Der Mensch Jens Söring

Andrew Hammel hat eine, wie ich finde, brillante Analyse erstellt zur Rechtmäßigkeit mit der Vermarktung eines Verbrechens Einkünfte zu erzielen:

https://thesoeringcase.substack.com/p/is-the-virginia-son-of-sam-law-constitutional?utm_source=%2Fsearch%2Fnetflix&utm_medium=reader2

Leider wird JS Wege finden über den Unterstützerkreis an die Tantiemen/Honorare seiner Talk-Shows und Filme zu gelangen. Dieses Geld stünde den Opfern seines sinnlosen Kreuzzugs zu.

Ob irgendjemand in den USA die Staatsanwaltschaft in Virgina dazu bringen kann die einnahmen von JS zu untersuchen?

rimbaud schrieb:Ob irgendjemand in den USA die Staatsanwaltschaft in Virgina dazu bringen kann die einnahmen von JS zu untersuchen?

Ich glaube nicht, dass sich die Gerichtsbarkeit in Virginia noch um den entlassenen Doppelmörder schert.
Und ob sie aus der Ferne beobachtet, wieviel Geld Söring mit der falschen Darstellung seines Falls generiert, ist zweifelhaft.
Welche "Behörde" wäre denn für einen solchen Fall zuständig?
Ich denke, es würde auch schwierig, aus Virginia eine Klage zu starten. Schließlich ginge es um Einnahmen, die in Deutschland erzielt werden. Da müsste schon Aufwand betrieben werden.

@MisterStringer
Ich glaube nicht, dass er noch sehr viel Geld generiert. Muss er vielleicht auch gar nicht: Theoretetisch reichen ihm doch 3-4 loyale Hybristophile, die ihn durchfüttern. Die Videos sind dann Fanservice für diesen kleinen Kreis. Springt mal eine seiner "Holden" ab oder wird knickerig, muss er sich etwas mehr ins Zeug legen, um eine neue "Spenderin" zu gewinnen. Das kann gut reichen, um sich ohne gescheite Arbeit durchzuwursteln.

blorgempire schrieb:Ich glaube nicht, dass er noch sehr viel Geld generiert

Das sehe ich auch so. Woher soll es denn auch kommen?

blorgempire schrieb:Theoretetisch reichen ihm doch 3-4 loyale Hybristophile,

Das stimmt natürlich. Aber die suchen sich doch auch eher was Knackiges, Junges und nicht so ein Krischperl mit knappen 60.

trevish schrieb:Aber die suchen sich doch auch eher was Knackiges, Junges und nicht so ein Krischperl mit knappen 60.

Das siehst du falsch. Sein "Freundeskreis" altert mit ihm. Noch kann er die Damen Ü40 "abgreifen", bald sind die Spenderinnen "Ü50" ... und so geht es das immer weiter.
Man reift halt mit seinen Erfahrungen.

@trevish
Ich habe ja wenig Einblick oder Kenntnis vom Lebensstil eine ex Insassen ohne Berufsausbildung. Das nennt man in besseren Kreisen heutzutage Privatier oder Bohemien Lifestyle. Warscheinlich ist er auch ohne Rentenansprüche oÄ ( woher auch). Was für einen Bedarf, dürfte denn ein Herr seiner Stellung ( LOL) mntl haben? Krankenversicherung? Miete? Auto, Nahrung? Equipment für seine diversen Performances? 2000€ 3000€ mntl? Das muss man erst mal haben. Alleine die KV mntl für einen Mann seines Alters. Theoretisch müsste er sich Rücklagen bilden für die Seniorenzeit. Nur Grundsicherung als Rentner? Der ist geradezu gezwungen, uns weiter zu nerven.
Wenn er doch bloß eine alte reiche Erbin und Witwe treffen würde, die ihn adoptiert. Damit wäre ihm und eigentlich allen geholfen. Auch der deutsche Steuerzahler wäre damit vom Haken, ihn später durchzufüttern.
So übel sieht er doch nun nicht aus, da sollte sich doch ein Gönner*in finden, die (der) sich erbarmt. Ich glaube gerne an solche happyendings… ihr etwa nicht?
Das hat es alles schon gegeben. Da gibts genug Beispiele. Sogar ein DSDS Sänger wurde mE nach, schon mal von einer reichen Witwe adoptiert. Niemand würde ihm ein spätes reifes und vor allen reiches Glück missgönnen. Erbschaft kann was schönes sein, wenn man es nicht so mit Arbeit from 9 to 5 hat. Meinen Segen hätte er. Hauptsache er verschont Germany zukünftig, mit seinen Geschichten aus dem Paulanergarten.

