Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?
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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?
13.01.2023 um 22:15Ich bin genervt - Wochenbericht von Deutschland (ländliches Gebiet).
Seit Montag ist mein Urlaub beendet, ich wollte Montagmorgen extra pünktlich bei der Arbeit sein, hatte noch viel zu tun und der Smalltalk "gutes Neues" ... hält auch auf. Ich habe dieses Jahr eine Jahreskarte. So früh fährt kein Zug, nur der Bus - die Fahrzeiten gegoogelt, um 5.45 Uhr zur Haltestelle aufgebrochen - 15 Minuten Fußweg. Bus knapp verpasst - da war noch der Sommerfahrplan hinterlegt, er fährt nach dem Winterfahrplan. Also: 30 Minuten auf den Bus gewartet.
Montag Heimweg, wieder Bus. 15:30 Bus ausgefallen (Mittagsschule am Gymnasium endet um 15.20 Uhr). 16:00 Uhr Bus hatte Kapazitätsprobleme. Ich durfte noch mit - 25 Minuten eingequetsch zwischen Schulrücksäcken.
Fazit: Ich hätte eine Stunde Fahrt gespart mit dem Auto - mindestens.
Dienstag: 5.40 aufgebrochen, den Bus um 5.58 erwischt. Früher fuhr der einfach zügig durch und war sehr schnell, da er ein Gewerbegebiet nicht angefahren hat - der LIDL dort macht auch erst um 7 Uhr auf. Das hat viele Leute verwirrt - also fährt er nun trotzdem - und muss an den Haltestellen zum Ausgleich stehen bleiben. Also 8 Minuten Wartezeit - das auf die Woche hochgerechnet 5x8 = 40 Minuten, die da verloren gehen.
Dienstag Heimweg: Ich wollte den 15.30 Bus nehmen. Dann kam noch eine Kollegin. Also wollte ich den 16.00 Uhr Bus nehmen. Der kam erst um 16.10 Uhr. Also war ich gegen 16.40 daheim. Wäre ich mit dem Auto gefahren, wäre ich mindestens eine Stunde früher daheim gewesen.
Mittwoch: Siehe Dienstag.
Drei Stunden Mittagspause - beschlossen, heimzufahren. Zug genommen - hat alles gut geklappt. Zurück: Bus kam nicht, musste meinen Mann anrufen, der hat mich kurz in der Arbeit abgesetzt.
Mittwochabend: Arbeit erst gegen 18 Uhr verlassen. 18.00 Uhr Bus 10 Minuten zu spät und von echt seltsamen Gestalten besetzt.
Donnerstag: Spät angefangen. Keine Lust, mich mit dem Bus rumzuärgern. Auto genommen. Weitaus netter.
Heute: Wollte mit dem Zug zur Arbeit fahren. Zug fiel kurzfristig aus (erst Durchsage 5 Minuten verspätet, dann nichts mehr, plötzlich Ausfall). Musste meinen Mann anrufen, dass er mit dem Auto zur Haltestelle kommt und mich zur Arbeit fährt (ich hätte nicht mehr parken können und pünktlich sein). Riesiges Stresslevel.
Zurück: Wollte mit dem Zug fahren - der hatte 30 Minuten Verspätung. Wieder meinen Mann angerufen, dass er mich holt.
Fazit: Ich fürchte, ich werde wieder öfter Auto fahren.
Seit Montag ist mein Urlaub beendet, ich wollte Montagmorgen extra pünktlich bei der Arbeit sein, hatte noch viel zu tun und der Smalltalk "gutes Neues" ... hält auch auf. Ich habe dieses Jahr eine Jahreskarte. So früh fährt kein Zug, nur der Bus - die Fahrzeiten gegoogelt, um 5.45 Uhr zur Haltestelle aufgebrochen - 15 Minuten Fußweg. Bus knapp verpasst - da war noch der Sommerfahrplan hinterlegt, er fährt nach dem Winterfahrplan. Also: 30 Minuten auf den Bus gewartet.
Montag Heimweg, wieder Bus. 15:30 Bus ausgefallen (Mittagsschule am Gymnasium endet um 15.20 Uhr). 16:00 Uhr Bus hatte Kapazitätsprobleme. Ich durfte noch mit - 25 Minuten eingequetsch zwischen Schulrücksäcken.
Fazit: Ich hätte eine Stunde Fahrt gespart mit dem Auto - mindestens.
