Jamegumb schrieb:Das halte ich schon deshalb für Quatsch, weil man bestimmt penibel darauf geachtet hat, dass der Kerl das bekommt, was ihm von rechtswegen zusteht, um ihm keine Angriffsfläche zu bieten. Man wusste doch, dass der sich ständig über Gott und die Welt ausheult.
So ist es. Ausserdem sollte man dabei wissen - und JS weiss das ganz sicher - dass der Begriff "nurse" in den USA etwas ganz anderes bezeichnen kann als in Deutschland. Es gibt hier verschiedene Grade von "nurse," und keiner entspricht genau dem einer Krankenschwester oder eines Krankenpflegers in Deutschland. Nurses haben hier generell weitere Befugnisse als in Deutschland, so dürfen nurses z.B. Injektionen geben, das ist in Deutschland dem Arzt vorbehalten.
Es gibt registered nurses, die am ehesten einer Krankenschwester gleichen, aber mit gegenüber Deutschland weitergehenden Befugnissen und Kenntnissen, und dann gibt es noch "nurse practitioners" und "physician assistants", die ebenfalls unter den Sammelbegriff nurse fallen, aber mit einem Assistenzarzt oder einem Arzt im Praktikum in Deutschland vergleichbar sind. Diese dürfen selbstständig Patienten behandeln, Medikamente verschreiben und bestimmte Eingriffe vornehmen. Ich selbst habe z.B. eine "nurse practitioner" als Hausärztin, da ich sie für sehr kompetent halte. Der Unterschied zum Arzt ("physician") ist hier, dass sie sich nicht selbstständig niederlassen können.
Es ist daher ganz normal, dass in grossen Institutionen nurses unter der fachlichen Oberaufsicht eines Arztes selbstständig Patienten sehen und behandeln. So eben auch in Gefängnissen.
Das hat rein gar nichts mit mangelnder Qualität zu tun. Eine "nurse" ist in den USA eine medizinische Fachperson, die z.B. im Krankenhaus niemals zum Bettenmachen da ist (dafür gibt es die "nurse aides"). Nurses werden hier auch weitaus besser bezahlt als eine deutsche Krankenschwester.
Ein deutscher Freund von mir ist z.B. eine psychiatric nurse (nurse practitioner) in einem Gefängnis hier und für die psychiatrische Betreuung von Inhaftierten zuständig. In Deutschland müsste er dafür approbiert sein. Aber seine Kompetenz ist für seine Arbeit ganz und gar ausreichend.
Für die täglichen Allerweltsdinge wie Halsschmerzen, gebrochene Finger usw. sind sie mehr als ausreichend ausgebildet. Und wird ein Insasse mit einem Verdacht auf einen Tumor oder so etwas vorgestellt, wird selbstverständlich ein approbierter Arzt konsultiert.
Man muss schon wissen, worüber man spricht. Aber es macht sich natürlich sehr gut