Der Mensch Jens Söring
07.05.2018 um 19:58Klar hab ich....Du kannst ja lesen wie ich den blog benenne....ElvisP schrieb:Du hast echt nicht kapiert, was ich sagen wollte, oder?
Macht der dann übrigens wieder dicht wenn die Luft raus ist?
Klar hab ich....Du kannst ja lesen wie ich den blog benenne....ElvisP schrieb:Du hast echt nicht kapiert, was ich sagen wollte, oder?
Ich habe den Film auf Prime gesehen (glaube so an die 4.- Euro wenn ich mich nicht täusche).Aehm schrieb:leider nein, aber soweit ich mich erinnere hatte er deutsche untertitel ...
... ist auf amazon ... weiss nicht ob er sogar in prime kostenfrei ist
In der Tat.bluelle schrieb:Mir scheint Fehler einzugestehen ... mehr als schwierig zu sein.
Ich denke das sollte man - wie so vieles - nicht schwarz/weiß sehen.Mr.Stielz schrieb:In der Tat.
Wenn ich Sörings Version glauben wollte, müsste ich aber anerkennen, dass 100 Geisterfahrer unterwegs sind. Ist es da nicht naheliegender, dass jemand anders Probleme hat, Fehler einzugestehen? Nur mal so zum drüber nachdenken, abseits aller Psychologie, Juristerei und harter Fakten.
Ja, der Fall hat es aber leider an sich, dass es i.W. nur zwei Schubladen gibt und wenig dazwischen. Die Verurteilung auf der einen Seite, die Geschichte des selbstlosen Helden und unschuldigen Opfers auf der anderen Seite; da kann der Fall nur polarisieren.bluelle schrieb:Ich denke das sollte man - wie so vieles - nicht schwarz/weiß sehen.
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Schubladendenken liegt mir eher fern.
Vielleicht bin ich schlecht informiert, aber ich sehe nicht, wo Söring ernsthaft Fehler eingesteht. Das, was er eingesteht (unbeteiligt auf Drogenkurierfahrt zu sein, unwissentlich ein falsches Alibi konstruiert zu haben, eine Doppelmörderin gedeckt und mit einem falschen Geständnis gerettet zu haben, ...) dient nur dazu, wesentlich schwerere Vorwürfe zu entkräften, bis nichts mehr übrig ist als "ein Vergehen wie mehrfaches Falschparken". Allein diese Formulierung lässt tief blicken. Söring malt sich selbst ein bisschen zu weiß, das erhöht den Kontrast zum Schwarzen.bluelle schrieb:Ausserdem hat JS Fehler eingestanden
Das hängt halt auch immer von der Perspektive ab. Du glaubst, er hat sich so auffällig verhalten und die Morde gestanden, weil er sie begangen hat.Mr.Stielz schrieb:Wenn ich Sörings Version glauben wollte, müsste ich aber anerkennen, dass 100 Geisterfahrer unterwegs sind. Ist es da nicht naheliegender, dass jemand anders Probleme hat, Fehler einzugestehen? Nur mal so zum drüber nachdenken, abseits aller Psychologie, Juristerei und harter Fakten.
Jetzt nicht auf den Fall schieben, wenn man es sich einfach machen will.Mr.Stielz schrieb:Ja, der Fall hat es aber leider an sich, dass es i.W. nur zwei Schubladen gibt und wenig dazwischen. Die Verurteilung auf der einen Seite, die Geschichte des selbstlosen Helden und unschuldigen Opfers auf der anderen Seite; da kann der Fall nur polarisieren.
genau, er wolle auf verminderte Schuldfähigkeit hinaus. Genauso wie er zuerst dachte, wenn er die Tat gesteht, wird er nach Deutschland ausgeliefert. Daher wahrscheinlich auch das Geständnis, was er nach 3 Tagen freiwillig abgab. Da auch dieser Plan nicht aufging, wusste er, mit welcher Strafe er in den USa zu rechnen hätte, somit entstand die alternative Geschichte.yasumi schrieb:In Deutschland wäre er vermutlich gar nicht verurteilt worden - bei dem Gespräch mit dem Psychologen und dem deutschen Staatsanwalt lässt sich erkennen, dass Söring auf verminderte Schuldfähigkeit hinaus wollte - und ob ein deutscher Staatsanwalt bei ungewissem Ausgang den Aufwand betrieben hätte, Zeugen aus den USA einzufliegen, um überhaupt irgendwas gegen Söring in der Hand zu haben? Ich habe da meine Zweifel. Ein falsches Geständnis wäre so riskant gar nicht gewesen.