Dienstag: 5.40 aufgebrochen, den Bus um 5.58 erwischt. Früher fuhr der einfach zügig durch und war sehr schnell, da er ein Gewerbegebiet nicht angefahren hat - der LIDL dort macht auch erst um 7 Uhr auf. Das hat viele Leute verwirrt - also fährt er nun trotzdem - und muss an den Haltestellen zum Ausgleich stehen bleiben. Also 8 Minuten Wartezeit - das auf die Woche hochgerechnet 5x8 = 40 Minuten, die da verloren gehen.
Dienstag Heimweg: Ich wollte den 15.30 Bus nehmen. Dann kam noch eine Kollegin. Also wollte ich den 16.00 Uhr Bus nehmen. Der kam erst um 16.10 Uhr. Also war ich gegen 16.40 daheim. Wäre ich mit dem Auto gefahren, wäre ich mindestens eine Stunde früher daheim gewesen.
Mittwoch: Siehe Dienstag.
Drei Stunden Mittagspause - beschlossen, heimzufahren. Zug genommen - hat alles gut geklappt. Zurück: Bus kam nicht, musste meinen Mann anrufen, der hat mich kurz in der Arbeit abgesetzt.
Mittwochabend: Arbeit erst gegen 18 Uhr verlassen. 18.00 Uhr Bus 10 Minuten zu spät und von echt seltsamen Gestalten besetzt.
Donnerstag: Spät angefangen. Keine Lust, mich mit dem Bus rumzuärgern. Auto genommen. Weitaus netter.
Heute: Wollte mit dem Zug zur Arbeit fahren. Zug fiel kurzfristig aus (erst Durchsage 5 Minuten verspätet, dann nichts mehr, plötzlich Ausfall). Musste meinen Mann anrufen, dass er mit dem Auto zur Haltestelle kommt und mich zur Arbeit fährt (ich hätte nicht mehr parken können und pünktlich sein). Riesiges Stresslevel.
Zurück: Wollte mit dem Zug fahren - der hatte 30 Minuten Verspätung. Wieder meinen Mann angerufen, dass er mich holt.
Fazit: Ich fürchte, ich werde wieder öfter Auto fahren.
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14.01.2023 um 04:26@MissMary das klingt alles sehr unschön, tut mir Leid!
Wie wäre es von den Kosten her, wenn Du konsequent Zug fahren könntest, im Vergleich zu den Fahrten mit dem Auto?
Wie wäre es von den Kosten her, wenn Du konsequent Zug fahren könntest, im Vergleich zu den Fahrten mit dem Auto?
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14.01.2023 um 05:29MissMary schrieb:Fazit: Ich fürchte, ich werde wieder öfter Auto fahren.Wie weit hast du es denn bis zur Arbeit?
Aber ja, unbedingt Auto! Das ist eben auch Fakt, dass man nicht das eine schon jetzt erwarten kann (Billigticket), was von der Grundidee ja verständlich ist, aber das Thema ÖPNV überhaupt noch nicht dafür ausgelegt ist. Es fehlen nachwievor das Personal, der ausreichende Fuhrpark und ein top ausgebautes Streckennetz für Bus- und Schienenverkehr.
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14.01.2023 um 05:45martenot schrieb:warum für mich persönlich eigentlich weiterhin eher ein städtisch geprägter Wohnort in Frage kommt, weil ich mir den Stress mit der Autofahrerei nicht antun möchte.Gerade im dichten Stadtverkehr finde ich das Fahren stressiger als bei Überlandfahrten. Auch die Parkplatzsuche ist oft nicht ohne.
Aber natürlich, mit den Öffis hat man dieses Problem mal nicht.
martenot schrieb:Bei uns geht der Trend ja eher in Richtung Billigtickets, was meiner Befürchtung nach eher nicht zu einer umfangreichen Verbesserung der ÖPNV-Angebote beitragen dürfte.Mein Chef hat ein Job-Ticket und zahlt dafür 66 Euro im Monat.
Bei unserer Dienststelle war es so, dass erst mal eine bestimmte Anzahl von Abnehmer:innen für das Angebot gefunden werden musste. Das klappte tatsächlich erst im zweiten Anlauf.
Bundeskanzleri schrieb:bei uns finde ich Bahnfahren auch nicht gerade günstig.Nicht wirklich. Und erwischt man einen Spartarif, hat man Zugbindung und dann oft Huddel.
Am günstigsten ist es wirklich, wenn man gar nicht umsteigen muss, sondern eine Direktverbindung hat.
