Sachlicher Unsinn
@Seps13 :merle:Das Alibi von Jens Söring - sinngemäße Darstellung (wie ich es verstehe)
- aus Mortal Thougths, Kapitel 4 -
(1) Tattag, 30. März 85, 15:30 Uhr: Jens, ich muss dir ein kleines Geständnis machen ... ich nehme immer noch Heroin. Sorry, dass ich dich belogen habe, jetzt bin ich ganz auf deine Gnade angewiesen, ich würde es verstehen, wenn du mich verlässt. JS vergibt EH ihre Lügen wegen der Drogen erneut, wie schon 3 Wochen zuvor aufgrund des Briefes aus Denver.
[Das ist der Stoff aus dem Colorado / Denver-Brief vom 8. März 85, den EH in ihrem Ski-Urlaub an JS schrieb, angeblich wiederholte sie dieses "Geständnis" am Tattag, quasi doppelt gemoppelt und als Einleitung der Geschichte rund um Drogen]
(2) EH: Danke für deine erneute Vergebung, ich möchte jetzt endgültig mit den Drogen Schluss machen, aber es gibt ein Problem, ich habe Schulden bei dem Drogendealer JF. (JF erhielt 2 Jahre vor Söring ein Jefferson-Stipendium an der Uni, der Vater war Richter in Lynchburg und bewegte sich angeblich in den gleichen sozialen Kreisen, wie die Haysoms, ob die Eltern von JF oder JF selbst Kontakt zu den Haysoms hatte, ist unbekannt)
(3) JS: Liz, dein spontaner Wunder-Entzug ist mir viel wert, ich bezahle natürlich deine Schulden bei Jim / James F. - EH: Nope, dafür ist es zu spät. Ich habe mit Jim F. vereinbart, eine große Sendung Drogen hier in Washington abzuholen und morgen mit dir zusammen zur Uni zu transportieren.
Wenn du und ich diese Drogenkurierfahrt nicht machen, erzählt JF meinen Eltern, dass ich hier - an dem Wochenende mit dir - Drogen genommen habe. Dabei bin ich sowieso schon ohne ihre Erlaubnis hier.
(4) JS: Öhm, ok, wenn ich morgen bei der Drogenkurierfahrt sowieso schon eine Straftat begehe, dann kann ich dich ja auch heute die 2 Stunden begleiten, wenn du hier in Washington die große Ladung Drogen abholst.
EH: Nope, das geht nicht, Jim hat nur eine Person beim Drogenhändler angekündigt. Außerdem siehst du nicht aus wie ein Junkie, da könnte der Drogenhändler misstrauisch werden.
(5) EH: Aber Jens, du kannst mir helfen, besorg mir für die 2 Stunden, wo ich jetzt kurz weg bin, ein Alibi für meine Eltern. Gehe ins Kino und kaufe 2 Tickets. Wenn Jim meinen Eltern erzählt, ich hätte hier in Washington Drogen genommen, dann gebe ich zu, mit dir hier gewesen zu sein, aber krame diese 2 Tickets raus. Dann werden sie schon glauben, dass ich das ganze Wochenende keine Drogen genommen habe.
[Abgesehen davon, dass 2 Kino-Tickets gar nichts belegen und höchstens einen Zeitraum von 2 Stunden abdecken (wobei man auch im Kino Drogen nehmen kann), machte das Alibi null Sinn, da die Drohung von Jim F. hinfällig war, denn EH + JS folgten ja dem Auftrag von Jim F., waren bereit zur Drogenkurierfahrt am Sonntag.]
(6) Tattag, 16:30 Uhr: Plötzlich ist keine Zeit mehr, EH muss sofort alleine weg und die große Ladung Drogen abholen sowie zum Hotel bringen. Jens findet das mit dem Eltern-Alibi zwar nachträglich vorsorglich bescheuert und sinnlos, aber weil es nun so eilt, macht er es halt ihr zuliebe.
[Als EH in Thailand Drogen für den Lebensunterhalt dealen wollte, befand Söring das als Schwachsinn und machte nicht mit bzw. redete ihr das aus. So folie-a-deuxisch war er also nicht. Aber der Ursprung eines bescheuerten Eltern-Alibis muss ja erklärt werden, was liegt da näher, als EH für dumm zu erklären und es auf Zeitdruck zu schieben.]
(7) Tattag, 17 Uhr: JS geht ins Kino und kauft 2 Tickets. Nach dem Film kommt er um 19:30 Uhr zurück zum Hotel, EH wollte um 18:30 Uhr schon wieder da sein.
(8) Trotz der Eile gibt es plötzlich ein 3-stufiges Alibi. Stufe 2 = Im Hotel ein Essen für 2 bestellen, Stufe 3 = einen weiteren Kinofilm in der Spätvorstellung besuchen und 2 Tickets kaufen. Also setzt sich Söring um 22:15 wieder 2 Stunden ins Kino mit 2 Karten.
(9) Um Mitternacht geht Jens (nach einem vergeblichen Anruf im Hotel) in einen 3. Film "Rocky Horror Picture Show". Da das Alibi nur 3-stufig und nicht 4-stufig war und weil er langsam sauer auf EH ist, kauft JS nun nur 1 Ticket.
(10) Nach der Tat, Sonntag 2 Uhr: EH kommt zurück vom Drogen abholen, was ca. 2 Stunden dauern sollte, nun ist es fast 10 Stunden später. EH: Ich habe meine Eltern getötet, aber ich bin nicht schuldfähig, es waren die Drogen, die Drogen haben es getan, nicht ich. Jens, du musst mir helfen, sonst werde ich hingerichtet. Du musst sagen, ich war den ganzen Abend bei dir, du hast doch die Kino-Tickets vom Eltern-Alibi.
(11) JS: Nene, Liz, das mit dem Alibi funktioniert nicht. Niemand glaubt dem Freund und die Kinotickets beweisen gar nichts. Du bist aber kein Monster, es waren ja die Drogen, du kannst eigentlich gar nix dafür, weißt du was: Ich gestehe einfach für dich die Tat, ich hab da so Immunität und bekomme in D nur Jugendstrafe 5-7 Jahre. Wir tauschen die Rollen, du warst in Washington "before the facts" für das Alibi zuständig und ich am Tatort. Wenn wir es richtig machen, dich als Anstifterin ausgeben und die Briefe aufheben, dann kommst du mit 5 bis 90 :-) Jahren Knast davon.
JS: Liz, wahrscheinlich verhaften sie uns schon hier in Washington, es eilt. Also ich erzähl dir jetzt mal, wie ich deine Eltern ermordet hätte und du korrigierst mich, falls dir noch einfällt, was da im Drogenrausch alles passiert ist, ne. Danach sprechen wir nie wieder darüber, okay?
[Warum erklärt Söring ihr nicht sofort das Rollentausch-Alibi, also was er an dem Abend wo und wann gemacht hat?
Warum fragt Söring nicht nach der großen Ladung Drogen und was damit passierte? Jim F. könnte die toten Eltern finden, wenn er petzen geht. Oder hatte EH die Drogen vor der Tat abgeliefert, obwohl das erst am Sonntag mit JS zusammen geschehen sollte? Aber dann gäbe es ja Zeugen, dass EH nicht in Washington war.
Oder war alles gelogen, was EH zu der Drogenkurierfahrt erzählte? Dann wäre es allerdings ein kaltblütiger geplanter Mord gewesen. Oder war EH vorher noch woanders, Drogen kaufen und konsumieren? Wieder Zeugen ...]