Der Mensch Jens Söring

Buck_Rogers schrieb (Beitrag gelöscht):zusammen sein zu können. Warum steht davon nichts? Nirgendwo in einer Vortat-Korrespondenz.

Wahrscheinlich weil sie die meiste Zeit gemeinsam verbrachten und es somit besprechen konnten ohne verfängliche Briefe zu schreiben. Telefon gab es auch schon bereits, es bestand somit keine Notwendigkeit alles brieflich zu besprechen und überhaupt schriftlich festzuhalten.

Venice2009 schrieb (Beitrag gelöscht):du findest die Indizien gegen JS scheinbar nicht ausreichend genug, wie möchtest du denn da einen weiteren Täter einbringen? Geht es für dich nur darum JS nicht der Tat zu bezichtigen und dann eine völlig andere Person, grundlos und völlig motivlos da hineinzuziehen?

Ich deute gewisse Indizien nicht so belastend wie andere hier, mit der Logik, dass Haysom für ihn seine Partnerin war.
Es kann sein, dass er sich eine ungemein passende Geschichte hat einfallen lassen, es kann aber auch sein, dass diese Geschichte genau das erklärt. Für mich ist Söring im Sinne seiner Verurteilung nicht zweifelsfrei schuldig.

Die Geschichte, die Haysom zur Einzel- oder Mittäterin macht, müsste in für alle Fälle erst noch erzählt werden. Die Begründung
warum dies nicht geschehen ist, wurde nachvollziehbar dokumentiert. Und damit endet diese Geschichte ja auch.
Zumindest für beide in Freiheit :)

Buck_Rogers schrieb:Die Geschichte, die Haysom zur Einzel-

das ist ja eben unmöglich, dass sie Einzeltäterin gewesen ist. Außer man ignoriert die männliche Blutgruppe 0 am Tatort.

Daher würde mich interessieren, wie du jemand anderen überzeugend da mit einbringst. Eine weitere Person muss es gegeben haben. Da verwundert es eben, dass man jemanden anderen am Tatort außer JS sieht. Kann ich nicht nachvollziehen.

Radio IQ wollte herausfinden, wann JS abgeschoben wird. Für die Abschiebung gibt es nun eine völlig neue *Begründung*. 😂

"Because his student visa expired more than three decades ago, Jens Soering is being deported, but first he was sent to a detention center run by Immigration and Customs Enforcement or ICE."

https://www.wvtf.org/post/wheres-soering

Venice2009 schrieb:das ist ja eben unmöglich, dass sie Einzeltäterin gewesen ist. Außer man ignoriert die männliche Blutgruppe 0 am Tatort.

Das sehe ich eigentlich ähnlich. Obwohl sie Krimiromane nur so verschlungen hatte. Das sie "0" also absichtlich legt.
Es besteht aber auch noch die Möglichkeit, dass sie die Tat einzeln begeht, weil der Überraschungsmoment für sie am größten war, weil nur sie die Eltern problemlos kontrolliert in einen derart alkoholisierten Zustand bringen konnte, LSD sie dabei total in Rage gebracht haben könnte, sie das stärkere Motiv hat und "0" jemand männliches, der ihr am Tatgeschehen half nach der Tat mit zu verdecken und sich dabei verletzt hat.
Das ist von der Wahrscheinlichkeit wohl ähnlich gering, wie alle Spuren, die auf sie zeigen in eine Woche vorher zu shiften.

Buck_Rogers schrieb:Das sehe ich eigentlich ähnlich. Obwohl sie Krimiromane nur so verschlungen hatte. Das sie "0" also absichtlich legt.

das hört sich doch wirklich sehr abenteuerlich an, findest du nicht auch?

Immerhin war JS derjenige mit dem Wischzwang gewesen. Sowohl am Tatort als auch in seinem Auto und seiner Studentenbude verwischte er Fingerabdrücke.
Auch das auf Socken zurück ins Haus gehen passt eher zu ihm als zu EH. Zumindest für jemanden der auf LSD oder was auch immer gewesen sein soll, passt so eine planvolle Verwischerei der Abdrücke gar nicht.
Und letztendlich war sie nicht einmal verängstigt gewesen, als man sie um ihre Abdrücke bat. Aber JS schien aus unerklärlichen Gründen Probleme damit gehabt zu haben, seine Abdrücke bei der Polizei zu hinterlassen. Seltsam für jemanden, der nichts zu befürchten hatte. Das passt nicht so wirklich. Man kann sich natürlich immer wieder Absurditäten ausdenken um JS den Heiligenschein zu verpassen, nur sollte man davon ausgehen, dass die meisten Menschen dieses eben nicht glauben und von dem Naheliegendem ausgehen. Was grundsätzlich eben auch zutreffend ist.

Venice2009 schrieb:das hört sich doch wirklich sehr abenteuerlich an, findest du nicht auch?