Meine Schwester hat kürzlich erzählt, wie es ihr ging, als sie eine Freundin besuchen wollte. Sie muss da ca. 100 km mit dem Zug fahren.
Sie besucht diese Freundin regelmäßig schon seit Jahren auf diese Weise, und so, wie ich es verstanden habe, hat das vor einigen Jahren noch etwas besser geklappt als zur Zeit.
Nun ist meine Schwester noch fit, hat ein Smartphone und nicht viel Gepäck dabei. Anders sieht das mit anderen Fahrgästen aus, die keinen Sprint einlegen können, weil der Zug plötzlich auf einem anderen Gleis abfährt.
Meine Schwester kaufte kürzlich am Bahnsteig eine Sitzplatzreservierung am Automaten. 4 Euro kostete das. Wie sich herausstellte, für einen Sitzplatz, der in diesem Zug nicht existent war. Sie hat den Zug komplett abgesucht.
Ein anderer Fahrgast bekam ihre Suche mit. Er war dann sehr sauer, da auch er einen reservierten Platz hatte, der nicht vorhanden war. Diesen hatte ihm aber der Schaffner im Zug verkauft 🤦♀️
Da werden anscheinend kurzfristig Züge anders zusammengestellt und weiß der Teufel.
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14.01.2023 um 08:53@MissMary
Dass du echt ne Woche so durchgespielt hast, Respekt! Auch, dass dein Mann da mitspielt. Ich hätte vermutlich ab Tag 3 spätestens wieder das Auto genommen und gut wäre gewesen. Das würde ich mir so nicht antun und diese ganze Zeit wirklich sinnvoller nutzen. Wenn die Anbindung des ÖPNV so schlecht ist, dann nützt der ganze Wille nichts.
Dass du echt ne Woche so durchgespielt hast, Respekt! Auch, dass dein Mann da mitspielt. Ich hätte vermutlich ab Tag 3 spätestens wieder das Auto genommen und gut wäre gewesen. Das würde ich mir so nicht antun und diese ganze Zeit wirklich sinnvoller nutzen. Wenn die Anbindung des ÖPNV so schlecht ist, dann nützt der ganze Wille nichts.
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14.01.2023 um 10:37Do-X schrieb:Wie weit hast du es denn bis zur Arbeit?8km. Ich wohne auf einem Dorf und arbeite am Stadtrand der nächsten Stadt.
Mit dem Fahrrad ist es doof zu fahren: Es gibt zwar einen gut ausgebauten Fahrradweg an der Landstraße entlang, aber blöderweise liegt unser Dorf fast 100m höher als mein Arbeitsplatz. D.h. hinradeln ist kein Problem - auf dem Rückweg radelt man 1,5km fast kontinuierlich bergauf - das packe ich konditionell nicht - ich muss dann schieben.
Es gibt einen Bus, der ziemlich direkt fährt (er fährt eben durch das besagte Gewerbegebiet), die Haltestelle liegt so einen guten Kilometer vom Haus entfernt, also +10 Minuten extra. Zu 'Stoßzeiten ein Halbstundentakt. Damit der Bus zu Stoßzeiten und Nicht-Stoßzeiten genauso lang braucht, macht er diese Ausgleichhalte, was morgens echt nervt, auch wenn es nur ein paar Minuten sind.
Dann gibt es noch eine Buslinie, die auf Umwegen auch in die Stadt fährt. Da brauche ich +10 Minuten länger, +10 Minuten, die ich zur Haltestelle laufe = 20 Minuten und das zweimal am Tag.
Dann kann ich auch ins Industriegebiet unseres Dorfes laufen: Das sind fast 2km, da laufe ich 20 Minuten. Da gibt es eine Bedarfhaltestelle in der Mitte von nirgends, die dann ziemlich direkt und schnell in die Stadt fährt (es gibt noch ein paar Bedarfstopps). Die Zugfahrt geht schneller, dafür laufe ich halt 40 Minuten zur Haltestelle und zurück. Die Strecke mit dem Fahrrad fahren geht leider nicht (obwohl es einen Topfahrradständer gibt), da die Fahrräder ständig beschädigt oder gestohlen werden - egal, wie gut abgeschlossen und wie mistig das Fahrrad ist. Das scheint mehr ein "Sport" zu sein.
nairobi schrieb: Gerade im dichten Stadtverkehr finde ich das Fahren stressiger als bei Überlandfahrten. Auch die Parkplatzsuche ist oft nicht ohne. Aber natürlich, mit den Öffis hat man dieses Problem mal nicht.Das habe ich auch überlegt - dafür gibt es echt andere Probleme: Mein Bus ist z.B. in einer 30 Minuten Taktung: D.h, ich muss in der Arbeit zu einer bestimmten Zeit los, damit ich pünktlich an die Haltestelle komme - drei Minuten Puffer eingerechnet. Oft ist es aber so, dass mich noch ein Kollege erwischt und was besprechen möchte, dann ist der Bus weg und ich warte wieder 27 Minuten, bis ich loslaufe.
