satori42 schrieb:Man muss das bei einer Bewerbung oder im Gespräch nicht sagen. Genauso wenig wie man sagen muss das man behindert ist.
Grundsätzlich gebe ich dir sogar Recht und ja, ich achte auch alle Kranken, die trotzdem ihrem Mann stehen, ich kenne sehr viele davon, auch in meiner eigenen Familie. Aber ich sehe auch, was aus ihnen geworden ist.
Und wenn du meinst, dass man bei einem Bewerbungsgespräch eine Krankheit verschweigen soll, dann gibt es sicher auch ganz viele Arbeitnehmer, die dabei ein sehr ungutes Gefühl entwickeln, weil sie dann in Erklärungsnot geraten könnten, wenn sie mehrfach im Jahr genau deswegen erkranken, sie sind dann ja auch keine Bereicherung für den AG.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Arbeitnehmer jährlich immer wieder wegen ein und derselben Krankheit ausfallen und dann die 6 Wochen erreicht haben. Weißt du eigentlich, dass deine Krankenkasse die Wochen im Jahr zählt, die du auf ein und dieselbe Erkrankung krankgeschrieben bist? Es muss "zwingend ein und dieselbe Erkrankung" sein, erst dann fällst du aus dem Krankenkassenregister und wirst ins ALG 1 geschubst. Demzufolge bleibt vielen Erkrankten gar keine andere Wahl, als sich mit den unterschiedlichsten ICDs krankschreiben zu lassen, damit sie nicht ins ALG 1 rutschen. Sie arbeiten also mit ihrer eigentlichen Erkrankung bis zum Umfallen weiter.