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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:21
Zitat von knopperknopper schrieb:Um mal ein wenig Entgegenzukommen könnte man ja die Gesetze entsprechend dahingehend ändern das max. 30 min täglich zumutbar sind...von mir aus als Korrektur zu den tollen hartz4-Reformen.

Aber nein..."Fordern und Fördern" ...jo
Wie soll das möglich sein? 
Jeder soll einen Job in 30min Umkreis finden? 
Das wäre bei mir in Berlin dann quasi der nächste Bezirk.
Weiter würde ich mit den 30min nicht kommen.
Zumal ich mich frage, welches Gesetz du da ändern möchtest? Es gibt ja keine Zwangsarbeit in Deutschland - demnach steht es dir frei ob du 500km zu deiner Arbeitsstelle fahren willst oder nicht. 
Keiner steht da und zwingt dich zu pendeln.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:32
Zitat von knopperknopper schrieb:hmm naja....also 60 min Fahrtzeit... sind schon ziemlich heftig, das sage ich ganz klar.
Na ja, dem Job zuliebe bez. um nicht arbeitslos zu sein, kann man durchaus auch umziehen, hab ich im Bekanntenkreis u. anderswo gehört..


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:33
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber Helfertätigkeiten sollen auch dementsprechend als diese vergütet werden und Berufe die man erlernen musste auch. Das wollte ich damit ausdrücken
Da hast du vollkommen recht!
Zitat von knopperknopper schrieb:hmm naja....also 60 min Fahrtzeit... sind schon ziemlich heftig, das sage ich ganz klar.
Nein, das ist völlig normal und absolut zumutbar. Und wie schon gesagt, liegt ja an einem selbst. @borabora hat das gerade gut beschrieben
Zitat von knopperknopper schrieb:Um mal ein wenig Entgegenzukommen könnte man ja die Gesetze entsprechend dahingehend ändern das max. 30 min täglich zumutbar sind...von mir aus als Korrektur zu den tollen hartz4-Reformen.
Ähm nein, warum denn? Ich verstehe das Problem nicht. Arbeit in Wohnnähe ist mittlerweile schon ziemlicher Luxus, so schade das ist. Aber nochmal: Da ist auch jeder für sich selbst verantwortlich. 


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:36
@knopper
Zitat von knopperknopper schrieb:Um mal ein wenig Entgegenzukommen könnte man ja die Gesetze entsprechend dahingehend ändern das max. 30 min täglich zumutbar sind
Welches Gesetz möchtest du denn ändern? Entweder man erlaubt dann die Zwangsarbeit oder du beschneidest die Freizügigkeit.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:41
@Lilith101

ja eben, das liegt halt an der individuellen Einstellung. Wie gesagt meine ist halt so. Für problematisch halte ich da eine Art Umerziehung, dass man gefälligst seine Einstellung dementsprechend zu ändern hat.


@Streuselchen
@SergeyFärlich

konkret dieses hier:

http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbiii/140.html
(4) Aus personenbezogenen Gründen ist einer arbeitslosen Person eine Beschäftigung auch nicht zumutbar, wenn die täglichen Pendelzeiten zwischen ihrer Wohnung und der Arbeitsstätte im Vergleich zur Arbeitszeit unverhältnismäßig lang sind. Als unverhältnismäßig lang sind im Regelfall Pendelzeiten von insgesamt mehr als zweieinhalb Stunden bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden und Pendelzeiten von mehr als zwei Stunden bei einer Arbeitszeit von sechs Stunden und weniger anzusehen. Sind in einer Region unter vergleichbaren Beschäftigten längere Pendelzeiten üblich, bilden diese den Maßstab.
ok das ist jetzt SGB.... also schon ein Gesetz…aber kein Zwang in dem Sinne, da es ja ja nur ALG-Empfänger bzw. ALG-2-Empfänger betrifft.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:48
@knopper
Ahh, okay, ich dachte, du meintest ein Gesetz für Arbeitnehmer.

Wobei ich persönlich jetzt 2,5 Stunden Pendelei/Tag als durchaus zumutbar empfinde.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:59
@SergeyFärlich


ja...auch besonders gut zumutbar für die Umwelt bzw. für die noch verbleibenden Rohstoffe....


