@mimimia Nein, ganz gewiß war Elizabeth Haysom Mittäterin - mitschuldig an dem Mord an ihren Eltern. Das hat sie stets zugegeben, sich ihrer Verantwortung voll und ganz gestellt. Das Wenige, was sie veröffentlicht hat oder was man über sie lesen kann, lässt diesen Rückschluss jedenfalls zu.
Wer hier aber mit immer neuen Einwänden, und seit seiner Entlassung und Überstellung nach Deutschland mit wirklich vollständig neuen "Fakten", sich selber erklärtermaßen mit Gewinnabsicht in das Licht der Öffentlichkeit stellt, ist Jens Söring.
Täte er das nicht, würden viele Menschen ihn sicher unbehelligt seines Weges ziehen lassen. Mit dem Recht auf ein Leben nach langer verbüßter Haft - als späte, aber doch noch neue Chance. Die ich ihm auch durchaus zubillige.
Was mich stört, ist, dass er das Mordgeschehen, für das er verurteilt wurde, in das Zentrum seines "neuen Lebens" stellt, es geradezu als Kristallisationskeim für eine Medien-Star-Karriere verwendet - und das hat anfänglich ja auch wirklich gut funktioniert, er wurde als menschlicher Wanderpokal in Sachen "unschuldig verurteilt von den dummen US-Amerikanern" von einer Talk-Show zur nächsten weitergereicht. Unhinterfragt, unkritisch, als Leckerli auf der Gästeliste.
Ich erinnere mich noch, dass Heino Ferch ihn direkt und eher ungläubig fragte, wie es sein könne, dass er hier in einer Talkshow nicht etwa als gebrochener Mann, sondern aufrecht und kraftvoll erscheine - und die Antwort ist einfach: Weil Jens Söring genau da angekommen war, wo er sich immer hingeträumt hat - vor den Kameras, alle hören ihm zu und hängen an seinen Lippen. DA WOLLTE ER SEIN!
Bei einer Betrachtung aber fällt sogar Menschen wie mir, die sich einfach nur an seine Newsletter/Flaschenpost/z.T. Bücher aus dem Gefängnis erinnern, weil er mir leid tat und ich lange überlegte, ob ich diesen bedauernswerten unschuldig verurteilten Menschen im US-Gefängnis nicht auch unterstützen sollte, auf, dass chamäleonartige Wechsel in der Darstellung, bei kleinen Dingen wie auch bei großen, aalglatte Herauswindung aus kritischen Nachfragen, typisch für Jens Söring sind. Das waren sie nämlich damals schon.
Darum wurde ich keiner seiner Unterstützer, sondern immer mehr zum Zweifler.
Bis heute.
Und dann kam der Wright-Bericht. Und Andrew Hammel und der Artikel in der FAZ. Und der Podcast Small Town Big Crime - und vor allem der Podcast "Das System Söring" - alles zusammen erklärt sehr schlüssig, wie Jens Söring sich verhält, und jetzt passt auch alles: Aus Zweifel wurde Gewissheit - er hat die Tat begangen.
Kein Mörder sollte nach der Tat öffentliche mediale Veranstaltungen inszenieren dürfen in dem Bestreben, sich selbst prahlerisch ins Rampenlicht zu stellen und damit auch noch Geld zu verdienen. Keiner.
Elizabeth Haysom tut das auch nicht. Nicht einmal im Ansatz.
Jens Söring prahlt, lügt und hintergeht - er betrügt weiterhin, denn das hat er schon immer getan. Schon vor den Morden.