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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 11:09
Zitat von devil075devil075 schrieb:Das ist sicherlich in der Stadt so, hier bei uns hinter den Bergen hast du wenig Chancen ohne Auto. Ganz wenige haben im Ort einen Job im Tourismus und für alles andere benötigen wir leider Auto.
Zum einen wohnen nicht alle, von den ich schrieb in der Stadt , teilweise sogar in den Bergen, kommt halt drauf an wo und zum anderen, und das ist das für mich entscheidende, wollte ich aufzeigen, dass es nicht "logisch" ist, das ist zu allgemein gültig. Und wie ich selbst eben erlebt habe, auch ohne Auto möglich.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 11:20
@jackie251
@rhapsody3004


Bezüglich eures Diskurses über das Automobil fällt mir folgendes ein: Eigentum verpflichtet!

Das ganze steht sogar im GG. ;)

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_14.html#:~:text=(1)%20Das%20Eigentum%20und%20das,dem%20Wohle%20der%20Allgemeinheit%20dienen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 11:38
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich denke, es ist Typsache. Manche Menschen sind pingeliger als andere, unabhängig von Beruf usw. Gerade auch Wäsche soll ja hygienisch und sauber werden. Eine ungepflegte, verkommene Waschmaschine möchte wohl niemand. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass Frauen im allgemeinen mehr drauf achten.
Na wenn falsche Eitelkeit wichtiger ist, dann ist der Person auch nicht zu helfen.
Dann braucht man im Umkehrschluss aber auch nicht schimpfen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 11:43
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was mir in diesem Thread schon lange aufgefallen ist, dass sehr viele User auf einem sehr hohen Ross zu sitzen scheinen und das nur weil sie arbeiten bzw. berufstätig sind. Hat nichts damit zu tun was sie arbeiten, sondern bilden die sich nur was ein, weil sie überhaupt arbeiten. So zumindest mein Eindruck
Echt?
So unterschiedlich können die Blickwinkel sein.
Ich sehe auf der Kontraseite sehr nüchterne Argumente die immer darauf hinweisen, dass schlichts nichts vom Himmel fällt.
Soziales kosten Geld. Versammt viel Geld.
Aber eigentlich kostet es nicht Geld sondern Arbeitskraft und Arbeitszeit.
Ein CEO hat ja nicht mehrere Millionen Einkommen pro Jahr, weil er so viel Arbeit weggeschafft hat.
Ein Spitzensportler eben so nicht.
Alle diese Einkommen haben es "nur" geschafft, dass sich ein großer Teil der Wertschöpfung bei ihnen manifestiert.
Ohne die zahlreichen Mindesteinlohnarbeiter die die Flure sauber halten. Ohne die Handwerker. Ohne die Akademiker usw, könnte der CEO eben keine Millionen bekommen, weil niemand die Arbeit gemacht hat.

Daher ist auch immer absurd die Forderung zu stellen, mittels Reichensteuer können man den Nichtarbeitern noch mehr helfen.
Die Arbeiter wissen genau, dass ihnen ein Teil ihrer Leistung nicht vergütet wird (weils beim CEO landet).
Wieso sollte diese Vergütung nun an die Nichtarbeiter umverteilt werden, solange die Nichtarbeiter nicht auch den Karren mit anschieben?

Viel eher sehe ich das hohe Ross bei der Pro Seite.
Die Einstellung "die Gemeinschaft ist verpflichtet mit ein gutes Leben zu finanzieren" klingt da häufig raus.
Einfach nur weil man da ist, habe man sich das Recht erwirkt so leben zu können wie alle anderen, für Probleme sind die anderen zuständig.
Öfter wird sogar bemängelt, dass es unbequem ist von den Hilfsgeldern zu leben - in völliger Verkenntnis, dass es genau das sein soll, damit man sich eben nicht leicht daran gewöhnt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 11:47
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Bezüglich eures Diskurses über das Automobil fällt mir folgendes ein: Eigentum verpflichtet!
Und das legst du wie aus?
Der Paragraph wurde seit 1949 ja mehrfach diskutiert.
Klingt ja zunächst immer so als würde da stehen "dein Haus ist unser Haus, unser Konto ist mein Konto".
Das dies nicht gemeint ist, würde längst klargestellt.

