Warum Feminismus nicht ok ist

@Kältezeit
Wir sprachen von solchen Frauen allgemein.

Und ich kann dir sagen dass Kinder vor dem Fernseher wunderbar ruhiggestellt werden können, viele Haushalte von Mehrkindfamilien versifft sind... deshalb auch der schlechte Ruf allgemein was Großfamilien betrifft.

Nein, nicht alle Frauen wollen Mütter werden, die Männern ein Kind anhängen sondern sind tatsächlich faule Säcke.

Und doch, hat schon was mit dem Thema zu tun. Ich bin ganz stark dafür, dass eine Frau Kinder in die Welt setzen darf, wenn sie das möchte. Einige Länder sehen das auch so und haben den Kinderwunschkliniken dort gesetzlich die Erlaubnis erteilt, Singlefrauen auch zu behandeln.

Nur das setzt natürlich für mich als Frau voraus, dass ich mir Kinder leisten kann und sie auch selbstständig versorgen kann ohne die Hilfe eines Mannes. Ist natürlich die unbequemere Variante für eine Frau. ^^

DeepThought schrieb:Wir sprachen von solchen Frauen allgemein.

Ich aber nicht.

Atrox schrieb:Die Welt sieht aus einer unkündbaren Stellung heraus halt immer etwas rosiger aus. Ich bin dir hier gewiss keine Rechenschaft schuldig.

ach ja, unkündbar, das sind so die Vorstellungen, die jemand hat, der keine Ahnung vom BetrVG hat....aber sei es drum......ich bezog mich eher auf posts von Dir im Männerdiskriminierungsthread (glaube ich). Da habe ich nicht in Erinnerung, dass Du da ein besonderes Interesse daran gezeigt hättest, wie Frauen aufgrund von eben solchen Arbeitsplatzsituationen/entscheidungen durch Arbeitgeber immer wieder die Arschkarte haben. Ist dann eben scheisse, wenn es einen selbst trifft. Auch warst Du - in meiner Erinnerung - nicht der Meinung, dass jeder Job auch in Teilzeit gemacht werden könnte, was sehr hilft. Zudem hast Du gesagt, Du könntest Deine Arbeit einteilen, oder? Was ja schon ein Riesenvorteil wäre. Aber vielleicht erinnere ich mich auch falsch.

so, hier mal ein paar Themen, die vielleicht auch aufzeigen, warum Feminismus immer noch wichtig ist
https://www.goethe.de/de/kul/ges/eu2/fem.html (Archiv-Version vom 06.08.2019)

FEMINISMUS HEUTE: DIE FÜNF WICHTIGSTEN FRAGEN
Was sind die wichtigsten Themen, die Frauen und Feministinnen in Deutschland und Spanien heute unter den Nägeln brennen? Wir stellen Kulturschaffende vor, die sich mit den aktuellen feministischen Debatten über Cyberaktivismus, alternative Modelle des Zusammenlebens oder reproduktive Ethik beschäftigen.

Tussinelda schrieb:ach ja, unkündbar, das sind so die Vorstellungen, die jemand hat, der keine Ahnung vom BetrVG hat.

Ich gehe halt davon aus, dass du keine Silberlöffel klaust. Aber es stimmt, das BetrVG ist nicht mein Kernbereich. Da ich aber im kaufmännischen Bereich gelernt habe und dort "Optimierungsprozesse" kennengelernt habe, kenne ich die praktische Anwendung ein wenig. Es gab die Wirkung, dass die Leute, die von betriebsbedingten Kündigungen bedroht waren auf den Wahlzetteln zum Betriebsrat auftauchten, um eben diesen Kündigungen zu entgehen.

Tussinelda schrieb:Da habe ich nicht in Erinnerung, dass Du da ein besonderes Interesse daran gezeigt hättest, wie Frauen aufgrund von eben solchen Arbeitsplatzsituationen/entscheidungen durch Arbeitgeber immer wieder die Arschkarte haben.