Dann macht unser Bus zu off-peak Zeiten oft Ausgleichshalte. Das nervt dann auch den Fahrer: Daher gibt es zwei Arten von Fahrer: die, die Halte machen, oder die, die dann gleich mit fünf Minuten Verspätung losfahren (obwohl sie da sind). Bevor der Bus ins Dorf fährt, hat der Fahrer Pause - die er gerne fünf Minuten verlängert, d.h. ich habe drei Minuten Puffer eingeplant, der Fahrer fünf = acht Minuten, die ich da rumstehe - die nerven, v.a. wenn es kalt ist oder regnet (die Wartehäuschen sind so designed, dass sie zu klein sind und man trotzdem nass wird). Verlasse ich mich drauf, dass der Bus etwas später ist - fährt er immer total pünktlich ab und ich stehe 30 Minuten an der Haltestelle - um den Fahrer zu erwischen, der nochmal fünf Minuten später losfährt :-).
Ein anderes Problem ist der Komfort - es gibt Zeiten (13, 13:30, 15:30 und 16:00) - da will man nicht mit dem Bus fahren. Da haben verschiedene Schulen aus und die Kinder drängen in den Bus und heim - niemand setzt den Ranzen ab, die lassen sich auch nicht gegenseitig raus, daher stehen sie auch nicht in die Gänge und verteilen sich - alle stehen an der Tür und man kommt nicht durch. Nach einem stressige Arbeitstag stresst mich das echt auch, 20 Minuten im Bus zu stehen, während ich einen Ranzen in den Rücken gedrückt bekomme. Könnte ich lesen oder häklen wäre das etwas Anderes. Das geht aber nicht.
Obwohl ich nur 8km fahre, spare ich wirklich am Tag bis zu einer Stunde, wenn ich mit dem Auto fahre.
nairobi schrieb:Mein Chef hat ein Job-Ticket und zahlt dafür 66 Euro im Monat.Siehe oben - weil das glaube ich überall so ist - wenn man nicht in einer Großstadt wohnt, wo die Taktung super ist. Da gibt es aber andere Probleme. Ein Bekannter von uns lebt in München - im Außenbezirk und fährt glaube ich so 30 Minuten in die Stadt. Das macht jeder, gibt keine andere Möglichkeit, da sein Betrieb zentral liegt und keine Parkmöglichkeiten hat. Er meint, morgens reinfahren ist okay, er liest viel und entspannt ganz gut - nimmt Buch und Kaffee mit (wenn nicht Corona und Maskenpflicht) und bekommt garantiert einen Sitzplatz. Nervig dann ist, er muss noch umsteigen und bekommt garantiert keinen Sitzplatz.
Bei unserer Dienststelle war es so, dass erst mal eine bestimmte Anzahl von Abnehmer:innen für das Angebot gefunden werden musste. Das klappte tatsächlich erst im zweiten Anlauf.
Was ihn stresst ist Abends: Er steht dann die 10 Minuten und steigt um - oft sind Bahnsteige und S-Bahn rappelvoll, er steht dann nochmal 10-15 Minuten bis er einen Platz bekommt.
Oder: Meine Tochter studiert in einer deutschen Großstadt: Wir zahlen extra ein wenig mehr Miete, damit sie an einer Straßenbahnlinie wohnt (sie lernt abends sehr gerne in der Bibliothek und ist oft nach 23 Uhr noch unterwegs) - diese Straßenbahn wird nun seit Monaten total aufwändig saniert und fährt abends nach 18 Uhr nicht mehr. Heißt - mein Kind ist jeden Abend noch fast 30 Minuten zu Fuß unterwegs, was sie zwar als Ausgleich empfindet, aber - auf der Strecke ist erst vor wenigen Wochen nachts eine Frau überfallen und vergewaltigt worden - ich habe echt Angst.
nairobi schrieb: Nicht wirklich. Und erwischt man einen Spartarif, hat man Zugbindung und dann oft Huddel.Das ist auch das einzige Sichere - Ich war früher überzeugter Zugfahrer - früher. Nun haben wir drei Kinder, zwei wohnen noch bei uns. Einer über 15 - der fährt nicht mehr kostenfrei mit. Wir können nur in den Ferien reisen - da sind alle anderen Verkehrsmittel inklusive Flugzeug billiger.