Der Arbeiter nutzt das Fahrzeug schon zum Wohle aller, da er damit seiner Arbeit nachgehen kann, was Steuern einbringt, wovon die Gemeinschaft profitiert.
Der Nichtarbeiter hingegen zerstört primär die Umwelt mit Abgasen. Ein Vorteil für die Gemeinschaft ergibt sich nicht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 12:19
Zitat von jackie251jackie251 schrieb:Das dies nicht gemeint ist, würde längst klargestellt.
Das habe ich ja auch nicht gemeint. Und würde ich auch nicht so sehen. Auch nicht wollen.
Zitat von jackie251jackie251 schrieb:Der Arbeiter nutzt das Fahrzeug schon zum Wohle aller, da er damit seiner Arbeit nachgehen kann, was Steuern einbringt, wovon die Gemeinschaft profitiert.
Der Nichtarbeiter hingegen zerstört primär die Umwelt mit Abgasen. Ein Vorteil für die Gemeinschaft ergibt sich nicht.
Und wenn Arbeiter nun den Nichtarbeitenden unterstützt, indem er zum Beispiel dessen Kind, neben seinem zur Schule mitnimmt oder aber einen Platz im Wagen anbietet, wenn es Freitags aus dem Dorf zum weit entfernten Discounter zum Wocheneinkauf geht?

So etwas in der Art meinte ich und so sehe ich das Eigentum, in diesem Falle den PKW, eingesetzt und genutzt für Bedürftige eben jener Mehrheit.

Oder das die Nachbarn, egal ob Bedürftige oder nicht, im Gästezimmer übernachten dürfen, wenn sie im Winter einen Heizungsausfall oder einen Wasserschaden haben.

Natürlich dürfen oder sollten solche Hilfeleistungen auch nicht ausgenutzt werden. Und man muss auch nicht alles mit Geld vergelten. Wenn A die Kinder des B mit zur Schule nimmt, kann dieser, wenn er hauptsächlich daheim und auf Arbeitssuche ist, in dieser Zeit doch auch einmal den Rasen des Nachbarn mit mähen oder im Winter auch vor dessen Tür den Schnee weg schieben. :Y:

Eben mal so als Beispiel.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 12:35
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Und wenn Arbeiter nun den Nichtarbeitenden unterstützt, indem er zum Beispiel dessen Kind, neben seinem zur Schule mitnimmt oder aber einen Platz im Wagen anbietet, wenn es Freitags aus dem Dorf zum weit entfernten Discounter zum Wocheneinkauf geht?
Natürlich bringt einen das nicht um.
Man könnte auch gleich noch die Kleidung des mitgenommenen Kindes waschen. Mit ihm Mittag essen. Ihm ein paar Schuhe kaufen.
Wir haben auch noch ein Fahrrad übrig und einige Spielsachen, unsere Kinder können ja nicht alles gleichzeitig bespielen.


Es wäre nicht schlimm.
Aber es gibt auch keinen Grund, keine Verantwortung dies als Pflicht einzufordern.

Geben und nehmen.
Die Arbeiter haben ja gerade eben schon dafür gesorgt, dass der Nichtarbeiter nicht verhungern muss.
Wie wäre es denn, wenn dieser nun erstmal seinerseits etwas einbringt, bevor man den andern aufzeigt, was die noch alles abgeben könnten.
Das Leistungsprinzip ist nicht das schlechteste Anreizsystem.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 12:38
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Mit Wunsch hat das weniger zu tun, das Leben fragt nun mal nicht nach Wünschen. Es hat bei einigen eher mit Notwendigkeit zu tun.
Mir das ja klar. Aber gehts nach einigen, dann haben Arbeitslose ja so oder so keine Ansprüche zu stellen. Nicht mal der Notwendigkeit wegen und weil es auch deren Alltag erleichtern würde.