Für mich hört sich vieles abenteuerlich in dem Fall an. Noch abenteuerlicher werden ja zuweilen Geschichten, die bis in Gegenwart oder gar Zukunft reichen.
Ich persönlich denke auch nicht an eine Einzeltätervariante, aber sie ist halt auch für EH möglich wenn auch am unwahrscheinlichsten. Deswegen erwähnt.

Venice2009 schrieb:Und letztendlich war sie nicht einmal verängstigt gewesen, als man sie um ihre Abdrücke bat.

Hast du dafür mal eine Quelle?

Subsequently, the police investigation focused on
Elizabeth, who voluntarily furnished blood and hair samples,
fingerprints, and footprints

http://www.courts.state.va.us/opinions/opnscvwp/1971647.pdf

Buck_Rogers schrieb:Für mich hört sich vieles abenteuerlich in dem Fall an. Noch abenteuerlicher werden ja zuweilen Geschichten, die bis in Gegenwart oder gar Zukunft reichen.

für mich gar nicht. Es ist ein ganz klassischer Fall für mich. JS macht es lediglich abenteuerlich, nicht mehr und nicht weniger. Schau dir mal andere Indizienfälle bei uns in Deutschland an, da gibt es teileweise nicht einmal die Hälfte an Indizien und trotzdem ist es ausreichend für eine lebenslängliche Haftstrafe.

fantomias schrieb am 05.10.2018:05.10.2018 um 19:35

fantomias schrieb am 05.10.2018:Eigentlich hätte er doch auf sowas geachtet, nachdem er einen Bühnenstück für den perfekten Mord auf der Uni schrieb.

Und er hat angeblich ein Bühnenstück über einen Mord geschrieben, als er an der Uni war, vielleicht kann @fantomias sich noch an die Quelle erinnern

@Venice2009
Sehr richtig. Das Verschweigen von Details und das Verdrehen von Tatsachen ist auch in anderen Indizienfällen probates Mittel der Unterstützer, Zweifel zu säen. Da ist es auch nicht zu peinlich, Zeugen zu präsentieren, die sich nach Jahren plötzlich an verdächtige Situationen erinnern, oder ominöse Alternativtäter, die zum Zeitpunkt X in der Gegend ihr Unwesen treiben, in diesem Fall jedoch vergaßen, die Wertsachen mitzunehmen.
Allein die Tatsache, dass er sein Geständnis widerrief, wird überall nur lapidar erwähnt. Dass er es mehrfach wiederholte und erst nach geraumer Zeit widerrief, das ist natürlich nirgends zu lesen.

Jamegumb schrieb:Das Verschweigen von Details und das Verdrehen von Tatsachen ist auch in anderen Indizienfällen probates Mittel der Unterstützer, Zweifel zu säen.

Das würde ja bedeuten, daß alle Indizienfälle von vorne herein eigentlich ohne Hinterfragung das oberste Gebot sind.
Gerade in Bezug auf Indizien gibt es hier und anderswo leider immer wieder Fehlurteile und wohl wahr, dass dann Unterstützer zu gutem Recht Zweifel anbringen.
Ich halte das in einer Demokratie absolut wichtig und auch gerade in der Gesetzgebung für vollkommen legitim.

Menschen machen nun einmal Fehler, auch Richter oder Gerichte, von daher kann man doch nur froh über Zweifel säen sein.

Jamegumb schrieb:Da ist es auch nicht zu peinlich, Zeugen zu präsentieren, die sich nach Jahren plötzlich an verdächtige Situationen erinnern, oder ominöse Alternativtäter, die zum Zeitpunkt X in der Gegend ihr Unwesen treiben, in diesem Fall jedoch vergaßen, die Wertsachen

Im Grunde genommen dürfte man niemanden mehr aufgrund eines Indizienprozesses verurteilen.
Denn noch mehr Indizien wie in diesem Fall kann es kaum noch geben.

Bluelle schrieb:Menschen machen nun einmal Fehler, auch Richter oder Gerichte, von daher kann man doch nur froh über Zweifel säen sein.

Das ist alles richtig. Allerdings lügen viele Straftäter auch um sich einen Vorteil zu verschaffen, das darf man auch nicht vergessen. Man sollte da objektiv an die Sache rangehen.

Venice2009 schrieb:Das ist alles richtig. Allerdings lügen viele Straftäter auch um sich einen Vorteil zu verschaffen, das darf man auch nicht vergessen. Man sollte da objektiv an die Sache rangehen.

Ja nun man kann immer im Wechsel schwarz -- weiß andeuten oder darauf verweisen.
Als Laie geht man ganz sicher auch teilweise subjektiv an Dinge heran und ist auch völlig normal.
Wenn man das trennen kann, also auch die Objektivität heranzieht, kann das eine gute Mischung sein.
Ich bin da eher ein Buntmensch, der sich Dinge detailliert ansieht und danach bewertet bzw.
sich eine Meinung bildet.

Irgendwann sollte man sich allerdings dann auch mal positionieren.