Der Mensch Jens Söring

OnkelJule schrieb:Ich bezeichne mich deshalb als pro-Söring, weil ich der Meinung bin, dass er nach dreiunddreißig Jahren US-Haft ein Recht auf einen Neustart hat ...

Dann bin ich auch "pro Söring". Aber warum pinkelt man ihm ständig ans Bein? Das hat er sich halt nun mal selbst zuzuschreiben. Er will ja selbst keinen Neustart. Er will lieber weiter mit den Haysoms "verheiratet" sein.

OnkelJule schrieb:Irgendwann muss es auch mal gut sein.

Auch hier sind wir völlig einer Meinung. JS hat es nach wie vor in der Hand: Sobald er mit seiner Saga aufhört, wird kein Hahn mehr nach ihm krähen. Und auf ihn würde warten: die innere Freiheit, einfach zu leben - in Würde.
Es ist ihm zu wünschen. Aber glauben tun wir hier alle nicht daran.

OnkelJule schrieb:obwohl ich pro-Söring bin

Wie interpretiere ich diese Aussage?
Magst Du ihn als Mensch, ist er für Dich unschuldig?

@Watt
Das hat @OnkelJule eigentlich oben gut erklärt.

@Watt
Eher könnte man sagen, sich in den Dunstkreis des Herrn Söring zu begeben, bringt nicht immer das Beste, bei den einzelnen Beteiligten hervor.
Das ist sowohl seltsam als auch interessant.
Was hat er nur an sich, was manche, offensichtlich sehr gebildete Menschen dazu bringt, im öffentlichen Raum verbal so zu entgleisen?
Rätsel über Rätsel. Man könnte meinen, man befindet sich in einem öffentlichen Minenfeld um den Weltfrieden. Dabei geht es hier nur um einen inzwischen älteren Herrn, der vor knapp 40 Jahren eine Straftat in den USA begangen hat. Urteil, Strafe , Abschiebung nach Hause . Also eine Randnotiz der Geschichte.


@OnkelJule
Nur leider ist ja Herr Söring selbst, der Verursacher seit 2019 für diese Unruhe. Er war es, der proaktiv die Nähe zu Publikum u Kameras gesucht hat, um immer und immer wieder zu lamentieren. Neustart incl Wiedereingliederung sieht im allgemeinen, bei den meisten langzeit Insassen komplett anders aus. Man könnte beinahe sagen, Herr Hammel nebst Buch und der Frau Dr Brauner Podcast, und die neuen NDR Mini Dokus , hat Herr Söring zu verantworten. Als Antwort, auf seine diversen TV Auftritte usw. Ich vermute mal, sogar die Netflix Serie ( die ihm ja extrem missfällt) wäre niemals erschienen, wenn er tatsächlich eine Art echten Neustart hingelegt hätte.
Und mal ehrlich, wer bitte, würde einem Ex Insassen nach mehr als drei Jahrzehnten kein Leben in Freiheit gönnen? Das ist ein Irrweg. Niemand hätte ihm das missgönnt.
Nur er hat sich das anscheinend nicht gegönnt. Er darf sich für unschuldig befinden, solange wie er es immer wünscht, er sollte nur diese Erzählung nicht zur Grundlage seines Business machen. Denn leider sind seine Erzählungen mit wechselnden Besetzungen und unterschiedlichen Szenarien nicht mehr stringent. Und zu seinem nachvollziehbaren Verdruss, sind nun laute Kritiker auf den Plan gerufen worden. Als Reaktion auf seine Aktion.
Man könnte fast sagen, er hat sich den Neustart eigentlich selbst verkorkst. Und die Zeit läuft gegen ihn.
Aber ich kann mir partout nicht vorstellen, dass ihm jemand seine zweite Chance nicht gegönnt hätte.
In dem Sinne, gibts doch keine pro oder contra Seiten zu wählen. Kritik bedeutet niemals contra. Im Gegenteil.

@calligraphie
Dein letzter Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf. Danke sehr.
Klüger wäre es gewesen zur Schuld sich nicht zu äußern und mit der engsten Familie ins Reine zu kommen.

calligraphie schrieb:Nur er hat sich das anscheinend nicht gegönnt.

