fernab des Internets wird es so wohl auch sein.. zumindest glaube ich, dass die "AusspannerInnen" sich das gerne einreden, um sich irgendwie.. besonders zu fühlen.
Dass sie beliebig austauschbar sind, kommt ihnen wohl eher weniger in den Sinn.. :D

MarinaG. schrieb:Da fühlt man (frau) sich manchmal so genial, dass sie sich selber flachlegen mag.

Macht das dein Ego nicht etwas überflüssig, gar nutzlos, oder erquickst du dich an der Zuschauerrolle?

MarinaG. schrieb:Da war gar nichts "schwieriger", im Gegenteil.

Habe ich so ebenfalls mitbekommen. Ein Freund von mir war auf Ehefrauen spezialisiert. Er hatte einen vollen Terminkalender.

..

MokaEfti schrieb:Macht das dein Ego nicht etwas überflüssig, gar nutzlos, oder erquickst du dich an der Zuschauerrolle?

*g* Erinnert mich an den Spruch: Eigentlich bin ich ganz anders - ich komme nur so selten dazu. Oder auch: Wer bin ist und wenn, wie viele? Ist halt Egokick. Mittlerweile bin ich deutlich gemäßigter unterwegs, was das angeht. Alles nutzt sich mal ab und wird langweilig. Selbst die eigene Beweihräucherung. Aber eine ganze Zeit in meinem Leben habe ich das für mich genutzt um mich besser zu fühlen.

MokaEfti schrieb:Habe ich so ebenfalls mitbekommen. Ein Freund von mir war auf Ehefrauen spezialisiert. Er hatte einen vollen Terminkalender.

Ja. Es ist leicht, wie gesagt. Gebundene Menschen, die ein Abenteuer suchen, gibt es wie Sand am Meer; und online sowieso, weil es so niederschwellig ist. Da muss man nicht sonderlich toll sein um sich innerhalb dieses Pools bedienen zu können.

LG Mina

..

Kältezeit schrieb:Das tut mir leid. Ist ja nichts, womit man sich brüsten kann.

Hm. Mir ist ein großes Ego lieber, als ein kleines, ehrlich gesagt. Aber das ist wohl auch einfach Geschmackssache.

Kältezeit schrieb:Ich schrieb ja "prinzipiell" und fernab des Internets wird es so wohl auch sein.. zumindest glaube ich, dass die "AusspannerInnen" sich das gerne einreden, um sich irgendwie.. besonders zu fühlen.
Dass sie beliebig austauschbar sind, kommt ihnen wohl eher weniger in den Sinn.. :D

Austauschbar sind alle Beteiligten, selbst die Ehepartner. Die nur etwas schwieriger, weil Formalien daran hängen. Gefühlsmäßig sind sie indes längst ausgetauscht, wenn das Fremdgehen sich erst etabliert hat. Da sollte man sich mE keinen Illusionen hingeben.

LG Mina

MarinaG. schrieb:Hm. Mir ist ein großes Ego lieber, als ein kleines, ehrlich gesagt. Aber das ist wohl auch einfach Geschmackssache

Großes Ego steht für mich für ein eher kleines Selbstbewusstsein, deswegen wäre ich persönlich da eher nicht stolz drauf.

MarinaG. schrieb:Austauschbar sind alle Beteiligten

Das stimmt allerdings.. das sollte sich auch jede/r Geliebte/r bewusst machen.. wenn eine Beziehung jedenfalls so beginnt, steht sie unter einem wenig guten Stern.

..

Kältezeit schrieb:Großes Ego steht für mich für ein eher kleines Selbstbewusstsein, deswegen wäre ich persönlich da eher nicht stolz drauf.

Ach so, okay, dann war das ein Missverständnis. Für mich korreliert beides untrennbar.

Kältezeit schrieb:Das stimmt allerdings.. das sollte sich auch jede/r Geliebte/r bewusst machen.. wenn eine Beziehung jedenfalls so beginnt, steht sie unter einem wenig guten Stern.

Aber, jemand der Verheiratete "abschleppt", der sucht doch gar keine Beziehung, im Gegenteil. Man will doch verhindern, dass solche Erwartungen entstehen und dass es bei einer Affäre und Spaß bleiben soll. So war das jedenfalls bei mir. Deshalb auch Gebundene, hatte ich ja explizit dargelegt. Also die Personen, die quasi schon regelrecht "professionell abschleppen", die wollen doch gar keine Beziehungen; die wollen Spaß und sonst nichts. Davon habe ich einige am Rande miterlebt. Es gibt sogar Foren für diese Klientel.

LG Mina

MarinaG. schrieb:Aber, jemand der Verheiratete "abschleppt", der sucht doch gar keine Beziehung, im Gegenteil. Man will doch verhindern, dass solche Erwartungen entstehen und dass es bei einer Affäre und Spaß bleiben soll. So war das jedenfalls bei mir. Deshalb auch Gebundene, hatte ich ja explizit dargelegt. Also die Personen, die quasi schon regelrecht "professionell abschleppen", die wollen doch gar keine Beziehungen; die wollen Spaß und sonst nichts. Davon habe ich einige am Rande miterlebt. Es gibt sogar Foren für diese Klientel.