Und auf sowas wie Verwandtschaftsbesuche sollten Arbeitslose auch verzichten, wenn kein Geld dafür.

Wie können es Arbeitslose wagen überhaupt auch Forderungen hinsichtlich sozialer Teilhabe und damit verbunden auch besseres psychischen Wohlbefinden zu stellen. Unverschämt sowas. Wer arbeitslos ist - hat nichts zu fordern. So kommt es mir bei einigen wirklich vor. Na Hauptsache man gönnt ihnen noch Wasser und Brot.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 12:48
Zitat von jackie251jackie251 schrieb:Aber es gibt auch keinen Grund, keine Verantwortung dies als Pflicht einzufordern.
Von einer Pflicht habe ich doch auch gar nicht gesprochen. Zudem kommt es immer auf das Geben und Nehmen an. Ich selber habe das leider schon live erlebt. Selber hatte ich Freunde meiner Kinder mit daheim, Spieleabend oder mal übernachten und ähnliches. Alles okay soweit. Aber als es mal anders herum gehen sollte, kam immer was dazwischen. Da hatte ich dann auch keinen Bock mehr auf andere Juniors aufzupassen, damit deren Mamas daten gehen können.

Und so wie das im privaten ist, geht es manchmal auch im offiziellen. Jemand, der etwas ausnutzt, aber selber nix dafür tun will. Das ist weder okay noch fair.

Wenn es aber okay und fair abläuft, im privaten wie im offiziellen, dann wäre ja alles supi.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 14:35
Letztendlich ist Deutschland doch ein Paradies auf Erden. Niemand muss arbeiten, bekommt aber dennoch eine angemessene Wohnung bezahlt, Heizkosten, medizinische Versorgung, Geld für Lebensmittel, etc.

Muss mal nachsehen, in wie vielen Ländern das noch möglich ist...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 14:51
Zitat von LindströmLindström schrieb:. Niemand muss arbeiten, bekommt aber dennoch eine angemessene Wohnung
Na das wage ich dann allerdings auch für Deutschland anzuzweifeln, bedenkt man, dass es auch immer mehr Obdachlose bei uns gibt. Ob es bei uns allerdings auch schon ganze Zeltstädte wie in de USA bspw. gibt - das weiß ich auf die Schnelle nicht.

Besonders unter den alleinstehenden Frauen soll die Anzahl auch zugenommen haben.

Wie viele unter den Obdachlosen gleichzeitig auch Grundsicherung beziehen, ist/wäre natürlich nochmal eine andere Frage.
Zitat von LindströmLindström schrieb:Letztendlich ist Deutschland doch ein Paradies auf Erden. Niemand muss arbeiten, bekommt aber dennoch eine angemessene Wohnung bezahlt, Heizkosten, medizinische Versorgung, Geld für Lebensmittel, etc.

Muss mal nachsehen, in wie vielen Ländern das noch möglich ist...
Aber so ganz grundsätzlich dürftest du natürlich recht haben und das macht unser Land ja auch lebenswerter im Vergleich zu anderen Ländern ohne Sozialstaatsprinzip als Oberbegriff.
Ja, dank diesem Prinzip müssen auch Arbeitslose hier keine Befürchtung haben nicht mindestens auch medizinisch grundversorgt zu sein.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 14:53
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wie können es Arbeitslose wagen überhaupt auch Forderungen hinsichtlich sozialer Teilhabe und damit verbunden auch besseres psychischen Wohlbefinden zu stellen. Unverschämt sowas. Wer arbeitslos ist - hat nichts zu fordern. So kommt es mir bei einigen wirklich vor. Na Hauptsache man gönnt ihnen noch Wasser und Brot.
Naja muss man ja auch nicht fordern sondern bekommt man ja. Das Geld reicht schon, selbst für mich als sehr starken Raucher. Man muss halt Prioritäten setzen. Allerdings bin ich schon immer mit wenig klar gekommen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 15:19
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Naja muss man ja auch nicht fordern sondern bekommt man ja. Das Geld reicht schon, selbst für mich als sehr starken Raucher. Man muss halt Prioritäten setzen. Allerdings bin ich schon immer mit wenig klar gekommen.
Vielen Dank, dass du das geraderückst!