ganz richtig ist das auch nicht. Es gab nun einmal den Briefwechsel vor der Tat, in der JS von einem Dinner schrieb, bei dem die Eltern letzendlich auch zu Tode kamen. Scheinbar sahen das die englischen Ermittler ähnlich, weswegen sie Kontakt mit den Behören in Virginia aufnahmen. Er war unkooperativ, und ja, das macht verdächtigt. Gerade wenn es sich um eine Indizienkette handelt. Genau zu der Zeit als er aufgefordert wurde seine Abdrücke zu hinterlassen, ist er geflohen. Das spricht auch nicht unbedingt für seine Unschuld, und macht verdächtigt. Dann die Flucht, das Geständnis, er wusste einige Details die nur der Täter wissen konnte, er hat eine Narbe, er äußerte sich diesbezüglich vor dem deutschen Staatsanwalt wie genau es dazu kam. Außerdem brachte er EH ins Spiel, dass es möglich wäre, dass sie auch am Tatort gewesen ist. Obwohl er sie doch eigentlich retten wollte? Er, der niemandem zum Henker schickt? Dann die Rüclnahme des Geständnisses erst nach 4 Jahren, kurz vor seinem Prozess. Obwohl EH bereits verurteilt war.yasumi schrieb:Die die glauben, Söring sei der große Manipulator, vergessen dabei, dass die Version, die sie für die wahre halten, ebenfalls von Söring stammt - und die Wahrscheinlichkeit, dass sie der Wahrheit entspricht, gering ist. Das wäre die Ironie in diesem Fall, wenn die, die glauben, Sörings Manipulationen durchschaut zu haben, selber Opfer seiner Manipulationen geworden wären.
Richtig. Nichts deutete auf Söring als Täter hin, selbst nach 1,5 Jahren Ermittlungen nicht. Man ging von einer Frau aus, die der Familie nahe stand. Erst durch Elizabeths Aussage konnte Söring der Prozess gemacht werden. Falls sie die Täterin war, dann hätte sie ein Motiv, ihn als Täter zu benennen.Venice2009 schrieb:Insbesondere wurde in dem Fall 1,5 Jahre ermittelt, bevor die beiden letztendlich geschnappt wurden. Denn es wurde weder nach den beiden gefahndet, noch gab es einen internationalen Haftbefehl.
Genau das meinte ich mit:Venice2009 schrieb:Dass man ihm diesen Unfug nicht glauben möchte, ist für mich mehr als nachvollziehbar.
----------------yasumi schrieb:Man kann natürlich die Meinung vertreten, wer sich so auffällig und verdächtig verhält braucht sich nicht zu wundern, wenn er dann für einen Mörder gehalten wird: Selber Schuld.
Aber wir sind ja hier nicht im Kindergarten.
Aus dem selben Grund, wie du dir überlegt hast, ob Elizabeth später nochmal im Haus war: wenn es Spuren von ihr im Haus gab, müssen sie erklärt werden. Und wenn man - wie du jetzt und Söring damals - Elizabeth als Täterin ausschließen will, muss man sich eben eine Erklärung ausdenken, egal wie merkwürdig diese auch ist.Venice2009 schrieb:Außerdem brachte er EH ins Spiel, dass es möglich wäre, dass sie auch am Tatort gewesen ist.