Natürlich habe ich ein Interesse daran. Ich habe mich ausdrücklich dafür ausgesprochen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Vordergrund gerückt werden muss. Ich habe mich lediglich gegen eine Quote ausgesprochen. Daraus Desinteresse zu schließen ist ein wilder Trugschluss.

Tussinelda schrieb:Auch warst Du - in meiner Erinnerung - nicht der Meinung, dass jeder Job auch in Teilzeit gemacht werden könnte, was sehr hilft.

Ja, ich glaube nach wie vor, dass nicht jeder Job Teilzeit-geeignet ist. Da wo es geeignet ist, sollte man die Möglichkeit dazu haben. Das fände ich gut. Laut Vertrag arbeite ich sogar Teilzeit. Praktisch komme ich im Normalfall bei einer angenehmen Woche auf ca. 50 Stunden.

Tussinelda schrieb:Zudem hast Du gesagt, Du könntest Deine Arbeit einteilen, oder? Was ja schon ein Riesenvorteil wäre. Aber vielleicht erinnere ich mich auch falsch.

Ja, ich kann mir meine Arbeit aufteilen. Ich bin morgens der erste der kommt und häufig der letzte der geht (außer, wenn ich mir einen freien Nachmittag mit meinem Sohnemann gönne). In der Regel arbeite ich dann noch ab 20 Uhr zuhause und pro Monat zwei Mal eine 7-Tage Woche. Damit erarbeite ich mir gewisse Freiheiten damit ich meinen Sohn auch mal sehe, wenn er wach ist und er was von mir hat. Manchmal hole ich ihn auch nur aus der Kita und bringe ihn dann nach Hause, um dann wieder ins Büro zu fahren. Diese Freiheiten weiß ich absolut zu schätzen.

Ich habe selbstverständlich großes Glück hier auf Verständnis von Seiten meines Doktorvaters zu treffen. Ich bin damit definitiv einer der besser gestellten Arbeitnehmer in dem Bereich. Deswegen muss ich meine Möglichkeiten im Vergleich zu Arbeitnehmern aus anderen Bereichen aber nicht schönreden.

Ich würde besser fahren mit einem 9to5 Job, bei dem ich mir nichts einteilen kann. Bin dann ja trotzdem um 17:30 zuhause und hätte wirklich frei. Einteilung ist zwar ein Vorteil, aber als erstrebenswertes Arbeitsverhältnis sehe ich das insgesamt jetzt nicht unbedingt.

@Atrox
Du hast offenbar generell Glück

Atrox schrieb am 12.11.2018:Zumindest mein Arbeitgeber setzt da mittlerweile auf verschiedene Maßnahmen, wie Teilzeitmodelle oder Home office

Atrox schrieb am 25.10.2018:Ich bin tatsächlich ganz happy mit der Gleichstellungsbeauftragten meines Arbeitgebers. Es gibt auch regelmäßig Seminare für Männer zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

@Tussinelda

Ja, es gibt einmal die Gesamtsituation und einmal die individuelle Situation. Ja, es gibt Teilzeitmodelle. Aber nicht für Doktoranden (wir sind ja eh nur Teilzeit angestellt). Es gibt Home office. Für Doktoranden ist das Arbeiten außerhalb der Arbeitszeit oder eben am Wochenende. Wenn ich jetzt auf tatsächliche Teilzeit bestehe, schaffe ich meinen Workload nicht.

Und unsere Gleichstellungsbeauftragten leisten gute Arbeit, aber ihre Möglichkeiten sind limitiert.

Wenn ich eine generelle Bewertung vornehme, heißt das ja nicht automatisch, dass ich alle Vorteile davon nutzen kann. Teilzeit, Home Office und Seminare haben wir mir ja auch nicht die Elternzeit ermöglicht, die ich gerne genommen hätte. Und um nichts anderes ging es anfänglich hier.

Atrox schrieb:Es gab die Wirkung, dass die Leute, die von betriebsbedingten Kündigungen bedroht waren auf den Wahlzetteln zum Betriebsrat auftauchten, um eben diesen Kündigungen zu entgehen.

aha, ist ja schön, wenn das zeitlich passt, wenn nur alle 4 Jahre gewählt wird. Und Ärsche gibt es überall. ich nehme meine ehrenamtliche Tätgkeit sehr ernst.

