Der Mensch Jens Söring
31.12.2023 um 10:32@blorgempire
Warum ich das alles geglaubt habe, was in diesem Film wiedergegeben wurde?
Es fühlte sich gut an, richtig und passend. Es fühlte sich "hygge" an. Es schien alles zu stimmen.
Die Unterstützer*innen wirkten so seriös, die vermeintlichen Fakten wurden so klar dargestellt.
Ich habe in der Folge überlegt, auch Unterstützer dieses bedauernswerten unschuldig Inhaftierten zu werden und die Sache dann etwas genauer betrachtet.
Und am Ende einfach aus dem Bauch heraus dagegen entschieden.
Da stimmte etwas nicht; keine Ahnung, was, aber da passte vieles, nur kleine Teilchen, nicht so ganz.
Man mag von den US-Amerikanern halten, was man will, aber dass jemand nur und ausschließlich aufgrund eines Sockenabdrucks verurteilt wird, erschien mir z.B. doch sehr fragwürdig.
Auch das Missverhältnis zwischen seiner Unschuldsbehauptung und dem Schweigen der ebenfalls verurteilten Elizabeth machte mich stutzig - was hätte sie davon gehabt, nach all den Jahren, im Rahmen einer persönlichen Veränderung nicht auch zu sagen: "Jens habe ich übrigens zu Unrecht beschuldigt." Dazu hat er zwar irgendwas geschrieben, aber das war so hanebüchen, dass ich ihm einfach nicht geglaubt habe.
Die Story lief nur, wenn Elizabeth als psychotische Figur dargestellt wurde, und das schien sie aber nach den wenigen Veröffentlichungen von ihr und über sie zu der Zeit - also um 2010 - gar nicht zu sein. Auch die von Jens S. beschriebene Heroinabhängigkeit, der Dealer, die zu erledigenden Geldgeschäfte - das passte so nach meinem Verständnis kaum. Es fühlte sich im Gesamtzusammenhang total falsch im Sinne von unstimmig an.
Von Anfang an hat mich gestört, dass er beschrieb, er habe an seine diplomatische Immunität geglaubt. Heute sagt er: "Eine Form von...", aber damals sagte er und schrieb er in seinen Newslettern aus dem Gefängnis etwas anderes.
Ich ging früher in Bonn zum Gymnasium, als es noch Bundeshauptstadt war, und da waren auch einige Angehörige von Diplomaten auf der Schule. Ein ständiges Thema war, dass diese für das Falschparken einer Diplomatenkarosse keine Knöllchen zahlten und sich darüber kaputt lachten. Dass sie aber freie Fahrt für Straftaten gehabt hätten, hat niemand, auch sie selbst nicht, angenommen oder jemals behauptet. Auch das leuchtete mir deshalb einfach überhaupt nicht ein.
Nicht zuletzt erinnere ich mich, dass er neben dem Newsletter eine Zeitlang kleine Zwischenberichte "Flaschenpost" veröffentlichte, und weil ich den Newsletter nie abonniert hatte, sondern unregelmäßig auf die Website schaute, fiel mir auf, dass diese Berichte plötzlich abrissen - ohne Erklärung, jedenfalls fand ich keine, und mein Gefühl war: "Ah, Ballon gestartet, keinen Erfolg gehabt, abgestürzt." Das ist jedenfalls unhöflich, wenn man doch weiterhin auf der Suche nach Unterstützern ist.
Sehr irritiert hat mich, dass seine eigene Familie den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Und er hat seinen Vater in einem Newsletter übelst beschimpft, ihm öffentlich vorgeworfen, er habe sein - Jens' - Vertrauen missbraucht in Sachen Erbe der Großmutter. Heute sagt er, es sei privat - was stimmt - und er wolle ihnen nicht noch mehr Leid zufügen. Ich fand, die damals zugefügten und heute noch nachlesbaren beleidigenden Unterstellungen (Andrew Hammel hat den Link "gesichert") einfach unfassbar.
Das war er nicht mehr, der nette Jens, der in dem Film dargestellt wurde.
Da blitzte der skrupellose manipulative Mensch durch, der er vermutlich ist.
Als er dann entlassen und abgeschoben wurde, ganz eindeutig mit dem Etikett: "NICHT UNSCHULDIG, sondern einfach aus GNADE", denn das hat die Justizbehörde aus Virginia eindeutig immer so gesagt, habe ich auch nicht so viel Kenntnis von ihm genommen, weil ich keine Talkshows ansehe, ich mag das Format einfach nicht. Den Film "Das Versprechen" habe ich mir auch nicht angesehen. Er hatte ja lautstark vorher verkündet, was dort zu sehen sein würde.
Erst durch die Zeitungsartikel von Andrew Hammel in der FAZ und zuletzt ganz stark durch den Podcast "Das System Söring" hatte ich das Gefühl: Ja, so passt es alles zusammen. Er behauptet ja bis heute, eigentlich habe das virginianische Justizsystem im Grunde doch tiefe Zweifel an seiner Schuld gehabt - aber das stimmt nachweislich und vor allem nachlesbar NICHT.
So ist das überhaupt nicht, und so war das auch niemals. Es passt nur in seine "fabricated story".
Sorry für den langen Text.
Aber so ganz ohne weitere Information - ja, am Anfang habe ich ihm gefühlsmäßig seine Story geglaubt. Jedenfalls: Fast.
