Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

@Dawn

Dazu hab ich was anderes gefunden. Auch woanders schreibt man von einer tötlichen gefahr.

Schuss in die Luft tödlich

Beim Abschuss ist das Geschoss 1.500 km/h schnell, beim Herunterfallen noch etwa 350 km/h – die Fallgeschwindigkeit der Pistolenkugel.
Die Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen zeigen deutlich: Selbst die verlangsamte Kugel dringt tief in das künstliche Gewebe ein. Ein Mensch hätte garantiert schwere Verletzungen davon getragen.
Was passiert, wenn der Kopf getroffen wird
Bei herabfallenden Geschossen bietet unser Schädel schließlich die größte Angriffsfläche. Hält unser Schädelknochen dem Einschlag einer fallenden Kugel stand? Ein Gelatine-Block mit künstlicher Knochenplatte soll das testen. Und tatsächlich:
Die Kugel durchschlägt auch die künstliche Schädeldecke.

Die Experimente zeigen deutlich, ein Schuss in die Luft ist zwar langsamer als eine abgeschossene Pistolenkugel, aber immer noch tödlich.
„Schüsse in die Luft“ kommen häufig vor
Tatsächlich geschieht es gar nicht so selten, dass Menschen von herabfallenden Projektilen getroffen werden. Laut Angabe von Experten werden regelmäßig Menschen durch fahrlässige „Schüsse in die Luft“ verletzt und sogar getötet. Offensichtlich wird der Tatsache, dass alles hochgeschossene wieder zu Erde zurückkehrt, kaum Beachtung geschenkt - und das rund um den Globus. Ob zu Festlichkeiten oder Silvester, Trauer oder Wutkundgebungen - der Schuss in die Luft ist ein denkbar ungeeigneter Ausdruck von Freude oder Empörung. Er ist einfach unberechenbar und extrem gefährlich.
http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,ujnb2eqbh4v4ljns~cm.asp

http://www.toxcenter.org/artikel/Schuss-in-die-Luft-toedlich.php

Dawn schrieb:Da passiert nix, außer maximal einer Beule.

Das sieht nicht jeder so wie du.

Die Geschwindigkeit der Kugel beim Aufprall hängt stark von der Waffenart und der Geschossform ab. Der Experte schätzt, dass eine Kugel durch ihre aerodynamisch günstige Form selbst am Ende ihrer Flugbahn noch eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Metern pro Sekunde oder mehr aufweisen kann. Damit könnte sie bei einem Treffer tödliche Verletzungen verursachen, und immer wieder geschieht dies auch: Zwischen 1985 und 1992 starben allein im Großraum Los Angeles 38 Menschen durch herabfallende Gewehrkugeln. "Gerade zu Silvester", warnt der Ballistiker, "schießen die Leute, die legal oder illegal Waffen besitzen, mit scharfer Munition. Sie glauben, dass das Geschoss harmlos ist, wenn es herunterkommt. Aber das ist es nicht."

Aber viel Spaß beim Verantwortung übernehmen. ;)

@Bone02943

peekaboo schrieb:Aber viel Spaß beim Verantwortung übernehmen. ;)

Ihr habt recht, das habe ich nicht richtig bedacht.Das muss ich dann nochmal mit einem Spezialisten durchsprechen. ;)

Venom schrieb:Wie soll das denn genau aussehen? Schon beim "Grenzübertritt" auf die Wölfe schießen?

Nein, das wäre ja illegal.Muss schon entsprechend der Richtlinien bleiben.

Bishamon schrieb:Die Doku gibt es mittlerweile auch auf youtube. auch für Österreicher :)

Yeah! ;) Wusste ich gar nicht, danke.

Optimist schrieb:Vielleicht sollte man ihn wirklich füttern (gar nicht so eine schlechte Idee von dir ;) ), ihm das Fleisch in den Wald karren

Ja, Wölfe anzufüttern ist eine grandiose Idee. Hat ja vermutlich bei Wolf MT6 (aka Kurti) auch so toll hingehauen.

