Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

@MissMary @Sterntänzerin

Oha, genau diesen Trick wende ich auch an. Es ist ein Graus wie oft mir schon Fahrräder am Bahnhof gestohlen wurden. Für den Notfall stehen zur Zeit noch Rad Nummer 2 und 3 im Keller. Diese "Bahnhofsfahrräder" ergattere ich bei Fundbüroversteigerungen etc. Zu einem E-Bike möchte ich noch nicht greifen, radeln bedeutet auch ein gutes Konditionstraining für mich. Lange Radtouren fahre ich mit dem Trekking Bike.

martenot schrieb:sind die Dinger relativ schwer.

Das ist so. Selbst wenn der Akku ab ist, Rahmen und Motor haben ihr Gewicht. Mit ca. 20 Kilo kann man rechnen. Mittlerweile gibt es wohl auch leichtere, dennoch übersteigen diese das Gewicht eines normalen Rades um einiges.

martenot schrieb:aufladen

In der Regel lädt man ja den Akku auf, den man einfach ab macht.

MissMary schrieb:Meine Tochter machte nun ein vierwöchiges Praktikum und nutzte die Bahnhaltestelle - in den vergangenen vier Wochen wurden ihr dort 2x die Reifen aufgeschlitzt - Kostenpunkt roundabout 50€, die Reifen und Schläuche zu ersetzen. Also +100€.

Das ist natürlich blöd.
Mir wurden vorletztes Jahr 3x die Scheiben eingeschlagen. Schaden jeweils 1000-2000€. Gut, zahlt die Versicherung. Den Ärger habe ich dennoch. Ebenso blöd.

Wenn ich das Auto nicht bräuchte, um meine Arbeit zu verrrichten, würde ich die knapp 2km zur Firma auch einfach laufen. Sind knapp 15 Minuten und nicht wirklich schlimm, auch wenns regnet oder so.
Ist zwar dann blöd, nehm ich aber hin.

Gucky.

Gucky87 schrieb:Wenn ich das Auto nicht bräuchte, um meine Arbeit zu verrrichten,

Da bin ich wirklich froh, dass ich für meine Berufsausübung nicht Autofahren muss. Für mich war das eigentlich immer ein K.O-Kriterium, da ich wirklich nicht gern Auto fahre, schon gar nicht im Stress des beruflichen Alltags in womöglich dicht besiedelten und stark frequentierten Städten.

So wie für manche die Nutzung des ÖPNV unangenehm ist, so ist für mich das Autofahren oft unangenehm.

Doch, ich fahre sehr gerne Auto, vermeide es aber, wenn möglich, muss aber täglich halt zur Fa. fahren.
Ich mus halt Ersatzteile, PCs, Messgeräte, Werkzeug "am Mann" haben und per Bus zum Kunden? Mit drei Koffern? Nääääää... Das ist schon fast unzumutbar.

Gucky.

Gucky87 schrieb:per Bus zum Kunden? Mit drei Koffern? Nääääää... Das ist schon fast unzumutbar.

Das sowieso nicht. Nicht umsonst gibt es Firmenfahrzeuge. Aber mich persönlich würde es ziemlich stressen, wenn ich aus beruflichen Gründen jeden Tag Autofahren müsste, sofern es sich nicht um Fahrten im ländlichen Nordskandinavien etc. handeln würde.

Ich gebe meinen Versuch mit Öffis zu fahren vermutlich wieder auf.

Heute Morgen musste ich einen sehr frühen Zug in die Arbeit nehmen. Mit dem Auto zur Haltestelle gefahren - dort gibt es gar keine Parkplätze, also Auto hinten im Industriegebiet abgestellt und losgefahren. Heute Nachmittag: Fiel der Zug aus, man wusste noch nicht, wann wieder einer fährt - irgendeine Störung. Also Bus nach Hause genommen - zwischen der Bushaltestelle und dem Abstellplatz meines Zuges lagen 4km. Also 2km heimgelaufen, Fahrrad geholt, zum Auto gefahren, Fahrrad ins Auto reingepfrimelt, heimgefahren ... Seufz. Das war echt nervaufreibend. Und ich jammere auf hohem Niveau - immerhin hatte ich ein Auto und ein Rad.

martenot schrieb:Nicht umsonst gibt es Firmenfahrzeuge.

Nun, meine Firma stellte mich vor die Wahl:
1) Eigenes Auto und es bezahlt bekommen
2) Firmenwagen, den ich auch privat nutzen kann, den ich dann für meine Fahrten bezahle

Ich entschied mich für 1, weil ich wirklich keine Lust habe, mich für jedes Stäubchen rechtfertigen zu müssen und das wäre bestimmt gekommen.

Nebenher, ich fahre oft durch ländliche Gegenden. Bisschen gute Mucke an, entspannt fahren, finde ich gut.
Besser als 8h am PC oder ner Maschine zu hocken. Das mach ich zwar ab und an auch, aber der Mix ist ok.

Gucky.

Der Vestischen bei uns scheint wirklich der Arsch auf Grundeis zu gehen, gibt mindestens 10 Buslinien die nicht mehr fahren. Bei mir fällt auch eine Linie komplett aus, es kommt nur noch alle halbe Stunde ein Bus.

Ich hatte 3 Monate das 9 € Ticket genutzt. Was ich an Spritkosten gespart habe, ist unglaublich. Damit konnte ich eine kleine Reparatur an meinen Wagen gleich mitfinanzieren.
Wenn der öffentliche Fuhrpark ausgeweitet wird und ich nicht mehr das Gefühl habe, in die nächste Sardinenbüchse einsteigen zu müssen, sondern Luft kriege, dann werde ich die Öffis auch wieder nutzen. Solange das nicht der Fall ist, insbesondere in der Hauptverkehrszeit, sehe ich aber davon ab.

