Der Mensch Jens Söring

trevish schrieb:Mitleid habe ich mir den armen Seelen, die dem Kerl immer noch auf den Leim gehen, sich in Foren als Fan gerieren oder gar Geld spenden.

Das würde man dann quasi unter Selbstmitleid buchen, oder als Beweis für ganz ganz subtilen Humor. Halten Sie Ihr Pfandgut gut im Griff

@blorgempire

Kann es sein, dass sie von ihrem eigenen Vorwort spricht? Dass John Grisham ihr eins geschrieben hat, glaube ich erst, wenn ich es gelesen hat. Vielleicht lautet es auch: "Leute, ich hab nicht aufgepasst, der Kerl hat mich angelogen. Er ist schuldig im Sinne der Anklage. Tut. Mir. Leid.“
Diese Version wäre möglich und ein Zeichen der Stärke. Vielleicht kann der Giuse-Rüebe das ja auch irgendwann mal versuchen. Beginnend mit dem Blaming gegen die Justiz unserer Verbündeten und Freunde aus Übersee.

@obals: Mein Leergut, bzw den Pfand spende ich auch. Aber gewiss nicht an den Herrn, um den es hier geht und es fühlt sich verdammt richtig an. :*

@trevish
Sehr gut möglich. Vielleicht hat er ihr - sie ist ja bekanntlich Ghostwriterin - erlaubt, ein Vorwort zu verfassen, dass dann in seinem Namen erscheinen sollte.
Bis er es in Übersetzung gelesen hat.
Oder, eine noch einfachere Begründung: John Grisham hat ein Netflix-Abo.

@blorgempire

Vielleicht liegt ja auch eine Verwechslung vor und es ist gar nicht der echte John Grisham und sie hat es zu spät bemerkt.
Für einen Profi ist es ja auch etwas seltsam, dass man ein Buch zum geplanten Termin herausgibt, wieder zurückzieht, wieder einen Termin festsetzt und nun kann ich das Meisterwerk immer noch nicht kaufen. Stichtag 23.11. :(
Das ist mir noch nie untergekommen. Anfangs wars okay, so hatte ich Zeit für Andrews Buch zu lesen- mit einem geilen Vorwort von ihm selbst. Klug, pointiert, augenzwinkernd.
Aber er hat ja schon mit den FAZ Artikeln über den Mensch Jens Söring bewiesen, dass er es kann.

@trevish
Na, das wird schon der echte Grisham gewesen sein. Dass der ein Söring-Freund ist, ist ja bekannt.

Aber das sich Hillers den "Netflix"-VÖ-Termin entgehen ließ, riecht in meinen Augen eher danach: JG hat zurückgezogen. Und um rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden, strickt Frau Hillers halt eine Story aus dem Debakel.
Wir werden es nicht erfahren. Außer halt, wenn JG in Kürze öffentlich einen Rückzieher macht. Wobe der wohl eher schlichtweg stillschweigend weiterziehen würde. Der Mann hat nun wirklich wichtigere (lukrativere) Projekte als ein 'Besteller' im Gallip-Verlag.

Übrigens schreibt die SZ nun über die Söring-Doku auf Netflix. Hinter der Bez.-Schranke allerdings. Und nein, nicht Karin Steinberger, sondern Nils Minkmar.

Job für Herrn Soering

Als Märchenerzähler würde er eine gutes Einkommen erzielen können.

Er hat eine gute Stimme. Er kann gut reden / vortragen (man beachte zum Beispiel die gekonnten Kunst-Pausen).
Er könnte seine Dienste in mindestens zwei Sprachen anbieten: Deutsch und Englisch.

Wenn er englisch spricht müsste er jedoch deutlicher (v.a. langsamer) sprechen, wenn er nicht vor Muttersprachlern spricht.

Und er dürfte nicht seine bisherigen Märchen weiterspinnen.

Es ist bedauerlich, dass er das Talent des "erzählen-könnens" noch nicht sinnvoll nutzt.

Es gibt sogar Ausbilder in dem Bereich.

Woran ggf. zu arbeiten wäre: Arroganz nur dann einzusetzen, wenn eine Märchenfigur dadurch zu charakterisieren wäre.

Das Märchen-Erzählen könnte ihm auch die Publicity bescheren, die er sich - so meine Eindruck - wünscht.

@London45
... und er stellt ja schon seit Jahrzehnten unter Beweis, dass er ein talentierter Märchenerzähler ist.

blorgempire schrieb:... und er stellt ja schon seit Jahrzehnten unter Beweis, dass er ein talentierter Märchenerzähler ist

nicht nur Märchenerzähler. Er ist der Meister der Märchen. Die Brüder Grimm waren Legastheniker im Vergleich zu unserem super Literaten!

@LaBaLiLaDy

Mach mir das nicht kaputt. Ich möchte den Mann nicht vor Augen haben, wenn ich meinen Kindern zu Weihnachten Schneewittchen oder Rotkäppchen vorlese.
Und @London45 würdest du wollen, dass ein Meuchelmörder deinen Kindern Märchen von bösen Wölfen und unbedarften Kindern vorliest? Das einzige, was er wohl gut rüberbringen könnte, wäre Rumpelstilzchen.

@trevish Ich wollte ihm wahrscheinlich (im Moment jedenfalls) nicht zuhören, da stimme ich Dir zu.


Für JS selber könnte es - und das meine ich Ernst - eine Option (Märchen-Erzähler) sein ... vorausgesetzt er könnte sich von seiner Vergangenheit und seinem bisherigen Lebens"Sinn" lösen / verabschieden. Am erfreulichsten wäre natürlich, wenn er öffentlich sagen könnte, das sein bisheriger K(r)ampf beendet ist und er sich aus der (bisherigen "Crime"-) Öffentlichkeit verabschiedet.

