Der Mensch Jens Söring
11.01.2022 um 21:59@Mr.Stielz
Es zeigt höchstens die "Halbgarheit" der 2T-Theorie. Angenommen der junge Mann in Bayreuth hieße "Jens Döring", könnte niemand sagen:
Söring hätte also nur die Nerven bewahren, seine Fingerabdrücke bei Gardner abgeben und darauf vertrauen müssen, dass er wirklich die Fingerabrücke am Tatort komplett verwischt hätte?
Ich glaube, im letzten Interview hat er es ja selbst ähnlich gesagt: Wären er und sein "Bienchen" nicht geflohen und brav die Klappe gehalten, hätten sie vermutlich nicht mal angeklagt - und wenn, dann nicht von einer Jury zweifelsfrei schuldig gesprochen - werden können.
Mr.Stielz schrieb:Ich sehe nicht, wie man aus dem bayrischen Doppelmord oder dem mir nicht bekannten polnischen Fall Argumente pro oder contra zwei Täter ableiten könnteHier stimme ich dir vollumfänglich zu - und wollte dies auch mit der Erwähnung von Bayreuth in keinster Weise andeuten. Nur waren die Parallelen einfach so augenfällig. Ich will aber klar und deutlich Dany123 widersprechen:
Dany123 schrieb:Die Faelle aus Bayern und Polen untermauern die 1 Taeter-Theorie. J.S. und E.H. mit Mordplan haetten nachts attackiert und waeren dort nicht zu zweit "herumgeturnt".Nein, diese Fälle untermauern die 1T-Theorie in keinster Weise. Ebensowenig, wie die vielen halbgaren "Belege", die z.B. dwt und andere hier oft anführen (FBI-Täterprofil, "Nancy Haysom hätte nie Söring allein ins Haus gelassen", "Übertötung muss von Elizabeth Haysom begangen worden sein!"), die 2T-Theoie untermauern konnten. Auch hier gilt: Bayreuth und Polen - kein Beweis für gar nichts.
Es zeigt höchstens die "Halbgarheit" der 2T-Theorie. Angenommen der junge Mann in Bayreuth hieße "Jens Döring", könnte niemand sagen:
Ein emsiger Internet-Verteidiger schrieb:Jens Döring würde niemals die Eltern seiner Freundin im Schlaf erstechen! Dieses Verbrechen kann nur mit einem persönlichen Bezug begangen worden sein!Oh doch, Jens Döring könnte das sehr wohl. Nicht mehr und nicht weniger.
Mr.Stielz schrieb:Heute, wie bereits 1986, lässt sich dieses Alibi nur noch teilweise verifizieren. Entscheidend ist für mich: Dieses Alibi hätte 1985 nicht nur überprüft werden können; Söring und Haysom haben mit einer baldigen Überprüfung nicht nur gerechnet, sie haben die Überprüfung angestrebt! Mit der niedergeschriebenen Alibi-Zeitleiste wollten sie die Ermittler in die "richtige" Richtung lenken. Deshalb gehe ich mittlerweile davon aus, dass das Alibi 1985 der Belastungsprobe standgehalten hätte, inklusive Abendessen im Hotel und Ferngespräch.Das hast du schon häufiger angeführt, also deine These, dass das Alibi "eigentlich" nahezu perfekt war. Frage: Wären Söring und Haysom also damals gegenüber Gardner cool geblieben, nicht geflohen und hätten beide brav geschwiegen - hätte dann deiner Meinung nach wirklich das Alibi einer Überprüfung standgehalten? Hätten sie zusammen am Ende doch den "perfekten Mord" begangen?
Söring hätte also nur die Nerven bewahren, seine Fingerabdrücke bei Gardner abgeben und darauf vertrauen müssen, dass er wirklich die Fingerabrücke am Tatort komplett verwischt hätte?
Ich glaube, im letzten Interview hat er es ja selbst ähnlich gesagt: Wären er und sein "Bienchen" nicht geflohen und brav die Klappe gehalten, hätten sie vermutlich nicht mal angeklagt - und wenn, dann nicht von einer Jury zweifelsfrei schuldig gesprochen - werden können.