Edelstoff schrieb:JS ist ja nicht ganz zufällig aus dem Gefängnis freigekommen sondern auf grund einer jahrelangen Kampagne, die auch die Bundesregierung unterstützt hat.
Die Bundesregierung hat keine "Kampagne" unterstützt, sondern sich für einen deutschen Staatsbürger eingesetzt, der im Ausland verurteilt wurde und nach deutschen Maßstäben eine unverhältnismäßig lange oder harte Haft verbüßt. Derlei macht die Bundesregierung etwa auch bei Deutschen, die etwa in Südostasien wegen Drogenbesitzes zu langjährigen Haftstrafen oder gar zum Tode verurteilt wurden.
Interessant ist, das die Schuldfrage dabei außen vor bleibt. Der diplomatische Einsatz für einen deutschen Staatsbürger erfolgt unabhängig davon. Die Fäden werden dabei hinter den Kulissen gezogen und nicht öffentlich.
Gerade deshalb ist es Unsinn, zu glauben, Beyer sei hochoffiziell und öffentlichkeitswirksam im Auftrag der Bundesregierung beim Söring-Empfang erschienen. Denn Beyer hat persönlich oft verlauten lassen, dass er Söring für unschuldig hält.
So jemanden schickt die Bundesregierung nicht. Dafür ist sie viel zu klug. Denn sie würde damit demonstrieren, dass sie selbst Söring auch für unschuldig hält. Das wiederum würde die USA vor den Kopf stoßen, der man ein unfähiges Gericht bescheinigt. Und genau das würden gewiefte Diplomaten nicht machen. Es wäre höchst unprofessionell.
Beyer war privat beim Empfang. Er selbst hat auch nie etwas anderes behauptet, sondern im Gegenteil gesagt, dass er persönlich die Aktion für angemessen hielt. Ergo hat ihn niemand geschickt.