Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)
17.06.2014 um 21:13@Heizenberch Deine Argumentationen und Erklärungen sind einfach fabelhaft und verständlich. Klasse :)
Heizenberch schrieb:Genderneutral:Warum werden Studentinnen zuerst genannt? Also das lassen wir männlichen Geschöpfe nicht auf uns sitzen. :troll:
"Liebe Studentinnen und Studenten"
Helion schrieb:Warum werden Studentinnen zuerst genannt? Also das lassen wir Männlichen Geschöpfe nicht auf uns sitzen.Du darfst es gerne andersherum schreiben. Habe ich nichts gegen. Ich schreibe es so, wie ich es möchte.
Wenn ihr Frauen den Feminismus in die Spitze treibt, dann müssen auch klären warum Damen/Frauen zuerst genannt werden sollen.Ich finde es höflich. Du darfst schreiben/sagen, was du willst. Es zwingt dich niemand - es hat sich nunmal so entwickelt. Du hast die Möglichkeit, der erste zu sein, der seine Briefe mit "Meine sehr geehrten Herren und Weiber" beginnt :troll:
Heizenberch schrieb:Genderneutral:Ganz einfach: Liebe Studierende
"Liebe Studentinnen und Studenten"
Heizenberch schrieb:Du darfst schreiben/sagen, was du willst. Es zwingt dich niemandWenn du meinst, dass es an der Zeit ist, die Tradition zu brechen, dann tu das. Warum scheuen immer alle davor zurück, die Überlieferungen früherer Generationen zu überdenken oder zu überarbeiten?
Micha007 schrieb:Ganz einfach: Liebe StudierendeHabe ich auch dazugeschrieben.
Micha007 schrieb:Wobei "Mitarbeiter" nicht das Maskulin darstellt, sondern den Plural.Nein. Es ist die 3. Person Maskulinum Plural. Du hast den Genus vergessen.
3. Person Maskulinum PluralSolch lange Bezeichnungen gab's zu meiner Schulzeit glaub' ich noch gar nicht.
Micha007 schrieb:Wobei "Mitarbeiter" nicht das Maskulin darstellt, sondern den Plural.Eine felsenfeste Feministin wird "... Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen" sagen. :troll:
Liest du meine Texte?Klar lese ich deine Texte. Ich muss aber nicht auf jeden einzelnen Satz eingehen oder?
Otomo schrieb:
Du darfst schreiben/sagen, was du willst. Es zwingt dich niemand
Heizenberch schrieb:Wenn du meinst, dass es an der Zeit ist, die Tradition zu brechen, dann tu das. Warum scheuen immer alle davor zurück, die Überlieferungen früherer Generationen zu überdenken oder zu überarbeiten?Klar kann ich es brechen, aber im Gegensatz zu den Feministen, ist mir sowas einfach egal. Mit ist egal ob nun Frauen oder Männer zuerst genannt werden. Außerdem sehe ich auch keinen Sinn es zu ändern.
Nein. Es ist die 3. Person Maskulinum Plural. Du hast den Genus vergessen.Und genau hier müsstest du auch sagen:
Heizenberch schrieb:es hat sich nunmal so entwickeltEs war sicher nicht die Machtgeilheit der Männer die unserer Sprache das Masculinum zu verdanken hat. Es hat sich eben einfach so entwickelt. Warum ist eher eine Gefühlssache. Manche Sätze, auch wenn es rein logisch gesehen manchmal keinen Sinn zu machen scheint oder von anders sprachigen Menschen als "ist doch unnötig" empfunden wird, so haben wir mit unserer Sprache auch ein gewisses Gefühl für Stimmingkeit entwickelt. Warum müssen Feministen z. B. "Liebe Mitarbeiter", die vom Verfasser sehr sehr wahrscheinlich völlig Wertneutral verfasst wurde, verändern wollen? Es macht keinen Sinn. Und das Problem ist doch, das die Feministen es nicht bei, wie du sagst "Es zwingt dich niemand", belassen, nein sie wollen es bundesweit erzwingen, jede Behörde, jedes Institut muss sich dem unterordnen. Machen diese Autoren auch nur einen Fehler werden sie zerfetzt von den Feministen "Frauenfeindlich" und so weiter. Warum dieser zwang hier?
Helion schrieb:Eine felsenfeste Feministin wird "... Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen" sagen.Der Plural von Mitarbeiter ist Mitarbeiter. Wenn ich die Anrede also gestalte:
Helion schrieb:Klar lese ich deine Texte. Ich muss aber nicht auf jeden einzelnen Satz eingehen oder?Nein, aber es wirkte so, als hättest du dir einen Teil aus dem Kontext gerissen ;) Ich hatte ja schließlich geschrieben, dass du es nicht auf dir sitzen lassen musst.
