borabora schrieb:Eigentlich ist es unerheblich, wen Söring zuerst angegriffen hat, es ändert an den traurigen Ereignissen u. der Tatsache, das er der Täter ist, nichts. Doch klar, das die Ermittler einen lückenlosen und nachvollziehbaren Ablauf der Ereignisse haben möchten, was sie eigentlich auch brauchen für eine Verurteilung.
Die Jury glaubte ihm die Version nicht, die Detailemente aus dem Täterwissen mit Haysom abgesprochen zu haben, was er ja im Gericht demonstrierte. Wenn man allerdings denkt die eigentliche Tat verlief anders dann bleiben natürlich weniger Details, die sich mit seinen Aussagen decken. Als Ermittler würde ich mich fragen, wieviele Elemente ein potentieller TV dadurch mitbekommt, verbunden mit der Opferfamilie zu sein.
Söring wusste ja deshalb, dass Verdächtige Fussabdrücke, Blut, Fingerabdrücke und Haare abgeben mussten (nicht zuletzt durch Haysom) was am Tatort gefunden wurde, wenn es nicht sogar familiäres Gesprächsthema war. Söring gibt einen starken Hinweis darauf auf Nachfrage des Staatsanwalts nach der zweiten Abdruckspur.
Wenn der Tatablauf aus Sörings Erzählung also eine untergeordnete Rolle spielt, werden die Spuren umso wichtiger. Blutgruppe A (DH) befindet sich nur im Bereich Kücheneintritt und Blutgruppe AB (NH) befindet sich im Bereich Wohnzimmereintritt (aus Richtung Küche). Einer der Bluttropfen mit NHs Blut war auf einem Bild. Wie kommt das? Welches Bild könnte das sein? @yasumi. Du hast viele Innenraumbilder und Tatort-Sketches hochgeladen. Kennst du vielleicht dieses Bild? Lag es auf dem Boden (in Stuhlnähe?).
Die Frage die sich daraus ergibt, hat NH jemals innerhalb des Angriffes (z. B. der Aussentür) die Küche noch einmal verlassen? Dasselbe gilt für Derek.
Dannach könnten beide Täter mit triefendem Messer Opferblut in die jeweiligen Räume übertragen haben. Was spricht dagegen? Wenn ich die Skizze richtig lese haben die Schuhe von NH einmal A und einmal AB unter ihren Sohlen. Daneben liegt ein Hausschuh. Das könnte bei allen anderen Tatortinszenierungen auch gestellt sein. Es handelt sich ja auch vermutlich um Strassenschuhe. Ich erinnere mich an Blutspritzer auf einer Wand. Die Blutgruppen von Wandspritzer in Durchgangsbereichen würden eindeutiger auf Kampf deuten als potentiell tropfenmässige Übertragung.
Da nie ein drittes Set gefunden wurde und der Salzstreuer mitten auf dem Tisch steht ist fraglich, ob es je eins gegeben hat. Ein Messer zur potentiellen Verteidigung liegt dafür noch ungenutzt auf dem Gedeck. Laut Söring fuchtelte DH mit einem Löffel herum. Komisch dass sein Eislöffel immer noch in der Eisschale liegt.
DH könnte entweder in den Rücken gestochen worden sein, als er sich hilflos auf dem Stuhl abstützte oder als er NH in der Küche zu Hilfe kommen wollte. Diese müsste dann allerdings bereits angegriffen worden sein, während ein zweiter Täter DH verfolgte.
Soweit ich das in den Geständnissen lesen kann, trifft Söring keine Aussagen über Aktionen in der Küche. Kein Blut 0 und keine übereinstimmende Taten in der Küche und es wird schwierig Söring forensisch in der Küche zu verorten.
Das würde eine Theorie von 2 Tätern mMn. also untermauern.