@Kotknacker Warum sind homosexuelle Männer eigentlich tendeziell besonders gepflegt, während homosexuelle Frauen eher den "Schmuddellook" vorziehen? Oder habe ich da 'ne verzerrte Wahrnehmung?
Tendebziell beobachte ich das auch.
Ich denke aber, dass das, was Du als "Schmuddellook" bezeichnest, einfach ein normales, natürliches, entspanntes Aussehen ist. Im Prinzip ist Schminken, bunt anmalen, unbequeme Kleidung tragenn reichlich "unnatürlich" und devot und wird von einigen Frauen auch nur so gehandhabt, um Männer anzulocken.
Bei genauerer Beobachtung wirst Du feststellen, dass eigentlich nur sehr wenige Frauen permanent mit Kriegsbemalung unterwegs sind, die meisten legen Schminke nur dann auf, wenn sie auf Aufriss aus sind. sprich: brünftig sind und balzen wollen.
In de Brunft führen sich auch andere Tiere dermaßem dämlich auf, einfach, um Partner anzulocken. "Dämlich" insofern, da in der Natur ein auffälliges Verhalten sehr wohl auch unerwünschte Interessenten anlocken kann, so zB Fressfeinde oder menschliche Jäger. Weshalb ja auch dieses Verhalten in der Natur bei den meisten Tierarten nur auf bestimmte Zeiten beschränkt ist.
Allerdings, im Gegensatz zum Menschen, sind es in freier Wildbahn eher die Männchen, die solche Tänze aufführen oder denen für diesen Zweck extra ein imponierendes Äußeres mitgegeben ist.
Was uns jetzt zum Menschen führt. Ich wage zu behaupten, dass das Prinzip, der Mann muss imponieren, und den Partner anlocken, auch instinktiv beim Menschen gilt. Was womöglich ein Grund sein könnte, dass homosexuelle Männer sich Mühe geben.
Warum tun es hetereosexuelle nicht oder eher weniger?
Nun, zum Einen tun sie es sehr wohl auch, und zwar, wie man es bei Arten, deren Weibchen das ganze Jahr über fruchtbar sind, auch erwarten würde. Männer sind ununterbrochen am Balzen, am Konkurieren, sie tun dies zB in äußern Statusymbolen: Geld, Autos, teure Klamotten. Ebenso wachsen ihnen Bärte, um mächtiger auszusehen (wie Löwen) und sie geraten in den Stimmbruch, aus dem sie mit einer lauteren, tieferen, imponierenderern Stimme als Frauen hervor kommen. Diese Stimme dient eigentlich keinem anderen Zweck als Frauen anzulocken und die männliche Konkurenz um die Gunst jener Frauen, die bereit sind, männliche Gene weiter zu reichen, einzuschüchtern und aus dem Feld zu jagen (Platzhirsch eben).
Andrerseits hat sich bei den Menschen eine Entwicklung ereignet, die letzten Endes Frauen zu Besitz von Männern machte. Was dazu führt, dass diese sich nicht mehr so um sie bemühen müssen, sie sind ja ohnediese da. Da lange Frauen der Zugang zu den Ressourcen verweigert war, blieb ihnen, wenn sie welche haben wollten, nichts anderes übrig, als einen Mann auf sich aufmerksam zu machen. Mit noch schönerem Aussehen als die Konkurrenz.
In Zeiten, in denen Frauen keine wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Probleme erwachsen, sie selbstständig sein können, nimmt in aller Regel dieses Konkurrenzdenken ab. Nicht bei jeder, aber bei vielen.
Je weniger also Frauen Männer anlocken wollen, umso eher geben sie sich natürlich.
Männer, und das ist nichts Neues, interessiert Sex in erster Linie nur des Sexes wegen. Familie und Kinder sind notwengie Übel, um das Weibchen zu halten. In der Tat akzeptieren Frauen ja auch unattraktive Männer, solange diese gute "Ernährer" sind.
Nun, homosexuelle Männer haben dieses Problem aber nicht. Sie können sich unbehindert ihrem sexuellen Verlangen widmen. Und wenn es um Sex geht, zählt die Attraktivität.
Ein übermäßig gepflegter Mann signalisiert so auch seine Neigung, denn für Frauen machen sich Männer, was ihr Aussehen anbelangt, nur selten zum optischen Hingucker - Auto ja, Schminke nein.
Das war jetzt mal grob pauschal, denn es gibt zig homosexuelle Beziehungen, in denen sich die Partner nicht tuntig geben. Die, die ich kenne, sagen sogar ausdrücklich, dass sie dieses tuntige Verhalten eklig finden.
Und ehrlich gesagt, auch viele Hetereos finden zu aufgedonnerte Frauen nicht schön.
Zu übertrieben ist nämlich ein Zeichen der Unterwürfigkeit, und signalisiert, dass hier jemand bereit ist, seine Persönlichkeit aufzugeben, nur um ja gewollt zu werden. Damit signalisiert so eine Person auch mangelndese Selbstwertgefühl, aber das ist eigentlich ein anderes Thema.