@Tatort70Ich finde es kommt gar nicht so sehr auf die Personen an, sondern was der Tatort hergibt. Deshalb kann man versuchen sich möglichst freizumachen von derartigen Fingerzeigen. Die Reihenfolge ist aber, dass sie ihn 86/87 versucht schwerstens zu beschuldigen, um möglichst straffrei rauszukommen ohne dass er überhaupt zu Wort kommt. Wenn dich der Prozess und die Befragungen von EH interessieren dann kannst du bei Englade nachlesen. Auf Sörings Londoner Befragungen gab es für Englade keinen Zugriff weil diese versiegelt waren. Ansonsten hatte er gute Akteneinsicht (Protokolle und Briefe, eigene Interviews).
Die Themen Drogen/Drogenhandel und Missbrauch werden da recht ausführlich abgearbeitet. Zum Teil derselbe Wortlaut wie bei Söring (aha Fingerzeig Englade?)
Englade bringt sogar mal die Interpretationsvariante auf, in der Haysom hofft, dass die Mutter den Mut hat ihren Vater nach dem 6.Gin umzubringen (get the Poker over Derek).
Er konzentriert sich also im wesentlichen auf Haysom, die angeblich mit ihrer Mutter schläft am Geburtstag ihres Vaters. Dort ja den Schmuck klaut. Und Howard Haysom bei Prozess aussagt, dass Haysom die Mutter habe wissen lassen, dass sie mit Jens am kommenden Wochenende kommen wollen (!) und die Haysoms Eltern Söring nie alleine reingelassen hätten (!).
Dazu wollte sie nicht nur ins Haus am Kamin putzen und den Fuss vergleichen. Nein sie putzt auch noch die Eingangstür (!). D. h. sie hat sich ca. im Mai 85 den Tatort noch einmal genauer angeschaut.
Sie sagt aus, dass Söring am kleinen Finger und am Daumen verletzt war (übrigens in beiden Fällen werden also Haysom und Söring danach gefragt und es ist keine freie Aussage!). Söring zeigt am letzten Tag in London aber den "Marmeladenglas-Zeigefinger". Obwohl sie also pleite zu sein scheint redet sie im März noch zu Söring, dass er mit ihr reich werden kann wenn ihre Eltern aus dem Weg sind. Erbe, Lady Astor und werthaltige Verlagsrechte ihres Buches sollen ihn überzeugen (aha steht die Phantasie-Karotte dann nicht auch für Dritte?).
Weiterhin sagt sie in den Befragungen Söring hätte ihr nach den Morden gesagt er hätte 45 Minuten mit den Eltern gesprochen während Söring in seinen Geständnisversionen von 20-30 Minuten spricht. Interessant noch ihre Auskunft, dass Söring demnach zuerst die Kehle der Mutter aufgeschlitzt haben will.
Vorsorglich begründet Haysom noch Sörings Erinnerungslücken mit Verlust von seiner Brille. Vor der Flucht hätten übrigens laut Tagebuch beide Fingerabdrücke entfernt.
USW.
Das ist alles Englade. Vielleicht ist einfach logisch, dass Söring genug Anlass dazu hatte Fingerzeige dritter aufzunehmen, da selber so erlebt, oder einfach auch um Dinge richtig zu stellen.
We'll never know.