Man muss doch auch mal zufrieden sein, wenn man ein Auskommen hat. Eine Alleinerziehende sagte zu mir: Klar kann ich nicht alles kaufen, aber ich brauch doch auch nicht alles. Die Zeit mit den Kindern ist mir jetzt wichtig und das ermöglicht mir dieser Staat, da bin ich dankbar.

Ich hab sie noch nie jammern hören, die Kids sind immer hübsch angezogen und sie fährt mit ihnen jedes Jahr mindestens eine Woche in Urlaub. Urlaub eben in Gegenden, die günstig sind, aber die Kinder kommen mal raus. Gegen sowas hab ich gar nichts, sollen sie sich doch mit Urlaub belohnen, wenn sie sich ihr Geld einteilen können.

So sehe ich das auch beim Auto. Wenn sich jemand das Auto gönnen mag und verzichtet auf was anderes, dann ist das o.k. und eben sein Ding, wie er die Prioritäten setzt. Wenn man sich durchrechnet was es kostet, ohne einen km gefahren zu sein und man meint, man braucht es trotzdem muss man mit der Konsequenz leben. Das geht aber jedem so.
Ich habe neulich das Auto meiner betagten Nachbarin aus der Werkstatt geholt, es war beim Tüv - 1.400 Euro. In den 2 Jahren davor ist sie 300 km damit gefahren :D 1400 plus Steuer, plus Versicherung , plus X was so anfiel, wie Ölwechsel usw. Für jeden der 300 km hätte sie sie sich weitaus billiger ein Taxi bestellt. Verstehst du was ich meine?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 15:36
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Man muss doch auch mal zufrieden sein, wenn man ein Auskommen hat. Eine Alleinerziehende sagte zu mir: Klar kann ich nicht alles kaufen, aber ich brauch doch auch nicht alles. Die Zeit mit den Kindern ist mir jetzt wichtig und das ermöglicht mir dieser Staat, da bin ich dankbar.
Mit Kindern ist es definitiv schwer wenn ich bedenke wie meine Frau zum Teil rudern musste. Wobei sie am Anfang noch in der elternzeit bzw etwas später im Mutterschutz war. Was am Anfang mal mit Nein sagen verbunden war, wurde halt leider mit der Zeit schwieriger. Kleine Kinder sind da einfacher als Kinder die was erleben wollen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 15:42
@Syringa

Und im Winter kann man ja wenn man in den Bergen lebt den Schlitten nehmen und damit bis zur Bushaltestelle runter rodeln, noch günstiger wenn man es gleich bis zum Job Center Schaft :-D und Handy braucht man in den Bergen auch keins, da kann man auch mit viel Übungen Botschaften durch die Finger Pfeifen und spart sich die Gebühren. Allgemein kann man sich dort auch fein von Kräutern ernähren oder man Brennt daraus gleich einen Schnaps.

Noch etwas anderes, man kann nie in die Zukunft blicken, ein paar wenige vielleicht, somit kann es sein, dass viele bereits zu vor schon ein Auto besaßen und das ganze auf Kredit oder Liesing Verträge läuft, dann wird es schwer so ein Auto los zu bekommen, manch mal sind auch Emotionen an ein Auto gebunden, ja sicher muss am Ende jeder selber wissen ob er ein Auto fahren möchte oder nicht, aber es gehört für viele einfach dazu und macht eben auch unabhängiger, man ist schnell mal weg und auch beim Einkaufen kann man ein Auto besser beladen und kann Vorräte kaufen.