Allen ein frohes Silvester 2023!
Warum ich das alles geglaubt habe, was in diesem Film wiedergegeben wurde?
Es fühlte sich gut an, richtig und passend. Es fühlte sich "hygge" an. Es schien alles zu stimmen.
Die Unterstützer*innen wirkten so seriös, die vermeintlichen Fakten wurden so klar dargestellt.
Ich habe in der Folge überlegt, auch Unterstützer dieses bedauernswerten unschuldig Inhaftierten zu werden und die Sache dann etwas genauer betrachtet.
Und am Ende einfach aus dem Bauch heraus dagegen entschieden.
Da stimmte etwas nicht; keine Ahnung, was, aber da passte vieles, nur kleine Teilchen, nicht so ganz.
Man mag von den US-Amerikanern halten, was man will, aber dass jemand nur und ausschließlich aufgrund eines Sockenabdrucks verurteilt wird, erschien mir z.B. doch sehr fragwürdig.
Auch das Missverhältnis zwischen seiner Unschuldsbehauptung und dem Schweigen der ebenfalls verurteilten Elizabeth machte mich stutzig - was hätte sie davon gehabt, nach all den Jahren, im Rahmen einer persönlichen Veränderung nicht auch zu sagen: "Jens habe ich übrigens zu Unrecht beschuldigt." Dazu hat er zwar irgendwas geschrieben, aber das war so hanebüchen, dass ich ihm einfach nicht geglaubt habe.
Die Story lief nur, wenn Elizabeth als psychotische Figur dargestellt wurde, und das schien sie aber nach den wenigen Veröffentlichungen von ihr und über sie zu der Zeit - also um 2010 - gar nicht zu sein. Auch die von Jens S. beschriebene Heroinabhängigkeit, der Dealer, die zu erledigenden Geldgeschäfte - das passte so nach meinem Verständnis kaum. Es fühlte sich im Gesamtzusammenhang total falsch im Sinne von unstimmig an.
Von Anfang an hat mich gestört, dass er beschrieb, er habe an seine diplomatische Immunität geglaubt. Heute sagt er: "Eine Form von...", aber damals sagte er und schrieb er in seinen Newslettern aus dem Gefängnis etwas anderes.
Ich ging früher in Bonn zum Gymnasium, als es noch Bundeshauptstadt war, und da waren auch einige Angehörige von Diplomaten auf der Schule. Ein ständiges Thema war, dass diese für das Falschparken einer Diplomatenkarosse keine Knöllchen zahlten und sich darüber kaputt lachten. Dass sie aber freie Fahrt für Straftaten gehabt hätten, hat niemand, auch sie selbst nicht, angenommen oder jemals behauptet. Auch das leuchtete mir deshalb einfach überhaupt nicht ein.
Nicht zuletzt erinnere ich mich, dass er neben dem Newsletter eine Zeitlang kleine Zwischenberichte "Flaschenpost" veröffentlichte, und weil ich den Newsletter nie abonniert hatte, sondern unregelmäßig auf die Website schaute, fiel mir auf, dass diese Berichte plötzlich abrissen - ohne Erklärung, jedenfalls fand ich keine, und mein Gefühl war: "Ah, Ballon gestartet, keinen Erfolg gehabt, abgestürzt." Das ist jedenfalls unhöflich, wenn man doch weiterhin auf der Suche nach Unterstützern ist.
Sehr irritiert hat mich, dass seine eigene Familie den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Und er hat seinen Vater in einem Newsletter übelst beschimpft, ihm öffentlich vorgeworfen, er habe sein - Jens' - Vertrauen missbraucht in Sachen Erbe der Großmutter. Heute sagt er, es sei privat - was stimmt - und er wolle ihnen nicht noch mehr Leid zufügen. Ich fand, die damals zugefügten und heute noch nachlesbaren beleidigenden Unterstellungen (Andrew Hammel hat den Link "gesichert") einfach unfassbar.
Das war er nicht mehr, der nette Jens, der in dem Film dargestellt wurde.
Da blitzte der skrupellose manipulative Mensch durch, der er vermutlich ist.
Als er dann entlassen und abgeschoben wurde, ganz eindeutig mit dem Etikett: "NICHT UNSCHULDIG, sondern einfach aus GNADE", denn das hat die Justizbehörde aus Virginia eindeutig immer so gesagt, habe ich auch nicht so viel Kenntnis von ihm genommen, weil ich keine Talkshows ansehe, ich mag das Format einfach nicht. Den Film "Das Versprechen" habe ich mir auch nicht angesehen. Er hatte ja lautstark vorher verkündet, was dort zu sehen sein würde.
Erst durch die Zeitungsartikel von Andrew Hammel in der FAZ und zuletzt ganz stark durch den Podcast "Das System Söring" hatte ich das Gefühl: Ja, so passt es alles zusammen. Er behauptet ja bis heute, eigentlich habe das virginianische Justizsystem im Grunde doch tiefe Zweifel an seiner Schuld gehabt - aber das stimmt nachweislich und vor allem nachlesbar NICHT.
So ist das überhaupt nicht, und so war das auch niemals. Es passt nur in seine "fabricated story".
Sorry für den langen Text.
Aber so ganz ohne weitere Information - ja, am Anfang habe ich ihm gefühlsmäßig seine Story geglaubt. Jedenfalls: Fast.
Allen ein frohes Silvester 2023!