Helion schrieb:Klar kann ich es brechen, aber im Gegensatz zu den Feministen, ist mir sowas einfach egal.Schön. Einige wollen die Schulpolitik ändern - anderen ist es egal. Menschen haben nunmal unterschiedliche Interessen. Wenn es dir egal ist, dann musst du doch nicht dagegen halten oder deren Meinung ins Lächerliche ziehen. Lass die Menschen doch machen.
Helion schrieb:Es war sicher nicht die Machtgeilheit der Männer die unserer Sprache das Masculinum zu verdanken hat.Nein. Dann hätte man sicher nicht "die" Männer als Plural genommen oder "sie" als Pronomen für den Plural gewählt. Das behauptet auch niemand. Es gibt Menschen, die drücken ihre Einstellung durch Kleidung aus. Einige halt auch durch Sprache.
Helion schrieb:Manche Sätze, auch wenn es rein logisch gesehen manchmal keinen Sinn zu machen scheint oder von anders sprachigen Menschen als "ist doch unnötig" empfunden wird, so haben wir mit unserer Sprache auch ein gewisses Gefühl für Stimmingkeit entwickelt.Ja. Trotzdem hat der Mensch schon immer an der Sprache rumgedoktort. Wortneuerfindungen sind nichts neues (Höhö - Wortwitz). Wenn es sich wie "Sitt" nicht durchsetzt, dann ist das halt so. Kann dir doch egal sein.
Warum müssen sich Feministen z. B. "Lieber Mitarbeiter", die von Verfassen sehr sehr wahrscheinlich völlig Wertneutral verfasst hat, verändern wollen? Es macht keinen Sinn.Wenn sich jemand so ausdrücken möchte, ergibt es für diese Person wahrscheinlich schon Sinn. Cool, Geil, Diggah, Alta und Co ergeben auch keinen Sinn. Es gab bereits Worte, um das, was man damit meint auszudrücken.
Und das Problem ist doch, das die Feministen es nicht bei, wie du sagst "Es zwingt dich niemand", zu belassen, nein sie wollen es bundesweit erzwingen, jede Behörde, jedes Institut muss sich dem unterordnen.Du deduzierst von einigen wenigen auf die Gesamtheit. Und wenn eine Uni das einführt, dann heißt das noch nicht, dass als nächstes ganz Deutschland dran ist. Such mir doch mal die Petition oder die Quelle raus, die dir verraten hat, dass Feministinnen dieses Ziel verfolgen.
Helion schrieb:Machen diese Autoren auch nur einen Fehler werden sie zerfetzt von den Feministen "Frauenfeindlich" und so weiter. Warum dieser zwang hier?Quelle? Ach ja. Wenn ein Lets-Player auf Youtube auch nur einmal etwas in einem Spiel falsch macht, dann zerfetzen ihn die Zuschauer sofort und beschimpfen ihn als Noob. Welcome to the internet. Dass du von ein paar Menschen, die durch provokante Kommentare Aufmerksamkeit bekommen wollen, auf eine ganze Gruppe schließt, ist echt übertrieben.
Micha007 schrieb:Der Plural von Mitarbeiter ist Mitarbeiter.Der Plural von Mitarbeiterin ist Mitarbeiterinnen. Versuch das Konzept des generischen Genus nochmal zu verstehen.
Heizenberch schrieb:Der Plural von Mitarbeiterin ist Mitarbeiterinnen.Der Plural von "ein Mitarbeiter" ist "viele Mitarbeiter".
Veritasaequita schrieb:Warum sträubst du dich gegen das Wort Mitarbeiterin bzw viele Mitarbeiterinnen?Tue ich ja gar nicht.
Heizenberch schrieb:Nein. Eben nicht.Auch bei diesem Beispiel immer noch eine Silbe mehr :)
Generisches Maskulinum:
"Liebe Studenten"
Generisches Femininum:
"Liebe Studentinnen"
Heizenberch schrieb:Darf ich fragen, wo du herkommst? Dann kann ich dir gerne ein paar Worte heraussuchen, die man nur bei dir so sagt und die jemand von weiter weg nicht verstehen würde.Als derzeitigem Bewohner des Schwabenlands ist mir dieser Umstand bestens vertraut ;)
Heizenberch schrieb:Aber genau das ist beim generischen Femininum nicht das Problem. Ich weiß aus Erfahrung, dass man sich da ganz schnell drauf einstellen kann. Man muss es nur einmal wissen. Es zwingt dich niemand, das zu benutzen. Es zwingt aber auch niemand einen Bayern alle Aspekte seines Dialektes abzulegen. Wenn man da etwas nicht versteht, dann fragt man nach. Oder würdest du ihn ständig korrigieren? Dann wird das eine kurze Unterhaltung.Klar kann man sich drauf einstellen. Man kann sich auch drauf einstellen, dass ich "Bett" statt "Tisch" sage und umgekehrt, oder in meinen Rechnungen die Minus- und Pluszeichen vertausche. Wenn ich aber von der Allgemeinheit verstanden werden möchte, sollte ich das tunlichst lassen. Es ist ja auch in meinem Interesse, die Infos möglichst verständlich rüberzubringen und den Leuten nicht mit privaten Exzentrismen auf die Eier(stöcke) zu gehen.