Auto bleibt wohl für viele auch Luxus, nicht eins zu besorgen da ist leicht, sondern den Unterhalt und manch einer verzichtet dann tatsächlich lieber auf andere Dinge.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 15:47
Sollte Man Arbeitslose zwingen zu arbeiten, bei der Frage würde im Grunde kein Bürgergeld mehr existieren.

Ab wann sollte man Arbeitslose da zu zwingen zu Arbeiten?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 15:59
Zitat von simsonsimson schrieb:Ab wann sollte man Arbeitslose da zu zwingen zu Arbeiten?
Überhaupt nicht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 19:59
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Und da haben wir unterschiedliche Auffassungen.
Ich will nicht in einem Staat leben der darüber die Kontrolle ausübt. Geschichtlich landen wir dann in China, Russland oder DDR2. Wir haben zum Glück gelernt nicht alle Verantwortung und Gewalt in eine Instanz zu legen. BESONDERS in einer Demokratie.
Aber du lebst in so einem Staat. Und Demokratisch ist im Übrigen gar nichts daran, dass manche Menschen weniger Teilhabe haben als andere und ihre Kinder schlechtere Bildungschancen.

Auf der einen Seite willst du dir "Einmischung des Staates" verbitten, auf der anderen Seite soll der Staat bitte Druck gegen Arbeitslose ausüben. Das beißt sich. Entweder man hat ein humanistisches, demokratisches Menschenbild und möchte, dass eine Gesellschaft möglichst gleiche Teilhabechancen für alle hat und niemanden grundlos unter Druck setzt, oder man ist es nicht.

Es geht nicht mal hüh mal hott.

Der Staat jedenfalls, egal was für einer, ob demokratisch oder sonstwie, hat immer die Verantwortung dafür, dass Gesellschaft funktioniert. Niemand sonst hat die, er wird dafür gewählt. Wäre dem nicht so, bräuchte man ihn nicht, dann könnte man auch in Anarchie leben.

Das ist keine Auffassung, das ist Teil unseres Systems. Warum gab es die Agenda 2010? Weil der Staat fand, es gebe zu viele Arbeitslose und darum allerlei Maßnahmen aufgelegt hat. Da kann man nicht jetzt plötzlich sagen, er sei nicht dafür zuständig, dass es Arbeitslosen in Deutschland gut geht und sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben und unterstützung bei ihren finanziellen und sozialen Problemen bekommen. Natürlich hat er die.

Der Staat ist die demokratisch legitimierte Organisation unserer Gesellschaft.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Natürlich wird dann der Staat tätig. Wenn die Kinder fehlen, informiert die Schule zuerst die Eltern, wenn das nichts weiter bringt auch irgendwann das Schulamt, das Jugendamt und das Ordnungsamt. Verstöße gegen die Schulpflicht werden als Ordnungswidrigkeit mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige geahndet.

Primär liegt die Erfüllung der Schulpflicht aber in der Verantwortlichkeit der Eltern/Sorgeberechtigten.
Da musst du unterscheiden. Es ist das eine, wie es geregelt ist, es ist das andere, wer es regelt.

Wenn ich ich die Macht habe, zu entscheiden, dass aus jeder Nachbarschaft montags einer nackt auf der straße tanzen muss, dann ist das selbst dann meine verantwortung und meine entscheidung, wenn ich der nachbarschaft überlasse, wer das macht und sage, dass sie dafür selbst verantwortlich ist.

Wenn der staat sagt, eltern seien für die schulpflicht verantwortlich, aber selbst entscheiden darf, dass es eine schulpflicht gibt und da auch menschen bestraft werden (schüler in schule, eltern ggf. vor gericht) wenn sie nicht wahrgenommen wird, ist er allein dafür verantwortlich und entscheidet.
Er entscheidet lediglich, dass er das gerne die Eltern regeln lassen will bzw. die Befehlskette, die du da angesprochen hast.