Zunächst schien er sich normal zu entwickeln, doch dann stellte er sich wieder auf Straßen und bettelte um Futter. Schließlich biss er zweimal Hunde von Spaziergängern. Nach dem Wolfsmanagementplan des Bundeslandes hatte Kurti die letzte Stufe erreicht: Weil er zur Gefahr für Menschen hätte werden können, ließ ihn das Umweltministerium erschießen.
Was hatte zu dem eigenartigen Verhalten geführt? Eine Obduktion des Tieres gab keinerlei Hinweise auf organische Leiden, Tumore oder Tollwut. Vermutlich gehörte Kurti zu den Jungtieren, die von verantwortungslosen Menschen gefüttert wurden. Dadurch wurde die Welpen ermuntert, sich Menschen des Futters wegen zu nähern.

https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/kurti-100.html

@Akkordeonistin
Unterstrichenes von mir:

Akkordeonistin schrieb:Vermutlich gehörte Kurti zu den Jungtieren, die von verantwortungslosen Menschen gefüttert wurden. Dadurch wurde die Welpen ermuntert, sich Menschen des Futters wegen zu nähern.

Das lässt für mich eindeutig darauf schließen, dass er in Menschen-Nähe gefüttert worden war, also nicht im Wald.
Und nun schau bitte noch mal was ich schrieb:

Optimist schrieb:Vielleicht sollte man ihn wirklich füttern (gar nicht so eine schlechte Idee von dir ;) ), ihm das Fleisch in den Wald karren

Nix mit Menschen-Nähe, also dürfte es mMn auch nicht diese Auswirkung haben wie bei Kurti.

@Optimist
er soll auf dem Truppenübungsplatz angefüttert worden sein. Von Soldaten. Deshalb oll er seine Scheu vor Menschen verloren haben. Dass er dann als Jungwolf auch in den Gegenden landete, wo Menschen leben liegt daran, dass er vom Rudel abwanderte.......
Aber ob das alles so stimmt, ist fraglich......schliesslich war er ja zu scheu, um vergrämt zu werden....irgendwie ein Widerspruch. Aber hier schiesst man eben gerne schnell.
Auch das haben wir hier schon alles durchgekaut, SUFU nutzen wäre schön.

Optimist schrieb:Nix mit Menschen-Nähe, also dürfte es mMn auch nicht diese Auswirkung haben wie bei Kurti.

und wie stellst Du Dir das vor? Wohin karrst Du denn das Fleisch? Man sieht ja eh nie Wölfe, wie vermeidest Du Menschengeruch? Um nur mal ein paar Fragen zu stellen? Außerdem ist das kein artgerechtes Leben und hat mit Naturschutz nix zu tun.
Und geschlachtete Tiere akzeptiert man ja, oder abgeschossene, nur Risse sind problematisch, auch so ein unverständliches Ding.

Tussinelda schrieb:und wie stellst Du Dir das vor? Wohin karrst Du denn das Fleisch? Man sieht ja eh nie Wölfe, wie vermeidest Du Menschengeruch?

Es gibt Leute (sh das Video), welche mittels Fotofallen herausfinden, wo sich die Wölfe gerne rumtreiben.
Den Menschengeruch könnte man mit Schutzkleidung und Handschuhen vermeiden.

Tussinelda schrieb:Und geschlachtete Tiere akzeptiert man ja, oder abgeschossene, nur Risse sind problematisch, auch so ein unverständliches Ding.

Dass du als Hunde- und somit Tier-Freund das nicht verstehen kannst, das ist für mich wiederum ein unverständliches Ding.
Ich hatte doch gestern beschrieben, welchen Unterschied ich sehe (Länge des möglichen Leidens - allgemein. Ausnahmen mag es dabei geben)

Optimist schrieb:Vielleicht sollte man ihn wirklich füttern (gar nicht so eine schlechte Idee von dir ;) ), ihm das Fleisch in den Wald karren, käme vielleicht am Ende billiger als die ganzen Wolfschutzmaßnahmen

Der Mensch sollte das Töten für den Wolf übernehmen, das Bestäuben der Blüten für die Bienen muss er zum Teil schon übernehmen. Die Gene von Nutzpflanzen überlassen wir auch nicht mehr dem Zufall.
Je mehr wir die Natur ersetzen und pervertieren, desto weiter entfernen wir uns von ihr. Keine schöne Vorstellung.

Optimist schrieb:Dass du als Hunde- und somit Tier-Freund das nicht verstehen kannst, das ist für mich wiederum ein unverständliches Ding.

weil ich Tiere als Tiere sehe, Natur als Natur und nicht alles vermenschliche. Ich möchte den sehen, der jedes Mal trauert, wenn seine Katze eine Maus fängt, einen Vogel, etc. Voll brutal. Dann spielen die auch noch mit den halbtoten Tieren :cry:

Optimist schrieb:Vielleicht sollte man ihn wirklich füttern (gar nicht so eine schlechte Idee von dir ;) ), ihm das Fleisch in den Wald karren, käme vielleicht am Ende billiger als die ganzen Wolfschutzmaßnahmen

Seps13 schrieb:Der Mensch sollte das Töten für den Wolf übernehmen, das Bestäuben der Blüten für die Bienen muss er zum Teil schon übernehmen. Die Gene von Nutzpflanzen überlassen wir auch nicht mehr dem Zufall.