Solifuga schrieb:Auch bei diesem Beispiel immer noch eine Silbe mehrWow. Nochmal: Was ist das Problem, wenn jemand eine Silbe mehr spricht? Es zwingt dich immernoch niemand, das auch so zu machen.
Solifuga schrieb:Man kann sich auch drauf einstellen, dass ich "Bett" statt "Tisch" sage und umgekehrt, oder in meinen Rechnungen die Minus- und Pluszeichen vertausche.Du änderst die komplette Semantik der Wörter und Symbole. Das generische Femininum ändert nur die Pragmatik oder (wenn man es denn so interpretieren möchte) fügt dem Wort eine weitere Bedeutung hinzu.
Solifuga schrieb:Es ist ja auch in meinem Interesse, die Infos möglichst verständlich rüberzubringen und den Leuten nicht mit privaten Exzentrismen auf die Eier(stöcke) zu gehen.Ja, Diggah. Das geht voll klar, Alter. Merkst du was ich meine? Wenn jemand so in einer Bewerbung schreibt, wird er nicht angenommen werden. Aber wenn er im Privaten so spricht, dann ist das seine Sache.
Solifuga schrieb:Zumal das generische Femininum nichts leisten würde, außer eine bestehende (vermeintliche) Ungerechtigkeit in eine andere (vermeintliche) Ungerechtigkeit umzuwandeln.Wie ist denn das bei Berlinern und Pfannkuchen? Sollte das nicht auch verboten werden? Es hat ja schließlich ein Missverständnis mit einer kleinen Menschengruppe (Berliner haben das erst missverstanden) in ein großes Missverständis mit ganz Deutschland umgewandelt (die ja unter einem Pfannkuchen etwas anderes verstehen). Warum setzt du dich nicht dafür ein, dass Berliner Berliner heißen und Pfannkuchen Pfannkuchen? Oder dass man alle Dialekte abschafft? Ganz ehrlich - ob jemand etwas von klein auf lernt oder sich irgendwann bewusst entscheidet, etwas anders zu Reden, als der Großteil der Deutschen ist doch egal.
Heizenberch schrieb:dass sie einfach etwas anders Sprechen. Du bekommst schon keinen Durchfall von ein bisschen ToleranzTja, das ist die Sorte Mensch, die auch im Auslandsurlaub ihr Schnitzel mit Pommes und Bier bestellen (wollen) und Hotelpersonal mit Deutschkenntnissen erwarten.
Heizenberch schrieb:Wow. Nochmal: Was ist das Problem, wenn jemand eine Silbe mehr spricht? Es zwingt dich immernoch niemand, das auch so zu machen.Das bezog sich auf den Gedanken, das generische Femininum als Standard einzuführen.
Heizenberch schrieb:Du änderst die komplette Semantik der Wörter und Symbole. Das generische Femininum ändert nur die Pragmatik oder (wenn man es denn so interpretieren möchte) fügt dem Wort eine weitere Bedeutung hinzu.Mit Bett/Tisch bzw. plus/minus verhält es sich wie mit den Berlinern/Pfannkuchen bzw. Pfarrern/Pastoren.
Heizenberch schrieb:Ja, Diggah. Das geht voll klar, Alter. Merkst du was ich meine? Wenn jemand so in einer Bewerbung schreibt, wird er nicht angenommen werden. Aber wenn er im Privaten so spricht, dann ist das seine Sache.Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie er im Privaten spricht. Und mir ist es selbst überlassen, wie ich damit umgehe. Gewisse Blogs mit generischem Femininum lese ich zum Beispiel nicht mehr, weil ich mich eben nicht daran gewöhnen konnte, neben den komplexen Inhalten auch noch ständig über die gewollt (aber nicht gekonnt) "andere" Sprache zu stolpern.