Am günstigsten ist es wirklich, wenn man gar nicht umsteigen muss, sondern eine Direktverbindung hat.
Mein Mann hat einen Arbeitskollegen, dessen Eltern in Norddeutschland wohnen. Strecke Stuttgart - Hamburg dauert sechs Stunden - blöderweise arbeitet er nicht in ganz in Stuttgart und die Eltern leben nicht am Hauptbahnhof: Also jeweils +1 Stunde. Er hatte sich nun überlegt (Eltern werden älter), Freitags gegen 12 Uhr loszufahren, Montags freizunehmen und nach dem Frühstück wieder heimzufahren. Was soll man sagen? Er fährt nun mit dem Auto. Der Zug war teuer, er ist mehrfach gestrandet, mehrfach gestanden, weil es eine Ersatzverbindung gab und tut sich den Stress nicht mehr an ... obwohl Freitag meint er, ist es auf der Autobahn entspannter als im Zug. Trotz Reservierung und Rückfahrt am Montag.
Interested schrieb:Dass du echt ne Woche so durchgespielt hast, Respekt! Auch, dass dein Mann da mitspielt. Ich hätte vermutlich ab Tag 3 spätestens wieder das Auto genommen und gut wäre gewesen. Das würde ich mir so nicht antun und diese ganze Zeit wirklich sinnvoller nutzen. Wenn die Anbindung des ÖPNV so schlecht ist, dann nützt der ganze Wille nichts.Es ist echt so: Wir teilen uns ein Auto, ich fahre ungern und als ich näher an meiner Arbeitsplatz lebte, war es eine echte Alternative für mich zu radeln. Das geht jetzt ja nicht mehr.
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16.01.2023 um 08:34nairobi schrieb:Aber natürlich, mit den Öffis hat man dieses Problem mal nicht.Ja, eben. Der Vorteil der städtischen Wohnlage besteht für mich darin, dass ich eigentlich überall hinkomme ohne Auto. Dementsprechend fahre ich auch kein Auto (ich habe ja gar keines), ohne etwas zu vermissen. Der ÖPNV ist für mich sehr praktisch. Autofahren empfände ich als viel belastender.
Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?
16.01.2023 um 09:09MissMary schrieb:Mit dem Fahrrad ist es doof zu fahren: Es gibt zwar einen gut ausgebauten Fahrradweg an der Landstraße entlang, aber blöderweise liegt unser Dorf fast 100m höher als mein Arbeitsplatz. D.h. hinradeln ist kein Problem - auf dem Rückweg radelt man 1,5km fast kontinuierlich bergauf - das packe ich konditionell nicht - ich muss dann schieben.Bist du die strecke mal mit nem E-bike gefahren oder gehts trotz unterstützung ebenfalls nicht? 8km ist ja tatsächlich nicht die welt und soviele probleme auf so kurzer strecke mit den öffis sind ja völlig banane Oo
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16.01.2023 um 09:17..
Mich wird niemand für das eingepferchte Transportwesen begeistern können. Als ich es noch nutzen musste, habe ich es gehasst. Im Sommer, wegen der diversen Ausdünstungen, im Winter wegen dem Herumgerotze. Und generell, wegen schreiender Kinder, Zwangskuscheln bei Überfüllung und der Umständlichkeit. Nichts geht mir über ein eigenes Auto. :)
LG Marina
Mich wird niemand für das eingepferchte Transportwesen begeistern können. Als ich es noch nutzen musste, habe ich es gehasst. Im Sommer, wegen der diversen Ausdünstungen, im Winter wegen dem Herumgerotze. Und generell, wegen schreiender Kinder, Zwangskuscheln bei Überfüllung und der Umständlichkeit. Nichts geht mir über ein eigenes Auto. :)
LG Marina
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16.01.2023 um 09:28MarinaG. schrieb:Mich wird niemand für das eingepferchte Transportwesen begeistern können.So ähnlich geht es mir mit dem Autofahren auf den chronisch überfüllten Straßen mit allzu oft chaotischem Verkehrsverhalten (Überholen an unübersichtlichen Stellen, spontanes Einfahren aus Seitenstraßen ohne zu Blinken oder zu Schauen, Drängeln oder Schleichen, etc.). Dafür werde ich mich niemals begeistern können. Autofahren macht (mir) nur dann Spaß, wenn die Verkehrsdichte niedrig ist und die Verkehrsteilnehmer vorausschauend und defensiv fahren - also relativ selten.