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 15:59
Zitat von knopperknopper schrieb:Für problematisch halte ich da eine Art Umerziehung, dass man gefälligst seine Einstellung dementsprechend zu ändern hat.
Das hat mit Umerziehung nix zu tun, sondern mit der Einstellung ;)
Zitat von knopperknopper schrieb:ja...auch besonders gut zumutbar für die Umwelt bzw. für die noch verbleibenden Rohstoffe....
Deshalb Bahn fahren :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 16:32
Wenn man sonst kein Leben hat, ja, dann ist es zumutbar.
Bevor man sowas macht:
Lieber Bananenpflücker in Australien werden, da wirste abgeholt und erhälst obendrein noch Verpflegung.
Kannst danach die Sonne geniesen oder im Schatten ein kühles Getränk zu dir nehmen.
Ist deutlich angenehmer.
Und bekommst ca. 15 Euro die Stunde.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 16:33
Zitat von YoooYooo schrieb:Wenn man sonst kein Leben hat, ja, dann ist es zumutbar.
Was heißt, wenn man sonst kein Leben hat? Was ist das für eine Aussage? Wohnst du in Australien?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 16:45
Zitat von YoooYooo schrieb:Lieber Bananenpflücker in Australien werden, da wirste abgeholt und erhälst obendrein noch Verpflegung.
Kannst danach die Sonne geniesen oder im Schatten ein kühles Getränk zu dir nehmen.
Ist deutlich angenehmer.
Und bekommst ca. 15 Euro die Stunde.
Mal einen Reisebericht dazu gelesen, weil es spannend klang:
http://www.workandtravel.reisebine.de/erfahrungen/berichte-zu-jobs/bananenfarm

Auszüge:

"jedoch nicht für jedermann geeignet, da es meist anstrengende Jobs sind, unter sehr harten Bedingungen"

"Das Wetter kann nie wirklich gut sein. In Tully ist um einen herum nur Regenwald. Im Sommer wie im Winter sind die Temperaturen kaum auszuhalten"


Bezahlung: ca. 14 EUR vor Steuern.

Aber das nur, um romantisierende Gedanken ein wenig einzufangen. Wer das mal probieren möchte, nur zu.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 17:49
Ist die Liste "5000 Gründe warum man in DE keine Arbeit annehmen kann" schon fertig? Leute, Leute.
Ist es mittlerweile klar ob wir genügend Jobs haben oder nicht, hier ist nein zu lesen, die Politik sagt wir brauchen Fachkräfte...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 18:17
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Zumal ich mich frage, welches Gesetz du da ändern möchtest? Es gibt ja keine Zwangsarbeit in Deutschland - demnach steht es dir frei ob du 500km zu deiner Arbeitsstelle fahren willst oder nicht.
Es ist zumutbar daß man 90 Minuten einfach pendelt wie gerade hier gepostet.
Das in Kombination mit einem Lohn der entweder über dem Mindestlohn liegt oder zu einer der Ausnahmen gehört bei denen das Gesetz nicht greift.

Dies in Kombination ist aber eben auch für diejenigen die es durchhalten zu pendeln offensichtlich kein weg in die selbständige Versorgung, quasi eine quersubventionierung des Verkehrsmittels und des AG durch H4 Mittel.

So löblich solch ein Einsatz auch ist, er macht imho nur sinn wenn nacher nicht doch wieder dauerhaft kosten als Aufstockung anfallen.
Mal ein zwei Jahre ok aber es muß ein Ende absehbar sein.

Arbeit muß ein Leben und nach einer normalen Lebensarbeitszeit eine Altersvorsorge ermöglichen, sonst kann ich persöhnlich sie nur als Liebhaberei und Quersubventionierung zählen.
Das wäre bei mir in Berlin dann quasi der nächste Bezirk.
Berlin hab ich versprochen sag ich nix zu ;)
Das ist halt ein Problem von Verallgemeinerungen. Man kann halt auch hier nicht verallgemeinern und es geht ja um die Mindestanforderungen für alle verallgemeinert, man sagt das kann JEDER. Und da darf die Latte nicht zu hoch angelegt sein.
Zitat von SergeyFärlichSergeyFärlich schrieb:Wobei ich persönlich jetzt 2,5 Stunden Pendelei/Tag als durchaus zumutbar empfinde.
Daß es Beispiele gibt die mit 3 Stunden klar kommen auf Dauer ich schon klar, nur kann man das eben nicht von jedem in jedem Job zu jedem Geld erwarten.