Heizenberch schrieb:Warum setzt du dich nicht dafür ein, dass Berliner Berliner heißen und Pfannkuchen Pfannkuchen? Oder dass man alle Dialekte abschafft? Ganz ehrlich - ob jemand etwas von klein auf lernt oder sich irgendwann bewusst entscheidet, etwas anders zu Reden, als der Großteil der Deutschen ist doch egal.Finde ich nicht. Der Dialektsprecher hat die Sprache von klein auf so gelernt, und es ist schwer, sich den Dialekt wieder abzugewöhnen bzw. perfektes Hochdeutsch dazuzulernen. Der GF-Sprecher hat sich aus freien Stücken entschieden, für Verständigungsprobleme zu sorgen, wohlwissend, dass das anderen auf den Zeiger geht.
Heizenberch schrieb:Also hör entdlich mal auf, alle Beführworter des gen. Fem. als Missionare anzusehen und akzeptiere, dass sie einfach etwas anders Sprechen. Du bekommst schon keinen Durchfall von ein bisschen Toleranz.Missionare oder nicht, für mich sind die auf einem Egotrip auf Kosten der Allgemeinverständlichkeit. Man ist ja *so* individuell, wenn man sich bewusst gegen sprachliche Konventionen stellt...
Veritasaequita schrieb:Die Sprache entwickelt sich fortwährend, egal ob es von Nutzen sei, revolutionär, glorreich oder ganz einfach überflüssig. Frauen im Wandel der Zeit bringen sowas eben mit sich. Man sollte sich den immer neuen Gegebenheiten aber eben immer schrittweise anpassen.Dagegen hab ich ja nix gesagt. Wenn sich mit der Zeit die Ansicht durchsetzt, ein generisches Femininum oder durchgehend gendergerechte Formulierungen seien ne gute Sache, dann ist das halt so. Bislang hab ich eher den Eindruck, diejenigen, die das fordern, sind ne kleine, aber laute Minderheit, selbst unter den angeblich diskriminierten Frauen.
Solifuga schrieb:Mit Bett/Tisch bzw. plus/minus verhält es sich wie mit den Berlinern/Pfannkuchen bzw. Pfarrern/Pastoren.Jawohl. Aber nicht wie generisches Maskulinum/Femininum ;)
Solifuga schrieb:Gewisse Blogs mit generischem Femininum lese ich zum Beispiel nicht mehr, weil ich mich eben nicht daran gewöhnen konnte, neben den komplexen Inhalten auch noch ständig über die gewollt (aber nicht gekonnt) "andere" Sprache zu stolpern.Da sag ich auch absolut nichts gegen.
Solifuga schrieb:Finde ich nicht. Der Dialektsprecher hat die Sprache von klein auf so gelernt, und es ist schwer, sich den Dialekt wieder abzugewöhnen bzw. perfektes Hochdeutsch dazuzulernenAlso doch Dialekte abschaffen? ^^
Solifuga schrieb:Aber ganz selbstverständlich das Entgegenkommen aller anderen einzufordern, damit man ungestört sein exotisches Ding durchziehen kann, hat mit Toleranz nichts zu tun.Solange sie das Entgegenkommen denn einfordern. Das tun viele nicht. Sie erwarten von dir nichts, außer, dass du ihre Sprache so interpretierst, wie sie sie meinen. Das setzt aber jeder voraus, wenn er mit dir Spricht. Wenn ich zu dir "Gib mir bitte die Butter" sage, dir klar ist, was ich meine und du trotzdem die Marmelade rüberreichst, dann missverstehst du mich absichtlich. Wenn dir das gen. Femininum zu anstrengend ist, dann sag das so, statt zu sagen, dass es falsches Deutsch sei. Wenn jemand viele Fachbegriffe benutzt, dann kannst du ihn schließlich auch bitten, sich dir verständlich auszudrücken.
Solifuga schrieb:Missionare oder nicht, für mich sind die auf einem Egotrip auf Kosten der Allgemeinverständlichkeit. Man ist ja *so* individuell, wenn man sich bewusst gegen sprachliche Konventionen stellt...Das war damals auch jeder, der Handy, Internet, Laptop, Smartphone, etc gesagt hat. Egotrip auf Kosten der Allgemeinverständlichkeit.
Solifuga schrieb:Wenn sich mit der Zeit die Ansicht durchsetzt, ein generisches Femininum oder durchgehend gendergerechte Formulierungen seien ne gute Sache, dann ist das halt so.Das Problem ist, dass du einerseits sagst, dass es okay ist, wenn sich das durchsetzt, du es aber nicht akzepierst, wenn Menschen es überhaupt probieren zu benutzen. Wie soll sich etwas durchsetzen, was gleich von Beginn an verdammt wird