@calligraphie
@blorgempire

Wie passt diese spärliche Spendenaktivität auf GoFundMe zu der Annahme, dass er reiche Gönnerinnen hat?
Die paar Kröten reichen ja kaum, anständig Silvester zu feiern. Geschweige denn, Rücklagen für das Alter zu schaffen.

@trevish
Gönnerinnen und 1€ Spender? Dazwischen liegen Welten. Eine Gönnerin ist spendabel und redet nicht drüber. Sie will auch keine, steuerlich absetzbare Spendenbescheinigung. Wobei ich nicht mal genau weiß, ob bei go Fund mE , der Fiscus ein Auge drauf hat? Ist ja schließlich eine Art Einkommen und darauf müssten theoretisch Steuern erhoben werden. Es sei denn, Söring ist jetzt eine gemeinnützige Sache geworden oder er hat eine Stiftung zu seinen Gunsten gegründet.
Aber ja, zwei drei mitfühlende best age Frauen von damals, würden ausreichen, ihm das Leben etwas zu versüßen.

calligraphie schrieb:Aber ja, zwei drei mitfühlende best age Frauen von damals, würden ausreichen, ihm das Leben etwas zu versüßen.

Meinst du, die verlangen Gegenleistungen? Das dürfte sich für ihn schwierig gestalten.

@trevish
Oh je, so tief möchte ich mich zugegebenermaßen nicht reindenken. Wer weiß schon, warum die Ladys früher so aufopferungsvoll für ihn gearbeitet haben? Warscheinlich keine romantischen Gründe. Frauen die auf die richtig harten Jungs fliegen ( zb Joran Van der Sloot oder Chris Watts) die haben solche Beweggründe. Bei Söring war es evtl sein kindliches Aussehen, die gespielte Unschuld vom Land. Das verkannte Genie. So was weckt mütterliche Beschützerinstinkte.
Da gab es eine katholische Lehrerin. Die hat selbst mal gesagt ( in einem ihrer zahlreichen Interviews) sie hätte mit Jens einen zusätzlichen Full Time Job übernommen. Die hat sogar geweint wegen ihm und sich echt aufgeopfert. Mit Liebe hatte das alles womöglich sehr wenig zu tun. Nächstenliebe wäre wohl der bessere Begriff.
Warum zb eine Frau Steinberger, sich so derartig undistanziert auf Sörings Schleimspur begeben hat, werde ich evtl niemals nachvollziehen können.
Diese Szenen dort am Flughafen, waren so befremdlich. Erwachsene Frauen krallen sich regelrecht hysterisch an ihm fest. Als ob ihr Erstgeborener höchstpersönlich nach ner Klassenfahrt, nach Hause kommt. Oder die Frau Hillers heutzutage. Das grenzt für mich an Kult. Irgendwas muss er an sich haben, dass er eine bestimmte Sorte Frauen, so derartig vereinnahmen kann.

@calligraphie

Diese Szenen vom Flughafen dürften heute der einen oder anderen Dame oder dem einen oder anderen Transatlantik-Beauftragten sehr peinlich sein.
Wobei diese Kumpelinen am Airport eine hohe Peinlichkeitstoleranz zu haben schienen.
Das war kaum auszuhalten.

Anabell H. sollte froh sein, dass wenigstens dieser Kelch an ihr vorbeigezogen ist.

Der Herr Richter und die Geistschreiberin hingehen bedauern vermutlich, nicht von Anfang an involviert gewesen zu sein. Vermute ich mal.

@trevish
Umso unverständlicher ist es heute, dass der Knabe im Internet um Geld betteln muss. Da waren soviele begeisterte Herrschaften am Airport. Was wollte man nicht alles für ihn tun, als er noch im Kerker schmachtete. Da war von Bürgschaft die Rede, wenn man ihn nur entlassen würde, in die Obhut der deutschen Fürsprecher. Man hatte ihm Kleidung, Wohnung, Handy besorgt. Warscheinlich auch ärztliche Betreuung usw. Und heute? Da waren ja ganze Rudel von deutschen Abgeordneten aus dem Parlament dabei. Alle wollten ihn zurück haben. Da wundert es schon, dass ihr Schutzbefohlener von einst, ihr Gut Menschen Objekt, heutzutage mit der Sammelbüchse scheppern muss.

calligraphie schrieb:heutzutage mit der Sammelbüchse scheppern muss.

Meinst du, der zieht in Hamburg mit der Betteldose los? Inkognito? Ohne Brille aber mit angeklebtem Bart?
Klingt im ersten Moment unwahrscheinlich, aber nach all seinen Aktionen, die bis heute anhalten, halte ich selbst das für möglich. Vielleicht probiert er auch deshalb das Gitarrenspiel.

