Was denkt ihr über Transgender?

gagitsch schrieb:Man "Erhält" das Geschlecht nämlich nicht, sondern ist biologisch damit geboren.

Das Wort Geschlecht hat mehrer Bedeutungen
Ich hoffe zumindest im fall des grammatikalischen Geschlechts sollte es klar sein dass das nicht mit einem biologischen Geschlecht identisch ist
Und der Stuhl nicht biologisch männlich ist. Und die Tasse nicht biologisch weiblich

Es gibt ein biologisches Geschlecht mit dem wird man geboren
Und es gbt ein rechtliches Geschlecht dass einem bei der Geburt zugewiesen wird. Von seltenen intersex fällen abgesehen anhand des biologischen Geschlechtes.

gagitsch schrieb:die Formulierung entweder einen Fehler unterstellt,

Formulierungen können tricky sein. Das gilt zB bei "trans werden", denn das kann implizieren, dass man nicht immer trans war. So wie "schwul werden".

Darum unterscheidet man zwischen sexueller Orientierung und sexueller Identität. Erstes ist für gewöhnlich unveränderlich, zweites nur ein Label, das verändert werden kann.

Sexual identity can change throughout an individual's life, and may or may not align with biological sex, sexual behavior or actual sexual orientation.

Wikipedia: Sexual identity

Tiax schrieb:Es gibt ein biologisches Geschlecht mit dem wird man geboren
Und es gbt ein rechtliches Geschlecht dass einem bei der Geburt zugewiesen wird. Von seltenen intersex fällen abgesehen anhand des biologischen Geschlechtes.

Ersthaft? Bei der Geburt ist das biologische, auch das rechtliche Geschlecht. Das grammatikalische Geschlecht spielt hier keine Rolle, ebenso wenig wie die eigen Identität die man Jahre später wählt.

Bishamon schrieb:Formulierungen können tricky sein. Das gilt zB bei "trans werden", denn das kann implizieren, dass man nicht immer trans war. So wie "schwul werden".

Darum unterscheidet man zwischen sexueller Orientierung und sexueller Identität. Erstes ist für gewöhnlich unveränderlich, zweites nur ein Label, das verändert werden kann.

Ja das ist klar, hat aber nichts damit zu tun, dass die Antidiskriminierungsstelle offensichtlich davon ausgeht, das man ein Geschlecht erhält?! Man erhält kein Geschlecht. Das ist mMn nicht bei der Geburt möglich.

Man kann etwas nur erhalten wenn eine Handlung des Tuens vorhergeht, das heißt man erhält Lohn wegen seiner Arbeit. Oder im Fall von Transpersonen erhält man dann ein Geschlecht durch Hormontherapie oder einer OP. Darüber hinaus kann man sich sicher streiten, ob das rechtliche umschreiben des Geschlecht ein behördlicher Akt wäre oder nicht, der ein "erhalten" rechtfertigt. Bei der Geburt ist es aber niemals ein erhalten sondern eine reine fachlich Feststellung des Arztes oder Hebamme.

Und ich denke über die Orientierung haben wir ja nicht nicht gesprochen, sondern erstmal um das sein und was man davon hält.

Um den Kreis zu schließen zum letzten großen Streitthema, spielt die sexuelle Orientierung aber auch die sexuelle Identität keine rolle für die Entscheidung der Studiobesitzerin, denn die Reine Frauenkonzeption und das Hausrecht sehen keine Menschen mit Penis im Studiobereich vor, wenngleich ich nicht in Erinnerung habe, ob männliche Trainer möglich sind?!

gagitsch schrieb:Bei der Geburt ist es aber niemals ein erhalten sondern eine reine fachlich Feststellung des Arztes oder Hebamme.

Deshalb empfinde ich auch "zugewiesen" als falsch ausgedrückt. Es wird sachlich und fachlich "festgestellt".

gagitsch schrieb:Man kann etwas nur erhalten wenn eine Handlung des Tuens vorhergeht, d

Muss einem Geschenk ein Tun vorausgehen?

gagitsch schrieb:erhält man dann ein Geschlecht durch Hormontherapie oder einer OP.

Für das psychische Geschlecht ist das nicht notwendig. Und für das Selbstbestimmungsgesetz auch nicht.

Und nicht alle trans Personen wollen eine Hormontherapie, das kommt häufig bei nonbinary Personen vor.

sooma schrieb:Deshalb empfinde ich auch "zugewiesen" als falsch ausgedrückt. Es wird sachlich und fachlich "festgestellt".

