Morpheus1PB schrieb:Also ich persönlich denke nicht das von ihm noch eine Gefahr ausgeht, aber ich finde es einfach nicht richtig das nicht richtig berichtet wird und meistens gar nicht darauf eingegangen wird was alles für ihn als Täter gesprochen hat. Von mir aus kann der ruhig frei sein, aber er sollte jetzt nicht durch die ganze medienwelt tingeln, sondern sich einfach aus der Öffentlichkeit zurück ziehen.
Da bin ich vollkommen bei Dir. JS bekommt nach seiner Haft jetzt die Chance auf ein Leben in Freiheit. Er sollte diese aus Respekt vor den Opfern nicht für Selbstvermarktung nutzen, sondern edleren Motiven folgen, -sprich- sich von Presse/Medien fernhalten.
borabora schrieb:Stimmt, keiner kann mit Bestimmtheit sagen, das ein Freigelassener in Zukunft straffrei bleibt.
Bei einem manipulativen Menschen allerdings, u. Söring ist wohl so jemand, muss man einmal mehr vorsichtig sein.
Es geht nicht unbedingt darum, JS spezifischen Charakter nach Sympathie zu bewerten, sondern darum, sein Gefährdungspotenzial für andere Menschen einzuschätzen. Wenn bei dieser Einschätzung herauskommt, dass von ihm aktuell mutmaßlich keine Gefährdung für die Gesellschaft ausgeht, spricht nichts gegen eine reguläre Haftentlassung. Man muß klar unterscheiden: Es geht hier um Rechtssprechung und nicht um Sympathie. JS ist und bleibt ein verurteilter Doppelmörder. Er wurde nicht freigesprochen. Damit ist er Täter, kein Opfer. Das er sich als Opfer verkauft, darüber hinaus weder seine Täterschaft bestätigt noch Reue zeigt, ist natürlich absolut verwerflich, sofern er der Mörder ist. Das sind zwei paar Schuhe.
Cpt.Germanica schrieb:Nachdem was der Mann in jungen Jahren "vollbracht" hat wäre eine Prüfung der Notwendigkeit einer dauerhaften "Aufbewahrung" zum Schutz der Allgemeinheit angebracht, ob es dir gefällt oder nicht.
Eine solche Prüfung ist hier in der BRD nach dessen Abschiebung -da bin ich mir relativ sicher- rechtlich nicht möglich. Ich gehe aber davon aus, dass die Behörden USA/BRD miteinander über das Gefährdungspotenzial des JS einen Austausch hatten und man sich nicht für eine Auslieferung/Ausweisung eingesetzt hätte, würde von ihm aktuell eine Gefahr für die Gesellschaft ausgehen.
Venice2009 schrieb:genau so ist es. Dass JS sich in diesem Fall als Unschuldiger darstellt, kann man durchaus als Verhöhnung der Opfer sehen. Denn egal was man nun glaubt, unschuldig ist mit Sicherheit nicht er.
Aber mal losgelöst von persönlicher Sympathie/Emotion gegenüber JS, gibt es die rechtliche Komponente. Und eigentlich kann es nur darum gehen. Mir ganz persönlich sind Täter schwerer Verbrechen grundsätzlich äußerst unsympathisch und suspekt. Da ist es mir auch egal, ob sie als resozialisiert gelten oder Reue zeigen. Aber ich respektiere das Gesetz. Wenn das eine Entlassung nach verbüster Haftstrafe vorsieht, nehme ich das hin. Das Problem: Es wurden auch schon Täter mit erheblichem Gefährdungspotenzial entlassen, die daraufhin zu Wiederholungstätern wurden. Aber das ist ein ganz anderes Thema und hier eigentlich nicht Gegenstand der Diskussion.
Venice2009 schrieb:Er entschuldigt alles immer nur mit seiner Naivität, seinem jungen Alter. Dabei war er nun auch nicht 10 Jahre alt gewesen, sondern 18.
In der BRD kann in begründeten Einzelfällen noch bis zum vollendeten 21. Lebensjahr das Jugendstrafrecht angewandt werden. Insofern gibt es da einen Spielraum, ab wann man einen Straftäter für tatsächlich "erwachsen" ansieht. Über die geistige Reife des JS zum Tatzeitpunkt kann man sich natürlich streiten. Aber man sollte auch zur Kenntnis nehmen, dass JS ein hohes Strafmaß bekam, was dafür spricht, dass man ihn seiner Zeit nicht für unreif oder kindlich naiv gehalten hat.
Katinka1971 schrieb:Worte von EH haben genausoviel Aussagekraft wie die von JS.
D´accord. Wir sollten hier mMn nicht den Fehler begehen und EH aus Sympathiegründen mit anderem Maß messen als JS. Beide wurden rechtskräftig für ein schweres Verbrechen verurteilt. Nur darum geht es.