Das mit den Bienen und alles andere, sehe ich genauso, nicht in Ordnung und zu große Eingriffe in die Natur.
Aber wir müssen doch nicht alles in einen Topf werfen, wenn man mal - so spaßeshalber - andenkt, den Wolf zu füttern (im Wald) ...
... was sowieso nie in die Tat umgesetzt würde (dennoch können wir diesem Gedanken mal nachgehen, ob er machbar wäre usw.)

zu große Eingriffe in die Natur

umgekehrt sehe ich es als zu großen Eingriff in die Kulturlandschaft (wenn man dem Wolf freien Lauf lassen möchte), die über Jahre gewachsen ist und nun mal jetzt so ist wie sie ist.
Und wie gesagt, die Problematik mit den Deichen z.B. ist ja nun nicht ganz ohne.

Tussinelda schrieb:Ich möchte den sehen, der jedes Mal trauert, wenn seine Katze eine Maus fängt, einen Vogel, etc. Voll brutal. Dann spielen die auch noch mit den halbtoten Tieren :cry:

mir tun diese Tiere, auch wenn sie klein sind, zumindest leid.
Da nun gleich von Trauer zu sprechen ist ja übertrieben. Trauern kann man in der Regel nur über ein Lebewesen, mit dem man eine Beziehung hatte, mMn.

Tussinelda schrieb:Ich möchte den sehen, der jedes Mal trauert, wenn seine Katze eine Maus fängt, einen Vogel, etc.

Den Anblick finde ich tatsächlich nicht schön und ich versuche auch jedesmal, die Opfer zu retten. Dann öffne ich eine Dose Katzenfutter (Katze hat ja nun immer noch Hunger) und stelle mir das Rind oder Geflügel vor, das als Ersatz für die natürliche Ernährung der Katze im Mastbetrieb sein Dasein fristen musste, um dann in der Dose zu landen. Auch nicht schön.

Wir müssen genau abwägen, wo wir die Natur und ihre Abläufe verändern wollen, das ist für mich der erste Schritt.
Die Akzeptanz des Wolfes funktioniert nur, wenn die Angst vor ihm und der Ärger über ihn auf ein Minimum reduziert werden. Die Leute, die Einschränkungen haben, sollen Hilfen und unbürokratische, schnelle Erstattungen bei Verlusten bekommen. Im Zweifel sollte zugunsten des Schäfers oder Landwirts entschieden werden.

Seps13 schrieb:Im Zweifel sollte zugunsten des Schäfers oder Landwirts entschieden werden.

Genau, das wäre auch für mich das Mindeste.
Bleibt aber immer noch der Punkt, dass manche auch zu ihren Nutztieren eine Beziehung aufgebaut hatten - z.B. Pferde - und da ist es dann mit Geld alleine auch nicht getan.

Jetzt kommt scher über kurz oder lang wieder jemand mit: "aber Hunde doch auch..." :) hier in diesem Thread gehts aber nicht um Hunde (aber das nur mal nebenbei ;) ) .
Es mag ja Gegenden geben, wo es üblich ist, dass Leute ihre Hunde wer weiß wie oft frei rum laufen lassen, aber üblich ist das halt nicht in D und sollte auch nicht so sein.
Außerdem darf ein Jäger solche Hunde in Waldnähe dann auch abschießen, was beim Wolf eben nicht der Fall ist. Darin sehe ich auch den entscheidenden Unterschied.

@Optimist

Optimist schrieb:mir tun diese Tiere, auch wenn sie klein sind, zumindest leid.

Ziemlich viel Leid den du da auf dich nimmst, bei all den Massen an Tieren die von anderen Tieren getötet und gefressen werden. Nur für den Wolf bleibt kein Mitleid übrig. :(

Optimist schrieb:den Wolf zu füttern (im Wald)

Füttern ist aber keine Artgerechte Haltung. Wenn man ihn füttern würde, könnte man ihn ja gleich ins Gehege sperren. Und das wollen wir ja nicht. Der Wolf braucht die Jagd. Dafür ist er wie geschaffen.

@Optimist
Es ist kein Argument für mich, dass wir die Natur versaut haben und deswegen nix Natürliches mehr ertragen wollen.