Er könnte das aber auch anders machen, wenn er wollte. Er könnte (in einem deutlich autoritäreren staat) auch jeden Morgen Polizisten mit Megaphon die Kids abholen lassen. Er ist verantwortlich, er entscheidet. Es gibt keine höhere Instanz in Deutschland als das System, das sich aus drei Gewalten zusammensetzt. Wenn etwas Gesetz ist, muss es auch gemacht werden. Wie das Gesetz ausgestaltet wird, ist eine Frage der Entscheidungen des Staates (die demokratisch beeinflusst bzw. gebildet werden), es ist aber letztendlich seine Entscheidung.

und daraus resultierend ist es auch seine Verantwortung, wenn etwas nicht funktioniert oder wenn seine Handlungen zu problemen führen.
Wenn es ein großflächiges soziales Problem in Deutschland gibt, ist es immer zunächst mal Sache des Staates, es zu lösen. Deswegen ist auch unsinnig, so zu tun, als wäre es Sachen von Einzelpersonen, magisch mit einem Zauberstab soziale Probleme zu lösen, die nicht individuell sondern letztendlich statistische Umstände sind.

Eine Einzelperson kann, wenn sie Glück hat, vielleicht, mit einer gewissen Chance, von den Drogen wegkommen. Sie kann nicht das Problem des Drogenmissbrauchs, das auf statistischen und soziologischen Umständen basiert, lösen. Das kann nur der Staat mit klugen Reformen tun. Und darum ist auch er dafür verantwortlich, dahingehend tätig zu werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 20:06
Zitat von LindströmLindström schrieb:Letztendlich ist Deutschland doch ein Paradies auf Erden. Niemand muss arbeiten, bekommt aber dennoch eine angemessene Wohnung bezahlt, Heizkosten, medizinische Versorgung, Geld für Lebensmittel, etc.

Muss mal nachsehen, in wie vielen Ländern das noch möglich ist...
In welchen europäischen Ländern gibt es keine Sozialhilfe? Erzähl mal. Landet man in Frankreich auf der Straße, wenn man arbeitslos wird?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.05.2023 um 21:36
Zitat von shionoroshionoro schrieb:nd Demokratisch ist im Übrigen gar nichts daran, dass manche Menschen weniger Teilhabe haben als andere und ihre Kinder schlechtere Bildungschancen.
Da habe ich dich kürzlich schon drauf angesprochen, welche Chancen genau für bestimmte Kinder nicht gewährt werden?
Hast du bisher ignoriert. Seite 573


Und bezüglich der Teilhabe.
Diese wird weiterhin immer nur als Schlagwort benutzt, gemeint sind aber eigentlich immer nur Annehmlichkeiten.

Also bei mir wollten man schon immer mal ne Kippe oder nen Euro schnorren.
Es hat sich noch nie jemand gemeldet und gefragt ob ich ihm bitte eine Arbeitsstunde abtreten könnte.
So ist es auch bei jeder Teilhabe Demo / Diskussion. Kultur, Freizeit, Reise was man da nicht alles an Teilhabe brauchen könnte.
Verklausuliert aus "gesellschaftliches Leben.."
Ich hab noch nie eine Demo gesehen, die forderte, dass man an der Arbeit teilhaben will. Das wäre aber die Basis.
Und vor allem würde es gleich alle anderen Probleme mit lösen.
Wenn erstmal die Arbeit auf alle Schultern verteilt ist, geht die Abgabenlast runter. Die gesellschaftliche Teilhabe ist selbst finanzierbar und damit überhaupt möglich.
Denn die allgemeine Forderung danach kann gar nie funktionieren.
Entweder man gestattet ein paar Vergünstigungen, die dann aber nur einen Bruchteil der Leute anspricht. Somit fühlt sich wieder der Großteil ausgegrenzt "aha und für mich gibts wieder keine Teilhabe".
Oder die Vergünstigungen sind so umfangreich und breit gefächert, dass sofort die Frage aufkommen muss ob sich Mindestlohnvollzeitarbeit oder Mittlere Tarifeinkommen sowas überhaupt leisten können.

