Der Mensch Jens Söring
07.02.2022 um 17:53@higan7
Und hier sind wir wieder bei dem Punkt: Ist nach einer wirklich langen Zeit im Gefängnis einem Mann - der vermutlich keine Gefährdung mehr für die Gesellschaft darstellt - nicht die Freiheit zu wünschen, unabhängig von seinem Verhalten? Klar, wer - wie ich - von JS' Täterschaft überzeugt ist, mag es "sauer aufstoßen", dass er nicht gesteht und in Folge dessen auch nicht bereut bzw. keine Empathie für die Opfer zeigt. Aber das kann man m.E. auch nicht von einem Täter erwarten. Weder ist Lügen verboten, noch sollte Reue eine "Grundvoraussetzung" für die Freilassung sein. Denn mal ehrlich: Man kann eh nicht in den Kopf eines Menschen hineinsehen. WIr wissen doch eh nicht, ob ein Mörder seine Tat "ernshaft" bereut - oder dies nur taktisch tut.
Ich denke, deshalb sollte bei der Erwägung nach Freilassung vor allem folgendes bedacht werden;
- Besteht keine Gefährdung mehr durch den Täter?
- Hat er für die Tat entsprechend lang gebüßt?
Nach unserem Empfinden trifft beides in JS' Fall zu. Deswegen habe ich da auch kein Problem, dass er freikam.
Letzten Endes sind beide eigentlich ganz gut weggekommen - andere Täter sitzen für vergleichbare Taten in den USA wesentlich länger bzw. für immer. Und ja, ich finde, dass man das wirklich junge Alter der beiden (18 und 20) als "mildernden Umstand" werten konnte.
higan7 schrieb:Ich bin aber weiterhin der Meinung, daß das Engagement einiger deutscher Diplomaten für J.S. gut war und rechne es dem damaligen Botschafter hoch an, daß er dann doch noch in der darauffolgenden Parole-Ausschuss-Sitzung sich für J.S. persönlich eingesetzt hat.Diplomaten sind ja auch dafür da, sich für die Belange von Staatsbürgern einzusetzen. Auch für Straftäter! Dagegen ist gar nichts zu sagen.
Und hier sind wir wieder bei dem Punkt: Ist nach einer wirklich langen Zeit im Gefängnis einem Mann - der vermutlich keine Gefährdung mehr für die Gesellschaft darstellt - nicht die Freiheit zu wünschen, unabhängig von seinem Verhalten? Klar, wer - wie ich - von JS' Täterschaft überzeugt ist, mag es "sauer aufstoßen", dass er nicht gesteht und in Folge dessen auch nicht bereut bzw. keine Empathie für die Opfer zeigt. Aber das kann man m.E. auch nicht von einem Täter erwarten. Weder ist Lügen verboten, noch sollte Reue eine "Grundvoraussetzung" für die Freilassung sein. Denn mal ehrlich: Man kann eh nicht in den Kopf eines Menschen hineinsehen. WIr wissen doch eh nicht, ob ein Mörder seine Tat "ernshaft" bereut - oder dies nur taktisch tut.
Ich denke, deshalb sollte bei der Erwägung nach Freilassung vor allem folgendes bedacht werden;
- Besteht keine Gefährdung mehr durch den Täter?
- Hat er für die Tat entsprechend lang gebüßt?
Nach unserem Empfinden trifft beides in JS' Fall zu. Deswegen habe ich da auch kein Problem, dass er freikam.
higan7 schrieb:Wenn es so gekommen wäre, daß nur J.S. freigekommen wäre und sie nicht, hätte ich das auch nicht so schlimm gefunden, weil er eben Glück gehabt hätte, weil die Bundesregierung so etwas für ihn tat und sie eben nicht. Völlige Gerechtigkeit auf dieser Welt kann man nicht bewirken, aber man kann dem einen oder anderen ja vielleicht helfen. Außerdem, so herum, daß ihn dann die größere Schuld treffen würde als sie, hatte ich das nicht gesehen, da ich ihn für nicht schuldig hielt.Ich hätte es irgendwie "krumm" gefunden, wenn einer der beiden früher als der andere freigekommen wäre. Auch sie übrigens (Hammel sieht das ja anders). Die Tat war nur möglich durch das fatale Zusammenwirken beider. Ich denke aber auch, dass aus der Sicht von Virginia nur dieser Weg möglich war: Beide zeitgleich abschieben, und Ruhe im Karton (und Kosten eingespart).
Letzten Endes sind beide eigentlich ganz gut weggekommen - andere Täter sitzen für vergleichbare Taten in den USA wesentlich länger bzw. für immer. Und ja, ich finde, dass man das wirklich junge Alter der beiden (18 und 20) als "mildernden Umstand" werten konnte.