Die Märchen könnten ihm vielleicht eine neue Welt, neue Gedanken erschließen. Und dann könnte er vielleicht auch (endlich) aufrichtig bei allen, insbes. Fam. H. um Verzeihung bitten.

Als Märchenerzähler könnte er sich auch die zweite (neue) Identität (einen Künstlernahmen) zulegen. Und wenn er dann keinen "Rückfall" hat wäre er vermutlich in der Lage davon leben zu können.

Das wäre (m)eine vorstellbare Vision einer möglichen Zukunft für JS.

@London45

Er könnte ja auch Märchen schreiben. Serienmörder Jack unterweger hat in Österreich etliche Episoden der Serie "Das Traummännlein kommt“ geschrieben. Kein Scherz. Allerdings war das, bevor er als Serienmörder enttarnt wurde.

London45 schrieb:Das wäre (m)eine vorstellbare Vision einer möglichen Zukunft für JS.

Sein Narzissmus wird dies verhindern.

@trevish
Ja,ja. Die Österreicher hatten ihren Jack und wir haben den Jens.Jedem seine Bürde...
Aber es erstaunt mich schon länger, dass wir so wenig von unseren Nachbarn lernen. Nach dem was die Österreicher mit Jack erlebt haben, ist es umso erstaunlicher, dass Söring in Deutschland quasi dasselbe durchziehen kann.

LaBaLiLaDy schrieb:Ja,ja. Die Österreicher hatten ihren Jack und wir haben den Jens.Jedem seine Bürde...

Zur Causa Söring musste ich schon manchmal an Jack Unterweger denken. Man darf nie vergessen, dass Söring nie das Massaker an die Eltern seiner Freundin gestanden hat und somit auch nie therapeutisch behandelt, geschweige denn, als eine mögliche Gefahr nach seiner Entlassung erfasst wurde.

Frage: Ist es nicht üblich, dass verurteilte Mörder, wenn sie auf Bewährung entlassen werden, einen Bewährungshelfer zugeteilt bekommen, bei dem sie sich zu vorgegebenen Zeiten melden müssen?

ghita schrieb:Frage: Ist es nicht üblich, dass verurteilte Mörder, wenn sie auf Bewährung entlassen werden, einen Bewährungshelfer zugeteilt bekommen, bei dem sie sich zu vorgegebenen Zeiten melden müssen?

Ja, hier in Deutschland schon. Ich weiß aber nicht, wie sich das im Fall von Söring verhält. Weil er ist ja hier nicht verurteilt worden sondern in den USA, ist er ja hier nicht Teil des Systems.

@ghita

Er hätte tatsächlich eine unabhängige Person gebrauchen können, der ihm zeigt, wie das alles so funktioniert. Auch wenn sein Start zunächst finanziell abgesichert war. Dazu gehört ja mehr.

trevish schrieb:Er hätte tatsächlich eine unabhängige Person gebrauchen können, der ihm zeigt, wie das alles so funktioniert.

Das sowieso, aber es ging mir um die Frage, warum er keinen Bewährungshelfer hat und m.W. wird einem in Deutschland wie auch in den USA ein Bewährungshelfer zugewiesen.

@ghita
Wie @LaBaLiLaDy schon sagte, ist das wohl in solchen Fällen nicht vorgesehen. Man ging vllt auch davon aus, dass der Freundeskreis 1.0 das schon alles regelt. Ein deutscher Knacki auf Bewährung hätte einen Bewährungshelfer bekommen. Davon gehe ich zumindest aus.

Ich lese hier ja nur mit. Aber habt ihr gewusst, dass er auf FB aktiv ist? Und was er dort von sich gibt? Natürlich nicht mit seinem echten Namen. Nein, er wird nie einem normalen Job nachgehen können. Wir werden noch Jahre weiterhin mitverfolgen können, was er so treibt.

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JS ist in Deutschland ein freier Mann ohne juristische Vorgeschichte.

Würde er ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen, wäre das blütenweiß, denn nach meiner Kenntnis bezieht sich das - je nach Typ der Zeugnisses - nur auf Verurteilungen innerhalb von Deutschland.

Und deshalb wird er hier auch keinen Bewährungshelfer bekommen.

Trotzdem bleibt für mich die Frage: Wovon lebt er eigentlich? Ich brauche allein für die Wohnung, das Deutschlandticket :-) und die Krankenkasse und auch für das Finanzamt jeden Monat eine ganze Menge Geld. Und ich bin ein sparsamer Mensch. Trotzdem esse und trinke ich auch manchmal.

Wenn man sich in seinem Alter in Deutschland selbstständig neu krankenversichern will, bleibt doch eigentlich nur der Weg in eine private Versicherung, und das ist wahnsinnig teuer - außer er meldet sich beim Sozialamt oder Arbeitsamt, keine Ahnung, wie das jetzt heißt, beantragt das Bürgergeld und damit wird er, solange er noch nicht im Rentenalter ist, auch gesetzlich versichert.

Darüber habe ich mal eine Folge eines Podcasts gehört, die recht erschreckend war, da ging es um die Frage der Krankenversicherung eines aus dem Ausland zurückgekehrten deutschen Bürgers, der zwischenzeitlich im Rentenalter war und dann sehr krank wurde. Das war alles ziemlich deprimierend.

Mit all der Öffentlichkeit, in der er herumgeistert, kann er doch kaum regelmäßig so viel Einkommen erzielen - oder glaubt ihr das?

Ich bin da sehr skeptisch.