RedBird schrieb:Ein Mann der angestarrt wird, weil er eine große Nase hat fühlt sich ebenso belästigt. Es ist sogar schlimmer, denn eine attraktive Frau wird auf Grund positiv belegten Suggestionen angestarrt. Ich empfinde das eigentlich nicht als schlimm. Blicke sind keine sexuelle Belästigung.
Wird er auch angestarrt, weil die Nase als erregend empfunden wird, und greift sich eine Frau dabei schon in die Hosentasche?
Frauen angeschaut, weil sie attraktiv sind. Sexuell belästigendes Starren kommt auch bei als landläufig nicht so attraktiven Frauen vor, die z.B. einen sehr großen Busen haben. Der Blick sagt dann nicht "ich finde Dich attraktiv", sondern "ich denke an Sex, wenn ich Dich sehe", und das ist ein gravierender Unterschied.
Den Mann mit der großen Nase anzustarren ist
unhöflich belästigend, darum lernt man als Kind schon, dass man Leute nicht anstarren soll (außer sie präsentieren sich
absichtlich).
Eine Frau kann genauso wenig dafür, die sexuelle Neugier zu wecken, wie der Mann mit der Nase, die befremdete Neugier.
Warum sollen Frauen so unhöfliches Starren aushalten oder sich ständig dagegen artikulieren müssen, andere Menschen werden aber von
Umgangsformen geschützt?
RedBird schrieb:Schwache Menschen werden schnell zu Opfern.
Starke Menschen werden genauso zu Opfern, sie können nur vielleicht mehr aushalten.
Manche erscheinen aber auch nur stark, eben weil sie empfindlicher auf Belästigungen reagieren, sich aber besser zu wehren gelernt haben.
RedBird schrieb:Keiner hat das Recht darauf, dass sich die ganze Welt an seinen persönlichen Schmerzgrenzen orientiert.
Darum wird ja gerade darüber diskutiert, wo eine halbwegs allgemeingültige Schmerzgrenze liegt.
Ldex97 schrieb:Der schwache wir asozial behandelt, weil er es zulässt
Das ist auch so eine Umkehrung von Ursache und Wirkung... asoziale Behandlung kann auch einen starken Menschen schwach machen.
RedBird schrieb: Ich will keine Stützräder und verdammt nochmal keine Frauenparkplätze.
Du wirst auch als starke Frau möglicherweise angegriffen - müssen alle Frauen Selbstverteidigung lernen, um sich schützen zu können, oder ist sinnvoller, das
Tabu, Menschen sexuelle Handlungen gewaltsam aufzuzwingen, zu stärken?
Und warum soll man für Menschen, die sich nicht stark fühlen, keine Orte schaffen, in denen sie sich sicherer fühlen können?
RedBird schrieb: Wir sind nicht so zerbrechnlich, dass man uns permanent schützen und unterstützen muss.
Stimmt, Frauen können ja auch gar nicht immer beschützt werden. Gegen einen Angreifer kann man sich vielleicht noch wehren... aber mehrere? Gegen einen blöden Spruch kann man austeilen... aber wenn man mal einen miesen Tag hat und es der x-te blöde Spruch war, ist man selbst schuld?
Es würde vollkommen genügen, uns nicht anzugreifen, nicht zu nötigen, nicht zu belästigen und nicht auf sexuelle Attribute zu reduzieren, das müsste für die Angreifer und Belästiger doch viel leichter zu lernen sein, als für die Belästigten und Angegriffenen, sich gegen alle möglichen Varianten von Übergriffen zu wehren.
Das Problem dabei ist nur, dass manche Männer scheint´s regelrechte Kastrationsängste haben, wenn sie sich nur etwas anders verhalten sollen.
RedBird schrieb:Der aktuelle Feminismus schwächt Frauen, davon bin ich überzeugt.
Er baut darauf auf, Männern die Schuld für das Elend der Frau zu geben und versucht, Männern nachzueifern.
Da liegt ein sehr negatives, abhängiges Frauenbild zu Grunde. Man wird nicht stark indem man andere schwächt.
Wie versucht denn der Feminismus in der metoo-Kampagne Männern nachzueifern? "Ab heute wird zurückgegrapscht!" ...oder wie hat man sich das vorzustellen?
Und inwiefern schwächt es einen Menschen, der Mitarbeiterin nicht mehr auf die Bluse zu starren oder sie auf die schicke Frisur anzusprechen, wenn die gerade in einem Meeting einen Gegenvorschlag macht, oder nicht (quasi mit der Hand in der Hosentasche) in der U-Bahn eine Frau anzugaffen?
Ist es wirklich "starkes, männliches" Verhalten, übergriffig zu sein? Schwächt es Männer, wenn sie ihr Verhalten in Frage stellen?
Umgekehrt müssen Frauen sich aber gefallen lassen, dass ihnen Empfindlichkeit und falsches Verhalten vorgeworfen wird... die schwächt das also nicht.
RedBird schrieb:Intelligent ist es die eigenen Vorteile zu suchen, nicht die Nachteile. Es hat einige Vorteile, eine Frau zu sein. Das wissen Frauen selbst nicht mehr, weil sie tief gekränkt sind, dass es z. Bsp. keinen weiblichen Mozart gibt. Ich behaupte es gibt keinen weiblichen Mozart, weil es keinen weiblichen Breivik gibt. Es sind zwei Seiten der gleichen Medallie.
Ja, ok, an solchen Extremen misst sich natürlich jeder... Frauen wie Männer. Was ein Glück, dass Frauen nur die Magda oder Eva und nie der Göbbels oder Hitler waren, und trotzdem sind wir gekränkt, dass es keinen weiblichen Mozart gab... wie
empfindlich!. Lasst uns stark sein und das aushalten!
Herrgottnochmal... man möchte nur sein Leben leben und sich eben nicht an Klischees oder Extremen messen müssen. Frauen sind genauso wenig wie Männer nur Lillifee oder schwul, oder das andere Extrem. Sie sind auch nicht entweder "schwach" oder "stark", sondern beides.
Sie haben aber wie Männer auch das Recht, respektiert und in Ruhe gelassen zu werden, egal wie attraktiv sie jemandem vorkommen oder wie hoch gerade sein Hormonpegel ist.