Naja, EH kann es ja nicht gewesen sein. Sie hat die Blutgruppe B. Es wurde eine Person mit der Blutgruppe 0 gesucht. Die Blutgruppe die JS hat. Scheinbar gab es keine andere weibliche Person der man hätte die Tat nachweisen können. Warum glaubt du diesem Profil denn so uneingeschränkt? Meinst du solche Profile sind unfehlbar?yasumi schrieb:Richtig. Nichts deutete auf Söring als Täter hin, selbst nach 1,5 Jahren Ermittlungen nicht. Man ging von einer Frau aus, die der Familie nahe stand. Erst durch Elizabeths Aussage konnte Söring der Prozess gemacht werden. Falls sie die Täterin war, dann hätte sie ein Motiv, ihn als Täter zu benennen.
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warum ist nicht davon auszugehen? Dass nicht mehr so intensiv ermittelt wird wie zu Beginn ist klar. Selbst heute gibt es noch Cold Cases die nach 30 Jahren aufgeklärt werden. Die Fälle werden also immer wieder herausgekramt.mr_majestic schrieb:ca. 1 Jahr nach den Morden und 6 Monate nach der Flucht) Personen vernommen hätte oder weitere Verdächtigungen ausgesprochen. Auch ist nicht davon auszugehen, dass weiterhin 24h/Tag, wie angeblich zu Anfang, in den Fall für Ermittlungen
investiert wurden.
Er ist dann zu Updike, beide sind nach London und daraufhin wurde Anklage erhoben und der Case gebastelt. Da Updike ziemlich
Ja. Wie man den Fall sieht, hängt vor allem davon ab, wie man den Fall sehen will. Es gibt halt keine eindeutigen Beweise.Venice2009 schrieb:du erklärst es so für dich, woher willst du wissen, dass er so dachte? Das ist doch nur Deine Annahme, es könnte doch genauso gut sein, dass er plötzlich umschwenkte, weil er sah was ihm für eine Strafe drohte und er brachte deshalb EH ins Spiel. Ihm wurde bewusst, auf was er sich eingelassen hatte? Könnte doch auch eine plausible Erklärung sein?
aber das ist es doch genau in diesem Fall und darum dreht sich doch der ganze Strang hier aus Sicht der Zweifler oder gar Überzeugten...Venice2009 schrieb:warum ist nicht davon auszugehen? Dass nicht mehr so intensiv ermittelt wird wie zu Beginn ist klar. Selbst heute gibt es noch Cold Cases die nach 30 Jahren aufgeklärt werden. Die Fälle werden also immer wieder herausgekramt.
Ich will Söring nicht als Täter sehen. Ich sehe die Indizien, die, wie ich finde, klar für ihn als Täter sprechen. Er hat es in all den Jahren nicht geschafft, einen tatsächlichen Beweis für seine Unschuld zu liefern. Selbst die DNA-Analyse ist zwielichtig zu betrachten.yasumi schrieb:Ja. Wie man den Fall sieht, hängt vor allem davon ab, wie man den Fall sehen will. Es gibt halt keine eindeutigen Beweise.
Du willst Söring als Täter sehen, und deswegen drehst du alles so, dass am Ende ein "er war's" rauskommt.
Ich weiß nicht, was da passiert ist, deswegen bewerte ich die Umstände im Zweifel zu seinen Gunsten.
naja, der Fall war für Gardner mit dem Urteil geschlossen. Das Urteil wurde durch mehrere Instanzen bestätigt. Hätte Gardner auf eigene Faust und eigene Kosten weiter ermitteln sollen bzw. gab es keinerlei Anlass dazu.mr_majestic schrieb:Für Gardner ist er seit der Verurteilung geschlossen (und innerlich natürlich schon vorher). Gardner ist persönlich mit Söring aneinander geraten seit dessen Erstvernehmung.
Ich denke Du wolltest zuvor argumentativ 1,5 Jahre Ermittlung unterstreichen. Meine Bewertung ging eher zu einer Tendenz von null Ermittlungen während der 6 Monate nach der Flucht, mit Ausnahme: wo sind die bzw. könnten die sein (Kim hatte den Ermittlern auch Briefe gegeben).Venice2009 schrieb:naja, der Fall war für Gardner mit dem Urteil geschlossen. Das Urteil wurde durch mehrere Instanzen bestätigt. Hätte Gardner auf eigene Faust und eigene Kosten weiter recherchieren sollen bzw. gab es keinerlei Anlass dazu.