Optimist schrieb:umgekehrt sehe ich es als zu großen Eingriff in die Kulturlandschaft (wenn man dem Wolf freien Lauf lassen möchte), die über Jahre gewachsen ist und nun mal jetzt so ist wie sie ist.

Der Wolf trägt aber dazu bei daß das Ökosystem wieder ins Gleichgewicht gebracht wird, das sollte man finde ich bedenken.

Der Wolf ist ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität. Die Rückkehr des Wolfes in die Schweiz wird für das Ökosystem von grossem Vorteil sein. Es ist erwiesen, dass Wölfe aktiv dazu beitragen, dass Wildbestände vitaler werden und Ökosysteme natürlich im Gleichgewicht gehalten werden. Durch die Rückkehr des Wolfes und dessen natürlich regulierende Einwirkung auf den Wildbestand, verändert sich auch das Verhalten der Hirsche und Rehe. Sie werden vitaler, wandern mehr umher und fressen nicht immer an denselben Orten die jungen, frischen Triebe ab. Dies verringert die übermässig grossen Wildschäden am Wald und der Vegetation. Die Vegetation hat mehr Zeit um wieder nachzuwachsen und die Schutzwälder können sich besser und rascher verjüngen. Dadurch werden Erosion und damit Erdrutsche, Lawinen und Hochwasser auf natürliche Weise verhindert und davon profitieren auch die Lebensgemeinschaften von Insekten, Fischen, Vögeln über Biber bis hin zum Menschen.

Im Gegensatz zum menschlichen Jäger, der ein erlegtes Tier immer aus dem Wald nimmt und keiner sonst davon profitieren kann, frisst der Wolf meist nicht die gesamte Beute auf einmal. Die verstreuten Kadaverteile bedeuten für viele Aasfresser eine lebenswichtige Nahrungsquelle und bilden somit für viele Organismen notwendige ökologische Nischen. Mit der Anwesenheit des Wolfes wird das Nahrungsnetz grösser, da die Nutzniesser wiederum eine Nahrungsgrundlage für andere Tiere darstellen. Auch werden viele Destruenten (Bakterien, Pilze, Würmer) das restliche Aas zersetzen und aus dem toten Material wieder anorganische Stoffe (sehr nährstoffreiche Erde) erzeugen, die wiederum eine Grundlage für viele Pflanzen ist.

https://chwolf.org/woelfe-kennenlernen/oekosystem/wolf-als-teil-des-oekosystems

@peekaboo, aus deinem Zitat:

Der Wolf trägt aber dazu bei daß das Ökosystem wieder ins Gleichgewicht gebracht wird, das sollte man finde ich bedenken.

Ich habe ja auch nichts dagegen, wenn er im Wald bleiben würde, tut er aber nicht. Das ist das Problem was ich sehe.

Tussinelda schrieb:Es ist kein Argument für mich, dass wir die Natur versaut haben und deswegen nix Natürliches mehr ertragen wollen

wer redet denn von "nix" Natürlichem?
Ich differenziere, hier noch mal:

Optimist schrieb:Das mit den Bienen und alles andere, sehe ich genauso, nicht in Ordnung und zu große Eingriffe in die Natur.
Aber wir müssen doch nicht alles in einen Topf werfen, wenn man mal - so spaßeshalber - andenkt, den Wolf zu füttern (im Wald) ...... was sowieso nie in die Tat umgesetzt würde (dennoch können wir diesem Gedanken mal nachgehen, ob er machbar wäre usw.)

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kein Argument für mich, dass wir die Natur versaut haben und deswegen nix Natürliches mehr ertragen wollen

doch, für mich ist es ein Argument - partiell - also nicht auf die gesamte Natur bezogen.
Und damit dass Schafe auf einem Deich grasen, wurde ganz bestimmt keine Natur versaut, sondern eher im Gegenteil.

Optimist schrieb:Ich habe ja auch nichts dagegen, wenn er im Wald bleiben würde, tut er aber nicht. Das ist das Problem was ich sehe.

Nun, es läßt sich aber nun mal nicht verhindern, daß der Wolf auf Wanderschaft geht, weil er, wenn er zum Beispiel noch jung ist, sich ein neues Revier suchen muß, oder bei der Suche nach Nahrung in seinem Revier von einem Waldstück zum anderen geht. Da muss er, will man ihn artgerecht halten, zwangsläufig den Wald hin und wieder auch mal verlassen, um einen anderen zu erreichen. Das ist nun mal so.

@Optimist
Ja genau, Deichbau ist ja auch so was Natürliches....Landgewinnung nennt man das auch ;)