shionoro schrieb:nd Demokratisch ist im Übrigen gar nichts daran, dass manche Menschen weniger Teilhabe haben als andere und ihre Kinder schlechtere Bildungschancen.
Da habe ich dich kürzlich schon drauf angesprochen, welche Chancen genau für bestimmte Kinder nicht gewährt werden?
Hast du bisher ignoriert. Seite 573
Und bezüglich der Teilhabe.
Diese wird weiterhin immer nur als Schlagwort benutzt, gemeint sind aber eigentlich immer nur Annehmlichkeiten.
Also bei mir wollten man schon immer mal ne Kippe oder nen Euro schnorren.
Es hat sich noch nie jemand gemeldet und gefragt ob ich ihm bitte eine Arbeitsstunde abtreten könnte.
So ist es auch bei jeder Teilhabe Demo / Diskussion. Kultur, Freizeit, Reise was man da nicht alles an Teilhabe brauchen könnte.
Verklausuliert aus "gesellschaftliches Leben.."
Ich hab noch nie eine Demo gesehen, die forderte, dass man an der Arbeit teilhaben will. Das wäre aber die Basis.
Und vor allem würde es gleich alle anderen Probleme mit lösen.
Wenn erstmal die Arbeit auf alle Schultern verteilt ist, geht die Abgabenlast runter. Die gesellschaftliche Teilhabe ist selbst finanzierbar und damit überhaupt
möglich.
Denn die allgemeine Forderung danach kann gar nie funktionieren.
Entweder man gestattet ein paar Vergünstigungen, die dann aber nur einen Bruchteil der Leute anspricht. Somit fühlt sich wieder der Großteil ausgegrenzt "aha und für mich gibts wieder keine Teilhabe".
Oder die Vergünstigungen sind so umfangreich und breit gefächert, dass sofort die Frage aufkommen muss ob sich Mindestlohnvollzeitarbeit oder Mittlere Tarifeinkommen sowas überhaupt leisten können.
Wenn man sich nur die Rosinenrauspickt ist es unaufrichtig.
Dann lieber offensiv und ehrlich.
shionoro schrieb:Warum gab es die Agenda 2010? Weil der Staat fand, es gebe zu viele Arbeitslose und darum allerlei Maßnahmen aufgelegt hat. Da kann man nicht jetzt plötzlich sagen, er sei nicht dafür zuständig, dass es Arbeitslosen in Deutschland gut geht
Wie bitte?
Die Agenda 2010 ist also da um die Zahl der Arbeitslosen zu verringern => also ist der Staat schuld, dass es den Arbeitslosen nicht gut geht.
Das ist ein Widerspruch. Die Agenda verringert die Zahl der Arbeitslosen durch Auflagen die es weniger angenehm machen arbeitslos zu sein. Das kann man schlecht finden, aber man Wasser nicht vorwerfen, dass es nass ist.
shionoro schrieb:Der Staat ist die demokratisch legitimierte Organisation unserer Gesellschaft.
Und wer ist diese Gesellschaft?
Wer darf die Organisation legitimieren? Warum nicht auch jemand der jünger ist? Warum auch die Alten? Warum auch die, die nicht an der Wirtschaft teilnehmen?
Keine der Regeln ist von der Natur geschaffen. Keine der Regeln ist unumstößlich. Und keine Regel ist fair.
Die Kinder sind die Zukunft und wie heute schaffenden wollen von denen versorgt werden. Dennoch haben die kein Stimmrecht und bekommen als einkommenslose Gruppe mit die geringsten Leistungen aus der Volkskasse.
Die Alten haben das IST hinterlassen - mit all seinen positiven wie negativen Aspekten. Sie werden nichts mehr zur Zukunft beitragen - bekommen aber den bei weitem größtem Teil aus der Volkskasse und wiegen mit ihren Stimmanteilen und Wahlbeteiligung schwer.
Natürlich haben alle Regeln ihre Auswirkung. Leider sieht man sowas gesellschaftlich meist erst spät und dann ist es schwer zu ändern, weil sich die Leute an ein Bestandsrecht gewöhnt haben.
Aber tuen wir nicht so, als seien die IST-Regel, die einzige freie und gerechte Möglichkeit es zu organiseren.
In den skandinavischen Ländern ist schon seit den 2000ern intensiv darüber debattiert worden, ob mit alternder Gesellschaft die Gefahr einen "Renterdiktatur" gegeben ist.
shionoro schrieb:Sie kann nicht das Problem des Drogenmissbrauchs, das auf statistischen und soziologischen Umständen basiert, lösen.
Also sind Menschen nicht für ihr Handeln verantwortlich, sondern nur deren Staaten?
shionoro schrieb:Das kann nur der Staat mit klugen Reformen tun.
Eine doch recht dreiste Theorie, wenn man es sich auf der Zunge zergehen lässt.
Drogen und deren Bekämpfung sind seit mindestens 100 Jahren Thema.
Da waren schon zig tausende Experten mit hunderten Strategien dran. In freien, wie auch unfreien Ländern. Mit Zwang, mit Nachsicht. Mit Wissenschaft, mit Menschlichkeit.
Der ultimative Guide "So lösen sie das Drogenproblem in ihrem Land" wäre mehrere Nobelpreise wert.
Er wurde noch
nicht gefunden.
Daher ist die Aussage, "kluge Reformen" würden reichen einen wohlklingende, aber absurde Schuldzuweisung.
Man könnte auch sagen "mit klugen Techniken würde der Mensch die ganze Milchstaße bewohnen".
Der Mensch ist nicht in Besitz dieser Techniken, so zu tuen als sei Doofheit daran schuld, greift viel zu kurz.