Exakt. Er gönnt es sich selbst nicht.
In meinen Augen wäre es nicht mal nötig, die Schuld zuzugeben. Würde Sörung sagen (bzw. hätte er gleich nach der Freilassung gesagt) "Ich kann meine Unschuld leider nicht beweisen, deshalb werde ich mich nicht mehr dazu äußern", wäre das ein gangbarer Weg (gewesen).
Es kann ja sogar sein, dass sein neuer Podcast ("Symptathy with the devil") ein erster, vorsichtiger Tapser in diese Richtung ist. Ich denke, dass hier niemand - ob nun "Pro Söring" wie @OnkelJule noch alle, die seine Schuld erkennen - ernsthaft damit rechnet, dass JS die Schuld zugeben könnte/würde/wird. Er ist vermutlich sogar finanziell davon abhängig, seine "Unschuldsversion" weiter vorzutragen.
Aber er verbaut sich eben sein Leben. Sein Wunsch, eine öffentliche Person zu sein und auf diese Weise Geld zu verdienen, ist nicht in der Realität umsetzbar - und er ist ungesund. Ob er es jemals erkennen wird? Vermutlich hat er große Angst davor, ein neues Leben zu beginnen - fern des "Falls Jens Söring". Kann er nicht. Kriegt er nicht hin.

blorgempire schrieb:Vermutlich hat er große Angst davor, ein neues Leben zu beginnen - fern des "Falls Jens Söring". Kann er nicht. Kriegt er nicht hin.

Gehört nun mal zu ihm, das würde schwierig.

Watt schrieb:Klüger wäre es gewesen zur Schuld sich nicht zu äußern und mit der engsten Familie ins Reine zu kommen.

Kommt mir auch so vor. Es ist rückblickend erstaunlich anzusehen: Da rennt einer 33 Jahre lang im Knast mit dem Kopf gegen die Wand und hört nach der Freilassung immer noch nicht auf damit. Völlig unabhängig davon, ob schuldig oder unschuldig, muss einem doch klar werden, dass das nicht zielführend ist (selbst wenn er ernsthaft meint, öffentlich nicht richtig dargestellt zu werden).

Vielleicht bucht er seine Freilassung tatsächlich als eigenen Erfolg ab? Vielleicht glaubt er daher ernsthaft, es bestehe die realistische Chance, dieses Verhalten führt irgendwann zu seinem Ziel (absolute pardon)?

Jedoch hat er selbst in jüngerer Zeit mehrfach geäußert, dass er selbst glaubt, den Unschuldsbeweis gibt es nicht und wird es nicht geben (wenn ich mich richtig erinnere zum Beispiel im Interview mit Maximilian Pollux). Deshalb arbeitet er sich stattdessen an den (seiner Meinung nach unzulänglichen) Indizien und angeblichen Verfahrensfehlern ab, die zu seiner Verurteilung geführt haben. Da stellt man sich auch wirklich die Frage: Warum?

Vielleicht ist es wirklich, wie @blorgempire und andere sagen:

blorgempire schrieb:Sein Wunsch, eine öffentliche Person zu sein und auf diese Weise Geld zu verdienen, ist nicht in der Realität umsetzbar - und er ist ungesund. Ob er es jemals erkennen wird? Vermutlich hat er große Angst davor, ein neues Leben zu beginnen - fern des "Falls Jens Söring". Kann er nicht. Kriegt er nicht hin.

Das ist traurig und gleichzeitig – zeigt ja schon dieser Thread – trotzdem irgendwie interessant, anzusehen. Sonst würde niemand von uns sich damit beschäftigen.

Informed schrieb:auf den ersten Blick glaubhafte Unschuldsnarrativ

allenfalls auf einen ersten sehr sehr flüchtigen Blick…

OnkelJule schrieb:Ich bezeichne mich deshalb als pro-Söring, weil ich der Meinung bin, dass er nach dreiunddreißig Jahren US-Haft ein Recht auf einen Neustart hat, ohne dass ihm ständig jemand ans Bein pinkelt. Irgendwann muss es auch mal gut sein.

Unabhängig von irgendeiner Meinung über seine Schuld, den Prozess und seinen Charakter: DEM stimmt hier wohl jeder zu. Das Problem ist aber, dass er selber keinen Neustart möchte. Das hat er selber z.B. auch so in den Kommentaren auf seinem Youtube Kanal bestätigt. Er möchte seinen Lebensunterhalt mit Geschichten über den Doppelmord finanzieren.
Wenn er dabei wiederholt nachweislich lügt - und das auch noch, um Spenden von Unwissenden abzukassieren, dann MUSS es Gegenwind geben. Das verhält sich ähnlich wie die menschenfeindlichen Aussagen vieler AfDler: die darf man nicht unkommentiert stehen lassen.