Wie gesagt es arbeitet mache auf, auch die Pendelentfernung ist in einige Jobs ein Kriterium aus gutem Grund.
Einen MA einzulernen und aufzubauen kostet Zeit und Geld und da denkt ein Mittelständler gerne langfristig.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ist die Liste "5000 Gründe warum man in DE keine Arbeit annehmen kann" schon fertig?
Du hast recht, das ganze ist OT, denn es zeigt nur die Beweggründe die dahinter stehen KÖNNEN.
Es geht ja eigentlich nicht um die Beweggründe, per Deffinition des thread spielen die nur eine untergeodnete Rolle.
"ich machs ja auch also soll jeder das machen" liegt vielen zu grunde, da bringen noch so viele Argumente nichts.
Ich bin inzwischen dazu über gegangen bei den allfälligen Managern und Chefs die mit ihrem "ich arbeite ja auch 60, 80 Stunden" "früher hab ich für nix gearbeitet, in meiner Ausbildung bekam man 50 Pfennig, dafür gabs 5 Bier" usw. daherkommen mit Ehrlichkeit zu antworten.
Bisher hat mich das soweit ich beurteilen kann keine Jobs und keine Aufträge gekostet mir aber viel Bullshit gelaber erspart weil die sich immer wieder wiederholen und ihre eigenen Storys nicht mehr merken können  ;)
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:die Politik sagt wir brauchen Fachkräfte...
Ja, Ingenieursmangel ROFL
Man sollte schon präzisieren: "Mangel an berufserfahrenen fähigen BILLINGEN Ingenieuren die Lust auf hire and fire oder Zeitarbeit haben"
Polemisch könnte man jetzt sagen "die deutschen, Kein Volk der Ingenieure und Metzger" ;)

p.s.: die Politik sagt auch wir brauchen billgen Wohnraum und die Vermieter sind schuld....

EDIT: hast Du jetzt eigentlich einen  code of conduct der Dir auch Einblick in Zahlen und Audits/Zugang vor Ort zusichert?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 18:22
Zitat von d.fensed.fense schrieb:p.s.: die Politik sagt auch wir brauchen billgen Wohnraum und die Vermieter sind schuld....
Danke für die Blumen. Hier war mal die Berliner Mietpreisbremse zitiert, ich habe mal nachgeforscht...:
http://www.berlin.de/special/immobilien-und-wohnen/mietrecht/3793279-739654-mietpreisbremse-regelungen-aenderungen-a.html
Gerade in Großstädten wie Berlin und Universitätsstädten steigen die Mieten seit Jahren stark an. Der Grund: Immer mehr Menschen ziehen dorthin, der Wohnraum wird knapp- und immer wertvoller. Die Folge: Die Mieten steigen, Menschen mit geringeren Einkommen können sich eine Wohnung in einer gefragten Wohngegend (z.B. im Stadtzentrum) nicht leisten, und alteingesessene Mieter werden verdrängt. Durch die das Mietrechtsnovellierungsgesetz ("Mietpreisbremse") soll der Anstieg der Mieten nun gesetzlich begrenzt werden.
Joah, da braucht man eine Mietpreisbremse...was macht man denn wenn einer mit weniger Geld eine Wohnung im Zentrum bekommt...aber seine Arbeit am Stadtrand 31Minuten entfernt ist...Fragen über Fragen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 18:39
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:was macht man denn wenn einer mit weniger Geld eine Wohnung im Zentrum bekommt...aber seine Arbeit am Stadtrand 31Minuten entfernt ist...
klar, so entstehen ja solche Ungetüme erst, die Nähe zum Regierungsviertel wird die wenigsten locken ;) Was gibt es denn IN Berlin (incl, Stadtrand) an Industrie?
Wenn du nun tatsächlich einen Ort gefunden hast in dem die politisch angedachte Lösung im besten Falle am Problem vorbei geht und man begehrlichkeiten ahnen kann... wow! ;)

Im Ernst, das Problem (z.b. in München, in Berlich hab ich keine Ahnung) ist daß dort im Umland natürlich die Preise mitziehen und ansässige ihre Grundkosten haben, daher günstige Arbeiter von außerhalb zuwandern müssen...

Sowas wie Flurbereinigung für Jobs ist ja leider nicht machbar, das Gegenteil wird politisch unterstützt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 20:07
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 08.03.2017:Sanktionen folgen immer auf Irgendetwas, zwar geht es hier um Job annehmen, aber ist mit den anderen:
- nicht zum Termin gekommen
- keine Bewerbungen geschrieben
- erweiterte Mitwirkungspflicht bei unter 25J
- Maßnahme abgebrochen
- Schwarzarbeit die uU nach ihrer Beendigung entdeckt wird

Was ist damit?
(*bei dieser theoretischen Betrachtung würde ich gerne auf Sachen wie der Hund hat den Brief gegessen verzichten)
Da bin ich Dir noch eine Antwort schuldig.
Mal mit dem Einfachsten angefangen: Schwarzarbeit (wann und wie auch immer) ist Betrug und damit ein Straftatbestand, der entsprechend geahndet werden kann.

