Venice2009 schrieb:so sieht es aus.
Das wäre meine Sichtweise als Geschworener in dem Fall gewesen. Man kann ja nur mit dem arbeiten, was man hat. Obwohl es grundsätzlich unwissenschaftlich ist und bei zB 1000 potenziellen Täter ein Fail wäre, so hätte ich das in diesem speziellen Fall anders gesehen. Denn letztendlich ist kein Indiz ein Beweis und auch ein schwaches Indiz innerhalb einer Indizienkette kann halt den Unterschied ausmachen.
Ich habe mir auch mal überlegt, was ich in Sörings Situation gemacht hätte, vorausgesetzt "Das Versprechen" würde stimmen. Ich hätte meine Geständnisse nach 4 Monaten widerrufen, wo EH den Deal platzen ließ. Die drohende Todesstrafe wäre mir wurscht, weil ich ja unschuldig bin. Mein "Gegner" und der Täter ist EH und daher muss ich rechtzeitig antreten und meine Unschuld beweisen. Im Gegensatz zu Söring wären meine Anwälte und Detektive also schon 1986 beim Autovermieter, Kinobesitzer, Drogenhändler, Drogendealer, CK usw. gewesen. Mehr als wenige Jahre hätte ich in Virginia für eine "After the facts"-Tat nicht zu erwarten.
Söring hat das alles nicht gemacht oder genutzt, weil er schuldig ist, entweder als Täter oder als "Before the facts"-Täter, was in Virginia beides unangenehm ist.
Venice2009 schrieb:Und da sehe ich das grundsätzliche Problem in diesem Fall. JS stellt sehr viele Behauptungen auf, kann sie aber nicht untermauern.
Ouaip, siehe oben. Söring hat selbst darauf verzichtet, rechtzeitig Beweise für seine Unschuld zu finden. Warum? Weil er zu dem Zeitpunkt nicht davon ausging, welche zu finden, weil es keine gab. Das kam alles erst 5, 10, 20, 30 Jahre später, wo er in jedem und allem Fehler sucht oder hineininterpretiert.