Informed schrieb:Das ist traurig und gleichzeitig – zeigt ja schon dieser Thread – trotzdem irgendwie interessant, anzusehen. Sonst würde niemand von uns sich damit beschäftigen.

Ja, GsD nur ein freiwilliges Forum.
Erstmalig kam ich in Kontakt mit JS als das Urteil vor dem EGMR erging.
http://www.eugrz.info/PDF/EGMR4/EGMR04-27.pdf
Kein Mensch zweifelte an JSs schwerer Schuld, jeder Europäer wollte seine Todesstrafe verhindern.
Dann jahrelang nichts wahrgenommen, bis 2019 medial ein "Star" empfangen wurde.
Dieser Empfang veranlasste mich, sich weiter mit JS und Umfeld, zu beschäftigen.
Fassungslos und schmerzlich empfinde ich heut zutage die Äußerungen lehrberechtigter Professoren.
Manipulation überall. Während meines Studiums habe ich meinen Dozenten alles geglaubt.

Orpinal schrieb:und das auch noch, um Spenden von Unwissenden abzukassieren, dann MUSS es Gegenwind geben. Das verhält sich ähnlich wie die menschenfeindlichen Aussagen vieler AfDler: die darf man nicht unkommentiert stehen lassen.

Das ist korrekt.

@Watt
Das mit dem medialen Trubel, hatte bereits vor 2019 begonnen. Spätestens mit Interviews des alten Freundeskreises. Ich erinnere an Frau B.Faber. Da wurde die Trommel bereits gerührt. Dann Frau Steinberger, die ihn protegiert hat. Die Politiker ( ich glaube cdu Leute?) denen er ins Parlament eine Botschaft schicken durfte)
Obama Besuch bei Merkel usw. Das alles haben seine Leute genutzt um ein paar Zeilen in die Presse zu bekommen. Der Film 2016 war der vorläufige Höhepunkt des Trommelns für Söring. Das Ganze wurde nur übertroffen vom Pomp Empfang am Flughafen. Kein Wunder, dass er dachte, das geht nun für immer so weiter. Man liebt mich.


@Informed
Es ist tatsächlich schwer nachzuvollziehen, warum er nicht loslassen kann. Warscheinlich, würde kein Hahn mehr nach den Haysom Morden krähen, wenn er das Thema nicht an lebenserhaltende Apparaturen angeschlossen hätte.
Vielleicht musste er ( dank Freundeskreis und Promi Unterstützern) da drinnen im Knast tatsächlich annehmen, er und seine Version wären der Nabel der Welt. Da wird es natürlich schwer, in der deutschen Realität, einfach so als Nobody ( wie die meisten von uns) in ein ordinäres 08/15 Leben einzutauchen. Daher verstehe ich zumindest seinen Drang nach Aufmerksamkeit. Nur eben bis 2019 hatte er die volle Kontrolle und Deutungshoheit über seine Version. Nirgends waren Kritiker, nur nette Menschen mit Helfersyndrom.
Gottseidank bietet ja nun, die Tik tok Gemeinde, insta, x und FB heutzutage genug Möglichkeiten, Schaulustige anzulocken, wenn man es klug anstellt. Man kann theoretisch mit dem allergrößten Nonsens Geld verdienen. Da hätte er ansetzen sollen damals Anfang 2020. ein paar süffisante pikante Secrets aus dem Knastalltag. Etwas Aktivität für innocent Projekte. Sich für politisch zu unrecht inhaftierte einsetzen. Sein Leben vor den Morden Beschreiben. Deutschland zu beschreiben, im Vergleich zu früher.
Das wären interessante Ansätze gewesen. Und mit denen, hätte er beides gehabt, Cash und Aufmerksamkeit.
Warscheinlich war er schlecht beraten oder resistent gegen eine Art Management.
Nun hat er den Salat. Kritiker wohin man schaut incl Frau Knox.
Gut möglich, dass er die Kurve noch mal bekommt und sich Themen zuwendet, die ausnahmsweise nichts mehr mit der Suche nach seiner Unschuld zu tun haben.