Das würde ich so unterschreiben. Der Arzt schätzt es ja nicht ein, sondern sichtet und stellt fest anhand von Ausbildung und Wissenstand.

Bishamon schrieb:Muss einem Geschenk ein Tun vorausgehen?

Ja! Aber das hat mit Biologischer Entwicklung nichts zu tun.

Wenn du mit blonden haaren zur Welt kommst sagt doch auch jeder, ohhhhh der/die kleine ist aber hübsch blond. Es sagt doch auch keiner, wir warten mal, ggf wird das Kind mal rot. Ober bei der Augenfarbe, die wird erstmal gesichtet und anhand der Farblehre und der Fähigkeiten der Ärzte und Schwestern wird dann gesagt, ja blau oder blaugrau oder grün, was weiß ich.

Da kommt doch keiner vom Amt und du erhältst du Farbe grün....

Bishamon schrieb:Für das psychische Geschlecht ist das nicht notwendig. Und für das Selbstbestimmungsgesetz auch nicht.

Das stimmt. Es ist ja Fakt, dass es nicht nur wenige Menschen gibt, die sich im biologischen Körper unwohl fühlen auf Grund des biologischen Geschlechts. Das ist erstmal ganz legitim und wenn aus einem kleinen Gefühl ein wichtiges und bestimmendes Gefühl wird, sollte den Personen alles ermöglicht werden, was möglich ist. Dennoch ist es wichtig und richtig, dass Transpersonen eben auch die normalen wichtigen Grenzen des Rechts einhalten müssen, wie andere auch, zB das Hausrecht oder andere Rechte die eben den Umständen entsprechend mal etwas möglich machen, mal etwas nicht zulassen.

Bishamon schrieb:Und nicht alle trans Personen wollen eine Hormontherapie, das kommt häufig bei nonbinary Personen vor.

Ja muss ja keiner. Es gibt ja keine Pflicht, warum auch! Das ist ja das gute Recht einer dieser Personen zu sagen, was sie wollen mit Ihrem Körper und was nicht. Aber es ist auch so, dass wenn dann bei einer Trans-Frau noch ein Penis vorhanden ist, dies dann bei gewissen Sachen rechtlich stört, wie bei einer Frauensauna, oder einem Frauenstudio.

Alles wollen geht halt nicht, egal ob CIS oder Trans oder Non-binär, alles dürfen eben auch nicht. Wenn dann die Transperson sich beschwert nicht in ein reinen Frauenstudio zu dürfen ist dies einfach falsch und völlig ungerechtfertigt.

gagitsch schrieb:Ja das ist klar, hat aber nichts damit zu tun, dass die Antidiskriminierungsstelle offensichtlich davon ausgeht, das man ein Geschlecht erhält?! Man erhält kein Geschlecht. Das ist mMn nicht bei der Geburt möglich.

man erhält den Eintrag, meine Güte......lesen bitte:

Tussinelda schrieb:Als trans* Frau wird eine Frau bezeichnet, deren Geschlechtsidentität weiblich ist, die bei der Geburt aber einen männlichen Geschlechtseintrag erhalten hat.

Tussinelda schrieb:man erhält den Eintrag, meine Güte......lesen bitte:
Tussinelda schrieb:
Als trans* Frau wird eine Frau bezeichnet, deren Geschlechtsidentität weiblich ist, die bei der Geburt aber einen männlichen Geschlechtseintrag erhalten hat.

wo ist da in der Bedeutung zwischen meinem erhalten und deinem bzw. das der Antidiskriminierungsstelle erhalten ein Unterschied?

Wenn wir das klären, dann gibt es dahingehend ggf kein Problem mehr.

@gagitsch
es gibt sowieso keines, denn es ist vollkommen unproblematisch formuliert. Problematisch ist, was aus der Formulierung abgeleitet wird. In der Formulierung gibt es keine Schuldzuweisung, es wird von keinem Fehler gesprochen, es wird nur geschildert, beschrieben, was unter einer Trans*frau zu verstehen ist. Mehr nicht. Ich verstehe null, warum hier daraus mehr gemacht wird, als es ist. Wozu? Ist das nicht die treffende Definition einer Trans*frau? Um die geht es nämlich und nicht um die Person, die damals den Geschlechtseintrag vornahm

Arrakai schrieb:Die Frage nach der eigenen Identität wird dadurch sicher nicht einfacher, stellt sich aber erst deutlich später als direkt nach der Geburt.