Schwieriger finde ich die weiteren Punkte. Alldings bin ich ja der Auffassung, dass Zwang rein gar nichts bringt.
"nicht zum Termin gekommen" - für mich kein Grund ein Existenzminimum zu reduzieren. Wenn jemand solche Termine nicht wahrnimmt hat das Gründe. Im schlechtesten Fall schlicht kein Interesse oder ein Termin, der nichts bringt und der nur angesetzt wird, weil "das halt so üblich ist". Ansonsten im Einzelfall zu klären.

"keine Bewerbung geschrieben" - warum nicht? Kein Interesse? Kein Angebot?
Welcher Grund auch immer: Kein Grund jemandem das Existenzminimum zu entziehen.

"erweiterte Mitwirkungspflicht bei unter 25 J." - wenn die Eltern leistungsfähig aber nicht leistungsbereit sind, kann der Anspruchsteller den Unterhalt einklagen, da er ja keine ausreichenden finanziellen Mittel hat, wird das dann ein Rechtssteit der über Prozesskostenhilfe finanziert wird. PKH wird wohl günstiger sein als eine Absicherung über H4 trotz Leistungsfähigkeit der Eltern. Eine Zahlung bis zur Entscheidung des Gerichts erachte ich da dennoch für sinnvoll, Ansprüche, die vor dem Urteil entstanden sind können dann ja (wie bei Unterhalt üblich) auf den Träger übergehen.
Grund für eine Sanktion erschließt sich mir da nicht. Wenn hakt es an einer ordentlichen Information des Antragstellers.

"Maßnahme abgebrochen" - auch da wieder die Frage: warum?
Es ist ein weit verbreitetes Übel, dass in Maßnahmen vermittelt wird, die nicht den geringsten Wert haben. Selbst wenn ich arbeitslos bin, wäre ich nicht bereit, meine Zeit in irgendwelchen schwachsinnigen Seminaren zu verbringen, die mir rein gar nichts bringen.

Da fällt mir ein, dass ich in einem anderen Post schon mal angemerkt habe, dass es sinnvoll wäre, wenn nur Maßnahmen, die tatsächlich angebracht/ weiterführend/ wie auch immer sinnvoll geartet sind angeboten werden sollten.
Unser Aushilfsfachmann vom Dienst @capspauldin hat diesen Teil meines Beitrags (wie bei jedem anderen auch wenn ihm die Frage gerade nicht in den Kram passt) ignoriert um dann einige Beiträge später zu schreiben, dass ja "solche Maßnahmen oft mit der heißen Nadel gestrickt würden" (nur teilweise wörtlich zitiert).
Es ist mir ein Rätsel, warum es notwendig sein soll, soetwas kurzfristig oder gar "mit der heißen Nadel" fertigstellen zu müssen.
Der Bedarf dürfte doch bekannt sein?
Warum wird nicht auf vorhandene Kursangebote und Träger zurückgegriffen?
In Bayern bieten die Volkshochschulen zertifizierte Lehrgänge an, beispielsweise im Computerbereich (u.a. sämtliche Windowsanwendungen). Warum wird mit denen nicht zusammengearbeitet?
VHS ist ja nur eine von vielen Möglichkeiten. Warum ist es bei Kenntnis der Bedarfslage und einem bereits bestehenden Angebot notwendig auf die Schnelle irgendetwas zusammen zu schustern?

Evtl. kommt ja da die bekannte Variante ins Spiel, dass staatliche Einrichtungen ein Budget zur Verfügung gestellt bekommen und wenn dieses nicht bis zu einem Stichtag verbraucht wird, hat das in der Folge Kürzungen zur Folge?
Auch ein Weg Geld zu verbrennen ...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 20:29
@Streuselchen
In großen Teilen sind wir einer Meinung. Auch ich habe den Anspruch an mich, für mich selbst sorgen zu können.

Um auf den Threadtitel zurück zu kommen: Mein Anspruch gibt mir aber nicht das Recht, andere in irgendetwas zu zwingen.
Für mich ist auch der Erfolg eines solchen Vorgehens äußerst zweifelhaft. Wer wird sich unter Zwang wirklich engagieren? Ernsthaft Ziele setzen/ verfolgen?

