Venice2009 schrieb:ja, weil JS und seine Unterstützer seit Jahren immer wieder Druck gemacht haben. Oder meinst du er wäre auch so freigekommen? Ich bezweifel das sehr. Schade ist eben, dass sich nicht grundsätzlich eingesetzt wird, sondern eben nur für bestimmte Personen. Ich denke der schwarze Junge aus den Slums verdient 40 Jahre später genauso eine Chance.
Du beziehst dich hier auf seine plötzliche Freilassung.
Welche Gründe könnte das haben. Das habe ich mich auch gefragt. An Einsparung bei deren Justizapparat kann ich nicht glauben, eher
im Gegenteil. Gefangene bringen doch Geld in die Kasse der privaten Verwahranstalten für Verurteilte. Hat JS selber postuliert.
An dem unermüdlichen und selbstlosen Einsatz der vorwiegend weiblichen Unterstützer glaube ich auch nicht, denn das hätte schon
früher zum Erfolg führen können, da bereits sehr viele Jahre im Gange. Oder war evtl. eine Summe aber Aktivitäten, aber ich denke
nicht, dass man so geurteilt hätte. Was deutsche Unterstützer machen oder lassen kann keinen wirklichen Einfluss haben, führt
vielleicht nur dazu, ihm den Kontakt zu verbieten.
Auch glaube ich nicht, dass man sich um Schadenersatz an ihn drücken wollte, sollte er unschuldig sein, weil das einfach nicht der
Fall ist. Er wurde de Facto auch nicht für unschuldig erklärt, sondern abgeschoben. Seine Unschuld wird nie nach vorne gebracht, da nicht
vorhanden.
Ebenso glaube ich nicht, dass seine Nerverei endlich zum Erfolg geführt hat, da die dort nicht zart beseitet sind, es abperlt und die
eigentlich locker drüber weg gehen können sollten. Selbst ein berühmter Krimi-Schriftsteller oder ein bekannter Schauspieler oder
ein ehemaliger Sheriff dürfte nicht den Ausschlag gegeben haben, nach meiner Meinung, denn diese Menschen haben nicht zu bestimmen was da passieren soll im allgemeinen.
Es sei denn sie hätten Einfluss auf Entscheidungsträger, irgend einer Art und Weise.
Ich glaube auch nicht, dass 33 Jahre als genug galten beim amerikanischen Justizsystem bei Doppelmord. An seinen ehemaligen Status
als Diplomatensohn glaube ich auch nicht, da ihm dort nichts geschenkt wurde, außer die moderaten Bedingungen in diesem Gefängnis.
Er hat dort ganz gut überlebt, weil er gefühlskalt ist und manipuliert und lügt zu seinem Vorteil.
Auch die veröffentlichten Bücher und der Film dürften nicht den Ausschlag gegeben haben. Andere Kriminelle haben auch Bücher
geschrieben während oder nach der Haft oder waren anderweitig kreativ und Dokus gibt es über viele Verbrecher. Vielleicht waren
andere Mörder oder Schwerverbrecher sogar ehrlich und haben bereut im Nachhinein im Gegensatz zu ihm, was noch ein Grund
wäre ihn nicht zu entlassen.
Vielleicht fällt mir noch mehr ein, warum er nach meiner Meinung nicht hätte entlassen werden sollen. Ein Grund wäre noch die fehlende oder weggebrochene Anbindung an seine Familie, zumindest offiziell. Vielleicht lässt man einen gehen, wenn man weiß, da ist noch
eine Familie die ihn auffängt, wenn man sozial eingestellt ist. Wie sozial die amerikanischen Justizsysteme sind, entzieht sich aber
meiner Kenntnis.
Aber könnte es nicht sein, dass es eine in-offizielle Anbindung oder Verbindung zu seiner Familie noch gibt, worüber aber nichts
veröffentlicht wird, weil beide Seiten das aus bestimmten Gründen nicht wollen. Seine Rest-Familie nicht in die Öffentlichkeit will, was
man gut verstehen kann.
Ich meine das so: kann es sein, dass sich im Hintergrund auf Seiten seiner Familie, dafür ausgesprochen wurde, dass 33 Jahre
genug seien und man eine Freilassung befürwortet. Das kann über den deutschen Anwalt von JS geschehen sein.
(Komisch bei der Zahl 33 kommt mir irgendwie was freimaurerisches in den Sinn, ist aber nicht wichtig)
Nebenbei kann ich mir auch vorstellen, dass tatsächlich keine Verbindung mehr besteht und man mit JS wirklich keinen Kontakt mehr
anstrebt, aber Gnade vor Recht ergehen lässt. Vielleicht auch endlich keine Berichterstattung in den Medien mehr haben will von JS
wie bisher, wo es ihm nur darum ging ständig seine Unschuld an den Morden vor sich her zu tragen.
Und es im gleichen Atemzug richtig fand, dass EH auf diesem Weg ebenfalls in Freiheit kommt. Damit hätte man gleich 2 guten
Taten umgesetzt und man fand die Zeit ist reif und wollte dem ganzen Trubel endlich ein Ende setzen.
Seine Familie ist deutsch-stämmig und das Rechtsempfinden daher nicht so wie das in Amerika in Bezug auf lebenslang.
Ich kam darauf, weil ich irgendwo gelesen habe, dass die Angehörigen eines Strafgefangenen in bestimmten Umständen mit-entscheiden
dürfen was passieren soll, wenn die Entscheider glauben dies sei richtig und sie es mittragen und ausführen wollen.
Womöglich wurde in Virginia sogar darauf gewartet, dass was von Seiten seiner Familie kommt und wann es kommt.
Dies kam dann auch und mit allen anderen Dingen zusammen-genommen, hat man JS dann frei-gesetzt.
So gesehen waren diese anderen manipulativen Dinge und Lügen vielleicht nicht ganz umsonst.
Wenn ich dabei an EH denke, dass sie im Zuge seiner vorzeitigen Freilassung, ebenfalls frei kommt, kann ich mir sogar vorstellen
das gut zu finden. So gesehen revidiere ich meine Meinung ihn nicht frei zu lassen, weil EH damit vorzeitig raus kam.
Ihr gönne ich das jedenfalls viel mehr als ihm. Das Eine geht nicht ohne das Andere und so kann ich seine Freilassung sogar hinnehmen.