@Heizenberch ja, ich sollte das Problem wirklich nicht euphemisieren, denn dafür ärgere ich mich zu sehr darüber.
Über die grammatischen Eigenschaften des gen. Mas. und des gen. Fem. dürfte nun Einigkeit erzielt worden sein, ich möchte diesen Spinat von daher nicht noch einmal aufwärmen.
Selbstverständlich entwickelt sich eine Sprache durch die Handhabung ihrer Sprecher und falls es beispielsweise die Sprechergruppe des Deutschen für angebracht halten sollte, die Personalendungen an den jeweiligen Verbstamm anzuhängen, dann soll es so sein....,
ABER, wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass es unter sprachlichen Gesichtspunkten KEINE Notwendigkeit gibt, das gen. Mas. gegen das gen. Fem. auszutauschen, da es eben KEINE diskriminierenden Eigenschaften besitzt, sondern lediglich eine Feinheit der Sprache darstellt.
In dem Moment, wo man einen solchen Wandel vollziehen würde oder aber dazu übergeht, Berufsgruppenbezeichnungen im Singular strikt nach Geschlechtszugehörigkeit zu unterteilen, würde man eine negative Konnotation des gen. Mas. einräumen, die faktisch jedoch NICHT gegeben ist.
Das gen. Mas. würde dann an die gleiche Stelle wie das diskriminierende Wort "Neger" zur Geringschätzung von Schwarzen treten; und das ist faktisch Unsinn.
An diesem Punkt MUSS den Forderungen einer Sprechergruppe, die sich zu Unrecht diskriminiert fühlt, einfach widersprochen und entgegengetreten werden.
Dies ist jedoch nicht der Fall, da - wie Du bereits selbst eingeräumt hast - es bereits als unprofessionell gelte, das gen. Mas. zu verwenden.
Hier stellt sich aber die Frage, wer es denn als unprofessionell erachtet.
Es ist eine kleine, jedoch sehr radikale feministische Minderheit, die sich über die Natur ihrer Forderung noch nicht einmal vollkommen im Klaren es, was sich an der konstanten Verwendung des gen. Mas. bei Pluralbildungen deutlich zeigt.
Dennoch wird diesen teilinformierten Kräften Gehör geschenkt, was dazu führt, dass sich heute aus der Furcht heraus, politisch auf irgendeine Art inkorrekt zu wirken, Konstruktionen wie "Liebe BürgerInnen" finden lassen.
Und es wird ihnen nicht nur Gehör geschenkt, nein, es geht sogar so weit - wie Du es auch schon getan hast - eine Ablehnung dieser überflüssigen Sprachverwendung als "Intoleranz" zu bezeichnen.
An dieser Stelle sollte man mal auf sich wirken lassen, dass eine vollkommen korrekt verwendete grammatische Form (gen. Mas.), an deren politischer Korrektheit es eigentlich unter informierten Menschen KEINEN Zweifel geben dürfte, sehr schnell dazu führen kann, mit Intoleranz, ja, vielleicht sogar Faschismus und Nationalsozialismus in Verbindung gebracht zu werden.
Wer sich dem feministischen Diktat NICHT unterwirft - und seien die Forderungen noch so abstrus -, ist ein Faschist, Frauenhasser und intoleranter Nationalsozialist und was weiß ich, wie weit die Todschlagskeule reicht.
Ich sage an diesem Punkt: ...HALT.
Eine berechtigte Gleichbehandlung von Männern und Frauen ist unabdingar an Stellen, WO SIE NOCH NICHT VOLLZOGEN WORDEN IST. (Bsp. Karrieremöglichkeiten, Vergütung usw.), jedoch dürfen diese notwendigen Veränderungsansprüche nicht dazu führen, einer kleinen radikalen Gruppierung, die den Feminismus als politische Waffe missbraucht, um damit krudeste Forderungen und Umstrukturierungen GEWALTSAM - denn nichts anderes ist es, wenn man die Diskriminierungskeule wider besseren Wissens schwingt - zu erwirken, einen Stellenwert einzuräumen, der ihr einfach nicht gebührt.
Und auf diesen Diskriminierungszug springen dann auch noch Hinz und Kunz auf, was man an diesem Strang ja gesehen hat; obwohl sie im höheren Sinn noch nicht einmal wissen, wovon hier eigentlich gesprochen wird!
:D