Mit dem aktuellen System der Sanktionen wird m. E. gegen verfassungsmäßige Grundsätze verstoßen und die Sanktionen bringen rein gar nichts, außer dass diejenigen abgestraft werden, die nicht in der Lage/ zu dumm sind, um die Mindestanforderungen zu umgehen.

Förderung immer gerne! Anreize bieten, neue Möglichkeiten eröffnen, aufzeigen, was sonst noch möglich ist. Ja, bitte!

Aber wem ist geholfen, wenn ein H4-ler sanktioniert wird? Ist er dann motivierter? Interessierter daran, etwas zu ändern? Seinem Sachbearbeiter gegenüber aufgeschlossener?

Sinnvoller wäre es die Ressourcen, die mit der Verfolgung irgendwelcher Versäumnisse gebunden sind, in Maßnahmen zu stecken, die denjenigen zugute kommen, die etwas ändern wollen.


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13.03.2017 um 20:36
Zitat von amerasuamerasu schrieb: für mich kein Grund ein Existenzminimum zu reduzieren.
Zuerst zum Existenzminimum: H4 wird oft als solches bezeichnet, das ist es aber nicht.
Ich habe hier aus der Zusammensetzung getrennt was man nicht und was man kürzen kann (imho):

Nahrung und alk.freie Getränke 145,20
Nachrichtenübermittlung 36,11
Bekleidung, Schuhe 34,36
Wohnen, Energie 34,19
Verkehr 25,77
Gesundheitspflege 17,59
Bildung 1,55
Summe notwendig = 294,77

Freizeit Unterhaltung Kultur 45,15
Innenaustattung, Haushaltsgeräte 31
Andere Waren und Dienstleistungen 29,94
Beherbergung u. Gaststätte 8,10

Summe nicht existenzbedrohend = 114,19

Die Differenz ist 38%...
Zitat von amerasuamerasu schrieb:Im schlechtesten Fall schlicht kein Interesse oder ein Termin, der nichts bringt und der nur angesetzt wird, weil "das halt so üblich ist". Ansonsten im Einzelfall zu klären.
Dazu muss man sich aber melden..und nicht einfach nicht erscheinen. Auch wenn man es mit dem langweiligsten JC MA zu tun hat, muß man sich MELDEN! Vielleicht gibt es andere AN die gerne diese Dienste nutzen.
Zitat von amerasuamerasu schrieb:"keine Bewerbung geschrieben" - warum nicht? Kein Interesse? Kein Angebot?
Welcher Grund auch immer: Kein Grund jemandem das Existenzminimum zu entziehen.
Dir ist schon klar dass der AN sich selbst verpflichtet hat welche zu schreiben?
Zitat von amerasuamerasu schrieb:"Maßnahme abgebrochen" - auch da wieder die Frage: warum?
Hmmm. es schwierig immer auf so negatives zu antworten. Das kann man doch zu den 5000 Gründen dazu schreiben.
Ich antworte ungern mit Gegenfragen aber: warum nicht durchgehalten? Es ist doch kein Studium! Irgendwie schlucke ich die Pille nicht mit "die AN sind überqualifiziert", superkorrekt, super motiviert aber können einen Kurs für Normalos nicht durchhalten.
Zitat von amerasuamerasu schrieb:PKH wird wohl günstiger sein als eine Absicherung über H4 trotz Leistungsfähigkeit der Eltern. Eine Zahlung bis zur Entscheidung des Gerichts erachte ich da dennoch für sinnvoll, Ansprüche, die vor dem Urteil entstanden sind können dann ja (wie bei Unterhalt üblich) auf den Träger übergehen.

Was hat denn der Staat mit Familienstreitereien zu tun? Was ist wenn der "Junge" verliert? Was hindert jemanden zu arbeiten bis ein Urteil gesprochen wird?

...wo bleibt die Vernunft?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 20:40
@Abahatschi
Vorschlag: Lebe doch mal 2 Monate vom Existenzminimum.
Dann reden wir weiter.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.03.2017 um 20:42
@Abahatschi
danke fürs auflisten.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Summe nicht existenzbedrohend = 114,19
hier gibt es eben Diskrepanzen. Für eine Maschine ja. Die kann aber auch auf 0,5m² mit einer Nährlösung existieren. Abgesehen von den Beträgen an sich (wie hier schon auseinandergeklaubt)  lautet die Deffinition ja Existenz als Mensch in Deutschland.

Würde man diese Beträge als unnötig empfinden würden sie kaum ausbezahlt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Summe notwendig = 294,77
Also würdest Du dies jedem Menschen in deutschland zusätzlich zu KDU  bedingungslos zugestehen, unabhängig von Arbeit?


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