@trevish
Also echtes Spenden sammeln auf der Straße, ist harte Arbeit. Das wäre nichts für Söring. Davon kannst du ausgehen. Betteln bei Wind und Wetter? Er hat’s gerne bequem. So wie mit gofundme. Das kann er sogar vom Bett aus mit Pantoffeln am Fuß organisieren. Dazu muss er sich nicht mal bewegen.
Jens hat sich vermutlich noch nie für echte Arbeit interessiert. Er ist genau zur richtigen Zeit zurück in die Zivilisation gekommen. Digital ist ideal für Menschen, die nicht vorhaben, sich morgens aus dem Bett zu quälen, für ein ordinäres Leben mit Mindestlohn und irdischen Nöten. Da hat der schlaue Fuchs alles richtig gemacht. Ein ganz neuer Typus an influencer ist geboren. Der alternde Intellektuelle Doppelmörder aus Übersee. Er belustigt und bereichert den Kulturbetrieb in Deutschland, auf eine ganz neue Art und Weise. Er bringt Menschen dazu, sich in ernsthaften Podcasts und Dokumentationen mit ihm zu befassen. Das muss man ihm lassen. Deutschland ist ihm voll auf den Leim gegangen. Zumindest bis 2019/20.

JS hat jahrelang sein Narrativ aufgebaut um überstellt zu werden / frei zu kommen.
Einmal in Freiheit erkannte er, dass Vermarktungspotential seines Falles und konnte dies erfolgreich mit den willfährigen Lanz, Pracht und den anderen Boulevard-Akteuren testen.
Andrew Hammel hat das verhindert - und den deutschen Journalismus zurecht vorgeführt. Diesem Mann kann man nicht genug danken!
Es dauert nicht lange und der Ex-President, der Richter und, und, und ... (Grisham, Knox, Steonberger sind ja wohl schon abgerückt, Daniela wird das wohl nicht so bald können, sie muss ja ihre Unkosten für 'Recherche' wieder rein holen...) werden sich öffentlich sichtbar abwenden.
Die Verwertungslogik des Falles lässt nur noch eine dritten und letzten Akt zu:
Die öffentliche Beichte und reumütge Bitte um Vergebung.
Entsprechend medial begleitet (RTL2 ?) wird JS nichts anderes bleiben als 'den Ofarim zu machen':
Er wird beichten müssen:
'ja, ich war es alleine, war jung und naiv unter dem Einfuss dieser bipolaren B*tch...',
er wird hierbei rechtlich, psychologisch und medial öffentlichkritswirksam begleitet werden (Bärbel Schäfer? Michel Friedman? Gar Gil Ofarim?). So eine kleine 3 teilige Ministaffel (gesponsert von Kik, 1&1, congstar etc.) könnte ihm einen 5-stelligen Betrag einbringen und so seine größten Finanzprobleme (vorerst) lindern.
Danach können wir nur hoffen, dass JS wieder Fuss fasst und mit 'Blackbird' weiter an seiner Fingerpicking arbeitet.
Eine Partnerin? Ein Bursche, der bis mitte 50 kaum gelegenheit hatte Beziehungserfahrung zu sammeln?
Schwierig, aber nicht unmöglich, da draußen gibt es wohl viele furchtlose Ladies, die zwischen Bemütterung und Romantik hin und her pendeln...

rimbaud schrieb:Einmal in Freiheit erkannte er

Laut Anabell H. hat er schon früher geplant, seine Story zu vergolden.
Genau genommen ja sogar schon 1986, als er gegenüber Terry Wright entsprechende Äußerungen tätigte.

@trevish
Genau so war es. Er hat ja wohl damals bereits mitbekommen, wieviel Kohle aus dem Verkauf von zb Exklusivrechten ( Hollywood ruft) oder Biographien oÄ zu machen wären. Man müsste sich nur mal prominente Fälle aus den Achtzigern anschauen. ( Robert Chambers/ Oder zb Stefanie Lazarus, Menendez Brüder) daraus lässt sich doch ne Menge machen. Hat Söring ja auch getan. Nur leider eben nicht erfolgreich. Seine Bücher im Knast waren kein finanzieller Erfolg. Hollywood hat auch nicht angefragt. Aber natürlich, dürfte er die Tatsache in Betracht gezogen haben, eines Tages mal sehr reich zu werden, mit seiner mordslustigen Story. Ja nun, bisher ist er davon wohl noch weit weg. Hollywood wird nicht mehr anklopfen, Netflix war wohl auch eine Enttäuschung für Söring. Ich vermute mal ganz kühn, hätte Söring im Knast bunte Bildchen gemalt oder kleine Holzschnitzereien und Patchwork Decken gehäkelt, wäre er heute wohlhabend. Kunst von wirklich harten Jungs hinter Gittern, lässt sich heutzutage besser verwursten, als Bücher über den Weg zu Gott oder Knast Storys.