Na doch, ich kenne eine Person, die schon mindestens 2 Mal in ihrem Leben eine vergebene Person "ausgespannt" hat und dann auch längere Beziehungen mit ihnen führte.
Das fand jedoch fernab des Internets, im wahren Leben statt.

MarinaG. schrieb:Für mich korreliert beides untrennbar.

Im Gegenteil, es schließt sich sogar gegenseitig aus.. Großes Ego-> kleines Selbstbewusstsein.
Einen Grund muss es ja dafür geben, dass man das eigene Selbst hinter seinem Ego versteckt.

MarinaG. schrieb:Also großes Ego ist bei mir bestimmt gegeben und ich "plustere" auch mit Leidenschaft. Da fühlt man (frau) sich manchmal so genial, dass sie sich selber flachlegen mag

Da hat jemand eine hohe Meinung von sich selbst, o.O klingt ernsthaft selbst-verliebt. Ich meine, bei allem Respekt, du stehst zu dir selbst usw, aber irgendwie kommt in deiner Welt auch nur eine Person zur Geltung: Du. Meiner Erfahrung nach sind diese Art Menschen immer und immer auf der Suche nach Bewunderung und validierung ihrer selbst. Etwas für jemand anderen zu tun, fällt da schwer. Kann mir die Beziehungsdynamiken vorstellen, es ist wahrscheinlich und letztendlich ein Schutzmechanismus: man lebt offen und lässt dem anderen, der sich in höherem Maße auf dich einlässt auch mal Luft, um runter zu kommen. *

Und das promiskuitiv sein quasi als Möglichkeit, sich selbst immer wieder neu bestätigt zu fühlen, das schafft ja eine Person nicht im selben Maße, wie 4-5 Personen.

MarinaG. schrieb:Aber, jemand der Verheiratete "abschleppt", der sucht doch gar keine Beziehung, im Gegenteil.

Also ich habe meinen einzigen bisher verheirateten Liebhaber nicht auf ner online Platform kennengelernt. Ich wäre froh, wenn er sich nach einer eventuellen Trennung mir zu wenden würde, aber das ist nicht abzusehen. Er kommt obendrein aus einer anderen Kultur usw. Insofern würde ich bitten, nicht von sich selbst auf andere zu schließen. Wer online mit Plan und Absicht verheiratete Leute Datet, hat echt Leidensdruck oder kein Gewissen, oder ist naiv unerfahren. Wie auch immer, die Umstände können so verschieden sein!

* oder stärker noch, man lässt dem anderen prinzipiell den Raum und die Möglichkeit, sich bei anderen Menschen das zu suchen, was man selbst nicht bieten kann Loyalität, innere Ruhe, Treue, Großzügigkeit.

gruselich schrieb:Und das promiskuitiv sein quasi als Möglichkeit, sich selbst immer wieder neu bestätigt zu fühlen, das schafft ja eine Person nicht im selben Maße, wie 4-5 Personen.

Kann es nicht einfach sein, dass man Spaß am Sex hat? Klar spielt da auch Bestätigung eine Rolle (wer erhält nicht gerne mal Bestätigung?), aber in erster Linie geht es um die Freude am Sex.

gruselich schrieb:* oder stärker noch, man lässt dem anderen prinzipiell den Raum und die Möglichkeit, sich bei anderen Menschen das zu suchen, was man selbst nicht bieten kann Loyalität, innere Ruhe, Treue, Großzügigkeit.

Für mich (und meinen Partner) gesprochen: ich gebe meinem Partner den sexuellen Freiraum sich woanders das zu suchen, was ich ihm möglicherweise nicht geben kann. Und ich suche mir manchmal auch woanders sexuelle Dinge/Fantasien, die er mir nur bedingt geben kann. Einfaches Beispiel: mein Partner ist ein paar Jahre jünger als ich. Hin und wieder habe ich aber auch einfach Lust auf jemanden, der älter als ich ist. Das kann er mir halt nicht geben, logischerweise.

@Dasdeeeeniz
Ja, aber man kann doch auch Spaß am Sex mit einem Partner haben? Also ausschließen sollte man nicht, das es monogame Paare gibt, die Spaß an Sex haben, oder lebe ich auf nem anderen Planeten?
Klar, ist Sex mit abwechselnden Partnern reizvoll. Wenn beide Partner offen leben möchten, dann ist das auch jedem seine Sache.

Dasdeeeeniz schrieb:Hin und wieder habe ich aber auch einfach Lust auf jemanden, der älter als ich ist.

Ich verstehe das irgendwie nicht ganz. Tut mir leid, vielleicht bin ich da einfach anders gepolt.

Um es nochmal etwas deutlicher zu machen, auf was sich mein Beitrag bezog. Wir haben hier ja die Userin Mina, die poly amourös lebt und sich obendrein noch Affären sucht (mit verschiedenen Präferenzen, auch gerne verheiratete Männer), wenn ich das alles richtig verstehe. Auf diese Situation beziehe ich mich in meinen letzten 2 Beiträgen.