Do-X schrieb:Wenn der öffentliche Fuhrpark ausgeweitet wird und ich nicht mehr das Gefühl habe, in die nächste Sardinenbüchse einsteigen zu müssen, sondern Luft kriege, dann werde ich die Öffis auch wieder nutzen.

Momentan ist eher das Gegenteil der Fall, scheint mir. Zwar wird theoretisch oft die Zahl der Fahrten und Fahrzeuge erweitert, aber dann gehen wieder viele kaputt oder es fehlen die Fahrer, und am Ende wird es doch wieder eng.

Allerdings geht es auf den Straßen genauso eng und überfüllt zu, was ich persönlich fast noch unangenehmer finde. Das Gedrängel selbst auf vielen Neben- und Landstraßen nimmt allmählich überhand, was mich als Fahrer ziemlich stressen würde. Einer der Gründe, warum ich dann doch lieber im ÖPNV fahre, sofern möglich und vorhanden.

martenot schrieb:Einer der Gründe, warum ich dann doch lieber im ÖPNV fahre, sofern möglich und vorhanden.

In ländlichen Gegenden ist das eben oft leider nicht so gut möglich. Wenn ich mit dem Bus fahren würde, würde ich insgesamt ungefähr drei Mal so lange brauchen wie mit dem Auto (ca. 40 km, man fährt eine gute halbe Stunde, je nach Verkehrsaufkommen). Dazu bin ich nicht bereit. Außerdem bin ich so unabhängiger.
Zwei bis drei Mal in der Woche kann ich außerdem mit meinem Partner zusammen fahren. Unsere Arbeitsstellen liegen ca. 2 km voneinander entfernt. D.h. derjenige, der fährt, setzt den anderen unterwegs morgens ab und nimmt ihn am Nachmittag wieder auf. Zudem bringen wir auf der Strecke noch unseren Hund in die Betreuung. Das wäre mit dem Bus so gar nicht machbar.

nairobi schrieb:In ländlichen Gegenden ist das eben oft leider nicht so gut möglich.

Das ist mir wohlbekannt, bin ich doch in einer ländlichen Gegend aufgewachsen, und mein Partner wohnt sehr ländlich.

Einer der Gründe, warum für mich persönlich eigentlich weiterhin eher ein städtisch geprägter Wohnort in Frage kommt, weil ich mir den Stress mit der Autofahrerei nicht antun möchte.

@nairobi
Bei mir sind es oft 60 km.

Wenn ich das Auto mal nicht brauche, klappt aber eine Kombination ganz gut.
Mit dem Auto zum Bahnhof und dann Bahn.
Die Zuganbindung ist dann gut.

Aber sobald man umsteigen muss, muss man leider einen fetten Puffer einplanen, was alles wieder ad absurdum führt.

Selbst bei diesen kurzen Strecken schafft die Bahn regelmäßig Verspätungen von 15 oder 30 Minuten oder natürlich beliebte Zugausfälle.

Da könnte ich echt kotzen. Sorry :|

Bundeskanzleri schrieb:Selbst bei diesen kurzen Strecken schafft die Bahn regelmäßig Verspätungen von 15 oder 30 Minuten oder natürlich beliebte Zugausfälle.

Da könnte ich echt kotzen. Sorry

Das ist auch zum Kotzen. Was da an Zeit drauf geht, und Nerven kostet.
In Japan soll das ja wie am Schnürchen laufen.
Kann man sich hier nicht mal ansatzweise vorstellen 🙄


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/japan-shinkansen-101.html#:~:text=40%20Cent%20Lohnk%C3%BCrzung%20sorgte%20f%C3%BCr%20viel%20Aufmerksamkeit&text=Oder%20sogar%20eine%20Lohnk%C3%BCrzung%2C%20wie,Cent%20zur%C3%BCck%2C%20aber%20keinen%20Schadenersatz.

nairobi schrieb:In Japan soll das ja wie am Schnürchen laufen.

Als besonders vorbildlich würde ich insbesondere die Schweiz nennen. Meiner Erfahrung nach fahren die Züge in der Schweiz überwiegend pünktlich ohne Ausfälle. Außerdem sind in der Schweiz sogar viele kleine und ländliche Gemeinden vorbildlich an das Bus- und Bahnnetz angebunden. Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich sehe, dass sogar kleine abgelegene Orte in bergigen Regionen eine Bahnstation mit gutem Taktverkehr haben. Da macht es (mir) immer wieder Spaß, mit den Zügen unterwegs zu sein.

Das habe ich auch mitbekommen.
Nur @martenot , in der Schweiz soll das Zugfahren ziemlich teuer sein.

Walkingbird schrieb:Nur @martenot , in der Schweiz soll das Zugfahren ziemlich teuer sein.

Ich weiß nicht, wie die Finanzierung des ÖPNV in der Schweiz funktioniert, aber dass ein guter öffentlicher Verkehr Geld kostet, ist natürlich auch klar. Bei uns geht der Trend ja eher in Richtung Billigtickets, was meiner Befürchtung nach eher nicht zu einer umfangreichen Verbesserung der ÖPNV-Angebote beitragen dürfte.

@martenot
Das dürfte das Ergebnis daraus sein.

Walkingbird schrieb:das Zugfahren ziemlich teuer sein.

Da ist aber alles teurer. Und bei uns finde ich Bahnfahren auch nicht gerade günstig.
Aber man kann nach billigen Tickets gucken, wenn man flexibel ist.