Atrox schrieb:mir ja auch nicht die Elternzeit ermöglicht, die ich gerne genommen hätte.

die Du aber rein gesetzlich nehmen darfst und kannst. Und dies keinen Nachteil darstellen darf ;) Außerdem ist es echt bescheuert, wenn man so viel arbeitet, dass widerspricht jedem arbeitsrechtlichen Grundgedanken und bedeutet nur, man kann seinen Arbeitnehmern zumuten, was man will, sie machen es, also warum sollte sich was ändern. Zudem wenn Du eine 50 Std/W hast, es sich sehr gut auf 2 aufteilen liesse. Aber man gibt sich ja gerne wehrlos und ausgeliefert den Situationen gegenüber, denen Frauen schon immer ausgesetzt sind, wo immer gesagt wird, naja, die WOLLEN eben keine Karriere etc etc. oder haben eben nicht den nötigen Biss. Vielleicht liegt es auch daran, dass bestimmte Strukturen sich sehr schwer durchbrechen lassen, es sich aber womöglich (wenn nicht Männer wie Du es einfach hinnehmen), da auch Männer betroffen sind, sich vielleicht doch etwas ändert. Das wäre einerseits wunderbar, andererseits würde es aufzeigen, dass ein Problem erst dann als Problem erkannt wird, wenn es auch Männer betrifft (und diese sich auch wehren)

@Tussinelda

Ich frage jetzt nur nach, damit ichs auch ja nicht falsch vertstehe.
Du gehst jetzt nicht gerade einen Mann übelst an, der seinen Job gerne ausübt, Interesse an seiner Arbeit hat und sich deshalb nicht genauso viel um seinen Sohn kümmert wie es seine Frau wahrscheinlich macht?

Tussinelda schrieb:aha, ist ja schön, wenn das zeitlich passt, wenn nur alle 4 Jahre gewählt wird. Und Ärsche gibt es überall. ich nehme meine ehrenamtliche Tätgkeit sehr ernst.

Ich wollte nicht in Abrede stellen, dass du deine Tätigkeit ernst nimmst.

Tussinelda schrieb:die Du aber rein gesetzlich nehmen darfst und kannst. Und dies keinen Nachteil darstellen darf

Da trifft halt Theorie auf Praxis. Wenn du erstmal ein Jahr befristet bist, ist es einer weiteren Anstellung sehr abträglich, wenn du dann irgendwann ausfällst. Das ist im Grunde nichts anderes als eine Verlängerung der Probezeit auf 12 Monate.

Tussinelda schrieb:Außerdem ist es echt bescheuert, wenn man so viel arbeitet, dass widerspricht jedem arbeitsrechtlichen Grundgedanken und bedeutet nur, man kann seinen Arbeitnehmern zumuten, was man will, sie machen es, also warum sollte sich was ändern

Ich würde gerne weniger arbeiten, aber dann schaffe ich die Arbeit nicht in drei Jahren, sondern in sechs Jahren. Ein Tradeoff dem ich halt zugestimmt habe, weil er mir als die bessere Alternative erscheint.

Tussinelda schrieb:Zudem wenn Du eine 50 Std/W hast, es sich sehr gut auf 2 aufteilen liesse

Und eben hier sehe ich praktische Probleme. Ich muss meine Arbeit selbstständig verfassen. Es gibt keine Doktorarbeiten, die man zu zweit verfasst. Ich habe Studenten und Hiwis an die ich delegieren kann, aber Betreuung kostet immer etwas Zeit. Ein Nullsummenspiel.

Tussinelda schrieb:Aber man gibt sich ja gerne wehrlos und ausgeliefert den Situationen gegenüber, denen Frauen schon immer ausgesetzt sind, wo immer gesagt wird, naja, die WOLLEN eben keine Karriere etc etc. oder haben eben nicht den nötigen Biss.