Im ÖPNV hingegen kann ich mich entspannen, muss mich nicht um das Fahren oder andere Verkehrsteilnehmer und deren erratisches Verhalten kümmern, kann was Lesen oder dösen. Ich stelle auch immer wieder fest, dass die Fahrt gefühlt im Auto wesentlich länger dauert (auch wenn es nicht wirklich der Fall ist), weil ich ständig angespannt und gestresst bin.
Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?
16.01.2023 um 09:34..
LG Marina
martenot schrieb:Autofahren macht (mir) nur dann Spaß, wenn die Verkehrsdichte niedrig ist und die Verkehrsteilnehmer vorausschauend und defensiv fahren - also relativ selten.Wir sind hier ja extrem ländlich. Bei uns ist das meist total entspanntes Gondeln durch eine Traumkulisse - toll. :) Und längere Fahrten sind völlig unkompliziert möglich, während ich mit Bus und Bahn ewig unterwegs wäre und nervliche Zustände bekäme.
martenot schrieb:Im ÖPNV hingegen kann ich mich entspannen, muss mich nicht um das Fahren oder andere Verkehrsteilnehmer und deren erratisches Verhalten kümmern, kann was Lesen oder dösen. Ich stelle auch immer wieder fest, dass die Fahrt gefühlt im Auto wesentlich länger dauert (auch wenn es nicht wirklich der Fall ist), weil ich ständig angespannt und gestresst bin.Ich bin, sobald ich den ÖPNV nutzen muss, total verspannt und genervt. Alles dauert ewig, ist laut, stinkt nicht selten und wenn Verkehrschaos herrschen sollte, stecken Bus und Straßenbahn gleich mittendrin (mit dem Auto kann ich ggf. umfahren). Nein, lass mal. Ich bleibe bei meinem wunderbar bequemen Auto. Ich werde Dich nicht für das Auto und Du mich nicht für öffentliche Verkehrsmittel begeistern können. Wir erleben das schlichtweg komplett unterschiedlich.
LG Marina
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16.01.2023 um 09:46MarinaG. schrieb:Ich bin, sobald ich den ÖPNV nutzen muss, total verspannt und genervt.So geht es mir, sobald ich in ein Auto einsteige. Schon beim Losfahren bin ich angespannt und gestresst, weil ich irgendwie ständig im Hinterkopf habe, was alles passieren könnte. Wahrscheinlich sind schon zu viele Leute aus meinem Umfeld durch Unfälle zu Schaden gekommen, als dass ich das Autofahren noch entspannt genießen könnte. Auch mein Partner (der regelmäßig Autofahren muss) erzählt mir immer wieder von Beinahe-Unfällen, weil beispielsweise wieder jemand aus der Gegenrichtung in einer unübersichtlichen Kurve überholt hatte oder fast auf seine Seite geraten war.
In der Bahn hingegen setze ich mich hin, hole mein Buch raus und fühle mich total entspannt. Ich schau aus dem Fenster, lese ein wenig, träume vor mich hin, und nach einer Weile bin ich am Ziel angekommen, ohne dass ich Fahrt überhaupt richtig bemerkt habe.
MarinaG. schrieb:Ich werde Dich nicht für das Auto...Naja, wie gesagt, in sehr abgelegenen Regionen, wie z.B. in Kanada oder Nordskandinavien finde ich Autofahren auch sehr schön. Aber schon in Schottland gab es viel zu viel Autoverkehr für meinen Geschmack. Selbst auf vermeintlich abgelegenen Straßen gab es Kolonnenverkehr in beiden Richtungen, was ich überhaupt nicht ausstehen kann. Auch in der eher ländlichen Region meines Partners gibt es fast zu jeder Tageszeit unendliche Autokolonnen. Dazu noch die Unsitte, überall an der Straßenseite geparkte Autos abzustellen, sodass die Fahrerei einem Slalom gleicht. Mich macht das alles ziemlich nervös und genervt, und ich kann mich überhaupt nicht entspannen. Ich bin immer wieder froh, wenn ich endlich wieder in der Bahn sitzen kann.
Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?
16.01.2023 um 10:13Bis vor ein paar Jahren, ja.
Zu viele Menschen, zu viel Geräusche, zu viel Gerüche...schlicht zu viel Lebensaktivitäten von anderen Menschen usw.
War schlicht unangenehm, weil mich andere Menschen mit ihrer Existenz in meiner Nähe gestört haben.
Mittlerweile ists mir zum Glück scheißegal geworden und ich fahr gerne Öffentliche mit vielen Menschen.
Mag zwar immernoch nicht jeden Mitfahrenden, klar aber das kann ich derweilen gut akzeptieren, ohne gleich zu dissoziieren und sie aus dem Bus- oder Bahnfenster werfen zu wollen.
Zu viele Menschen, zu viel Geräusche, zu viel Gerüche...schlicht zu viel Lebensaktivitäten von anderen Menschen usw.
War schlicht unangenehm, weil mich andere Menschen mit ihrer Existenz in meiner Nähe gestört haben.
Mittlerweile ists mir zum Glück scheißegal geworden und ich fahr gerne Öffentliche mit vielen Menschen.
Mag zwar immernoch nicht jeden Mitfahrenden, klar aber das kann ich derweilen gut akzeptieren, ohne gleich zu dissoziieren und sie aus dem Bus- oder Bahnfenster werfen zu wollen.
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16.01.2023 um 10:17Inv3rt schrieb:Mag zwar immernoch nicht jeden Mitfahrenden, klar aber das kann ich derweilen gut akzeptieren, ohne gleich zu dissoziieren und sie aus dem Bus- oder Bahnfenster werfen zu wollen.Ich finde, wenn man es gewöhnt ist, im ÖPNV unterwegs zu sein, stören einen die Mitreisenden auch normalerweise weniger. Ich selbst kann das normalerweise ganz gut ausblenden, zumindest solange das Verkehrsmittel nicht zu überfüllt ist und solange nicht jemand sehr nervig ist (z.B. sehr laut oder irgendwie aufdringlich). Und außerhalb der Hauptverkehrszeiten sind die Busse und Bahnen sowieso nicht so voll.
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16.01.2023 um 10:25martenot schrieb:Ich finde, wenn man es gewöhnt ist, im ÖPNV unterwegs zu sein, stören einen die Mitreisenden auch normalerweise weniger.Mjo, so in etwa kommts hin, ja.
martenot schrieb:ch selbst kann das normalerweise ganz gut ausblenden, zumindest solange das Verkehrsmittel nicht zu überfüllt ist und solange nicht jemand sehr nervig ist (z.B. sehr laut oder irgendwie aufdringlich)Also bist du auch schon, mhm, gewissermaßen sensibel für sowas? Jedenfalls bei großen Menschenmassen?
So wars bei mir zumindest. Hochsensibel. Deshalb das schnell eintretende Beklemmungsgefühl, das dann stimmungstechnisch auch ebenso schnell gekippt ist - erst Fixierungen und dann ekelig zu den Menschen werden usw. Nicht bei allen Menschen aber bei den üblichen Verdächtigen, die den öffentlichen Raum für sich vereinnahmt haben.
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16.01.2023 um 10:28martenot schrieb:Der Vorteil der städtischen Wohnlage besteht für mich darin, dass ich eigentlich überall hinkomme ohne Auto. Dementsprechend fahre ich auch kein Auto (ich habe ja gar keines), ohne etwas zu vermissen. Der ÖPNV ist für mich sehr praktisch. Autofahren empfände ich als viel belastender.So geht es uns auch. Wir wohnen in der Stadt und haben alles in der Nähe, was wir brauchen. Wir fahren mit dem Rad zur Arbeit und können die Strecke zur Arbeit auch in einer knappen halben Stunde zu Fuß zurücklegen, wenn wir wollen. Daher habe ich auch keine Abokarte mehr für den ÖPNV, es rechnet sich bei mir nicht mehr. Für die paar Fahrten Bus und Bahn im Monat hole ich mir 4er-Tickets.