Er hat an einer Stelle über sein mögliches Leben in Freiheit Phantasien entworfen - daran erinnere ich mich gut, er hatte die Idee, vielleicht Autoverkäufer zu werden, das haben sicher viele von Euch auch gehört oder gelesen, ich weiß nicht mehr, wo - und kam aber letztlich zu dem Schluss, dass nur eine mediale Karriere (nach dem Motto: Irgendwas mit Medien) für ihn als ungelernten älteren Mann zielführend sein könne.

Da sagte er auch: "Glaubt ihr nicht, dass Angela (Merkel) nicht gerne mit mir eine Viertelstunde (zur medialen Vermarktung) verbringen würde?" oder so etwas in der Art. Ich dachte noch beim Lesen, o je, ist das eine Hybris.

Er zählt dann auf, wie viele Bücher er geschrieben, wie viele Interviews er gegeben hat und subsummiert: Das prädestiniere ihn als erfahrenen Medienmann, und damit werde er sein Geld verdienen.

Darauf hatte er sich, so glaube ich, ganz fest verlassen und geglaubt, so einfach geht das. Als er ins Gefängnis ging, war die Welt - vor allem die mediale um vieles kleiner, enger und vor allem sehr viel langsamer - ich denke, er konnte sich einfach nicht vorstellen, mit seinem Charme nicht mehr zu landen.

Für mich ist er wie ein Hochstapler, der es einfach nicht lassen kann. Weil er nie etwas anderes gemacht hat.

Und weil er ansonsten kein Einkommen hat; er kann Bürgergeld beantragen - aber da muss er jede zumutbare Tätigkeit annehmen, und das ist im Zweifel etwas wenig Spektakuläres und wenig Einträgliches, aber finden lässt sich da bestimmt etwas in der heutigen Zeit. Es hätte nur einfach keinerlei Glamourfaktor. Und das, so glaube ich, kann er nicht ertragen.

Deshalb spielt er im Moment in jedem einzelnen Rampenlicht, das sich findet, er tanzt wie ein Irrwisch von Social-Media-Kanal zu Social-Media-Kanal, bis es sich auf jedem einzelnen totgelaufen hat. Für ihn ist das wichtig, denke ich, Hauptsache, noch in der Öffentlichkeit irgendwo.

Der Einäugige ist unter den Blinden König, und das war er im Knast vermutlich auch die ganze Zeit, eine irgendwie exotische Gestalt, jedenfalls hat er das damals so dargestellt.

Jetzt glaubt er, dass er König ist. Nach 33 Jahren ist das kein Wunder.

Dass er seine Strafe verbüßt hat und in Deutschland vermutlich nie so lange eingesessen hätte, habe ich immer geglaubt.

Anfangs auch an seine Unschuldserzählung. Mit den Jahren, und ich habe mich sehr viele Jahre für den Fall interessiert, immer weniger und jetzt schließlich gar nicht mehr.

Ich beschimpfe niemanden, der noch von seiner Unschuld spricht, aber mir fällt auf, dass da sehr viele offensichtlich sehr junge Menschen dabei sind - wenn ich die you-tube-Kommentare lese - und da wird es die Zeit mit sich bringen, dass auch dieses Interesse erlischt. Das, so glaube ich, wird für Jens Söring unausweichlich sein.

Ob schuldig oder unschuldig, das spielt dann keinerlei Rolle mehr. Ich denke, so wird es in der heutigen schnellebigen Zeit für ihn enden. Denn mít seiner Historie wird er wohl nicht einmal für das Dschungelcamp gecastet werden. Welche Formate es vor allem im privaten Fernsehen sonst noch so gibt, kann ich gar nicht sagen, weil ich das nicht schaue.

Vor allem den ersten Artikel von Andrew Hammel in der FAZ und jetzt zuletzt den Podcast "Das System Söring" fand ich absolut augenöffnend.

JS gönne ich einen Job, von dem er leben kann, und ich hoffe, dass er der Familie Haysom ihren Frieden lässt.

Da passt dann für mich ein Deckel drauf.

BillieLeisa schrieb:JS gönne ich einen Job, von dem er leben kann, und ich hoffe, dass er der Familie Haysom ihren Frieden lässt.