Hallo Zusammen,

der Fall ist wirklich interessant. Um Herrn S scheint sich geradezu ein Unschuld-Kult gebildet zu haben, obwohl seine Geschichte mehr als zweifelhaft ist. Als Student habe ich den Fall einmal angeschaut und habe die Unschuld-Vermutung für plausibel gehalten. Jüngst bin ich über ihn gestolpert und er erschien mir irgendwie seltsam narzisstisch, wenn nicht psychopathisch. Letztendlich bleibt von seinen Argumentationen nicht viel übrig. Und man hört ihn nie irgendwie bewegt oder traurig über die Opfer oder das Schicksal seiner Ex. Er fühlt sich als Opfer, egal was man ihm nachweisen würde.

Gibt es irgendwelche Aussagen seiner Familie oder früherer Freunde? Die ihn beschreiben? Ich meine solche Menschen fallen ja nicht vom Himmel.

Ich gehe davon aus, dass er, wie er es auch in Briefen an E. angedeutet hat, eine sehr dunkle, rasende Seite hat, die er vielleicht sogar abgespalten hat, derer er sich vielleicht nicht gänzlich bewusst zu sein scheint oder die er durch ständige Unschuldsbeteuerungen von sich hält. So etwas gibt es nunmal. Da erübrigt sich die Frage, ob ihm das alles bewusst ist oder nicht. Es ist interessant, wie unkritisch die Medien sind. Man müsste nur einmal bei echten Experten nachfragen, wie es in ihm aussehen könnte. Man würde erfahren, was die Anziehung solcher Menschen ausmachen kann. Es wird spannend bleiben, denn er wird kein stilles und besinnliches Leben führen. Und was geschieht, wenn die Menschen sich von ihm abwenden, den Medien die Sache zu heiß wird? Er Niederlagen erleben wird?
Er wird wohl immer verstörender werden

gugelu schrieb:Er fühlt sich als Opfer, egal was man ihm nachweisen würde.

Das macht doch auch aus seiner Sicht Sinn. Hatte sich sein Weg nie mit dem der Bienenkönigin gekreuzt hätte er vermutlich nie die Klinge geschwungen. Also ist er am Ende ja doch neben seiner Eigenschaft als eigenverantwortlicher Täter auch ein Opfer der Manipulation durch El!zab!tch™ in Kombination mit Testosteronüberschuss.

Er sieht sich vermutlich so, deswegen plädiert er auch auf unschuldig. Dafür muss er natürlich die Story so anpassen, dass er nichtsahnend in Washington auf seine Freundin gewartet hat, um sie später vor dem elektrischen Stuhl zu retten.

trevish schrieb:Wie passt diese spärliche Spendenaktivität auf GoFundMe zu der Annahme, dass er reiche Gönnerinnen hat?

Vermutlich nutzt er einfach nur alle sich bietenden Geldbeschaffungswege. Nach dem Motto: Raffen, was geht.

In dem hier schon verlinkten Depressionsvideo antwortet er (Min 4:43) auf die Frage, welchen Wunsch er sich nächstes Jahr erfüllen möchte:

Hahahaha, ich werde mir tatsächlich nächstes Jahr einen sehr sehr großen Wunsch erfüllen, aber den möchte ich hier nicht preisgeben. Das ist ... äh ich bin leider gezwungenermaßen eine Person des öffentlichen Lebens, und nächstes Jahr wird ein sehr großer Wunsch für mich in Erfüllung gehen, aber ähm darüber möchte ich hier nicht sprechen.

Und danach ergänzt er den von seinem Gesprächspartner angefangenen Satz: "Wenn ich unendlich Geld zur Verfügung hätte, würde ich ..." mit

... ähm, mich um die vielen Justizopfer in den Vereinigten Staaten kümmern, tatsächlich.

Gefolgt von noch ein paar Sätzen mit vielen Ähms.
Das inflationär benutzte Wort "tatsächlich" hat er inzwischen ja auch schon für sich entdeckt. Eignet es sich doch hervorragend, um seine Aussagen irgendwie wahr erscheinen zu lassen.

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/tatsaechlich-modewort-gesellschaft-jugend-91724