Ein Auto würde bei uns nur rumstehen und lediglich dann benutzt werden, wenn ich meine Family auf dem Dorf besuche. Dafür nutzen wir den Zug. Leider ist allerdings der Ticketpreis mittlerweile echt ziemlich teuer. Wir sind mal vergleichsweise mit einem Firmenauto zu meinen Eltern gefahren und haben hinterher ausgerechnet, was wir bezahlt haben - mit dem Zug zahlen wir fast doppelt so viel, dort kostet es uns für 2 Personen für Hin- und Rückfahrt 60 EUR und dazu kommen noch knapp 10 EUR für die Straßenbahn zum Bahnhof. Mit dem Auto beliefen sich die Kosten auf knapp 30 EUR.
Dazu kommt, dass wir mit dem Auto maximal 1 Stunde pro Strecke unterwegs sind, mit Bus und Bahn sind es jeweils 1,5 Stunden.
martenot schrieb:Ich finde, wenn man es gewöhnt ist, im ÖPNV unterwegs zu sein, stören einen die Mitreisenden auch normalerweise weniger.Das geht mir auch so. Ich bin jahrelang mit dem ÖPNV zur Arbeit gefahren und irgendwann kann man ziemlich viel ausblenden :D
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16.01.2023 um 10:44lapis_lazuli schrieb:Wir sind mal vergleichsweise mit einem Firmenauto zu meinen Eltern gefahren und haben hinterher ausgerechnet, was wir bezahlt haben - mit dem Zug zahlen wir fast doppelt so viel, dort kostet es uns für 2 Personen für Hin- und Rückfahrt 60 EUR und dazu kommen noch knapp 10 EUR für die Straßenbahn zum Bahnhof. Mit dem Auto beliefen sich die Kosten auf knapp 30 EUR.So ein Firmenauto steht mir nicht zur Verfügung. Ich müsste ein Auto kaufen oder jedesmal eines mieten oder leihen (Car-Sharing). Ob das dann immer noch billiger ist als die Fahrt mit Bus und Bahn, weiß ich nicht. Allerdings fahre ich sowieso nicht gern Auto, deswegen ist es mir das wert und ich nehme ggf. auch die etwas längere Fahrzeit in Kauf.
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16.01.2023 um 14:03Gern erinnere ich mich eines Erfahrungsaustausches mit Freundinnen und Freunden aus Afghanistan beim Vergleich des öffentlichen Nahverkehrs dort und hier.
"In Afghanistan fahren keine Züge, weil wir keine Eisenbahn haben."
"Kenne ich. Den Eindruck haben wir hier auf den Bahnhöfen manchmal auch."
"In Afghanistan setzen wir uns einfach an die Strasse und warten, ob ein Bus vorbei kommt. Manchmal tagelang."
"Kenne ich, ist hier auch so. Allerdings habt ihr in Afghanistan den Vorteil, dass es nicht so oft regnet."
"In Afghanistan fahren keine Züge, weil wir keine Eisenbahn haben."
"Kenne ich. Den Eindruck haben wir hier auf den Bahnhöfen manchmal auch."
"In Afghanistan setzen wir uns einfach an die Strasse und warten, ob ein Bus vorbei kommt. Manchmal tagelang."
"Kenne ich, ist hier auch so. Allerdings habt ihr in Afghanistan den Vorteil, dass es nicht so oft regnet."
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16.01.2023 um 14:31Doors schrieb:"Kenne ich, ist hier auch so. Allerdings habt ihr in Afghanistan den Vorteil, dass es nicht so oft regnet."Aber kalt kann es da auch sein...
Tja, das ist natürlich das andere Problem, aber sozusagen ein "hausinternes". Klar bin ich auch genervt, wenn die Bahn mal wieder nicht kommt, womöglich noch ohne jeglichen Hinweis, was überhaupt los ist.
Habe ich neulich erlebt, als ich meine Mutter besuchen wollte: die Regionalbahn war ganz regulär angezeigt, und es warteten auch relativ viele Leute auf den Zug. Normalerweise fängt die Bahnstrecke hier an und der Zug wird einige Zeit vorher bereitgestellt. Aber diesmal tat sich nichts, obwohl die Anzeige unverdrossen eine normale Abfahrtszeit verkündete. Die Zeit verstrich, ohne dass ein Zug am Gleis erschienen wäre. Die Abfahrtszeit kam und ging, kein Zug in Sicht. Die Leute warteten weiter in guter Hoffnung, weil ja die Anzeige immer noch den Zug anzeigte. Doch nach weiteren fünf Minuten verschwand die Anzeige - das wars.
Ich finde, sowas müsste nicht sein. In Zeiten fortgeschrittener Digitalisierung in einer Informationsgesellschaft sollte ein ausbleibender Zug kein Mysterium bleiben müssen.