ElvisP schrieb:Zunächst: Seine Gegenargumente (1- 13) sind einfach zu widerlegen.
Ach ja? Bitte widerleg die 13 Punkte doch, wenn es so einfach ist!
"
widerlegenBed: beweisen, dass jmd. nicht Recht hat oder dass etwas falsch ist"
Im Punkt 1) sagt Söring z.B., dass der Autor zwar erwähnt hat, dass Fingerabdrücke auf der Wodkaflasche waren, aber nicht, dass diese von EH stammen. Und genau das hat die Spurensicherung aber festgestellt und so steht es in den Akten. Wie in aller Welt willst du diesen Fakt "ganz einfach" widerlegen? Ich bin sehr gespannt.
Der Kritikpunkt ist übrigens vollkommen berechtigt, wenn man schon erwähnt, dass auf der Wodkaflasche Fingerabdrücke gefunden wurden, dann sollte man natürlich auch erwähnen, dass sie von EH stammen. Schließlich ist sie eine mögliche Täterin und war nur noch gelegentlich im Haus der Eltern.
Im Punkt 2) ist die Rede von einem Haar im blutverschmierten Abfluss, das weder von den Opfern noch von Soering stammt. Auch das ist belegt. Auch das kannst du NICHT widerlegen.
Oder im Punkt 5) kritisiert Söring den Autor, dass er - als es um EHs Prozess ging - nicht erwähnt hat, dass Howard Haysom (EHs Bruder) und Annie Massie (die beste Freundin Nancy Haysoms) sich sicher wären, dass EH aktiv an der Tat beteiligt gewesen sei. Diese Aussagen sind in den Prozessakten nachzulesen. Also kannst du auch diesen Punkt NICHT widerlegen.
Und so weiter, und so weiter ...
Wenn du also großspurig verkündest, man könne die 13 Punkte "ganz einfach" widerlegen, dann tue es doch einfach! Was hätte das übrigens für einen Sinn, 13 Punkte aufzuführen, die man "ganz einfach" widerlegen könnte? Der Punkt ist doch, dass Söring sich auf Beweisstücke, Gutachten und Zeugen beruft. Also Dinge, die man eben nicht wegdiskutieren kann.
Es ist also in der Tat so, dass der Autor nicht besonders gut recherchiert hat. Allerdings glaube ich nicht, dass da böse Absicht hintersteckt. Man müsste sich schon wochenlang mit dem Fall beschäftigen, um da jeder Seite gerecht zu werden. Aber dass sogar die engsten Verwandten und Freunde denken, EH wäre an der Tat aktiv beteiligt gewesen, sollte man dann doch nicht unerwähnt lassen. Schließlich haben sie das ja nicht hinter vorgehaltener Hand gesagt, sondern im Zeugenstand. Aber da EH ja einen Deal hatte, ist der Richter nicht weiter darauf eingegangen, was Howard Haysom ziemlich verärgert hat.