Es soll aber auch Leute geben, die sich nicht nur ausschließlich über ihre Hobbies im Bett und ihre sexuellen Interessen definieren. Kein Vorwurf an dich, wollte es nur mal allgemein festhalten.

Aniara schrieb:Es soll aber auch Leute geben, die sich nicht nur ausschließlich über ihre Hobbies im Bett und ihre sexuellen Interessen definieren. Kein Vorwurf an dich, wollte es nur mal allgemein festhalten.

was haben denn Hobbies im Bett und sexuelle Interessen mit der Geschlechtsidentität zu tun? Hätte ich gerne mal ausführlich erklärt, ich weiß es nämlich nicht.

Tussinelda schrieb:was haben denn Hobbies im Bett und sexuelle Interessen mit der Geschlechtsidentität zu tun?

Genau gar nichts.
Ich kenne sogar eine Transperson, die sich selbst als asexuell definiert. Leider gibt es immer wieder Personen, die Geschlechtsidentität und sexuelle Vorlieben nicht auseinanderhalten können (oder wollen) und ihre Gedanken und,Argumente diesbezüglich nicht aus dem Bett rauskriegen. Keine Ahnung wieso das so ist, vielleicht ist bei solchen Leuten selber ausnahmslos alles sexuell konnotiert?

Mal ne aktuelle Umfrage (von Jobseite Indeed gemeinsam mit Marktforschung Appinio):

83 Prozent der befragten trans* Frauen sowie 75 Prozent der intergeschlechtlichen Befragten haben häufig oder gelegentlich Diskriminierung erlebt.

522 Personen wurden befragt, das Durchschnittsalter liegt bei etwa 36 Jahren. 86% ist in einem Angestelltenverhältnis.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=50038

@Bishamon
Und jetzt wären mal nen paar konkrete Beispiele in den Artikel ganz gut. Für jeden beginnt die Diskriminierung woanders. Das ist mir zu allgemein gehalten um sich daraus wirklich ein bild machen zu können.

BerlinerLuft schrieb:Für jeden beginnt die Diskriminierung woanders. Das ist mir zu allgemein gehalten um sich daraus wirklich ein bild machen zu können.

Du meinst wohl eher: Um das Bild deinen Vorstellungen anzupassen und sagen zu können "Och, das ist ja nun wirklich wehleidig und keine Diskriminierung"
Übrigens: Das was ich da von dir zitiert habe, ist diskriminierend.

Groucho schrieb:Du meinst wohl eher: Um das Bild deinen Vorstellungen anzupassen und sagen zu können

Was soll das? Eine Studie kann man erst beurteilen, wenn man den Aufbau kennt. Dazu gehören mindestens die Fragen. Und die Methodik, wie die Antworten ausgewertet wurden. Mithin auch konkrete Beispiele.

Groucho schrieb:Übrigens: Das was ich da von dir zitiert habe, ist diskriminierend.

Quark. Natürlich kann man hier Kriterien festlegen.

BerlinerLuft schrieb:Für jeden beginnt die Diskriminierung woanders. Das ist mir zu allgemein gehalten um sich daraus wirklich ein bild machen zu können.

Da wären wir auch wieder beim Thema "Dramaqueen". Für die einen ist es eine Lapallie, während andere in dem gleichen Vorfall den Weltuntergang sehen. Manche Leute suchen Probleme, während andere eben Lösungen suchen.

@Aniara

Lösungen kann man nicht finden wenn man Probleme ignoriert.

Tussinelda schrieb:was haben denn Hobbies im Bett und sexuelle Interessen mit der Geschlechtsidentität zu tun? Hätte ich gerne mal ausführlich erklärt, ich weiß es nämlich nicht.

@Aniara
könntest Du das noch erklären bitte?

@Raspelbeere

Raspelbeere schrieb:Lösungen kann man nicht finden wenn man Probleme ignoriert.

Wenn die Probleme nicht konkret benannt werden, nicht:

Arrakai schrieb:Eine Studie kann man erst beurteilen, wenn man den Aufbau kennt. Dazu gehören mindestens die Fragen. Und die Methodik, wie die Antworten ausgewertet wurden. Mithin auch konkrete Beispiele.