Wenn man sich nur die Rosinenrauspickt ist es unaufrichtig.
Dann lieber offensiv und ehrlich.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum gab es die Agenda 2010? Weil der Staat fand, es gebe zu viele Arbeitslose und darum allerlei Maßnahmen aufgelegt hat. Da kann man nicht jetzt plötzlich sagen, er sei nicht dafür zuständig, dass es Arbeitslosen in Deutschland gut geht
Wie bitte?
Die Agenda 2010 ist also da um die Zahl der Arbeitslosen zu verringern => also ist der Staat schuld, dass es den Arbeitslosen nicht gut geht.
Das ist ein Widerspruch. Die Agenda verringert die Zahl der Arbeitslosen durch Auflagen die es weniger angenehm machen arbeitslos zu sein. Das kann man schlecht finden, aber man Wasser nicht vorwerfen, dass es nass ist.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Der Staat ist die demokratisch legitimierte Organisation unserer Gesellschaft.
Und wer ist diese Gesellschaft?
Wer darf die Organisation legitimieren? Warum nicht auch jemand der jünger ist? Warum auch die Alten? Warum auch die, die nicht an der Wirtschaft teilnehmen?

Keine der Regeln ist von der Natur geschaffen. Keine der Regeln ist unumstößlich. Und keine Regel ist fair.
Die Kinder sind die Zukunft und wie heute schaffenden wollen von denen versorgt werden. Dennoch haben die kein Stimmrecht und bekommen als einkommenslose Gruppe mit die geringsten Leistungen aus der Volkskasse.
Die Alten haben das IST hinterlassen - mit all seinen positiven wie negativen Aspekten. Sie werden nichts mehr zur Zukunft beitragen - bekommen aber den bei weitem größtem Teil aus der Volkskasse und wiegen mit ihren Stimmanteilen und Wahlbeteiligung schwer.

Natürlich haben alle Regeln ihre Auswirkung. Leider sieht man sowas gesellschaftlich meist erst spät und dann ist es schwer zu ändern, weil sich die Leute an ein Bestandsrecht gewöhnt haben.
Aber tuen wir nicht so, als seien die IST-Regel, die einzige freie und gerechte Möglichkeit es zu organiseren.

In den skandinavischen Ländern ist schon seit den 2000ern intensiv darüber debattiert worden, ob mit alternder Gesellschaft die Gefahr einen "Renterdiktatur" gegeben ist.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sie kann nicht das Problem des Drogenmissbrauchs, das auf statistischen und soziologischen Umständen basiert, lösen.
Also sind Menschen nicht für ihr Handeln verantwortlich, sondern nur deren Staaten?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das kann nur der Staat mit klugen Reformen tun.
Eine doch recht dreiste Theorie, wenn man es sich auf der Zunge zergehen lässt.

Drogen und deren Bekämpfung sind seit mindestens 100 Jahren Thema.
Da waren schon zig tausende Experten mit hunderten Strategien dran. In freien, wie auch unfreien Ländern. Mit Zwang, mit Nachsicht. Mit Wissenschaft, mit Menschlichkeit.
Der ultimative Guide "So lösen sie das Drogenproblem in ihrem Land" wäre mehrere Nobelpreise wert.
Er wurde noch nicht gefunden.
Daher ist die Aussage, "kluge Reformen" würden reichen einen wohlklingende, aber absurde Schuldzuweisung.

Man könnte auch sagen "mit klugen Techniken würde der Mensch die ganze Milchstaße bewohnen".
Der Mensch ist nicht in Besitz dieser Techniken, so zu tuen als sei Doofheit daran schuld, greift viel zu kurz.


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