Mir kommt halt auch der Verdacht auf, dass es auch dazu dienen könnte, eigene, vielleicht nicht so positive Eigenschaften zu rechtfertigen, so nach dem Motto, ah, ich gebe dir zu wenig Aufmerksamkeit, zu wenig Wärme? Dann auch Dir eben jemand anderen, der dir das geben kann!

gruselich schrieb:poly amourös lebt und sich obendrein noch Affären sucht (mit verschiedenen Präferenzen, auch gerne verheiratete Männer),

Das Hauptproblem in deinem Verständnis ist die Annahme, dass Mina aus einem Mangel heraus handelt, wie sie handelt. Die polyamourösen Menschen, die ich bislang kennengelernt habe, leben und lieben aber nicht aus einem Mangel heraus, sondern schöpfen aus den Vollen. Liebe „aufteilen“, damit sie mehr wird, nicht weniger.
Nun kenne ich Mina selbstverständlich nicht persönlich, aber warum nimmst du einen Mangel bei ihr an, aus dem heraus sie lebt, liebt und sich nimmt, was sie braucht?

gruselich schrieb:Ja, aber man kann doch auch Spaß am Sex mit einem Partner haben? Also ausschließen sollte man nicht, das es monogame Paare gibt, die Spaß an Sex haben, oder lebe ich auf nem anderen Planeten?

Klar kann man das, habe ich auch mit meinem Partner. Ich schließe auch nicht aus, dass es monogame Paare gibt. Wobei ich gestehen muss, dass ich im Laufe meiner Lebensjahre den "Glauben" an Monogamie mehr und mehr verliere, weil man eben immer wieder mitbekommt, wie selbst die nach außen monogamsten Paare dann doch ihre Leichen im Keller haben. Aber wie gesagt, sicherlich gibt es monogame Paare.

gruselich schrieb:Ich verstehe das irgendwie nicht ganz. Tut mir leid, vielleicht bin ich da einfach anders gepolt.

Um etwas konkreter zu werden: bei einem Jüngeren kann ich irgendwie schwerer eine devotere Rolle einnehmen. Das funktioniert mit einem Älteren (für mich) einfach besser. Das gleiche "Problem" habe ich bei Partnern, die schmächtiger sind als ich. Aber da ich manchmal auch das Bedürfnis nach der devoteren Rolle habe, lebe ich das eben nicht meinem Partner aus, sondern mit anderen.

gruselich schrieb:Um es nochmal etwas deutlicher zu machen, auf was sich mein Beitrag bezog. Wir haben hier ja die Userin Mina, die poly amourös lebt und sich obendrein noch Affären sucht (mit verschiedenen Präferenzen, auch gerne verheiratete Männer), wenn ich das alles richtig verstehe. Auf diese Situation beziehe ich mich in meinen letzten 2 Beiträgen.

Lebt sie polyamurös oder promiskuitiv? Ich habe @MarinaG. eher als einen Menschen verstanden, die sich sexuell das nimmt, worauf sie Bock hat. Das hat dann wenig mit Liebe zu tun. So ist es bei mir und meinem Partner jedenfalls. Da geht es außerhalb der Beziehung ausschließlich um sexuelle Dinge.

@Thilda
Das Thema Poly-amour finde ich durchaus interessant und kann es mir auch irgendwo gut vorstellen! Es ist schon klasse, wenn das im Alltag echt klappt. Ich habe mal eine Doku dazu gesehen und fand danach es sogar noch besser und faszinierender, als vorher.

In der Tat denke ich, das es Defizite sind, die jemand antreiben, sich derart oft und vielfältig sich zu binden. Ich bin kein Psychologe, es ist nur mein Gefühl, was ich eben aufgrund auch ihrer Beiträge hier annehme.

Dasdeeeeniz schrieb:Das gleiche "Problem" habe ich bei Partnern, die schmächtiger sind als ich. Aber da ich manchmal auch das Bedürfnis nach der devoteren Rolle habe, lebe ich das eben nicht meinem Partner aus, sondern mit anderen.

Ja, deshalb bin ich auch Langzeit-Single, weil ich keine Partnerschaft mit jemand eingehe, dem ich nicht treu sein kann. Oder dann halt Schluss mache, wenn ich kurz davor bin, mich anderweitig zu verlieben.

Dasdeeeeniz schrieb:Lebt sie polyamurös oder promiskuitiv?

Beides, wenn ich es richtig verstanden habe. Das ist ja der Punkt…

gruselich schrieb:In der Tat denke ich, das es Defizite sind, die jemand antreiben, sich derart oft und vielfältig sich zu binden.

Ach, spannend. Ich hab immer genau das Gegenteil angenommen; also das Wissen darum, was man möchte und braucht und die Fähigkeit, sich selbst und das Verhalten der Partner zu reflektieren. Kommunikation ist bei der Art Lebensentwurf elementar und daran mangelt es, in meinen Augen, bei defizitär lebenden Menschen.