Was könnte das sein? Welches Unternehmen will sich mit jemandem belasten, dessen Charakter in mindestens zwei Büchern, zwei Miniserien, eine davon weltweit ausgestrahlt, Blogs, Artikeln usw als nicht gerade aufrichtig und ehrlich beschrieben wird. Gut dotierte Posten sehe ich da nicht; mein Getränkehändler sagte, dass er den nicht mal zum Leergut-Stapeln engagieren würde.
Abgesehen davon hat er nichts gelernt und nie auch nur eine Mark/Euro mit ehrlicher Arbeit verdient.
Mir würde da der Arsch auf Grundeis gehen.
Wer jetzt an die Karriere als Autor erinnern mag, dem empfehle ich eins seiner Bücher zu lesen. Nicht das letzte, das hat er nicht mal selbst geschrieben, laut Andrew Hammel.

BillieLeisa schrieb:Für mich ist er wie ein Hochstapler, der es einfach nicht lassen kann. Weil er nie etwas anderes gemacht hat.

Seine kriminelle Energie bleibt beachtenswert, isbn. gefälschte Ausweise und Scheckbetrug.

trevish schrieb:Wer jetzt an die Karriere als Autor erinnern mag, dem empfehle ich eins seiner Bücher zu lesen.

Wobei die Geschichten von Chuck& Arthur echt Potential hätten. Vielleicht so ein Comic-Band🤔 Dafür ließe sich bestimmt ein Ghostwriter (oder eine Ghostwriterin) finden....

Er hat doch soviele Freunde. Die würden ihm sicher helfen mit einem Minijob. Kellner im Kaiserkeller beim Jockl. Cheflektor im Gallipverlag. Rechtsassistenz bei Herrn Höcker. Oder Gerichtsdiener in Hannover (kann @Ralphgr sicher vermitteln). Oder Beleuchter am nächsten Set von Markus Vetter. Das wäre doch mal echte Hilfe ...
Aber wißt ihr was? Wenn JS seine "Freunde" danach fragen würde, würde er feststellen, dass die sich ratzfatz in die Büsche schlagen würden.
Trotzdem: Beim aktuellen Fachkräftemangel wären seine Chancen in der ARGE gar nicht schlecht. "Internet" kann er z.B., ein Marketingtalent besitzt er ohne Frage, eine Erfahrung als TikTok-Influencer hat er auch, er spricht fließend englisch. Lasst euch nicht einreden, dass JS ein armes Hascherl ist, das keinen Job finden würde.

Allerdings halt keinen glamourösen. Das ist nämlich sein eigentliches Problem. Wäre alles "unter seiner Würde". Wenn er Würde hätte.

@trevish
@LaBaLiLaDy
@OnkelJule

Ein Unternehmen in meiner Nachbarschaft sucht z.B. einen Pförtner im Schichtdienst, denn dort wird auch nachts und am Wochenende gearbeitet, es kommen LKW's aus ganz Europa, da müssen Frachtpapiere geprüft und vor dem Ein- und Ausladen gegengecheckt werden.

Solche Jobs gibt es, ich denke bei JS weder an das Schreiben von Büchern noch eine andere wie auch immer geartete mediale Tätigkeit, ich sehe ihn einfach da, wo er sich selbst hingestellt hat - ein Mann, der zwei Sprachen spricht, durchaus intelligent ist, darüber hinaus jedoch keinerlei Ausbildung oder Berufserfahrung hat - und noch wenige Jahre bis zur Grundsicherung als ungelernter Mensch arbeiten muss.

Und da braucht seine Vergangenheit auch nicht mehr diskutiert werden, er wäre nicht der erste und auch nicht der letzte Straftäter, der nach Verbüßung der Haft wieder eine Arbeit finden muss.

BillieLeisa schrieb:er wäre nicht der erste und auch nicht der letzte Straftäter, der nach Verbüßung der Haft wieder eine Arbeit finden muss.

Üblicherweise bemühen sich diese Leute auch um einen Job. Der Superfechter wartet ja auf die gute Fee, die ihm ein paar Mio auf GoFundMe abdrückt. Aber die wird nicht kommen.
Frachtpapiere? Sicherheitsdienst? Reueloser Doppelmörder? Da sehe ich Probleme.
Jemandem, der sich mit seiner Schuld auseinandergesetzt hat und die Opferfamilie nicht wieder und wieder in den Ring zieht, dem würde ich auch einen Job geben.
Jens Söring dürfte nicht mal meine Briefmarken ablecken.