Was soll ich machen? Wenn ich den Job in der Form nicht machen will, gibt es zehn Bewerber, die es liebend gerne tun.

Ich diskutiere das Thema liebend gerne mit dir. Auch weil mich tatsächlich interessiert, wie jemand das alles bewertet, der die Arbeitnehmerseite vertritt. Ich glaube aber, dass das hier vom Thema sehr weit abdriften würde und auch nicht unbedingt in allen Details für eine öffentliche Diskussion geeignet ist. Hier gibt es aber einen kleinen Einblick: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/deutschland-doktoranden-arbeiten-in-prekaeren-arbeitsverhaeltnissen-a-1133923.html

DeepThought schrieb:Ich frage jetzt nur nach, damit ichs auch ja nicht falsch vertstehe.
Du gehst jetzt nicht gerade einen Mann übelst an, der seinen Job gerne ausübt, Interesse an seiner Arbeit hat und sich deshalb nicht genauso viel um seinen Sohn kümmert wie es seine Frau wahrscheinlich macht?

Da nehme ich sie in Schutz. Für "unsere" Verhältnisse läuft das sehr human ab.

Atrox schrieb:Wenn du erstmal ein Jahr befristet bist, ist es einer weiteren Anstellung sehr abträglich, wenn du dann irgendwann ausfällst. Das ist im Grunde nichts anderes als eine Verlängerung der Probezeit auf 12 Monate.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Schwangerschaft und Elternzeit während einer Befristung, kann leider tödlich sein.

DeepThought schrieb:Du gehst jetzt nicht gerade einen Mann übelst an, der seinen Job gerne ausübt, Interesse an seiner Arbeit hat und sich deshalb nicht genauso viel um seinen Sohn kümmert wie es seine Frau wahrscheinlich macht?

nein, überhaupt nicht. Les besser nochmal nach.

Atrox schrieb:Da nehme ich sie in Schutz. Für "unsere" Verhältnisse läuft das sehr human ab.

ich habe Dich diesbezüglich überhaupt nicht angegriffen, les Du auch nochmal, was DeepThought geschrieben hat......

Tussinelda schrieb:ich habe Dich diesbezüglich überhaupt nicht angegriffen, les Du auch nochmal, was DeepThought geschrieben hat......

Ich fühle mich auch nicht angegriffen. Nichts anderes meinte ich in Bezug auf die Aussage von @DeepThought

@Atrox
darum geht es nicht, ob Du Dich angegriffen fühlst, kannst Du ja (ich weiß, Du fühlst Dich nicht angegriffen....), nur nicht deswegen. Ich habe dazu

DeepThought schrieb:Du gehst jetzt nicht gerade einen Mann übelst an, der seinen Job gerne ausübt, Interesse an seiner Arbeit hat und sich deshalb nicht genauso viel um seinen Sohn kümmert wie es seine Frau wahrscheinlich macht?

überhaupt nix gesagt.

@Tussinelda

Ach so hast du das gemeint.

Da hast du recht. In die Richtung hast du nichts gesagt.

Irgendwie driftet das Thema hier ständig ab. Aber ist ja kein Wunder in einem Thread in dem so viele Frauen schreiben.

Ich muss weg
:troll:

*Stimmung*


Spoiler
Ist echt nicht schön nachzulesen hier im Thread

@Geisonik
Hier schreib doch was zu einem dieser Themen ;)
Beitrag von Tussinelda (Seite 62)

Ich bin ja der Meinung, dass der Thread in "Politik" gehört.
@alle, die ich in der Liste gerade noch finde (hoffentlich werde ich nicht wegen Massenatt gesperrt):

@Tussinelda
@Geisonik
@Atrox
@Kältezeit
@DeepThought
@Miss_Hippie
@Koman
@Yooo
@off-peak


Sorry, wenn euch das Thema nicht interessiert.

Ich finde das Thema gehört nicht hier hin. Klingt komisch, ist aber so.

@realrealo

Es hat ja auch damit zu tun, wie Menchen sich gegenseitig sehen, welche Rollen sie bewusst oder unbewusst spielen. Insofern passt es hier gut.